ten Bucht gegen O. der Stadt, gegen 4 Werſte vom Ufer,
bei 6 bis 7 Faden und ſchlammigem Grund. Die flachen Tuͤrkiſchen Fahrzeuge aber ſtellen ſich bei 4 und 3 Faden Tiefe, eine halbe Werſt und weniger vom Ufer; ſie werfen gewoͤhn⸗ lich 4 Anker aus, 2 vor und 2 hinter den Fahrzeugen, indem es ſonſt wegen des ſtarken Wellenganges, wenn N., NW. und NO. Winde wehen, zu gefaͤhrlich ſein wuͤrde; im Win⸗ ter aber werden die Fahrzeuge ganz ans Ufer gezogen.
In der Stadt iſt nur ein einziger paſſender, durch das Herabfallen großer Steine von der Spitze des Berges ent⸗ ſtandener Ort wo kleine Schaluppen landen koͤnnen, hinter welchen dieſe hingezogen werden, um vor der Bran⸗ dung geſchuͤtzt zu ſein. Dieſer Ort befindet ſich am Fuß des, auf der Hoͤhe ſtehen den Schloſſes Utſchundſhu⸗olu⸗ erai genannt; an den beiden Enden der alten Feſtungs⸗
Moli zu ſehen, wo jetzt wegen der ſtarken Brandung, welche ſich ungefähr 20 Faden von der Feſtungsmauer erſtreckt, nur mit Gefahr angehalten werden kann; dieſe Mauer laͤuft am Ufer ungefähr 70 Faden; an verſchiedenen Stellen iſt ſie eingeſtuͤrzt, gegen W. hat ſie ein Thor. — Gegen Oſten der Feſtung befindet ſich ein, einen Graben bildender Erdriß, durch den ein Fluß laͤuft, uͤber welchen eine Zugbruͤcke fuͤhrt. . Der Handel wird groͤßtentheils durch die Griechen betrieben, woelche von hier Honig, Hanf, rohe Seide und Zwirn baaus⸗, und Tuche, Leinwand und Eiſen aus Burghas hier einfuͤhren; aus Konſtantinopel bekommen ſie verſchiedene Nahrungsmittel. Bei⸗ der Entfernung von der Stadt ver⸗ ggroͤßert ſich die Tiefe merklich, ſo daß 1 ¾ Werſte davon, die⸗ ſelbe 9 Faden, und 4 Werſte davon ſchon 80 Faden hat; in der Mitte des Meerbuſens aber iſt die Tiefe unerreichbar. Von dem Städtchen Platana gegen Norden, in einer Entfernung von 7 Werſten, befindet ſich eine alte zertruͤm⸗ merte Feſtung, um welche ſich etliche Bewohner aufhalten. 3 8 Der Waſſerlauf am ganzen Ufer von Anatolien iſt von W. gegen O. in einer Stunde gegen 1 ¼ Werſte. Am ganzen Ufer von Surmebi⸗burnu bis Platana⸗burnu ſind, außer Trapeſond und Platana keine paſſende Landungs⸗Plätze. — . Die im Jahre 1797 von Beauchamp angegebene Laͤnge 1 der Stadt Trapeſond von der Inſel Ferro iſt 57° 16 457 änhͤnhrdliche Länge 419 27 41“9.
8* 8 Nachrichten aus Griechenland.
Die Allgemeine Zeitung Griechenlands vom 16. pril meldet aus Aegina vom 13ten deſſelben Monats: Am ver⸗ wichenen Sonnabend Vormittags geſchah oͤffentlich die Eides⸗ leiſtung der neuen Mitglieder des Panhellenions in der hie⸗ ſigen Hauptſtadt, in Gegenwart des Praͤſidenten nebſt allen uͤbrigen Mitgliedern des Panhellenions. — Alle die auf Be⸗ fehl Sr. Excellenz aus verſchiedenen Orten nach Poros ge⸗ brachten Arabiſchen Gefangenen wurden nach Methone dem FIFrahim⸗Paſcha geſchickt, der dafuͤr gegen 160 Griechlſche Gefangene, aus Weibern, Kindern und einigen Männern beſtehend, herausgab. — Heute Nachmittag beſtieg Se. Ex⸗ cellenz der Präͤſident die Engliſche Koͤnigs⸗Brigg und fuhr nach dem Buſen von Kenchrea. Mit allgemeiner Trauer heat man hier vernoimmen, daß der Anfuͤhrer Lekas in At⸗ tika von den Tuͤrken durch Hinterhalt gefangen genommen ward, waͤhrend er in dem Flecken umherging, um die Ein⸗ wohner zu ermahnen. Die beſonderen Umſtände dieſes Vor⸗ falls ſind uns noch nicht mit Gewißheit bekannt.
