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zur Allgemeinen Preutiſchen Staats⸗Zeitu
aken, welche ein Lieblings⸗Getränk jener Inſulaner ſind. . 1827 ’— der Stadt Havana Ehen ge⸗ ſchloſſen 560; es wurden geboren 3468, und ſtarben 2946. Gedachte Nummer der erwaͤhnten Zeitſchrift enthäͤlt ferner eine intereſſante Abhandtung üͤber die Theorie, hin⸗ ſchtlich der Art, wie nach dem gegenwärtigen Zuſtande des erfahrens der Zucker gewonnen wird, und liefert ſolche endlich noch den ausführlichen Bericht uͤber die am 11. Jan. im Stadt⸗Diſtrikt Manglar Statt gefundene Feuers⸗ drunſt, wodurch drei hundert funfzig Haͤuſer in Aſche ver⸗ wandelt und 2000 Menſchen augenbllcklich ohne Obdach ge⸗ blieben ſind. Wenige Tage jedoch nach dieſem ungluͤcklichen Ereigniß beeiferten ſich die Einwohner von Havana durch reiche Gaben den Abgebrannten zu Huͤlfe zu kommen und
iſt man bereits beſchäftigt die eingeaͤſcherten Straßen ſchoͤn
aufzubauen. 8
InIe n55..
8 8 Oppeln. Se. Kaiſerl. Hoheit der Hoch⸗ und Deutſch⸗ meiſter Erz⸗Herzog Anton beſuchten am 27. Mal die im Oppeler Reglerungs⸗Bezirke liegenden Guͤter des Deutſchen Ordens, machten von da am 29ſten und goſten eine Reiſe zur Beſichtigung der Huͤtten⸗Werke zu Paruſchowit, Gleiwitz und Königshüͤtte und reiſeten am üſten zuruͤck. Se. Kaiſerl. Hoheit haben uͤber den Kunſtfleiß und uͤber die Vollkom⸗ menheit uͤberall den unzweideutigſten Bei⸗ all an den Tag gelegt.
8 Tn.88 d” Nacht vom 1. zum 2 d. M. entſtand bei einem ſtarken Winde in dem Hauſe eines hieſigen Baͤk⸗ kers Feuer, welchem zwar, nachdem dies Haus und ein ne⸗ ben liegendes Gaſthaus abgebrannt war, Einhalt gethan wurde, wobei jedoch, da es ſchnell um ſich griff ein in der zweiten Etage des Baͤckerhauſes wohnender Soldat in den Flammen ſein Leben verlohr und drei andere Soldaten beim Herausſpringen aus dem Fenſter ſich ſo ſehr beſchaͤdigten, daß ſie ſofort ins Lazareth gebracht werden mußten. 4
Duͤſſeldorf. Im Jahre 1827 Bir ſich abetmals der Kreis n in dem Betrieb der (in Nr. 118. der Staats⸗
Zeitung erwaͤhnten) Schuldentilgung des hleſigen Bezirks
am meiſten ausgezeichnet; insbeſondere aber haben ſich die
Stadt Panten im gedachten Kreiſe und die Stadt Kleve
hervorgethan. Das desfallſige Verdienſt gebuͤhrt den ſelbſt⸗
gewählten Deputirten der ausgezeichueten Gemeinden ſowohl, als der umſichtigen Einwirkung und Leitung des Landraths von Eerde zu Geldern, des Burgermeiſters Heiſters zu Kleve
und des Buͤrgermeiſters Schehl zu Tanten. 8
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Vermiſchte Nachrichten.
Die Borſe zu TCopenhagen.
