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tung Nr. 156.

digte. Die zweite dieſer Predigten wurde mit Choral⸗Ge⸗ ſängen aus Beethovens Oratorium, Chriſtus am Oelberg, eröffnet. Der Zug in die Muͤnſterkirche war ſehr feierlich; Schultheiß, kleine und große Raͤthe, bei 140 an der Zahl, mit großem Standesbegleite; die Stadt⸗Verwaltung, das Amtsgericht, die Stadtgeiſtlichkeit und die Akademie begaben ſich unter dem Gelaͤute aller Glocken von ihren Verſamm⸗ lungsorten zum Gottesdienſte. Auch der Koͤnigl. Preußiſche Geſfandte, Herr Baron von Otterſtaͤdt, wohnte mit ſeinem Geſandſchafts⸗Perſonale, ſo wie auch der Großherzoglich Badenſche Geſchaͤftstraͤger, Herr von Duſch, demſelben bei.

Die Verſammlung war jedesmal ſo zahlreich, daß in dem weiten Raume des Muͤnſters kaum mehr Platz zum Stehen blieb. 5 Faã.

Aus den meiſten reformirten Cantonen beſuchten, auf die an ſie ergangene Einladung, verehrte Abgeordnete unſer Reformationsfeſt. Auch erfreuten uns eine Anzahl von 40 jungen Studirenden aus den proteſtantiſchen Lehr⸗Anſtalten unſeres Vaterlandes durch ihre Gegenwart, und wurden von unſeren ſtudirenden Juͤnglingen in feierlichem Zuge in die Hauptkirche begleitet; ſie erhielten jeder eine ſüberne Denk⸗ muͤnze.

Portugal.

Pwooondoner Blätter enthalten Folgendes aus Porto vom 23. Mai: Der Biſchof Johann von Porto hat auf das, von dem (wie letzthin gemeldet, neu errichteten) Rathe an denſelben gerichtete Schreiben, worin er gebeten wird, ſeine Geiſtlich⸗ keit von den hier eingetretenen Veraͤnderungen zu unterrich⸗ ten, geantwortet, er werde ſogleich das Verlangen der neuen Regierung erfuͤllen. Auch die fremden Conſuln haben er⸗ klaͤrt, ſie wuͤrden die Errichtung des Militair⸗Rathes den Geſandten ihrer reſpectiven Höfe zu Liſſabon anzeigen. Die Bataillons der Freiwilligen Dom Pedro IV. und Donna

Naria II., welche aufgelöſt waren, ſind von Neuem orga⸗ niſirt worden, und dienen der Stadt als Polizei. Das 10. Iöger⸗Bataillon langte am 17. das 8te am 18. zu Porto an.

an 20, erließ der Militair⸗Rath folgendes Circulare: „Der Militalr, Rath, welcher im Namen Dom Pedro's IV. ver⸗ ſammelt iſt, begehrt Manner zu erwählen, die wuüͤrdig ſind, die proviſoriſche Junta zu bilden, deren Zweck die Aufrecht⸗ haltung der Geſetzmäßigkeit jenes erhabenen Herrſchers iſt. Er ladet Sie daher ein, um Mitrag im Rathspallaſte zu erſcheinen, damft Sie bei der Wahl der ſieben Perſonen mitſtimmen mögen, aus welchen die genannte Junta beſte⸗ hen ſoll.“ Die E E.eereee. Perſonen verſammelten ſich die Mittagsſtunde in

vieler Zuſchauer. Der Praͤſident des Militair⸗ Rathes, welcher der beiwohnte, ſprach fol⸗ gende Worte: „Der Militair⸗d ath hat durch ſein Manifeſt vom 18. dieſes er proviſoriſche Junta zu ernennen, das Anſehen

klärt, er habe die Abſicht eine deren Pflicht es ſein ſolle,

Dom Pedro’s aufrecht zu erhalten. Wohlunterrichtete, got⸗

veenr der Charte getreue tesfuͤrchtige, den Konig ehrende, der getreue und mit vcenelichen Vertkang Pege den ver⸗

