Bekannt
Au
8 Gefäaͤlligkeit gegen das Publikum haben die Poſt⸗
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Amtliche Rachrichten.
Kronik des Tages. Fn
machung.
Anſtalten bisher in einzelnen Fällen unfrankirte Briefe, welche von der Poſt abgeholt worden waren, und deren
Annahme der Correſpondent zu
; verweigern ſich befugt hlelt,
auf Verlangen gegen Erſtattung des Porto wieder zuruͤck⸗ Feate bewleſene Nachſicht und Gefällig⸗ eit iſt aber von mehreren Correſpondenten zu mancherlet Mißbraͤuchen henutzt worden, ſo daß ſolche in der bisheri⸗ gen Art nicht länger fortdauern kann.
Ein Jeder, walcher ſeine Briefe in Gemäaͤßheit des §. 58. des Regulattvs uͤber die Preußiſche Porto⸗Taxe vom Anſten December 1824, von der Poſt abholen läßt, muß daher
küͤnftig die mit der Abholung nöͤthigen Anweiſung verſehen,
beauftragten Perſonen mit der ob und welche von den etwa
vorhandenen unfraukirten Briefen dieſelben einloͤſen ſollen
oder nicht, indem für Briefe worden ſind, künftig von den ruüͤckgezahlr werden kann.
„ welche einmal angenommen Poſt⸗Anſtalten kein Porto zu⸗
Frankfurt a. M., den 10. Juni 1828. ö 8 Der General⸗Poſtmeiſter ens.
8 88 I Ianmnm“ 2 ,—
Nagler.
ʒ h n. 82.
Vem 1. Jult c. an verlaſſen die Verlin⸗Hamburger Poſten den bisherigen 84 uͤber Lenzen und Luͤbtheen, und e
ſehen von Perleberg ab ü
r Warnow, Grabow, Ludwigs⸗
ſt, Redewin und Vellahn nach Boitzenburg, auf welchem Wege die Chauſſirung von Perleberg aus ſchon bis in die
Gegend von Vellahn vorgeſcht 5. die A, von Ber während ſie bisher uͤb
itten iſt. Aaif dieſer Tour be⸗ lin bis Hamburg 38 ½ Meilen,
eer Lübtheen 39 ¾ Meillen betrug.
Die Fahrpoſten und die Reitpoſten 2 zu derſelben e
Tageszeit wie bisher, von Ber
lin ab; di chnellpoſten aber
den, anſtatt bisher resp. um 5 und 5½ Uhr Nachmittags apfais q Uhr Abends, Mittwoch, Donnerſtags 22 Sonntags von Verlin abgefertigt.
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7 M., den 14. Juni 1828. 1I1] Frankfurt a. 2 Der General⸗Poſtmeiſter 82 Nagler. 289
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Zeitungs⸗Nachrichten.
* Aus 1 Frank
Deputirten⸗Kammer. 10. Inni wurden die Berat Entwurf ſortgeſetzt. Der letzte
des Herrn Thénard, wonach alle ſolche Bläͤtter, w Ankuündigungen enthalten, der Caution uͤberhoben
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an d. I reich.
In der Sitzung vom hungen uͤber den Preßgeſetz⸗ Paragraph des Amendements elche bloße ſein ſoll⸗
ten, würde, ſo wie ein Zuſatz der Commiſſion, angenommen, und demnächſt über den ganzen 2ten Artikel abgeſtimmt⸗ Zuvor verlangten jedoch die beiden Koͤniglichen Commiſſarten, Herrn Bourdeau und Jacquinot de Pampelune, daß der
nunmehr ſehr lange Artlkel ge
und der zte Artikel, welcher jetzt den 2ten und
theilt werde. Dieſes geſchah, 3ten bildet,
und der die Kammer durch fünf volle Sitzungen beſchaͤftigt hat, wurde endlich in ſolgender Abfaſſung 28,
*) Den iſten Artikel des Ge⸗
der Staats Zeitung.
ſetz⸗Entwurfes ſiehe in Nr. 153.
