ausgebrochen ſein und den Grafen Heyden genoͤthigt haben ſollte, die Schuldigen exemplariſch zu beſtrafen. Wir koͤn⸗ nen ſehr beſtimmt verſichern, daß dieſe Reulgkeit völlig grundlos iſt.
Nachrichten vom Kriegs⸗Schauplatze.
Die Zeitung von St. Petersburg enthält folgende Ar⸗ mee⸗Berichte uͤber den Tuͤrken⸗Krieg vom 5. bis zum 14. (17. bis 26.) Mai.
Hauptquartier vor Brallow. Seine Kaiſerliche Hohelt der Großfuͤrſt Michael Paw⸗ lowitſch, am 5ten (17 ten) d. M. im Dorfe Caſas, vor Brailow, angelangt, uͤbernahm ſogleich das Ober⸗Commando der Belagerung dieſes Platzes und der zu dieſer Operation beſtimmten Truppen. Die Schwierigkeit der Anſchaffung des noͤthigen Materlals zu Faſchinen und Schanzkoͤrben, das man 60 Werſt weit ſüͤchen mußte, erlaubte nicht, die Belagerungs⸗Arbeiten ſo ſchnell, als man wuͤnſchte, anzu⸗ fangen. Waͤhrend deſſen wurden, zur Verſtaͤrkung unſerer Poſition, zwei Batterieen, jede von 4 Feldſtuͤcken, auf dem rechten Fluͤgel der vordern Linie, die ſich an das linke Donau⸗ Ufer lehnte, aufgeworfen und ausgerüͤſtet. Batterieen, die der linken aͤußerſten Halbbaſtion der Feſtung gegenuͤber liegen und ihr Feuer den Lauf des Fluſſes entlang richten, zwangen eine kleine feindliche Flotille, die vor dem Platze ankerte, ſich ſtromabwaͤrts zu entfernen, um⸗ ſich aus der Schußweite unſerer Artillerie zu begeben. 8 Am 9ten (21.) errichtete man, in der Abſicht die Auf⸗ merkſamkeit des Feindes von dem beabſichtigten Angriffspunkt unſerer rechten Seite abzulenken, auf dem linken Endpunkte der Linie eine Batterie von Moͤrſern, deren Wirkung unſe⸗ rer Erwartung trefflich entſprach. — der Feind alle ſeine Anſtrengungen nun nach dieſer Seite richtete, ließ er uns Raum, innerhalb zwei Naͤchten, vom 11. auf den 13ten — 23. — 25.) eine Batterie von 24 Kanonen zu errichten, die beſtimmt war, ſein Feuer zu ſtillen. Sie erhob ſich 100 Fa⸗ den von der Feſtung, vor der von uns eingenommenen abgebrannten Vorſtadt, dem linken aͤußerſten Polygone ge⸗ genuͤber. Dieſe Batterie begann ihr Feuer am 13. (25.) bei Tages Anbruch in Gegenwart Sr. Maj. des Kaiſers, ſetzte es ſechs Stunden lang ununterbrochen mit dem groͤß⸗ ten Erfolge fort, und brachte die Batterien des Feindes faſt gänzlich zum Schweigen, nachdem ſie der gegenuͤberliegenden Baſtion nicht geringen Schaden zugefuͤgt hatte. In der Nacht vom 13ten auf den 14ten (23. zum 26.) wo Faſchinen und Schanzkörbe in hinlaͤnglicher Anzahl fertig waren, eroͤff⸗ 8 nete man die Tranſchee, begann unmittelbar darauf die zweite
Parallele und errichtete zugleich eine Moͤrſer⸗Batterie an dem
Fußerſten linken Ende. Dieſe Arbeiten wurden gleichwohl
etwas von dem Feinde verhindert, der, als er unſere Arbei⸗
ter bei dem Scheine des Mondes gewahr wurde, ein ſehr
lebhaftes Feuer gegen ſie, richtete. Ungeachtet der beharrli⸗
chen Kanonade, die zwei Tage unnnterbrochen fortwährte,
8 war Uuſer Verluſt doch nicht ſehr bedeutend. Zwei Mann
8 wurden getödtet und neun verwundet. Leider haben wir den
Verluſt des Oberſten der tapfern Koſaken vom Don, Urio⸗ ninski, zu betrauern, den eine Kanonenkugel wegraffte.
