WA1e1a“ rerne 3 .

aats⸗Zeitung.

vIaaeee

No. 157.

Berlin, Dienſtag den 17ten Juni.

1629.

liche Nachrichten.

Kronik des Tages. . Berlin, den 16ten Juni. 8463

Geſtern iſt hieſelbſt die traurige Nachricht von dem plötzlichen Ableben Sr. Köͤniglichen Hoheit des Großherzogs von Sachſen⸗Weimar und Eiſcnach eingegangen. Hoͤchſt⸗ Dieſelben ſind auf der Ruͤckreiſe nach Weimar am 14ten Abends in Graditz bei Torgau vom Schlage geruͤhrt worden.

Der Koͤnigliche Hof legt heute die Trauer fuͤr Se. Ko⸗ nigl. Hoheit den Groß⸗Herzog von Sachſen⸗Weimar und 9— 14 Tage an. n4

in, den 16. 1 1828. Ober⸗Ceremonien⸗Meiſter.

8 95

Seine Majeſtaͤt der Koͤnig haben den Regierungs⸗Di⸗ vector Johann Friedrich Wilhelm Carow zu Minden in den Adelſtand zu erheben geruhet.

sn Im Bezirk der Koͤniglichen Regierung

n zu die von Ihrer Durchlaucht der Frau urſtin von Solms ⸗Lych geſchehene Berufung des Pfarrers riedrich Conrad Wieber aus Oberroßbach im Groß⸗

ogthum Heſſen, als katholiſcher Pfarrer von Altenkirchen

im Standesgebiete Hohenſolms, die landesherrliche Beſtaͤti⸗

gung 8. bes bet. 8 .

u n, iſt der bisherige Land Dechant und Pfarrer Linz zu Oberdrees im Kreiſe Nerarnbach, 1—2 1. —— d. J. zum katholiſchen Huͤlfspfarrer der Pfarrkirche Groß⸗ Martin in Köͤln; der bisherige Vicar in Oſterath, Kreiſes Crefeld, Michael Koönen, unterm 1. Februar d. J. zum katholiſchen Huͤlfopfarrer in Flamersheim, Kreiſes Rheinbach ernannt worden; der vormalige Kaplanet Verwalter Ludw. Adlof zu Siegburg unterm 16. Juli v. J. zum katholiſchen Bicar in Gfeuel, Landkreis Köln, ernannt; und der bishe⸗ rige katholiſche Vicar zu Uerdingen, Math. Sy ring, iſt unterm 18. Iuli v. J. in gleicher Eigenſchaft nach Piugs⸗ dorf im Landtreiſe Köln 2 worden;

zu Muüͤnſter, iſt der bisherige Vicar Thöͤne zu Bek⸗ tum als katholiſcher Pfarter zu Groß⸗Recken ernannt und vereidet worden;

bgereiſt: Se. Excellenz der Ober⸗Ceremonlen⸗Mei und von Buch, nach Graditz bei ſter

8 ½ 8. . uu““ 1 g EEE111 8 . .

Ausland.

MNachrichten vom Krlegs⸗Schauplae. Den neueſten Nachrichten zufolge iſt die Räagig. Ar⸗ mwee am 26. Mai (7. Junt) auf dreien Punkten Uber die Donau gegangen. Die Tuͤrken wollten Widerſtand leiſten; da aber 1000 Koſaken des Zaporowskiſchen Stammes, auf welche ſie beſonders rechneten, mit ihrem Hettmann zu den Ruſſen uͤbergingen, wurden ſie nach einem kurzem Gefechte Hegc zerſtreut. Der Verluſt betrug Ruſſiſcher Seits 50 aunm dagegen ſind den Türken 12 Kanonen und ein Mör⸗ ſet 29ögn worden. 5 Der Oeſterrelchiſche Beobachter vom 11. Juni in einem Schrelben eb.Snn vom 29. 1he dung eighäl (von uns bereits gegebenen) Nachricht von der am 27. Mal Tühlstan Ankunft Ihrer Mazjeſtäͤten des Kaiſers und der ſerin von Rußland, ſolgende Mittheilungen: Se. Maj. de Kalſer iſt geſtern Abend, in Begleitung des General

88

Benkendorf wieder ins Hauptquartier abgereiſt, wohin Ihm Graf Neſſelrode dieſen Morgen gefolgt iſt. Man verſichert, der Franzoͤſiſche Botſchafter, Duc de Mortemart, welcher am 25ſten in Bender anlangte, werde ſeine An⸗ tritts/Audlenz im Hauptquartier erhalten.