Die Börſe, fuͤr den Handel und die Seefahrt, das an⸗ ſehnlichſte und wichtigſte Gebaͤude der Hauptſtadt, wurde unter Chriſtian IV. auf dem Schloßholm aufgefuͤhrt und zwar auf einem Grunde, welcher von dem Hafen eingenom⸗ men war und mit großen Koſten eingepfaͤhlt und ausgefuͤllt wurde, ſo daß die Börſe einen Canal an jeder Seite hat An der Stelle, wo dies Gebaͤude jetzt ſteht, gingen ehedem große Schiffe. Man ſagt, daß ein Theil des Gebaͤudes vorher in Calmar geſtanden, und daß Chriſtian IV. nach der Einnahme von Calmar im Jahre 1611 daſſelbe niederreißen und deſſen
Steinbilder und Thürme nach Copenhagen bringen ließ, wo ſie dann zum Börſenbau angewendet wurden. Im Jahre
1822 machte man mit Anlegung der Boͤrſe den Anf
die Arbeit wurde ſchnell betrieben; ehe zwei Jahre 8.98. 0⸗ waren, ſtand ſchon das Gebaͤude da. Aber als nachher der Dꝛutſche Krieg ausbrach (1625 — 1629), verurſachte dieſer einen Stillſtand an den inneren Einrichtungen und Verzie⸗ rungen, ſo wie auch das öſtliche Portal nicht vor 1622 fer⸗ tig wurde. Die Borſe iſt 203 Ellen lang, 33 ¼ Elle breit und zwei Eragen hoch. Anfangs lag ſie auf allen Seiten frei
in neuerxer Zelt aber iſt ſie vermittelſt eines Ganges mit der gegen Süden aufgefuͤhrten Bank verbunden worden. Die ·8 1 enge Bit auer⸗Ar B₰ 21 „
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der Etagen tragen und mannichfaltige Figuren und Darſtel⸗ lungen 2 An beiden Enden ſind Portale; das —2 liche, gegen den Schloßplatz, fuͤr den Haupt⸗ Eingang be⸗ ſtimmt, iſt das ſchoͤnſte. Der Platz vor dieſem Ende der Börſe hebt ſich allmaͤhlich, iſt an beiden Seiten gepflaſtert, und von einer Bruſtwehr aus Sandſteinen eingeſchloſſen. In der Mitte ſtehen einige Baͤume. An den zußerſten En⸗ den der genannten Bruſtwehr ſieht man zwei Bildſäulen; die eine naͤchſt dem Kanzellei⸗Geboͤude ſtellt den Merkur, die gegenuͤber ſtehende den Neptun dar. Die Stuͤtzen des weſt⸗ lichen Portals ſind Toskaniſche Pfeiler von Itglieniſchem Marmor, welche auf Fußgeſtellen von demſelben Marmor ruhen. Das Ende des e-h Hane iſt dem weſtlichen aͤhnlich und traͤgt die Jahreszahl 1640. 1
Was noch ſonſ 88 Aeußere der Boͤrſe batrifft, ſo iſt der unterſte Theil; der Mauer von gemeinen Quaderſteinen und das lUebrige von Ziegelſteinen, das ganze mit allerlei Lei⸗ ſten und Snbsteln aus feinem Sandſteine verziert. Das Dach iſt mit Blei gedeckt, ebenſo der in der Mitte deſſelben ſtehende ſpitze Thurm. Seine Spitze wird auf eine eigenthuͤmliche Weiſe von vier Drachen oder Lindwuͤrmern gebildet, welche, auf den Baͤuchen ruhend, ihre Koͤpfe nach allen 4 Weltgegenden ausſtrecken. Die Schweiſe derſelben ſchlingen ſich aufwaͤrts um einander, ſo daß dadurch eine Spitze gebildet wird, welche ſich mit drei uͤber einanderliegenden Kronen und einer Windfahne endigt. Die Hoͤhe des Thurms von der Stra⸗ ßenflaͤche bis zum Knopfe betraͤgt 88 Ellen (176 5uß). J Jahre 1775 wurde der äͤltere Boͤrſenthurm wegen Bauf ligkett abgetragen. G