„Art. 2. Der ader die hen; jedes Journals oder jeder zeeſccfe ſie , vor blication, gehalten, eine Caution zu ſtellen. Wenn das Journal oder die Zeit⸗ chrift oͤftery, als zweimal woͤchentlich, ſei es nun an einem beſtimmten Tage, oder Lieferungsweiſe und unregelmaͤßig erſcheint, ſo betraͤgt die Caution 6000 Franken Renten. Sie betraͤgt Dreiviertel dieſer Summe, wenn das Jour⸗ nal oder die Zeitſchrift woͤchentlich zweimal erſcheint. Sie betraͤgt die Hälfte dieſer Summe, wenn das Journal oder die Zeitſchrift nur einmal woͤchentlich erſcheint. Sie betraͤgt den vierten Theil derſelben, wenn das Journal oder die Zeitſchrift nur mehr als einmal monatlich erſcheint. Die Caution der in allen Departements, mit Ausnahme des der Seine, der Seine und Oiſe und der Seine und Marne, herauskommenden Tagesblaͤtter, wird in denjenigen Staͤdten, die 50,000 Seelen und daruͤber haben, 2000 Fr. Nenten, und in den uͤbrigen Städten 1200 Fr. Renten, füͤr alle ſolche Joürnale und Zeitſchriften aber, die in minder kurzen Friſten erſcheinen, nur die Hälfte dieſer Summen betragen.“
„Art. 3. Von jeder Cautions⸗Leiſtung befreit ſind: 1) die Journale und Zeitſchriften, die nur einmal im Monate oder noch ſeltener erſchelnen; 2) die Journale und Zeitſchrif⸗ ten, die entweder den mathematiſchen, phyſikaliſchen und Natur⸗wiſſenſchaftlichen, oder gelehrten Arbeiten und Nach⸗ forſchungen, oder den mechaniſchen und freien Kuͤnſten, alſo den Wiſſenſchaften und Kuͤnſten, womit ſich die drei Akademien der Wiſſenſchaften, der Inſchriften und ſchönen Wiſſenſchaften, und der ſchoͤnen Kuüͤnſte des Königlichen In⸗ ſtiruts beſchaͤftigen, ausſchließlich gewidmet ſind; 3) die Jour⸗ nale und Zeitſchriften, die der Politik fremd und ausſchließlich den Wiſſenſcha ten oder anderen, oben nicht beſonders aufgefuͤhr⸗ ten, Kenntniß⸗Zweigen gewidmet ſind, in ſofern dieſelben nicht hoͤchſtens mehr als zweimal in der Woche erſcheinen; 4) die Jour⸗ nale und Zeikſchriſten, die der Politik fremd ſind, und in einer andern als der Franzoöͤſiſchen Sprache herausgegeben werden; 5) die Zeitſchriften, die ausſchließlich zu Benachrichrigungen, Ankündigungen, gerichtlichen Bekanntmachungen, Verzeich⸗ niſſen der gelandeten Schiffe und ihrer Ladung, Gekreide⸗ Preis⸗Zetteln und andern laufenden Preiſen dienen. — Jede Uebertretung der Beſtimmungen des gegenwäͤrtigen und des vorigen Artikels wird, dem Art. 6 des Geſetzes vom 9. Jun. 1819 gemäͤß, beſtraft.“
Der Praͤſident verlas hierauf den 4ten Artikel (den zten des Entwurfs), welcher von den verantwortlichen Geſchaͤfts⸗ fuͤhrern handelt, nebſt den verſchiedenen dabei in Vorſchlag gebrachten Amendements; in einem dieſer letzteren verlangte der General Sebaſtiani, daß die Zeitungs⸗Eigenthuüͤmer einen oder mehrere verantwortliche Redacteurs zu ſtellen verpflich⸗ tet wuͤrden, welche mindeſtens an dem Fonds des Journals mit einem Funfzehntheil, oder an der Cautions⸗Leiſtung mit einem Viertel betheiligt waͤren, und die in den obgedachten drei Departements 500 Fr., oder in den uͤbrigen 150 Fr. an direecten Steuern zahlten. „Wenn Sie,“ ſo ſchloß der Graf Sebaſtiani die Rede, worin er ſein Amendement naͤher ent⸗
wickelte, „meinen Vorſchlag annehmen, ſo werden Sie einen
großen Schritt zur Verbeſſerung unſerer Preß⸗Geſetzgebung gemacht haben, und es wird Ihnen alsdann nur noch einer zur voͤlligen Sicherſtellung der Preßfreiheit uͤbrig bleiben, nämlich die Ueberweiſung der Preß⸗Vergehen an die Ge⸗ ſchwornen⸗Gerichte; ſo lange dieſes letztere nicht geſchieht, wird unſere Preß⸗Geſetzgebun immer nur tranſitoriſch ſein. Wohl weiß ich, daß die Presſteibet manches Uebel erzeugen kann; aber neben dem Uebel befindet ſich auch jedesmal das Mittel vngegen, da, was ein Journal geſagt hat, von einem andern widerlegt werden kann. Auch läßt ſich nicht laͤug⸗ gen, daß aus der Preßfreiheit manches Gute hervorgeht. Ich gebe zu, daß dieſelbe im Stande iſt, das Land in Be⸗ wegung zu ſetzen, aber nie eine Umwaͤlzung herbei zu fuͤhren, 1“ 2 AEEEE6 1
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