Aus Buchareſt.
2 „ Der General⸗Lientenant Rott, der das Cte Corps com⸗
mandirt, berichtet dem Feldmarſchall Grafen von Wittgen⸗
ſtein, daß der Oberſt⸗Lieutenant der Doniſchen Truppen Zo⸗
lotarew, am oten (21.) d. M. mit dem Koſaken⸗Regimente,
das ſeinen Namen fuͤhrt, die Hauptſtadt der kleinen Walla⸗
chei, Krajova beſetzt habe. Der Kaima⸗Chan, die Geiſclich⸗
keit, die Bojaren und das Volk kamen unſern Truppen ent⸗
gegen, die ſie als ihre Befreier begruͤßten, welche gekommen
8 waren, ſie vor dem Untergange, der ihnen drohte, zu retten.
Denn, wie das Geruͤcht unter ihnen ging, hatten die Tuͤr⸗
ken zur Abſicht, üͤber dieſe ungluͤckliche Stadt herzufallen
und ſie von Grund aus zu zerſtören.
8 Au s small.
Der General⸗Major Tutſchkow berichtet dem Feldmar⸗ ſchall vom 12. (24.) Pa daß der Kriegerſtamm der Zapo⸗ roger, der ſeit alten Zeiten ſich unter Tuͤrktſcher Botmäaßig⸗ keil befand, und das rechte Ufer der Donau unweit der Muͤndung des Fluſſes bewohnte, ſich freiwillis Sr. Maj. dem Kaiſer unterworfen habe. Der gegenwärilge und der fruͤhere Befehlshaber des Stammes, von denen der erſtere, e” Gladkji, der das Amt eines Schriftführers bei Aba⸗ 8 Gaſcha von zwet Roßſchweifen, bekleidete, ſäͤmmtliche Hett⸗ 8 manns und Eſſaule, (mit zwei Roßſchweifen, drei Fahnen,
dem ganzen Sererſcan r, und den von den Sultanen 8 verliehenen Privilegien und Patenten,) zwei Geiſtliche, dle Heeres⸗Canzlei und 1000 Koſaken nebſt deren Famillen, be⸗
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Dieſe beiden
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reits unſere Grenzen betreten haben und ſich in der Oua⸗ rantaine zu Ismail befinden. Die Uebrigen welche noch nicht ſo weit gekommen ſind, muͤſſen gleichfalls in Kurzem nachfolgen. 1
— Ein Schreiben aus Czernowitz vom 1. Juni (im Oeſterreichiſchen Beobachter) meldet: am 24. Mal ſoll das Bombardement von Ibrail ſeinen Anfang genommen, und am 26. ein großer Theil der Feſtung zehn Stunden lang in Brand —ö
Bis zum 25. keinem Puncte uͤber die Donau gegangen. Nach den An⸗ ſtalten, welche getroffen werden, zu urtheilen, ſcheint es, daß der Uebergang zu glelcher Zeit auf drei Puncten, zwi⸗ ſchen Ismall und Tomarowa, zwiſchen Gallaß und Ibrail und zwiſchen Siliſtria und Giurgewo Statt finden werde.
Am 25. Mai ſind der Ruſſiſche Staatsrath Graf Stro⸗ ganoff, Sohn des ehemaligen Ruſſiſchen Geſandten bei der hohen Pforte, dann der Staatsrath Muͤller und der Hof⸗ rath Struve, alle Drei zum Departement der auswäaͤrtigen Angelegenheiten gehoͤrig, zu Jaſſy angelangt. Selbe er⸗ warteten die Ankunft des Kanzlei⸗Directors dieſes Departe⸗ ments, des wirklichen Staatsraths von Sturdza, mit dem uͤbrigen Kanzlei⸗Perſonale, um ſich dann insgefammt nach Buachreſt zu verfuͤgen, wohin ihnen Graf Neſſelrode, welcher in Begleitung des Staatsraths Anton Fonton ſich im Haupt⸗ quartier befindet, nachfolgen, und dort den Sitz ſeines Mi⸗ niſterial⸗Buͤreaus aufſchjagen wird. Es hieß fortwaͤhrend daß Se. Majeſtaͤt der Kaiſer Nicolaus Sich gleichfalls nach Buchareſt begeben werden.