Aus dem Lager von Ibrail vernimmt man, daß die Belagerungs⸗Arbeiten dieſes Platzes unter der Leitung Sr. K. H. des Großfuͤrſten Michael mit groͤßter Thätigkeit be⸗ trieben worden; die erſte Circumvallations⸗Linie war bereits eroͤffnet und die zweite wird unverzuͤglich vollendet ſein.

In dieſem Augenblick verbreitet ſich das Gerücht, daß der Admiral Kreigh eine Tuͤrkiſche, von Trebiſond nach Aunapa beſtimmte, Expedition, an deren Bord ſich Wafſen,

Nunition und 800 Mann Truppen beſunden haben ſollen, im Schwarzen Meere aufgefangen habe. Die Feſtung Anapa oll uͤbrigens denſelben Geruͤchten zufolge eine weit ſtaͤrkere

eſatzung haben, als man vermuthet hatte; man giebt deren Zahl auf 6000 Mann an. Frankreich.

Paris, 9. Juni. Zu der geſtrigen Feler des Frohn⸗ leichnams Feſtes waren Se. Maj. der Koͤnig und die ge⸗ ſammte Koͤnigl. Familie aus St. Cloud herüber gekommen. Gegen 9 Uhr Morgens begaben Allerhoͤchſtdieſelben ſich mit einem Gefolge von zehn Wagen nach der Kirche von St. Germain l'Auxerrois, von wo aus der Zug ſich um 11 Uhr in folgender Ordnung in Bewegung ſetzte: Ein De⸗ taſchement Gensdarmerie; das Muſtkchor der Garde; die Schweſtern von der Bruͤderſchaft der heiligen Jungfrau; die Hausheamten des Köͤnigs und des Dauphins; das Mu⸗ ſikchor der Gardes du Corps; die Geiſtlichkeit; die Offiziere des Königlichen Hauſes; das heillge Sacrament; der Dau⸗ phin, umgeben von ſeinen Offizieren; der König, umgeben von ſeinen Groß⸗Offizieren und dem Biſchof von Hermopo⸗ lis; die Prinzeſſinnen, umgeben von ihren Hofdamen. Zu ſeder Ceite des Baldachins gingen Gardiſten von der adeli⸗ gen Leib⸗Compagnie der Garde, und Gardes du⸗Corps. Die Prozeſſion nahm ihren Weg durch den Louvre uͤber den Ca⸗ rouſſel⸗Platz, noch den Tullerien, und kehrte von dort, die Quais entlang, durch den Loupre nach der Kirche zuruͤck, S. M. und 3J. KK. HH. langten um 1 Uhr wieder in den Tuilerien an. Um 1 ½ Uhr hielt der König einen Mi⸗ niſter⸗Rath im Beiſein des Dauphins; beide wehnten um 4 ½ Uhr dem Gottesdlenſte in der Schloß⸗Capelle bei, und kehrten um 5 ½ Uhr nach St. Cloud zuruͤck.

An allen andern Kirchſplelen der Hauptſtadt hatten ſich die Einwohner in zahlrelcher Menge den Prozeſſionen ange⸗ ſchloſſen; unter den mit eben ſo viel Pracht, als Geſchmack errichteten Ruhe Altaͤren zeichneten ſich beſonders diejenigen gus, die im Palaſte Luxemburg, im Palaſte der Deputlrten⸗ Kammer und in den Hötels verſchlebener Miniſterten ange⸗ bracht worden waren.

Paris, 10. Juni. Die Quotldlenne und dle Gazette de France enthalten die nachſtehende ſeltſamme Note, die der, bei der hleſigen Portugleſiſchen Geſandtſchaft angeſtellte Rit⸗ ter von Menezes fuͤr gut befunden hat an den Grafen von la Ferronnays zu erlaſſen: „Iachbeus der unterzeichnete At⸗ taché bei der Geſandtſchaft Sr. K. H. des Inſanten Regen⸗ ten von Portugal (7) am Hofe ſeiner Allerchriſtlichſten Ma⸗ jeſtät die Ehre gehabt hat, unterm öten d. M. Sr. Excellenz em Grafen von la Ferronnays, Minlſter⸗Staats Secretalr im Departement der auswaͤrtigen Angelegenhelten, um eint Privat⸗Audlenz zu erſuchen, beellt er ſ mittlerweile, die nachſtehende Erklaͤrung zur Kenntniß Sr. Excellenz zu brin⸗ gen: Da der Unterzeichnete heute benachrichtigt worden iſt, daß der Ritter von Barboſa, Geſchaͤftstraͤger Sr. Könlgl. Hohelt des Infanten Regenten von Portugal, (7) Sr. Er⸗ cellenz ſo eben eine Declaration übergeben hat, worſn derſelb der Franzoͤſiſchen Reglerung anküͤndigt, daß er alle Verhaͤlt⸗