5 2v. 8. 18 2 2 dem Hafen von Toulon hatte den New „Times zu der Bemerkung Anlaß gegeben, daß der Ehrgeiz Frankreichs ſich nunmehr offenbare, und daß Letzteres ſofort Morea be⸗ ſetzen werde. In Beziehung hierauf erklaͤrt der Meſſager ¹des Chambres, daß es hinreichend ſei, auf eine folche Be⸗ hauptung hinzuweiſen, um die ganze Abgeſchmacktheit der⸗ ſelben fuͤhlen zu laſſen; Frankrelch werde nie anders, als im Einverſtaͤndniſſe mit ſeinen Verbundeten handeln, und ſein hochherziger Ehrgeiz werde in keiner Art von der Linie ab⸗ weichen, die ihm in dem Vertrage vom 6. Juli vorgezeichnet worden ſei. 8

Zum Beweiſe, daß der Namenszug I. H. S. den Je⸗ ſniten angehöre, fuͤhrt ein öͤffentliches Blatt ein Deecret der Königs von Spanſen vom 2. April 1767 an, wodurch die⸗ ſer Monarch damals die Geſellſchaft Jeſu aufhob, und worin es ausdruͤcklich heißt: „Und verordnen wir, daß das Mono⸗ gramm der Geſellſchaft Jeſu I. H. S. an dem Vordertheile aller Klöͤſter, Kirchen, Profeß⸗Haͤuſer und ſonſtiger Depen⸗ denzen der gedachten Geſellſchaft, fortgenommen werde.“

Der Graf v. la Ferronnays, Sohn des Miniſters der auswärtigen Angelegenheiten, iſt zum Adjutanten des Her⸗ ogs v. Mortemart ernannt worden und in dieſer Eigen⸗ chaft vorgeſtern von hier nach dem Haupt⸗Qmartiere der Ruſſiſchen Armee abgegangen.

Lord Cochrane iſt vorgeſtern in Havre angekommen und hat ſich ſogleich auf den Weg hieher gemacht.

Das Schiff Laura, welches kürzlich aus England ange⸗ langt iſt, bringt die Nachricht, daß Bahia ſich in völligem Inſurrections⸗Zuſtande beſinde, und daß 2000 bewaffnete Reger auf die Stadt marſchieren.

Aus Lorient meldet man unter dem 4ten d. M. daß in dem dortigen Hafen die größte Thaͤtigkeit herrſcht; es wer⸗ den daſelbſt in Eile das Linienſchiff Algeſiras von 80 Kano⸗ nen, und 4 Fregatten, worunter 3 vom erſten Range, aus⸗ erüͤſtet; ſie ſollen, wie es heißt, zu der Diviſion in Breſt

en.

L Mlle. Mars wird in dieſen Tagen ihre Kunſtreiſe nach England antreten. Großbritanien und Irland.

Parlamenrs⸗Verhandlungen. Im Oberhauſe wurde am 10. Junk die Amendments⸗Acte der Penſions⸗ Bill für Cannings⸗Familie zum dritten Mal verleſen. Demnaͤchſt wurden die Verhandlungen uͤber die katholiſche Angelegenheit fortgeſetzt. Unter den Rednern welche daruͤ⸗ ber ſprachen, war der erſte, Lord Colcheſter, gegen die Reſolution. Wenn man, meinte er, zur Vertheidigung der⸗ ſelben Preußen und Hannover als Beiſpiele ezenr, ſo müſſe bemerkt werden, daß die Verhältniſſe dieſer Laͤnder denen Englands keinesweges gleich ſeien. Der in Rede ſtehende widerſpreche der geiſtlichen und weltlichen Wohlfahrt des Koͤnigreichs. Er ſei einte Verletzung des Kroö⸗ nungs⸗ Eides, durch welchen ſich der Herrſcher verpflichtet habe, die Verfaſſung, ſo wie ſie jetzt durch das Geſetz feſtge⸗ ſtellt ſei, aufercht zu erhalten. Endlich müſſe er ſich der Motion deshalb widerſetzen, weil er, ſo wie jeder andere Unterthan Sr. Maj. geſchworen häͤtte: „daß kein fremder Fuürſt, Prälat, Staat oder Potentat irgend eine Jurisdie⸗ tion, Macht oder Gewalt in dieſem Köͤnigreiche haben ſollte.“ Die vorliegende Maaßregel wuͤrde aber, indem ſie Maͤnner, welche eine fremde Oberherrſchaft anerkennten, zu politiſcher Macht beföͤrderte, einem fremden Praͤlaten geſetzliches An⸗ ſehn in Großbritanien verleihen. Der Marquis von Bute dagegen unterſtützte den 121: Er wiſſe, ſagte er, daß Dr. Doyle in ſeinen an Lord Farnham gerſchteten Briefe erklärt habe, man hege die Abſicht, durch eine feſte Begruͤn⸗ dung der kathollſchen Kirche in Irland die allgemeine Aus⸗ breitung derſelben zu bewirken, und daß die Verfechter der Melnungen des Doctors mit ihm dieſelben Anſichten theil⸗ ten. Was thue dies aber zu der vorliegenden Angelegenheit? Er füͤr ſeine Perſon wolle jene Frage nicht aus ſeiner Kennt⸗ uſß Irlands, ſondern aus dem Geſichts⸗Punkte ſeiner

