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hiermit thue, daß ſee 3 den Oberbefehl uͤbernehmen werde“ vereinigen; außerdem ſoll aber noch ein Corps von 2692 Mann nach dem weiter unten angegebenen Plane gebildet werden: die zu demſel⸗ ben gehoͤrenden Truppen werden ſich auf eigne Koſten be⸗ waffnen und kleiden und den Namen „Royaliſtiſche Frei⸗ willigen“ fuͤhren. h. Alter oder Geſchäfte gehindert werden ſollten, Liſſabon zu verlaſſen, werden die Compagnieen der „ſtädtiſchen Garden“ bilden und ſollen „Compagnleen der royaliſtiſchen Freiwilli⸗ en“ heißen, ſie werden das Polizei⸗Regiment in Aufrecht⸗ altung der öͤffentlichen Ruhe wͤäͤhrend der Abweſenheit der Beſatzung unterſtuͤtzen.“ —
„Der Kriegsrath ſoll dieſes beruͤckſichtigen und fuͤr die erforderliche Voülziehung Sorge tragen.“ 1
„Im Palaſt Unſrer lieben Frauen zu Ajuda den 26.
Nai 1828.“ Unterz. Infant Regent.
— Der Meſſager des Chambres Caus dem wir obige Mittheilungen entlehnen, fuͤgt die Bemerkung hinzu: Se. K. Hoh. iſt nicht abgegangen und man zweifelt auch, daß derſelbe ſein Verſprech 5 ausfuͤhren werde.
uüͤrkei und Griechenland.
Die Agramer Zeitung vom 7. Juni enthält folgende Mittheilungen: 8
Von der Tuürkiſchen Granze. Nachrichten aus Saraſevo zufolge hat der vom Sultan mit geheimen Auf⸗ tragen dahin gekommene Capichi (Geſandter) alle Kapitains und chriſtliche Geiſtlichkeit verſammeln laſſen, und ihnen befohlen, daß alle bosniſchen Kapitains, die geſammten
Muſelmaͤnner in einem ſo geſtaltig ſchlagfertigen Stande häalten lſollen, damit ſelbe ſogleich dahin abruͤcken koͤnnen, wohin der Capichi, oder der Stadthalter von Bosnien be⸗ fehlen wird. Einigen Kapitains ſoll der Befehl in Sara⸗
evo ertheilt worden ſein, mit ihren Truppen eilends nach der Drina in der Richtung gegen Zvornik zu marſchiren uum die Graͤnze Bosniens gegen Servien zu vertheidigen; aandere Kapitains ſollen als Obſervationg⸗Korps aufgeſtellt werden; von dieſen Truppen ſoll ein Theil unter den Si⸗
* — Eapichi⸗Paſcha⸗Mehmed⸗Aga von Bihaco zu ſtehen kommen.
Der Erzbiſchof von Sarajevo mit noch anderen drei Biſchoͤfen, Archimandriten, Prorozvitern und der uͤbrigen
dort befindlichen Geiſtlichkeit mußte den Eid der Treue dem Sultan ſchwoͤren, und ſich verbindlich machen, ihr Volk gegen jede Unruhe und Abtruͤnnigkeit von der Pforte ab⸗ bealen⸗ dann wurden ſie mit koſtharen Pelzen und Gelde, beſchenkt.
Die Tuͤrken ſoll ein paniſcher Schrecken gegen den ruſ⸗ ſchen Krieg ergriffen haben; jene dieſſeits der Unna wi⸗
8 eerſetzen ſich dem Ausmarſche, wogegen die im Inneren Bosniens gehorſamer ſind, und bereits an die Drina ei⸗ lends vorruückten, um Bosniens ſtandhaft zu vertheidigen. 28 Von der bosniſchen Gräͤnze. Dieſer Tage iſt der Befehl des bosniſchen Vezirs aus Sarajevo ergangen, keeine Anzahl von angeblich 8000 Mann zu konzentriren, die Drina zu uͤberſchreiten, und ſich auf der Maͤſver Ebene, unweit der ſerviſchen Graͤnzfeſtung Schahaz in der Gegend, 8., gegenüͤber von oͤſtr. Mitrowicz, zu verſammeln; die Ser⸗ vianer haben ſich jedoch geäͤußert, dleſen Uebertritt nicht geſtatten zu wollen. 8 Der Mangel der Lebensmittel in Belgrad ſowohl, als ii den uͤübrigen ſerviſchen Graͤnzfeſtungen nimmt Tag 9. lich zu, ſo daß die tuͤrkiſche Beſatzung den Servianern fuͤr den geringen Taglohn von 20 para (5 kr. CM.) nebſt Koſt zu arbeiten genoͤthiget iſt, auch ſchon vordem einen Theil ihrer Waffen verkaufen mußte. Dieſer Mangel entſtand daher weil die Servianer, welche fruͤher die Feſtungen mit Lebensmitteln in Natura zu verpflegen verpflichtet waren, unlängſt auf Befehl des Belgrader Vezirs, dieſe Verpflegung mit Geld reluiren mußten, wofuͤr ſich nun die Servianer weigern, Lebensmit⸗ el zu liefern. Die Feſtungs⸗Truppen in Servien ſind uͤber⸗ d;dies außerſt ſchlecht equipirt, und unter ſelben bemerkt man ſuufige Deſertionen in ihre Heimath, wie es bei derlei Verhaͤltniſſen bei den undisziplinirten tüͤrkiſchen Soldaten gewohnlich der Fall iſt. 8 Zwiſchen dem bosniſchen Vezir in Sarajevo und dem ſerviſchen in 2— beſteht ein haͤufiger Courterwechſel. Der Graͤnz⸗Fluß Drina zwiſchen Vosnien und Ser⸗
ſich mit dem Heere „von welchem ich
Diejenigen Einwohner, welche durch bloͤßen, weil von den Montenegrinern ſtarke
vien iſt beiderſeits an allen Uebergangs⸗Punkten von bos⸗ niſchen und ſerviſchen Truppen beſetzt.
