konnte; und wenn ich bedenke, daß vnn Anſtrengungen

ſolcher Maͤnner jede darauf bezuͤgliche Verordnung erfolglos Fehlcben iſt ſo kann ich unmoͤglich mit der gegenwaͤrtigen

Reſolution uͤbereinkommen, weil ich nicht hoffen kann, daß eine wohlthaͤtigere Folge aus der Annahme der jetzt vorlie⸗ genden Maaßregel hervorgehen werde, als aus Anordnun⸗ gen von aͤhnlicher Art fruͤherhin entſprungen iſt. Die Ur⸗ 8 des Kroͤnungs⸗Eides, welche man ohne allen Grund

uͤr Froͤmmler erklaͤrt hat, wollten die Feſtſtellung der pro⸗ teſtantiſchen Kirche bewirken. Unter dem von ihnen an⸗ geordneten Syſtem war dies Land lange gluͤcklich, beruͤhmt und maͤchtig. (Hoͤrt, hoͤrt, hoͤrt!) Freilich koͤnnen ſich bei Aenderung der Umſtaͤnde auch Umgeſtaltungen in unſeren Geſetzen rechtfertigen laſſen, aber ein jeder Wechſel dieſer Art muß mit der groͤßeſten Vorſicht und nach dem pollſtaͤn⸗ digſten Beweiſe der Nothwendigkeit vorgenommen werden. (Hoͤrt, hoͤrt!) Es iſt bekannt, daß es in Irland Perſonen

iebt, welche dort eine Herrſchaft behaupten, deren Verluſt

e durch den heftigſten Widerſtand gegen jede Veraͤnderung ihrer jetzigen Lage abzuwenden ſtreben. Sie veklangen das, was wir ihnen anbieten, nicht als Zugeſtaͤndnis, nein, ſie wollen es als ein Recht ohne alle Beſchraͤnkungen. Wenn die Katholiken wirklich die Zulaſſung zu den Rechten der Proteſtanten den von ihnen ſelbſt aufgeſtellten Bedingungen erlangten, würden ſie wohl dann einzig und allein nach einem Syſteme vollkommener Gleichheit zwiſchen ihnen und den Proteſtanten ſtreben? Nein! Es wuͤrde kein proteſtan⸗ tiſches Parlament, keine proteſtantiſche Regierung mehr ge⸗ ben, die Verfaſſung, die Geſetzgebung wuͤrde ein Gemiſch von katholiſchen und proreſtantiſchen Grundſaͤtzen ſein, und ſolche Beſchraͤnkungen erdulden, welche die Katholiken, fuͤr gut achten moͤchten, uns anzubieten, denn von uns werden ſte keine annehmen. (Hoͤrt, hoͤrt!) Herr Burke behauptete, die Zulaſſung der Katholiken in das Parlament wuͤrde nur den Eintrit weniger katholiſcher Mitglieder verurſachen. Aber die Zeiten hahen ſich geaͤndert (Lauter Ruf: hoͤrt, hoͤrt! Die katholiſche Aſſociation, ja, alle uͤbrigen politiſchen Geſellſchaften Irlands haben ſich geruͤhmt, die ganze Repraͤſentation jenes Landes ſtehe unter ihrer Gewalt (Höͤrt, höͤrt!). Ich gebe zu, daß Irland jetzt von großen Uebeln bedraͤngt wird. (Beifall der Oppaſition, von den Miniſter, Bänken wieder⸗ hallend.) Ich wünſchte demſelben abgeholfen zu ſehen. Dazu nüͤtzt uns aber die vorliegende Maaßregel nichts. Che wir einen ſolchen, unſeren wichtigſten Intereſſen gefährden⸗ den Schritt thun, muͤßten wir wenigſtens nachforſchen, ob uns keine hinreichende Sicherheit gewaͤhrt werden koͤnnte. Dieſer Nachforſchung ſind wir jedoch uͤberhoben, da uns alle Zuſammenkuͤnfte des Volkes und der Geiſtlichkeit verſicherten, daß keine Sicherheit gegeben werden ſoll. Hr. O9 Connell aͤußerte in einer ſeiner Reden, die Katholiken brauchten ſich jetzt nicht mehr einer ſo beſcheidenen Sprache zu bedienen, als in den Zeiten ihrer geringeren Macht, ſie könnten nun ſtärker auftreten. Dieſer Ausſpruch zeigt, daß ſie keine Si⸗ cherheiten fuͤr Zugeſtaͤndniſſe leiſten werden, welche ſie als ein Recht ertrotzen zu koͤnnen glauben. (Lauter Ruf: hoͤrt, hoͤrt!) Als Argumente gegen meine Behauptungen fuͤhrt man Pitt, For und Canning an, aher dieſe beweiſen eher fuͤr, als wider mich, denn keiner von ihnen beabſichtigte eine Emancipation ohne Slcherheit von Seiten der Emancipirten (Hoͤrt, hoͤrt!). Fremde Regierungen möͤgen toleranter ſein als wir, da die Grundlagen ihrer Verfaſſung anders ſind als die der unſrigen, und was die Vereinigten Staaten ins⸗ beſondere anbetrifft, ſo betraͤgt dort das Verhältniß der Ka⸗ tholiken zu den uͤbrigen Secten kaum ein Funſzigstheil. Wenn wir die jetzt verlangten Zugeſtaͤndniſſe gewaähren, ſo wird man wieder neue verlangen. (Hört!) Wollen Sie, Mylords, der proteſtautiſchen Kirche Irlands Lebewohl ſa⸗ gen? Wollen Sie die katholiſche daſelbſt als die einzige begruͤnden? Wir wiſſen, daß drei Viertel der Bevöͤlkerung jenes Landes Katholiſch ſind; und es mag eben ſo gerecht ſein, die katholiſche Religion in Irland, als die prote⸗ ſtantiſche in England und die presbyterianiſche in Schott⸗ land feſtzuſtellen. Aber weil ich die proteſtantiſche Kirche