2 2 8 ze ieſer er ſc ſchiedenen Kläſſen der Nar unmsglich eine ſammlung

berufen worden. Es 5 eine Einladung an af. Klaſſen ergehen zu 2* 8b weder Zeit noch Umſtände es geſtatten. Der Rath glaubt, daß er durch

etroffen, ſeine Pflicht erfuͤllt die gichen Berltauens beerhat hat. ung

der Erwaͤgung ee . Praͤſidenten, eines Vice⸗Praͤſidenten und zu der von fuͤnf Mitgliedern der Juntah7. Nachdem die Abſtimmung geendet war, wurde das folgende Actenſtuͤck abgefaßt: „Am zwan⸗ pere⸗ Mai des Jahres Chriſti 1828 in der Stadt

eine Schrei⸗ gemaͤß,

die Wahl, Fortdauer des ten wir demnach, zur Wahl eines

Porto, un Raths⸗Zimmer derſelben, verſar 8 „⸗ dieſes zur oͤffentlichen Manifeſtes, welches von dem, zur Aufrechterhal⸗ eſetzlichen Anſehens Dom Pedro’s vereinigten Mi⸗ litair⸗Rathe ausging, derſelbe Rath mit den aus den ver⸗ ſchiedenen Staͤnden der Geſellſchaft zuſammenberufenen Abgeordneten, deren Namen unterſchrieben ſind, zur Ernen⸗ nung einer proviſoriſchen Junta, beauftragt mit der Be⸗ ſchuͤtzung der geſetzlichen Autoritaͤt des genannten erhabenen —2 Es fand eine Wahl ſtattt, z deren Ergebniß olgendes war: Fuͤr die Stelle des qhaͤſidenten erhlelt der General⸗Lieutenant Antonio Hypolito da Coſta 46 Stim⸗

1

ch in Folge des am 18ten gebrachten 8 tung des

men. Fuͤr die Stelle des Vice⸗Praͤſidenten hatte Oberſt Ferreri 42 Stimmen. Fuͤr die Stelle der Mitglieder der genannten Junta erhielten Senhor Moraes Sarmento, 46; Oberſt Francisco da Gama Lobo Potelho 45; Chriſtiano Nicolao Kopke 41; Deſembargador Joſe Joaquim Gerador Deſampaio 40; und Francisco Ignacio Vanzellar 35 Stim⸗ men. Da kein anderer Candidat mehr als 9 Stimmen fuͤr ſich hatte, ſo wurden die genannten Herren fuͤr Mitalieder der Junta erklaͤrt. Um die Zuſammenſetzung der Junta und deren Fgeeens darzuthun, wurde dieſes Ac tenſtuͤck von Joao ogueira Gandia, dem Secretair der Regierung zu Porto auf⸗ geſetzt. (Hier folgen die Namen der Waͤhler). Hierauf ward die Errichtung der Junta von einem der Balcone des Ge⸗ baͤudes der auf der Plaza⸗Nova verſammelten Volksmenge angezeigt, welche, ſobald das Stadt⸗Banner entfaltet wurde, in laute Lebehochs ausbrach. Die Offtziere des 10ten Jaͤger⸗ Regiments begaben ſich ſodann verelnigt zum Rathe, um 3 Gluͤckswuͤnſche darzubringen und ihre Liebe zu der edlen ache der Geſetzmäaͤßigkeit an den Tag zu legen. Das