In Bosnien hegen die Muſelmaͤnner die Beſorgniß, daß dei allenfalls ſich ereigneten ernſthaften Auftritten die Montenegriner (gr. n. un. Religion dei 20,000 waſſenfaͤ⸗ hige) ſich in Aufſtand gegen die Tuͤrken erklaͤren wuͤrden, weswegen ſich auch die Tuͤrken weigern, Bosnien zu ent⸗ Raubzuüͤge zu befuͤrchten ſind. z
— Der Courrier de Smyrne vom 17. Mai liefert folgende Nachrichten aus Syra vom 7. Mai: Man ſpricht davon, daß Colocotroni und Griva auf Befehl des Praͤſidenten ar⸗ retirt worden ſind; er ſoll den vielen Petitionairen, welche das Betragen der beiden Chefs auf die energiſcheſte Weiſe [ haben, dieſe Genugthuung nicht haben verſagen koͤnnen.
Die von Konſtantinopel abgeſandten Griechiſchen Bi⸗ ſchoͤfe ſollen in Patras angekommen ſein.
Inland.
Neiſſe, 14. Juni. Geſtern Nachmittags 3 ¾ Uhr ſind 9 in der Naͤhe hieſiger Stadt befindliche Pulvermuͤhlen durch eine, wie ſich aus der vom Orte her empfangenen Mittheilung ſchließen läßt, noch nicht mit Gewißheit ermit⸗ telte Veranlaſſung aufgeflogen. Die Exploſten war bedeutend und wurde in betraͤchtlicher Entfernung unter andern in dem 4 Meilen von hier liegenden Stadtchen Zuckmantel im Fuͤr⸗ ſtenthume Troppau mit Deutlichkeit vernommen. In Neiſſe ſelbſt ſind verſchiedene Häuſer mehr oder weniger beſchä⸗ digt worden. Beruhigender, als man vermuthen ſollte, lauten indeß die Nachrichten in Betreff des Schickſals der in dieſen Muͤhlen beſchaͤftigt geweſenen Arbeiter und ande⸗ rer Perſonen. Dem bei weitem groͤßten Theil derſelben
elang es nämlich, ſich zu rechter Zeit zu retten. Nur dem nſpektor Sagawe ward durch einen Balken der Arm zer⸗ ſchmettert und ein Pulvermuͤller Teichmann wurde gegen 150 Schritt weit fortgeſchleudert und ſtarb nach wenigen Stunden. Die zerſtoͤrende Kraft des Pulvers hat indeß — ſo mäaͤchtig gewirkt, daß auf den Stellen wo die Müh⸗ ten ſtanden, jetzt nur wenige Truͤmmer zu finden ſind, und
Balken ſo wie ſtarke Pappeln, in betraͤchtliche —
geworfen wurden. .
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Koͤnigliche Schauſpiele.
Donnerſtag, 19. Juni. Im Opernhauſe: Wallenſteins Lager, Schauſpiel in 1 Aufzug, von v. Schiller. Hierauf: Die Schleichhändler, Luſtſpiel in 4 Abtheilungen, von E. Raupach. (Mad Krickeberg: Fraͤulein von Kiekebuſch)
Im Schauſpielhauſe: Les acteurs francçais auront T'hon- neur de donner une représentation extraordinaire au bé- néſice de Mr. et de Mad. Brice: le spectacle sera composé de: 1) Le nouveau Seiguenr de Village, opéra-comique en 1 acte, musiqne de Boieldieu. 2) La premiète de re- présentation de: La belle mère, vaudeville nouveau en 1 acke par Scribe. 3) La première représentation de: Co- ralv, ou: La danseuse, vaudeville nouveau en 1 acte
ar Scribe. (Mad. Désargus Lemière jouera le röle de Te⸗⸗ b.)
4) Un Divertissement, dans lequel paraitront les prewiere sujets be la danse. 4 Koönigsſtaͤdtiſches Theater.
Donnerſtag, 19. Juni. Der Onkel aus America; Hier⸗ auf: Der g, Greis, oder: Die Familie Rüſtig. Zum Beſchluß, auf Begehren: Das Feſt der Handwerker.
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Auswartige Dörse v. 8* 4
Amsterdam, 13. Juni.
12ꝙ&½ 9
Oesterr. Ct. Metalliq. 88 hank- Actien 1285. 100 Fl. 180. Part.-Obligat. 36 4. Russ. Kagl. Anl. 83 ½. Russ. Aul.
2 2 . „ Wen. 13. Juni. 88 2 Sproc. Metall. 92 9⁄☛ Bank-Actien 1077 %
Berichtigung. 121 Blatte dieſer Zeitung, unter: Nachrichten (S. 1. Sp. 1. Z. 20. v. u.) lUes 2 8 .
Im geſtrigen vom Kriegs⸗ „i“ anſtatt