Kronik des Tages.

Der bisherige Kammergerichts⸗Referendarius Matthias iſt zum Juſtiz,Commiſſarius bei dem Land, und Stadtgerichte zu Danzig beſtellt worden.

Angekommen: Der Koͤnigl. Franzöͤſiſche außerordent⸗ liche Geſandte und bevoſtmoͤchtigte Miniſter am Königl. Würtembergſchen Hofe, Chevalier v St. Petersburg.

Frgerenſe. Der Rittmeiſter im

Regiment Garde du

Corps, von Ledebur, als Conrier nach Sr. Petersburg.

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Zeitungs⸗Nachrichten. . Ausland. WMachrichten vom Kriegs⸗Schauplatze.

Ueber die fruͤheren Operationen der Ruſſiſchen Armee ſand noch folgende Rotizen eingegangen; 2 Das zur Belagerung der Feſtungen beſtimmte 7te In⸗ Fe 9es nebſt 2 Pionier Pü.enee. ven chl Sr. Kalſ. Hoh. des Großfuͤrſten Michael geſtellt i eas von S dohi, Ifnch lan gegen Hensſom⸗ Die Avantgarde ſtieß am 2. 714.) Mai, nahe bel der Feſtung auf 590 Türkiſche Reiter, die zum Fouragtren ausgeruͤckt waren. Das Koſacken⸗Regiment des Attamaun griff ſſe an, die Tuͤrken zogen ſich fechtend zuruͤck; als aber 2 Schwadrone n, bel der L b erde begannen ein heftiges Musketen⸗Feuer, wodurch mehrere Uhlanen und Koſacken getödtet und bleſſirt wurden. Ein Tuͤrkiſcher Offizter ward mir 18 Mann gefangen. Die Feſtung iſt von der 18ten und 19ten Infanterie⸗Diveſion ein⸗ geſchloſſen worden und der Feldmarſchall hat ſein Haupt⸗ Juartier in dem nahe gelegenen Orte Gadji⸗Kapltaine ge⸗

8 Maj. der Kaiſer, welcher am 8ten (20ſten) dort einntraf, beſcheakte (wie bereits gemeldet worden) die Gefan⸗ genen mit Geld und ſchickte ſi⸗ nach der Feſtung zuruͤck. Der Paſcha erwiderte dies großmuͤthige Verfahren durch Zu⸗ röckſendung dreier von ichm gefangen gehaltenen Griechen. Die erſte Parallele iſt ſo nahe angelegt worden, man nur die zweite zu eröffnen branchen wird. Nach Ausſage der Gefangenen zu Brallow mit 3000 Mann Truppen und 160 St Geſchuͤtz beſetzt. Die kleineven Feſtungen und. Iſactſcht ſollen nur 6 bis 700 Mann n ſatzung haben. e⸗ Fiotille von 18 Kanonter⸗Schaluppen iſt am 1f4ten (Leſten) von Iemanl gegen Brallow abgegangen. Sie iſt im Vorbeigehen bei Iſaetſchi gar nicht beſchoſſen woeden. Aus Hermanſtadt, vom wird (im Oeſterreichi⸗ ſchen Beobachter) gemeldet: aus Buchareſt vom 30. Mait zufolge, befand ſich Furſt Ghika noch immer in Plorſti, und ſcheint, als Privatmann, im Fuürſtenthume blei⸗ ben zu wollen.. 8 Die Beſchießung von Ibraꝛil hat am 24. Mai begonnen und wird ohne Unterbrechung fortgeſetzt. Die Belagerten haben zwar einen Waffenſtillſtand von drei Tagen begehrt, der ihnen aber von Seiten der Ruſſen nicht zugeſtanden wurde. Uebrigens iſt dieſe Feſtung in vollkommen gutem Stande und mit Pebensmittel reichlich verſehen. Giurge⸗ wo iſt berennt; die Tuürken halten ſich darin eingeſchloſſen.