In demſelben Blatte ſteht folgende Verordnung: Da nach Miſſolunghi, wiewohl es ſeit Einnahme von Baſikabion
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feſten Landes hinein kommen; da die Stadt Prebeza und viele andere Orte an dem Ambraeciſchen Meerbuſen ſich zu Niederlagen der Lebensmittel und Kriegs⸗Munition für die Beſatzung von Miſſolunghi wie auch 8 die Heere, wel⸗ che noch einen Strich in Akarnanien inne haben, und ver⸗ mittelſt derer der Feind die beſagte Feſtung behaupten kann, eiguen; und da es Pflicht der Regierung iſt, ſo viel als moͤg⸗ lich die Zufuhr an Lebensmitteln, Kriegs⸗Munition und Contrebande jeder Art in dem Ambraciſchen Meerbuſen zu verhindern, ſo erlaͤßt der Praͤſident, zufolge der Ver⸗ ordnung 677, und mit Rückſicht auf das Schreiben des Ober⸗Aufuͤhrers Church (Tcabort), wodurch er die Mit⸗ wirkung einer Seemacht begehrt, um Prebeza einzuſchlie⸗ ßen, und von dort aus das Gluͤck der kriegeriſchen Bewe⸗ gungen gegen Miſſolunghi zu verſuchen, folgende Artikel. 1) Der Vice⸗Admiral Sachturis wird den Auftrag erhalten, von der unter ſeinem Befehle ſtehenden Abtheilung der Flotte eine hinreichende Anzahl Schaluppen und andere bewaffnete Fahrzeuge zu trennen, daraus eine kleine Flotte zu bilden, und dieſelhe nach Dragomeſtos zu ſchicken, wo ſie unter die
mauer ſind ſtellenweiſe die Truͤmmer des ehemaligen Dorfs
eng zur See eingeſchloſſen iſt, Lebensmittel von Seite des
. 1
unmittelbaren Befehle des Oher⸗Anfuͤhrers Church treten ſoll. 2) Der Ober⸗Anfuͤhrer wird paſſende Maaßregeln treffen, um die Blokade von Prebeza herzuſtellen, indem er hieruͤber dem Vor⸗ — der genannten kleinen Flotte die noͤthigen Aufträge und
nleitungen giebt. 3) Indem er den Blokadeſtand erktärt, wird er dafuͤr ſorgen, daß die Wegnahme jedes neutralen Schiffes oder Fahrzeuges innerhalb der zwei erſten Wochen nach der Eröͤffnung dieſer Erklärung gehindert werde. In dieſem Zeit⸗ ranme wird er die neutralen Schiffe oder Fahrzeuge, welche mit Waaren dem Ambraciſchen Buſen zuſegeln, von ihrer Rich⸗ tung ablenken und frei zuruͤck ſegeln laſſen. 4) Die Schiffe oder Fahrzeuge, die nach Verlauf des Termins etwa aufge⸗ bracht werden, und die Kontrebande fuͤhren, werden nach Dra⸗ gomeſtos gebracht, damit ſie von der durch den Ober⸗Anfuͤh⸗ rer eigends feſtgeſetzten Commiſſion unterſucht werden; und wenn dieſe beſchließt, daß die Wegnahme nach der Ordnung und nach rechtlichen Gruͤnden geſchah, wird das weggenom⸗ mene Schiff oder Hahrzeug an den Sitz der Regierung ge⸗ wieſen, damit von dem gehörigen Gericht entſchieden werde. Im Gegentheil aber wird es freigelaſſen werden. 5) Der Ober⸗Anfuͤhrer wird den Vorſtehern der Schaluppen und der uͤbrigen bewaffneten Fahrzeuge, welche die kleine Flotte bil⸗ den, die ſtrengſten Befehle geben, das frledliche chiff der Neutralen zu achten, und ihm keinen Schaden zu verur⸗ ſachen; auch wird er durch das Kriegsgerſcht alle diejenigen richten und ſtreng beſtrafen, die ſich beikommen ließen, gegen dieſe Verordnungen zu handeln. 6. Er wird eine Umfahrts⸗ Linie beſtimmen, welche die Schaluppen und bewaffneten Fahrzeuge dieſer kleinen Flotte nicht uͤberſchreiten duͤrfen, bei Strafe als Raubſchiffe betrachtet und behandelt zu werden, im Falle ſie außer den Graͤnzen dieſer Linie ſich treffen lie⸗ ßen. Poros, den 6. (18.) März 1828. Der Präͤſident Ca⸗ podiſtrias, der Staats⸗Secretair Trikupis.
a vana.