Irlands liebe, weil ich weiß, daß ſie große und berühmte

Maͤnner hervorgebracht hat und der Engliſchen Kirche zum Bollwerk dient, ſo kann ich nicht zugeben, daß die Katholi⸗ ken ein Uebergewicht in Irland erlangen. Deshalb ſtumme

ich gegen den Vorſchlag des edlen Marquis; denn welche

Geſtalt auch dieſe Frage annehmen möͤge, man erkennt ſie

ſelbſt in ihrer Verkleidung. Ich ſehe keinen Weg, um aus

dieſen Schwierigkeiten herauszukommen. Wollte Gott, ich

faͤnde ihn; aber die jetzige Maaßregel wuͤrde, ſtatt jen: Be⸗ r

draͤngniſſe zu vermindern, ſie nur vermehreu.

hört) Lord Plunkett vertheidigte die Reſoſution.

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unterſtuͤtzte ſeine Gruͤnde durch eine ſehr weitlaͤuftige hiſtoriſche Deduction, bei welcher er auch auf die Union und auf Hru. Pitt's Anſichten kam, welche, wie er meinte, dem ganzen Hauſe bekannt ſein muͤßten, aber dennoch von den Mitglie⸗ dern riner gewiſſen Verſammlung mißverſtanden zu werden ſchienen. Ich will, fuhr er fort, keinen Verdacht auf die Perſonen werfen, welche an jenen Orgien Theil nahmen, durch die Hrn. Pitt's Andenken entehrt wurde; allein der Urheber derſelben iſt dem Lande verantwortlich. (Hier be⸗ merkte Lord Eldon, er ſelbſt ſei der Urheber). Der edle Lord macht alſo auf dieſe Ehre Anſpruch; ich will ſeine Talente und Faͤhigkeiten nicht in Zweifel ſtellen, aber wenn er be⸗ hauptete, daß Herr Pitt den Katholiken feindlich geſinnt ge⸗ weſen ſei (Rein, Nein! rief Lord Eldon) ſo behaupte ich, daß das Andenken jenes beruͤhmten Mannes unwüͤrdig behandelt wird. (Beifall) Die Bill zur Unterdruͤckung der katholiſchen Aſſociation habe ich ſelbſt vertheidigt, unter der Bedingung: daß andere Maaßregeln zur Befriedigung und Erleichterung Irlands hinzugefuͤgt wuüͤrden. (Beifall) Dies iſt nicht geſchehen, und deshalb muß ich ihr ſo lange wi⸗ derſprechen, bis die jetzt vorliegende Frage zu einem enügenden Beſchluſſe gekommen iſt. Die oͤffentliche Unzu⸗ ginscne Irlands muß ein Organ haben, wenn wir nicht ein Geſetz erſinnen koͤnnen, welches den Ausſpruch der Mei⸗ nungen unterdruͤckt und die freien Grundſaͤtze der Verfaſ⸗ ſung vernichtet. (Beifall.) Lord Eldon betlagte ſich über