ſchaft mit England und mit dem ganzen Men⸗ ſchen⸗Geſchlechte beantworten und behaupten, daß ſolche von einzeinen Indtviduen ausgeſprochenen Meinungen nicht

die eimer ganzen Nation ſeien. Wer im ganzen Parlamente oder Kan * wärde von den Geſinnungen der Engläͤn⸗ der nach eiatzelnen Flugſchriften oder nach einlgen in öffent⸗ lichem Ver mmlungen auftretenden Schwaͤtzern urtheilen?

Ert, hört!) Dergleichen Leute wuͤrden ſich nicht einmal reuen, wenn die gegenwärrige Maaßregel⸗ durchginge. Wenn ſte etwas thun könnten, um ble kegkslatur des vereinigten Königreiches aufzubringen und dieſe ſchöͤnen Zugeſtandniſſe

verhindern, ſo würden ſie großen Gewinn dadurch ein⸗ K. 2 (Hoct!) Der Graf von Haddington be⸗

friedlich und gluͤcklich machen. (Hort, hoͤrt, hört!) Auch die Aufhebung des Statutes Praemunire und bie Zulaſſung des paͤpſtlichen Concordats bei der Anordnung der geiſtlichen An⸗ gelegenheiten Irlands muͤſſe vom Parlamente feſtgeſetzt wer⸗ den. Dann wuͤrde man den Papſt in Haͤnden haben (Ge⸗ laͤchter) und Einigkeit und Liebe bewirken. Es uͤberſteige das Maaß aller menſchlichen Geduld, den Zuſtand laͤnger zu ertragen, in welchem ſich der groͤßeſte Theil von Irlands Bevoͤlkerung befäände. (Hoͤrt, hoͤrt, hoͤrt!) Die Irländer koͤnnten, ja ſie wuͤrden ihn nicht laͤnger mehr dulden. (Hoͤrt, hoͤrt, hoͤrt) Was Dr. Doyle’s Aeußerungen betraͤfe, die man ſo häufig als Beweismittel gegen die Ka⸗ tholiken anfuͤhre, ſo wolle er dieſe zwar nicht ver⸗ theidigen, aber er frage, ob jener das einzige Mitglied einer Kirche geweſen ſei, welches ſich durch Religionsſtreitig⸗ keiren hätte erbittern laſſen? (Hoͤrt, höͤrt!) Wenn man ihm

den Ausſpruch vorgelegt habe: „es gebe eine Religion ohne

Herzen und Geſinnungen der Irländer gewinnen und beide 8

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Kirche, aber es gebe auch eine Kirche ohne Religion,“ (wo,“

mit die katholiſche bezeichnet wurde) ſo ſei es ſehr nartürlich

geweſen, daß er ſich niedergeſetzt habe, um ſich durch ſein

Schreiben zu röͤchen. Alles dies rühre von dem jetzt in Ir⸗ land beſtehenden Syſtem her. (Hört, hört!) Wenn man dies verbeſſere, ſo naͤhme man dem Dr. Doyle ſeinen Stachel.