Die in Havana erſcheinende Zeitſchrift, betltelt Anales de Ciencias, Agricultura, Comercio J Artes de la Havana liefert in der kuͤrzlich erſchtienenen 7ten Nummer eine ſta⸗ tiſtiſche Ueberſicht jener Stadt, waͤhrend des Jahres 1827, welche unter Andern einige Bemerkungen üͤber den Ver⸗ brauch mehrerer Europaͤiſchen Artikel enthält, woraus die große Wohlhabenheit hervorgeht, welche faſt ohne Aus⸗ nahme uͤber alle Stände daſelbſt verbreitet iſt. 8
Als Belag hiezu mag der Umſtand gelten, daß in Havana in gedachtem Jahre 1827:
175,402 Varas (ohngefaͤhr 280,000 Verliner Ellen) Spitzen, 58,875 Stuͤck Battiſt Leinwand und Schleier (Schleſiſchez 10,850 Bretagnes Leinwand und 9,388 Dutzend Paar ſeidene Struͤmpfe eingefuͤhrt wor⸗ den ſind und liefert dieſe Andeutung den Beweis, daß nicht allein die Anzahl der konſumirenden Gegenſtaͤnde eine ſehr vortheilhafte Idee von dem Zuſtand der Bewohner jener Hauptſtadt giebt, ſondern die Gattung und Klaſſe derſel⸗ ben. Ein Gleiches findet hinſichtlich der Lebensmittel ſtatt. Bei Beruͤckſichtigung der geographiſchen Lage jener Inſel — faſt unter dem Wendekreiſe des Krebſes gelegen — wo die Vegetation deren Bewohner immerwaͤhrend eine Menge naͤhrender Fruͤchte, Wurzeln ꝛc. ohne Zahl darbietet, findet doch ein unverhaͤltulßmaͤßig großer Conſum friſchen, getrock⸗ neten und geſalzenen Fleiſches und durch Gahrung kuͤnſtlich zubereiteter Getraͤnke ſtatt. Die in Havana zu dieſem End⸗ zweck im Jahre 1627 eingefüͤhrten Thiere, ſowohl aus dem Innern der Inſel, als auch aus fremden Laͤndern und jeden Ochſen oder Kuh nur zu 10 arrobas, jedes Schwein zu 4 arrobas und jeden Hammel zu 1 arroba veranſchlagt, er⸗ jebt ſich eine Geſammtzahl von 378,585 arrobas (94,646 † Lenente friſches Flelſch, weiche von den Bewohnern der Stadt Havana und den Vorſtaͤdten verzehrt worden ſind. Dieſe nun zu 140000 Seelen angenommen, — denn ſchon 1825 gab der Baron von Humboldt ſolche auf 130,000 an — ergiebt ſich als Reſultat, daß jede Perſon, weiß oder von Farbe, Kind oder Greis, reich oder arm, täglich 4½ Unze friſches Fleiſch verzehrt, und wenn man hiezu Geflͤ⸗ gel, getrocknetes Fleiſch — (tasaso) — geſalzenes Fleiſch, Schinken und tauſend andre auf alle mögliche Art zuberel⸗ tete Nahrungsmſttel dieſer Klaſſe rechnet, ſo wird man ſich einen Begriff von dem ſehr bedeutenden Conſum der Stadt Havana machen koͤnnen.
Eine äͤhnliche Berechnung der konſumirten, durch Gaͤh⸗ rung zubereiketen Getränke, liefert ebenfalls überraſchende Reſultate, indem bloß an Wein ½ Quartillo täglich auf jedes Individuum kommt, ohne des Branntweins, der hol⸗
Esaüt di2 der hunderte von Liqueurs zu ge⸗ “ Belloge