8 — “
Frankreich.
Pairs⸗Kammer. In der Sitzung vom 7. Junk
legte zuvoͤrderſt der Mintſter des Innern vier von der Deputirten⸗Kammer bereits angenommene Geſetz⸗Entwuͤrfe von örtlichem Intereſſe vor. Demnaͤchſt ſtattete der Graf Mollien den Commiſſions⸗Bericht uͤber den Geſetz⸗Entwurf in Betreff der Anleihe der 4 Millionen Renten ab. Den Reſt der Sitzung fuͤllten die Berathungen uͤber die Propo⸗ ſition wegen des Eigenthums des Bettes unſchiffharer Fluͤſſe. Deputirten⸗Kammer. Sitzung vom 7. Juni. Der Baron Lepelletier d⸗Aulnay berichtete üder die poſition des Hrn. B. Conſtant, die Namen derjenigen eputirten, welche ohne hinreichenden Grund die Sitzungen verſäͤumen, in dem Protocolle zu verzeichnen, und trug auf die Verwerfung derſelben aus folgenden Gruͤnden an: Das Reglement enthalte eine ſolche Beſtimmung nicht, weil ſich vorausſehen ließe, daß die in Rede ſtehende Namens⸗Ver⸗ zeichnung, am ſolgenden Tage nach der Vorleſung des Pro⸗ tocolls, jedesmal zu Reclamatlonen Anlaß geben wuüͤrde, die ihrerſeits wieder nothwendig eine kleinliche Unterſuchung, lange Debatten und dadurch einen bedeutenden Zeitverluſt herbeifuͤhren muͤßten; im Uebrigen ſo ſeien, üngeachtet zahlreicher Vacanzen, die Arbeiten der dieszährigen ung doch nicht einen Augenblick unterbrochen geweſen; Frankreich ſei nicht Nord⸗Amerika, wo die fehtenden Mitglieder der berathenden Verſammlung von einem Ser⸗ geanten herbeigeholt wuͤrden; die Commiſſion glaube daher, daß der bloße Vorſchlag des Herrn B. Conſtant hinreichen werde, um alle Mitglieder der Kammer an den Inhalt des
Art. 33. des Reglements zn mahnen, wonach kein Deputir⸗
ker ohne Urlaub ſich von der Kammer entfernen darſ. Der Tag, wo die Discuſſton uͤber dieſen Gegenſtand beginnen wird, iſt noch nicht ebeeſese — — Pavée de Van⸗ doeuvre ſtattete hierauf Bericht uͤber verſchiedene Privat⸗ Reclamationen ab. Die Forderung mehrerer Pariſek
ferſtichhändler, die von ihren Verlags⸗Artikeln erhobene Ab⸗ gabe herabzuſetzen, — Herrn Dupin dem Aeltern Anlaß, die Kammer darauf aufmerkſam zu machen, daß man uͤber dem (bei Gelegenheit der Feier des Frohnleichnams⸗Feſtes) im Palaſte Bourbon (wo bekanntlich die Deputirten⸗Kammer ihre Sitzungen hält) errichteten Ruhe⸗Altar den Namenszug der Geſellſchaft Jeſu angebracht habe. Dieſe Bemerkung erregte einiges Aufſehen und die Sitzung wurde eme Zeitlang dadurch unterbrochen. Der Praͤſident erinnerte Hrn. Dupin daran, daß ſeine Bemerkung mit dem vorliegenden Gegen⸗ ſtande in gar keiner Beruͤhrung ſtehe, worauf dieſer mit der Erklaͤrung, daß er nur die Quaſtoren auf die Sache habe aufmerkſam machen wollen, wieder von der Rednerbuͤhne ſtieg. Damit war aber der ſtreitige Punkt noch nicht beſei⸗ tigt. Mehrere der Deputirten, einen der Quäſtoren (Herrn Lalsné de Villevoque) an der Spitze, verließen den Saal, um die Sache näͤher zu uncerſuchen, und, als ſie zurüͤckkehrten, wollte der Quaſtor daruüͤder Rapport adſtat⸗
ai war die Ruſſiſche Armee noch auf —
igen Siz⸗