Diario von Porto vom 22ſten enthält (außer der von uns

ſchon fruͤher mitgetheilten Bekanntmachung des Militair⸗ Rathes vom 18. Mal) die Ernennung eines Finanz⸗Ausſchuſ⸗ ſes, welcher damit beauftragt iſt, die oͤffentlichen Einkuͤnfte zu verwalten und fuͤr Huͤlfsquellen zur Beſoldung der Trup⸗ pen zu ſorgen. Die proviſoriſche Junta meldete den ver⸗ ſchiedenen Conſuln ihre Errichtung, und dieſe verſprachen, ihre Hoͤfe davon zu benachrichtigen. Im Diario von Porto vom 23ſten findet ſich ein Deeret der Junta, welches Hrn. Cardoza da Cunha zum Corregidor an der Stelle desjenigen ernennt, der aus der Stadt entflohen iſt. Ein Befehl des Militair⸗Rathes verbietet alle Correſpondenz mit dem Kriegs⸗ Amte zu Liſſabon, und erſucht die Befehlshaber aller Waf⸗ fengattungen, eine Darſtellung des Zuſtandes aller ihrer Truppen einzuſenden. Laut Nachrichten aus Ober⸗Beira haben die Soldaten von Viſeu ſich ebenfalls zu Gunſten der Truppen von Porto erklaͤrt.

Ueber die neueſten Ereigniſſe in Portugal iſt, in Verfolg der bereits gegebenen Nachrichten, aus einem in Londoner Blaͤtter enthaltenen Privat⸗Schrelben aus Liſſabon vom 28. Mat, Folgendes mitzutheilen: Als Dom Migquel am 22. Mai ſich nach dem Palaſte von Bempoſta begab, um daſelbſt eine oͤffentliche Audlenz zu erthellen, ward er von dem ganzen 19ten Infanterie⸗Regiment begleitet. Auf der Rückkehr nach der Aſuda und als er, durch die entlegenſten Stadttheile den Weg nehmend, ſich den Caſernen des 16ten Infanterie⸗Re⸗ gimentes zu Val de Pereiro näherte, hatte der bekannte Hli⸗ veira (welcher vor Kurzem mit ſeinem Degen das Bild des Grafen Sampayo und das des Dom Pedro's, die an einem Ladenfenſter ausgeſtellt waren, angriff) dort ſeine neuerlich in das Regiment aufgenommenen Mitofficiere nebſt einigen überklauten Menſchen aus unſern Straßen, und, obwohl der Viscount Manique zu dieſem Ende Geld unter ſie vertheilt hatte, nur ſehr wenigen Soldaten, verſammelt. So wie Dom Miguel auf jenen Fleck ankam, begannen dieſe ihr Ge⸗ ſchrei, hielten den Wagen an, ſpannten die Mauleſel von demſelben ab, ſich ſelbſt mit den vorher zurecht gemachten Halftern und Stricken davor, und zogen ihn mitten unter Schreien und Laͤrmen eine Strecke Weges.

Am heutigen Tage iſt eine Verordnung in der Loſzeitung erſchienen, nach welcher ein Corps von 2,692 Königlicher Freiwilligen unverzuͤglich errichtet werden ſoll. Da ſie ſich jedoch ſelbſt bezoien und kleiden ſollen, ſo iſt fuͤr gewiß anzunehmen, daß hoͤchſtens drei Dutzend ſich wirklich ſtellen werden. Weil nun viele von dieſen Freiwilligen nicht ſehr genelgt ſein moͤgen, die Hauptſtadt mit der Armee zu ver⸗ laſſen, deren Ober Befehl Dom Miguel zu uͤbernehmen in Begriff ſteht, ſo hat man ihnen erlaubt Polizet⸗Compagnieen zu bilden, welche das Polizet⸗Regiment verſtaͤrken werden, und da auf der andern Seite vlele es vorzlehen moͤchten ſich fuͤr die Linien, Regimenter einſchreiben zu laſſen, ſo iſt ihnen auch dies fuͤr die Dauer dieſes berühmten Feldzuges geſtattet. Wer iſt aber der oberſte Befehlshaber dieſer Frei⸗ willigen? Der Herzog von Cadaval, welcher nie ein Piſtol abfenerte und nie eine Uniform anzog. Die Brigadiers ſind der Herzog von Lafoens und der Marquis von Pombal velche 12* Anfuͤhrer glorreich zur Seite ſtehen. Dann kommen die vier Oberſten der 2,692 Mann, welches die Grafen St. Vincent, Misquitella, Atalaya und Barao