ſind, wuͤrdig ihrer Generale, ſo wie dieſe der ebenfalls ſchon ernannten Majore, Manoel Alves Chaves, eines der ſchaͤndlichen falſchen Zeugen bei dem Verhoͤre der Pafrs, Diogo Maſſauo, eines zuruͤckgerehrten Rebellen des Marquis von Choves und fruͤheren Straßenraͤubers, und zweler andern von aͤhnlicher Art. Werden aber die Truppen von Porto einem ſol⸗ chen Corps Zelt laſſen, ſich zu organiſiren? Das iſt die Frage, wenn gleich ſie nicht ſehr zweifelhaft ſein kann, vielmehr be⸗ ſtimmt zu verneinend iſt. Die erſte Brigade aus Porto, beſtehend aus dem 6ten Infanterie⸗, dem 16ten Jaͤger⸗ und dem 12ten Cavallerie⸗Regiment nebſt 4 Kanonen ruͤckte am 23ten in Cojmbra ein, wo⸗Dom Pedro vor wenigen Tagen als einziger rechtmäßiger Koͤnig anerkannt worden war. Der Biſchof⸗ der Rector, die Profeſſoren der Univerſitaͤt und viele Prieſter und Moͤnche ſind davongelaufen und meiſten⸗ theils hier angekommen. Dort traf jene Brigade auf das 10te Infanterie⸗ und 10te Cavallerie⸗Regiment, die am 24ten Sankarem verlaſſen hatten. Am erſten Tage marſchirten ſie nach Thomar, faſt 30 Engliſche Meilen, wo ſie ſich mit dem 2ren Jaͤger⸗Regimente vereinigten und mit demſelben weiter zogen. Auf ihrer rechten Seite verließ das 20te Re⸗ giment in derſelben Richtung Abrantes und auf der linken gingen das 13te von Penicho und das 22ſte von Leiria ab. Dies ſind alſo fuͤnf Infanterie⸗ und ein Cavallerie⸗Regiment welche zu der erſten Brigade von Porto ſtoßen; und dieſe Macht allein reicht hin, alle Koͤniglichen Freiwilligen, geſetzt naͤmlich den Fall, daß ſie zuſammenkaͤmen, aufzureiben. Um jenen wirklich begeiſterten Truppen entgegenzugehen, zog am 25ſten eine Brigade, mit 4 Kanonen verſehen, von hier ab. Sie gehen dahin, um ſich mit ihren Cameraden von Porto zu vereinigen, und gewiß nicht in der Abſicht, gegen ſie zu kaͤm⸗ pfen. Heut Abend ſoll eine andere Brigade aus dem 7ten und 19ten Infanterie⸗Regiment zuſammengeſetzt, und von dem Rebellen und Verräther, dem Marſchall Poroas ange⸗ fuͤhrt, abmarſchieren; und wenngleich dies die einzigen ſchlecht⸗ geſinnten Regimenter in der ganzen Armee ſind, ſo werden ſie es doch wie die uͤbrigen machen, wenn 8 den fuͤr den rechtmäͤßigen Herrſcher kaͤmpfenden Truppen gegenuͤber ſtehen. Dom Miguel wird zuletzt nichts uͤbrig behalten, als ſeine ſeine Koͤniglichen Freiwilligen und zwei bis drei Mili en⸗Re⸗ gimenter, die nicht einen Schuß abfeuern werden. Das ſi⸗ cherſte Commando wird fuͤr ihn das einer ſchoͤnen Fregatte ſein, auf welche ſeine Kiſten und Moͤbel ſeit mehreren Ta⸗ gen geladen werden, und die ihm gleichſam zum Reſervecorps dient: denn man wird ihn nebſt ſeiner Mutter in Ruhe wegziehen laſſen. Zur Ehre der Portugieſiſchen Truppen ſei es geſagt, daß den Soldaten des 8. Jägerbataillons von der Regierung, vordem es abging, Geld zum Geſchenk angebo⸗

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Lohn zu fordern hatten, hartnaͤckig anzunehmen verweigerten. Dem 10ten Infanterie⸗ und dem 10ten Cavallerie⸗Regimente wurde gleichfalls von den Bewohnern von Santarem Geld angeboten, aber mit dem Bemerken ausgeſchlagen, ſie brauch⸗ ten nicht bezahlt zu werden, um ihre Pflicht gegen ihren rechtmaͤßigen Koͤnig zu erfuͤllen. Sir Lamb hat, wie man ſagt, einen neuen und ſehr ſtarken Proteſt gegen Dom Miguel's Verfahren eingereicht, und es fand heut in ſei⸗ nem Haufe eine Verſammlung des ganzen diplomatiſchen Corps ſtatt. Spanien.

