ſtalten. Bei der Pflege der Weinpflanzungen daſelbſt, die Vorſchriften des 1 pracriſchen Weinbau, mit den beſten Erfolgen beobachtet worden.
Bei der gegenwartigen hleſigen Gewerbe, Ausſtellung nehmen die vortrefflichen Tuch und Teppich, Fabricate des lecer Landes beſonders die Aufmerkſamkeit des Publikums in Anſpruch.
Unſere Pfandbriefe ſtehen jetzt 83 ¼. Deutſchland.
Mainz, vom 12. Junt. Ihre K. H. die Erlauchte Gemahlin Sr. K. H. des Prinzen Withelm von Preußen, ſind geſtern Mitrag in Begleitung hoher Familie und Ge⸗ folge von Heſſen⸗Homburg wieder zuruͤckgekommen.
Se. K. H. der Erbprinz von Heſſen⸗Darmſtadt kamen in Begleitung Seiner Erlauchten Gemahlin K. H. und Ge⸗ folge geſtern allhier an, und ſind nach einem Aufenthalt von einigen Stunden wieder zurückgefahren. .
Muͤnchen, 12. Juni. In der geſtrigen 79ſten Siz⸗ zung berieth ſich die 2te Kammer uͤber den Beſchluß der Kammer der Reichsraͤche in Betreff des Malz⸗Aufſchlages. Das Verlangen dieſer letztern, daß den Patrimonial⸗Gerich⸗ ten I. Klaſſe die Judikatur in Aufſchlags⸗Defraudatlonsfaͤl⸗ len zuſtehen ſolle, wurde von mehreren Rednern und dem Regierungs⸗Commiſſair ſelbſt, als conſtitutionswidrig darge⸗ ſtellt und zuletzt mit 82 gegen 2 Stimmen verworfen. Den üͤbrigen Modiſikationen der Reichsraͤthe wurde beigeſtimmt. Zuletzt erſtattete der Abg. v. Dippel den Bericht uͤber die Schuldenttlgungs⸗Rechnungen. —
Spanien.
Matdrid, 2. Juni. Die hieſige Zeitung vom 3,1 v.
M. enthält nachſtehenden Koͤnigl. General⸗Pardon „aus elona vom 25. deſſelben Monats, walcher in Form eines Dekrets an den Miniſter der Gnaden, Herrn Calo⸗ marde abgefaßt iſt“”“ Um durch einen neuen Vewels Mei⸗ ner Gnade, das Andenken an Meine nach denen, am linken Ufer des Ebro gelegenen Provinzen, unternommene eiſe, zu verewigen, welche, hinſichtlich der Ruhe und des Wohiſtandes der ganzen Monarchie ſo ſehr reich an gluͤck⸗
ſind
lichen Reſultaten geweſen iſt, und damit die Wiederkehr,
des Troſtes in einer großen Anzahl Familien der Vorbote des bevorſtehenden heiligen Sanct Fernando Feſtes werde, ſo habe Ich allen denjenigen Verbrechern einen General⸗ ardon bewilligt, welche ſich in dem Falle befinden, daſ⸗ ſelbe theilhaftig zu werden und zwar namentlich denjenl⸗ Jen, welche ſich der Deſertion aus Meiner Armeer und Marine und aus den Präſtbien, ſo wie der Entweichung aus Gefängnißen ſchutdig gemacht haben; welche der Trun⸗ kenheit ergeben ſind, Wunden beigebracht und Beleidi⸗ gungen in hohem Grade zugefuͤgt, zur Entweichung von Gefangenen beigetragen, näaͤchtliche und tumultuariſche Un⸗ ruhen und Bewegungen verantaßt, falſche und beunruhi⸗ gende Geruͤchte verbreitete, verbotene Waffen gefuͤhrt, in⸗ wilder Ehe gelebt und aͤhnliche Verbrechen begangen haben. In dieſem General⸗Pardon ſind alle diejenigen Ver⸗ brecher zu begreifen, welche der gewoͤhnlichen Jurtsdiktion ſowohl, als auch der Kriegs⸗Marine und Finanz⸗Devparte⸗ ments⸗Tribunalen, ſo wie allen uͤbrigen Gerichtsbarkelten unterworfen ſind, und die ſich in den Gefangnißen der Halbinſel und der zunäͤchſt gelegenen Inſeln befinden, es moͤ⸗ gen in dem gegen ſie eingeleiteten Kriminal. Verfahren Sen⸗ tenzen in erſter oder leßter Inſtanz erlaſſen worden ſein, ſo wie auch diejenigen, welche in den Praͤſidien oder Arſe⸗ nälen, fuͤr begangene vorerwaͤhnte Verbrechen ihre Straf⸗ Zeit aushalten, mit