Der Biſchof von Bath und Wells ſagte, die Uebel unter und welche gewöhnlich dem Mangel

welchen Irland leide,

der Emancipation zugeſchrieben wuüͤrden, ruͤhrten aus ganz

andern Auellen her. Die Haupt⸗Urſache derſelben ſei die Abweſenheit der Iriſchen Gutsbeſitzer von ihren Landſitzen. Solchem Abſentiſten wuͤrde er, wenn ihn derſelbe uͤber die Urſach der Leiden jenes Landes Schrift antworten: der Mann!!!“ Lord Falmouth bemerkte, er muͤſſe der Reſolution widerſprechen, weil ſie der der vorzüͤglichſten aller Sraaten Europa’s, entgegen ſei. Wenn man einen proteſtantiſchen Koͤni eine proteſtantiſche Thronfolge habe, ſo müuͤſſe man ein proteſtantiſches Oberhaus ſo wie ein proteſtantiſches Unterhaus beſitzen. Die katholiſche Emancipation wuͤrde alle Gefahren des Landes vermehren ohne deſſen Lelden zu lindern. Näͤchſtdem er⸗ hob ſich Se. Königl. Hoheit der Herzog von Suſſer und ſprach folgendermaßen: Wenn gleich ich mit den ſo eben von’ dem edlen Lord ausgeſprochenen Grundſätzen uͤberein⸗ ſtimme, ſo weicht meine Anſicht doch in den von ihm daraus gezogenen Schlußfolgen ab. Die Bill der Rechte und die dem Prinzen von Oranien vor eelegte Erklaͤrung der Rechte, dieſe wichtigen Grundlagen 22 Verfaſſung, ſchließen mit folgenden merkwuͤrdigen Worten: „Sie verlangen und be⸗ gehren alle dieſe Befugniſſe als ihre unbezweifelten Rechte.“ Die hieruͤber abgefaßte Parlaments⸗Acte beſtaͤtigt ſomit alle in jener Erklaͤrung verlangten, unbezweifelten Rechte. Es kann Gruͤnde geben, weshalb Unterthanen, ja ſogar ganze Klaſſen derſelben, in der Ausuͤbung jener Rechte beſchraͤnkt werden. Allein ich muß behaupten, daß ſolche Proſcrip⸗ tionen ganzer Corporationen der Geſellſchaft von ſehr ſchadenbringender Natur ſind. Sie koͤnnen nur voruüͤber⸗ gehend ſtatt finden, und die Grundſaͤhe unſerer Verfaſſung wollen, daß ſie zugleich mit ihren Urſachen aufhören. (Hört, hoͤrt!) Daß aber jene Beſchraänkungs⸗Gruͤnde wirk⸗ lich nicht mehr vorhanden ſind, dafuͤr, Mylords, buͤrgt uns der Geiſt des Zeſtalters, in welchem wir leben. Warum wollen wir bei Maaßregeln beharren, welche nur für die dunklen Perioden der Froͤmmelei und Unwiſſenheit paſſen konnten? (Hort, höͤrt, hoͤrt!) Etwas muß jetzt gethan wer⸗ den. Schon dieſe Verhandlung wird viel Gutes bewirken. Mit Ausnahme eines einzigen Falles, in welchem ein ſehr zu verehrender Prälat (der Biſchof von Tuam in ſeinen An⸗ fuͤhrungen von Bibelſtellen) Moſes, Joſua und Jeſalas au⸗ rief, um gegen die Jungfrau Maria zu kaͤmpfen, (Gelaͤchter) iſt die Frage mit vieler Mäßigung behandelt worden. Be⸗ ſonders fuͤhle ich mich verpflichtet, den ſehr zu verehrenden Herren zu danken, welche in einem Tone geſprochen haben, der van⸗ der Wuͤrde ihrer Stellung angemeſſen war. (Hoͤrt, hoͤrt, hoͤrt!) Darauf verlleß der Lord⸗Kanzler den Wollſack und ſprach wie folgt: Mylords, wenn dies das erſte Mal waͤre, wo dieſe Maaßregel Ihrer Entſcheidung vorgelegt wird, ſo möchte ſch mich vlelleſcht geneigt fuͤhlen dem Vorſchlage des edlen Marquls beizutreten. Wenn ich aber bedenke, daß dieſe Frage in den letzten 25 Jahren von Zeit zu Zeit im Parlamente beſprochen worden; wenn ich g 8 geoße 22 8* derſelben verkuſtpft iſt wenn ich bedenke, wie ſehr ſie die Aufmerkſamkeir der foͤhig⸗ ſten Maͤnner feſſelte, deren fich unſer je ruͤhmen

befragte, in der Sprache der „Und Nathan ſagte zu David, du biſt *

Engliſchen Verfaſſung,