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Die Anſtalten zum Bruͤckenbau uͤber die Donau bei Ht⸗

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doch, daß ſelbige erſt in mehreren Tagen beendiget ſemm duͤrften G In Buchareſt ſind jetzt wenig Truppen. Am 28. v. M. hat man in Eile 5000 Mann nach der kleinen Wallachet aufbrechen laſſen, weil man gehoͤrt hatte, daß die Tuͤr⸗ ken bei Calefat (gegenuͤber von Widdin) ein Corps zuſam⸗

Frankreich.

mengezogen, und dort ein Lager errichtet haben ſollen⸗ 8 *

Deputirten⸗Kammer. Fortſetzung der Berathungen uͤber den Ageis „Entwurf. In einem Züſatze zu dem 2ten Artikel des Entwurfes hatte die Commiſſion den Antrag gemacht, fuͤr die Provinzial⸗Blaͤt⸗ ter die gegenwaͤrtig beſteheude Cantionsſumme von 2500 Fr. Renten fuͤr Städte von meht als 50,000 Einwohnern, und von 1500 Fr. fuüͤr Stadte von weniger als 50,000 Sinwoh⸗ nern, —g2 Hr. v. Chꝛaſtellier verlang Summen auf reſp. 2000 und 1200, und Hr. Duvergier de Hauranne, daß ſir auf reſp. 1200 und 900 herabgeſetzt würden, indem die Prvvinzial⸗ Zeitungen ungleich weniger Abonnenten haͤtten als die Pariſer. Auf die Bemerkung⸗ des Koͤnigl. Commiſſarlus Hrn. Bacot de Romand aber, daß dieſe Blaͤtter nicht minder eine hinreichende Burgſchaft fuͤr die etwanige Bezahlung der Geldſtrafen und den den gekraͤnkten Partheien zu gewaͤhrenden Erſatz darbieten muͤß⸗ ten, wurde der Antrag des Hrn. Duvergier de Hauranne verworfen, dagegen aber der bes Hrn. Chaſtellier ange⸗ nommeu. Hr. Dupin der Aeltere machte den 432 ſchlag, die den Wiſſenſchaften und der Mittheilung von

richtlichen Verhandlungen ausſchlreßlich gewidmeten Blaͤtte —1* 8

ſobald dieſelben wöchentlich oͤfter als zweimal erſcheinen, n

einer Cantion von 1250 Fr. Renten zu unterwerſen, da man eine billige Ruͤckſicht auf die kleinen niterariſchen Blaͤtter neh⸗ men muͤſſe, die nur eine geringe Zahl von Abonnenten haͤt⸗ ten, und die man durch eine Cautionsſumme von 6000 Fr. Ren⸗ ten unſehlbar ganz unterdruͤcken wuͤrde. Der Redner gab in⸗ wiſchen bei dieſer Gelegenheit den Wunſch zu erkennen, daß dergleichen Blaͤtter die ihnen durch ſeinen Vorſchlag zu ge⸗ waͤhrende Erleichterung nicht mißbrauchen, und daß ſie, die Schranken ihrer Beſugniſſe uͤberſchreitend, ſich kuͤnſtig nicht, wie ſolches leider täglich geſchähe, beleidigende Anſpielungen auf achtungswerthe Privat⸗Perſonen erlauben moͤchten; die Rebacteurs ſollten endlich einſehen, daß ſie bisher ein ſchimpf⸗ liches und fuͤr die Wlſſenſchaften erniedrigendes Handwerk getrieben hätten, und daher je eher je lieber auf dergleichen unanſtaͤndige Speculationen verzichten; nur unter dieſer Be⸗ dingung braͤchte er zu ihren Gunſten die obige Reduction in Antrag, Hr. Salverte unterſtützte den Vorſchlag wogegen der Graf v. Sesmaiſons verlangte, daß man die Cautions⸗Summe fuͤr die literariſchen Blätter auf die Haͤlfte, naͤmlich auf 3000 Fr. Reuten herabſetze, Hr. Meſtadier aber der Meinung waͤr; daß man von dieſen Journalen gar keine Caution verlangen duͤrfe. Hr. Th e⸗* mard hatte einen ähnlichen Antrag gemacht. Dieſe Menge von verſchiedenartigen Amendements veranlaßte eine dch⸗ Verwirrung, daß der Praͤſident zuletzt gar nicht wußte, worne⸗ ber er zuerſt abſtimmen laſſen ſollte. Der Königl. Commiſ⸗ ſarius Hr. Bourdeau deſtieg mehrere Male die Redntr⸗ bähne, um zu beweiſen, wie ſchwierig es ſein wuͤrde, die literariſchen Blaͤtter von den politiſchen zu ſon⸗ dern, indem jene ſich haͤufig uͤber die Politik mit ver⸗ breiteten. Der Graf Alexis von Noailles rheilke dieſer Anſicht, wogegen der Baron Méchin ſich dem dbigen An⸗

*) Vergl. die Cneueſten) Nachrichten vom Kriegs⸗Schauplatz eſtrigen Blatke der &ta ts Zeitung, wonach der Uebergang ſeſſiſchen Truppen uver die Donau vereits auf drei &

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Sitzung vom 9. Jun.

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