der Bedingung jedoch, daß ſte zu kel⸗ ner längeren Auzahl Jahre als zu fuͤnf Jahren verurtheilt worden ſind, außerdem aber müſſen die, wegen Deſertlon oder wegen anderer Vergehen zum Straf⸗Regiment (regi- mento ſi*ο) in Ceuta verſetzten Individuen die Zeit ihrer Dienſt Kapitulation in gedachtem Regiment erfullen. Dieſes General⸗Pardons ſind nicht theilhaftig: Die⸗ jenigen welche Verdrechen der beleidigten Majeſtaͤt, — ſo⸗ wohl der göttlichen als der meuſchlichen — die, welche ſich der Treuloſigkeit gegen den Monarchen ſchuldig gemacht haben; Moͤrdereines Prieſters; Falſche Muünzer, Spione, Mord⸗ brenner, Gotrreslaͤſterer, Knabenſchaͤnder, die, welche Diebſtahl,
Betrug im Handel und Wandel, Verfaͤlſchun D 2 d A g von Doku⸗ menten verübt, welche ſich der handhabenden „Juſtlz „der
bewaffneren Gewalt und der Douaniers mit gewaffhe Hand widerfetzt, welche ſich eines Unterſchleifes — Meines Finanz⸗Departements, durch Unterlaſſung der zu⸗ erfüllenden Pflichten und durch Verabſaͤumung des ſchul⸗ digen Dienſt. Eifers ſchuldig gemacht haben; die welche ſich iſtechungen haben zu Schulden kommen laſſen; Verfaͤt⸗
“ —
kerrn Kecht, in deſſen Werke uͤber den
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ſcher von Begleitſcheinen zur Einfuhr oder Ausfuh Schiffes an deſſen Bord, oder uͤberhaupt Land⸗ und See⸗ Offizlere waͤhrend der Ausuͤbung ihrer Pflichten ermordet oder verwundet haͤtten, welche zu einem Aufſtand oder zu einer Meuterei am Bord Meiner Schꝛffe oder unter Mei⸗ nen Landtruppen Veranlaſſung gegeben oder ſolche zur Ausfuͤhrung gebracht und endlich die, welche auf irgend
ner Koͤnigreiche eingefuͤhrte Ordnung der Dinge umzuſtoßen oder eine Veraͤnderung darin vorzubereiten.
Ich verordne hiermit, daß dieſer General⸗Pardon ſich nur allein auf diejenigen Verbrechen ausdehnen ſoll, welche vor Bekanntmachung deſſelben begangen worden ſind, kei⸗ nesweges aber auf diejenigen, welche nach gedachter Be⸗ kanntmachung begangen werden moͤchten. In Ausuͤbung Meiner Koͤnigl. Guͤte, habe Ich jenen General⸗Pardon
gleichfalls anf diejenigen Verbrecher ausgedehnt, welche Landesfluͤchtig, abweſend und in contumaciam verurtheilt worden ſind, und verſtatte Ich denen, welche ſich innerhalb der Halbinſel und auf den zunäͤchſtgelegenen Inſeln auf⸗ halten, drei Monat und denen außerhalb der Spaniſchen Monarchie ſich beſindlichen Verbrechern, eine Jahres⸗Friſt, binnen welchgedachter Zeit ſolche ſich bei irgend einer Ge⸗ richtsbarkeit zu ſtellen haben, indem Letztere gehalten iſt denjenigen Tribnnäͤlen ſogleich Bericht zu erſtatten, wo das Criminal Verfahren gegen die ſich geſtellten Verbrecher ein⸗ gelettet worden ſein möͤchte, damit zur Erklaͤrung der Er⸗ theilung des Indults oder General⸗Pardouns geſchritten werden koͤnne. Ich erklaͤre endlich noch, daß bei denjenigen Verbrechen, wo ein beleldigter Theil vorhanden wäͤre, ob⸗ ſchon in vorgeſchriebener Form zu Werke gegangen ſein moͤchte, der General⸗Pardon nicht ſoll bewilligt werden, ohne daß die Verzeihung des beleldigten Theils vorher er⸗ halten worden ſei, oder die Erſtattung des quaest. Quan⸗ tums, in Faͤllen wo es auf eine Geld⸗Sache oder Geld⸗ Strafe ankommt, und iſt dleſer Umſtand in Beruͤckſich⸗ tigung zu nehmen, wenn das beſtrittene Auantum oder die Geld⸗Strafe dem Fiskus ſelbſt wenn eines oder das andre dem Denunziant zukäͤme.