Madrid, 29. Mal. Die National⸗Vank von San Catlos hat kuͤrzlich unter die Actien⸗Inhaber eine Divl⸗ dende von 100 reales in Vales consolidados“*) fuͤr jede Aktie vertheilt, welches, da jede derſelben auf Ein Hundert Piaſter ausgepraͤgt iſt, 23 Procent betraͤgt. Es iſt jedoch zu bemer⸗ ken, daß, da die Bank ſeit Anfang des 1484 1821 weder

ünſen noch Dividenden fuͤr irgend einen Belauf bezahlt at, die Aktien⸗Inhaber durch jene Vertheilung fuͤr beide Gegenſtaände ſeit dem Jahre 1821 nicht mehr als 28½ Pro⸗ eenk von ihrem Kapital jährlich erhalten haben. Außer dieſem Inſtitute, welchem die Koͤniglich⸗Spaniſche Regierung mehrere Hundert Millionen Realen de Vellon ſchuldig iſt, beſtehen -noch zwei andere, obſchon eigentlich nur dem Na⸗ men nach, naͤmlich die Philippiniſche Handels⸗Geſellſchaft und die Cinco Gremios mayores (die fuͤnf großen Zuͤnfte) —. Letztere fingen vor 150 Jahren ihre Geſchaͤfte mit einem baaren Fonds von 36 Millionen Spaniſchen Pia⸗ ſter an, errichteten auf allen Punkten des Koͤnigreichs Ma⸗ nufakturen und Fabriken aller Art, unterhielten Factoreien in Buenos⸗Ayres, Mexico, Lima, Chile, Carracas und Ha⸗ vana, gruͤndeten Handelshaͤuſer in London, Hamburg, 8 ſterdam und in den vornehmſten Häͤfen Spantens, ſchloſſen n. 2 in NVales consolidados ſind à 19 ½ S Ct. 19 Res-

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ten wurde, daß ſie es aber, obgleich ſie noch ruͤckſtändigen

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die Trup-.

8 Regierung, klei pen, die Marine, und bezahlten das Spaniſche diplomatiſche

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Corps im Auslande eine lange Zeit hindurch; ſie uͤbernahmwen den Transport der Ramplazos (Truppen, welche zu Erx-x. gaͤnzung der Amerikaniſchen Armee jaͤhrlich nach den Spa-⸗ 81c Amerikanlſchen Beſitzungen geſandt wurden) und ließen ſich in eine außerordentlich große Anzahl Geſchäfte ein, welche dem urſpruͤnglichen Zweck der Stiftung jener großen Handelsgeſellſchaft gaͤnzlich zuwider waren, und der ſelben haͤtten fremd bleiben ſollen. Außer dieſen, fuͤr die Cinco Gremios mayores hoͤchſt verderblichen Operationen, well die Regierung die von Zeit zu Zeit eingereichten Liqui⸗ dationen unker allerlei nichtigen Vorwaͤnden nie unterſuchen ließ und um die Gremios fuͤr ihre, viele Millionen betragenn: den, Vorſchuͤſſe nie zu decken, jene Liquldationen auch 28 8 anerkannte, obſchon mehrere Commiſſionen hierzu von n“] zu Zeit niedergeſetzt wurden, noͤthigte die Koͤniglich Spaniſche Krone dieſe Handelsgefellſchaft ſehr haͤufig zu baaren Geld; Vorſchuͤſſen, zu gezwungenen Anleihen, und zu Ankauf von Actien anderer oͤffentlichen Anſtalten, dergeſtalt, daß wenn die Regierung, oder (z. B. waͤhrend der Regierungs⸗Epoche

Carls IV.) wenn Godoy, deſſen Golddurſt nie zu ſtil⸗ . len war, Geld noͤthig hatte, er ſich unter irgend einem Vorwande von den Gremios Geld geben ließ und die Bank