den Angriff, den der ſehr edle und gelehrte Lord auf ihn ge⸗

macht habe. Er (Lord Eldon) habe nie gemeint, daß Hr. Pitt der katholiſchen Emancipation geradezu widerſprochen, ſondern nur, daß er Sicherheiten fuͤr dieſelbe verlangt habe, und in dieſem Sinne laſſe ſich der Ausdruck „proteſtanti⸗ ſches Uebergewicht“ als Ausſpruch der Meinung jenes gro⸗ ßen Staatsmannes, welchen er (Lord Eldon) in der oͤfter erwäͤhnten Verſammlung gebraucht habe, allerdings rechtfer⸗ tigen. Der gegenwaͤrtigen Maaßregel zu widerſprechen fühle er ſich ſchon wegen des Mangels an aller Sicherheit ver⸗ pflichtet und weil dadurch das Land in eine ſo unglückliche Lage gebracht werden muͤßte, daß weder Katholiken noch Proteſtanten faͤhig ſein wuͤrden, es daraus zu erretten. Hier wurde die Verhandlung dadurch unterbrochen, daß einer der Lords bel der großen Hitze und dem Andrange von Men⸗ ſchen im Hanſe in Ohnmacht ſiel. Dies erregte große Be⸗ wegung. Nachdem er wieder ſeinen Sitz eingenommen hatte, erhob ſich der Marquis Wellesley zur Verthei⸗ digung der Reſolution. Er ſagte: Ich habe lange Gelegen⸗ heit gehabt, alle Umſtaͤnde genau zu beobachten, welche die henväcgts Lage Irlands ſo bedauernswerth machen. (Höͤrt, hört!) Das Reſultat meiner Beobachtungen iſt, daß die jetzigen Geſetze, die man Sicherheiten nennt, wirk⸗ liche Gefahren ſind und daß, je fruͤher wir uns von denſel⸗ ben trennen, deſto eher die Wohlfahrt des Reiches begruͤndet werden wird. Wir koͤnnen ja andere Sicherheiten erlan⸗ gen, welche fuͤr die Intereſſen der Proteſtanten und fuͤr die der Katholiken gleich nuͤtzlich ſind. Demnaͤchſt

ſprach ſich der Herzog von Wellington in folgender Att

aus: Schon lange hatte ich den Wunſch, Ihnen, Mylords, bei der gegenwaͤrtigen Gelegenheit einige Worte zu ſagen, aber die Aeußerungen meines edlen Anverwandten, welcher ſo eben geſprochen hat, verpflichten mich ganz beſonders dazu. Ich fuͤhle die groͤßeſte Zuneigung zu ihm und die hoͤchſte Verehrung fuͤr ſeine Anſichten, allein ich kann mit den letz⸗ teren in Beziehung auf die gegenwaͤrtige Frage nicht uͤber⸗ einſtimmen. Ich wuͤnſche ſo ſehr als er, dieſelbe zu einem baldigen und befriedigenden Ende gebracht zu ſehen, allein zu dielem Zwecke muͤſſen hinreichende Sicherheiten gegeben werden. Mein edler Anverwandter ſagte, die Schwlerlgkei⸗ ten und Gefahren beſtaͤnden nur in der gegenwärtigen Lage der Dinge und in dem jetzigen Sicherungs⸗Syſtem. Ich aber behaupte, daß das, was jetzt beſteht, dem Staate Si⸗ herheit gegeben hat und geben wird. (Hoöͤrt, hoͤrt, hoͤrt!) will damit nicht ſagen, daß jetzt keine Schwierigkeiten

und Maͤngel vorhanden ſeten; ich weiß, daß es dergleichen noch giebt, und ihre Entfernung würde mich freuens aber bevor die jetzigen Sicherheiten, ſo fehlerhaft ſie ſein mögen, aufgegeben werden koͤnnen, muͤſſen neue an ihre Stelle ge⸗ ſetzt ſein. (Hoͤrt!) Wir haben uns nie den Katholiken wi⸗ derſetzt, weil ſie an die Transſubſtantiation oder an das Fege⸗ feuer glauben, oder wegen irgend einer ihrer Religions⸗Mei⸗ nungeir an und fuͤr ſich, ſondern weil wir die letztern ſo ſehr als politiſche Anſichten betrachten muͤſſen, daß dadurch die vorliegende Frage ganz und gar in das Gebiet der Spaats⸗ Poluiik verſetzt wird. Ich habe 25 Jahre lang den Stand v“ Beilage

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