Die Boͤrſe hat, wie ſchon oben erwaͤhnt, zwei Etagen; die untere beſteht aus lauter gewoͤlbten 12 Fuß hohen Ke lern, deren Boden beinah horizontal mit der Straße iſt, und die ſo eingerichtet ſind, daß hier die Kraͤmer Flachs, Hanf, Eiſen, Theer, Thran, Heringe, Salz und dergleichen Waa⸗ ren eintegen und täͤglich zum Verkauf ausbieten koͤnnen. Da die Boͤrſe zwiſchen zwei Canälen liegt, und alle dieſe Laden von der einen Seite bis zur anderen gehen, ſo ge⸗ waͤhrt dies die große Bequemlichkeit; Fahrzeuge und Prahme a beiden Seiten grade vor der Thuͤr eines jeden Ladens ans Bo werk antegen, und dort loͤſchen und einladen zu koͤnnen. Die An⸗ zahl dieſer Buden iſt 20. Die vier letzten unter dem oͤſtli⸗ chen Ende der Börſe befindlichen Gewoͤlbe ſind feuerfeſt und waren in einer Reihe von Jahren zum Gebrauch der Bank, welche dort die ihr verpſaͤndeten Koſtbarkeiten aufbe⸗ wahrte. Die obere und zugleich höchſte Etage der Voͤrfe hat eigentlich drei Abtheilungen. In dem weſtlichen Ende, wo man vom Schloßplatze durch das Haupt⸗Portal ins Gebäude tritt, hat man einen großen geraͤumigen Saat, der die ganze Breite der Boͤrſe einnimmt, und deſſen Decke von 10 freiſtehenden Holzſaäͤulen getragen wird. Hier iſt in der Boͤrſenzeit, naͤmlich in den Mittags⸗Stunden von 12 bis 2 Uhr, der taͤgliche Verſammlungs⸗rt der Kaufleute. Gleich am Eingange des Boͤrſenſaals iſt auf der einen Seite das Comptoir der See⸗Aſſekuranz⸗Kompagnie, und auf der andern der Verſammlungs⸗Saal der Groſſirer. Der mittlere und groͤßte Theil der Boͤrſe iſt in einen Kram und Buche Laden fuͤr Kaufleute abgetheilt. Die meiſten dieſer Laäͤden ſind nach zwei durch das Gebaͤude laufenden Gaͤngen offen, und man ſieht hier alle Arten von Ellen⸗ und Eiſenwaaren, Spiegeln, Leuchtern und andern Glaswaaren, Meubeln, Büchern Landkarten, Galanteriewaaren und dergleichen. Der aͤußerſte pder dritte Theil der Boͤrſe beſteht aus einigen Comp⸗ tolren, worunter die fuͤr die Brand⸗Verſicherung. Die erſte der drei Abtheilungen, naͤmlich die weſtliche iſt von der zwei⸗ ten durch zwei. Kunſtwerke getrennt, mit welchen man in neuerer Zeit das Gebaͤude verſchoͤnert hat. Das eine iſt ein Saal in amphitheatraliſcher Form, welcher ſowohl von oben als von den Seiten Licht erhaält, und mit Tiſchen und über einander erhabenen Bänken verſehen iſt; er dient zu oͤffentlichen Boͤrſen⸗Auctionen. Das andere Kunſtwerk iſt ein Gemaͤlde, welches den Stifter der Boͤrſe, Chriſtian IV., darſtellt, wie er als junger Prinz den Aſtronomen Tycho de Brahe auf der Inſel Hween im Jahre 1592 beſuchte. Der Prinz, den Werth der Wiſſenſchaften erkennend und beſonders der Mathematik und Mechanik zugethan, deren Einfluß auf See⸗ fahrt und Handel ſo wichtig iſt, wollte dem beruͤhmten Ge⸗ lehrten und Aſtronomen ſelne Achtung bezeigen. Tycho de
Thüͤrmen, welche die iur bei⸗
rbt des Prinzen bei ſemnen gelehrten
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