San Carlos z. B. noͤthigte fuͤr die gleiche Summe Actien

der Gremios von der General⸗Direction der Letzteren zu kau- fen. Auf ſolche Weiſe verſchwand das Aequivalent neu ause⸗ gepräͤgter Actien im Augenblick deren Creation und da durch dergleichen Manoeuvres der Spaniſchen Miniſter, den drei obge⸗ nannten groͤßten Etabliſſements der Nation alles baare Geld recht gefliſſentlich entriſſen wurde, ſo war deren Untergang ſo weniger zu vermeiden, als die Haupt⸗Aetiva in de Bilanz jeder derſelben ſich auf Forderungen (unliquidirte an die Regierung und an ganz ruinirte Etabliſſements be ſchraͤnkten, welche auf die vorſtehend angedeutete Weiſe ge genſeitig Glaͤubiger und Schuldner geworden waren.

Da es in Spanien ſehr leicht iſt durch hoͤhere Verwen⸗ dung Moratorien zu erhalten, ohne daß man auf die Guͤl⸗ tigkeit der Motive Ruͤckſicht nimmt, ſo wurde es den Cinco Gremios mayores im Jahre 1814 bei der Ruͤckkehr des Koö⸗ nigs um ſo leichter ein Moratorium auf unbeſtimmte Zeit von der Koͤnigl. Spaniſchen Reglerung zu erhalten, inde die durch den Krieg der Unabhaͤngigkelt zerruͤtteten Finan Verhaͤltniſſe Spaniens es ohnehin unmöglich machten die Cremios, ſelbſt auch nur fuͤr einen geringen Theil ihrer, auf mehr denn Fuͤnfhundert Millionen Realen de Vellon angewachſenen Capital⸗Forderung an die Regierung zu decken. Die Direktoren und zahlreichen Beamten zehren nach und nach die wenigen Activa auf, die ſich noch vorfinden und tauſende von Familien in und außer Madrid ſind durch dieſe Handlungs⸗Geſellſchaft zu Grunde gerichtet, welche gewiß nicht weniger als Eintauſend Millionen Realen Schulla den auf ſich laſten hat. 8

Die Actien und Forderungen an die vorſtehend genann⸗ ten Etabliſſements ſind auf hieſigem Platze wie nachſtehend

notirt: Aectien und Forderungen an die Bank San Carlos 92 Pro⸗ cent Verluſt.

an die Cinco Gremios mayores 95 Procent Verluſt. . der Philippiniſchen Handels⸗Geſell) 1“ ſchaft (Comparüa de Filipina.) Zgeelten nur drei Plaſter fuͤr jede Aktie von Eöö“ J 175 Piaſter. Nur die Bank⸗Actien ſind an hieſiger Boͤrſe notirt, der andern beiden erwähnt man ſchon ſeit langer Zeit gar nicht

nehs Taärkei.

Der Oeſterreichiſche Brobachter, vom 9. Juni giebt in einem Schrelben aus Konſtantinopel vom 19. Mai, die (von uns bereits mitgetheilte) Nachricht, daß am 12. deſſel⸗ den Monats das Ruſſiſche Kriegs⸗Manifeſt gegen die Pforte, nebſt dem Schreiben des Kalſerlich Ruſſiſchen Vice⸗Kanzlers Grafen von Neſſelrode an den Großweſir daſelbſt angelangt iſt. Am folgenden Morgen wurde großes Conſell beim Mufti, welchem ſaͤmmtliche Miniſter der Pforte und die vornehmſten Ulemas beiwohnten, gehalten, und darin ein⸗ muüthig beſchloſſen, Gewalt mit Gewalt zu vertreiben, und alle Kraͤfte zur Vertheidigung des Islams aufzubieten. Die erſte Maaßregel, welche die Pforte in Folge der Ruſſſ⸗ ſchen Kriegs⸗Erklaͤrung ergriffen hat, war die Schließung des ſchwarzen Meeres. In ſämmtliche Provinzen des Reichs wurden ſogleich Tatarn an die Statthalter und Ayans der⸗

pſdeergleichen 8 dergleichen

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ſelben mit dem Befehle abgeſertigt, alle ſtreitbare Mann⸗