Pampeluna, 31. Mai. Der hieſige Aufenthalt ſcheint Ihren Majeſtaͤten ſehr zu gefallen, und der Köoͤnig hat uͤber den Empfang, der Hoͤchſtdemſelben geworden, und die ver⸗ anſtaltete Feſtlichkeit Seine beſondere Zufriedenheit bezeigt.
Uebermorgen gedenken Ihre Majeſtaͤten Pampeluna zu⸗ verlaſſen und ſich nach Biscaya zu begeoden. Am Iten wer⸗ den Sie zu St. Sebaſtian anlangen und bis zum 1o0ten da⸗ ſelbſt bleiben; den 16ten ſollten Sie in Bilbao eintreffen.
Portugal.
Nach Privat⸗Nachrichten aus Liſſabon vom 28. Mai (in der Quotidienne) hatte der Vicomte de Santa⸗ Marta, derſelbe, welcher aucheam 27. Mai 1823, den Infanten Dom Miguel zu Villa Franra unterſtuͤtzte, ſich an die Spitze des 23. in Mirandola als Beſatzung ſtehenden Regiments ge⸗ ſtellt und war mit demſelben und einer dem Regimente ſich anſchiießenden Menge von Milizen und bewaffneten Bauern gegen Braga vorgeruͤckt, und, welches er dann, nachdem das 3te und 9te Infanterle⸗Regiment ſich von da zuruͤckgezo⸗ gen hatte, beſetzte. Letztere Truppen waren nach Porto marſchirt
In Liſſabon, ſo wie in den Provinzen Eſtremadura, Alemtejo, Algarves und Beira, nicht minder auch in einem Theile der Previnz du Minho und in Traz⸗os⸗Montes, ſoll Henen Nachrichten zufolge) vollkommene Ruhe herrſchen.
Zu Liſſabon macht man die größten Anſtrengungen fuͤr Bewaffnung und Aufbringung der noͤthigen Geldſummen, wozu ſelbſt Damen aus den erſten Familien durch Datrei⸗ chung ihrer Koſtbarkeiten beitrugen
Zu Setubal habe ſich (heißt es ferner), bald nach Be⸗ kanntwerdung der Ereigniſſe in Porto, ein royaliſtiſches Re⸗ giment von 1000 Mann gebildet. Die Sache des Prinzen ſei, behauptet die Quotidienne, die Sache der Natlon ge⸗ worden; — er hat in einem am 28ſten erſchienenen Decret erklaͤrt, daß er nunmehr den Oberbefehl über die nach Porto ruͤckenden Truppen uͤbernehmen werde.
— Nachſtehendes iſt der vollſtaͤndige Inhalt des obge⸗ dachten, in der Liſſaboner Hofzeitung enthaltenen Decrets: „Da eine ſehr große Anzahl Perſonen ſich frelwillig gegen mich erboten haben, zu meinen Gunſten und zur Verthei⸗ digung des Vaterlandes die Waffen zu ergreifen, ich aber gegenſeitig denſelben einen unzweifelhaften Bewels meiner hohen Achtung und des großen Werthes, den ich auf ihr rechtliches und muthiges Anerbieten lege, geben will, ſo
u verordnen, wie ich
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tener Artikel; die welche den Kommandanken irgend eines
elne Weiſe beabſichtigt haͤtten, die zur Beherrſchung Mei⸗