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dSdenn keiner von Beiden wüͤrde

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* Kammer, zu welcher er

geeſchickt worden, brachte am andern Morgen einen Tuͤck’ ſchen Zweimaſter ein, der ebenfalls mit einer Verſtarkung von 8 8 118 Mann von Trebiſonde aus nach Anapa beſtimmt war, Endlich wurden am 10. (e;ſten) Abends von den Briggs Merkur und Ganymedes noch zwei Tuͤrkiſche Schiffe eeingebracht, an deren Bord ſich 17 Offiziere und 622 Soldaten befanden. 8 So belaͤuft ſich folglich die Geſammtzahl der Gefange⸗ 81 nen auf 940 Mann, deren Waffen und ſechs Fahnen zu⸗ FAZleich in unſere Haͤnde gefallen ſind. 1 Frankreich. 6 Pairs⸗Kammer. Sitzung vom 11. Juni. Die, bdder Kammer am 7. d. M. vorgelegten 4 Geſetz⸗Entwuͤrfe von oͤrtlichem Intereſſe wurden einer beſondern Commiſſton zur Pruͤ⸗ fung uüberwieſen, und demnaͤchſt die Berathungen uͤber die Pro⸗

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poſition in Betreff des Eigenthumes des Bettes der unſchiff.

baren Fluͤſſe, fortgeſetzt. Die Kammer entſchied ſich füͤr die Vertagung dieſes Vorſchlags. Den Beſchluß der Sitzung machte die Eroöͤffnung der Discuſſion uͤber das Anleihe⸗Pro⸗ ject der 4 Millionen Renten, in deren Laufe der Marquis Marbois, der Graf v. Argout, der Marſchall Soult, und *0 der Kriegs⸗Miniſter theils für, theils uͤber den Geſetz⸗Ent⸗ wurf ſich vernehmen ließen; gegen den Entwurf hat ſich

Miiewmand einſchreihen laſſen. 1 Deputirten⸗Kammer. (Nachtrag) Folgendes iſt nunmehr der Text des am

SDieſer Sitzung angenommenen 4ten Artikels des

Entwurfes: . „Art. 4. Wo eine

3 findet, muß dieſe Geſellſchaft eine von denen ſein, die durch das Handels⸗Geſetzbuch naͤher beſtimmt werden, und demſelben unterworfen ſind. Den Fall ausgenommen, wo ein Journal von einer anonymen Geſellſchaft herausgegeben werden ſollte, ſind die Societaͤts⸗Mitglieder gehalten, unter ſich einen, zwei oder drei Geſchaͤftsfuͤhrer zu waͤhlen, die, dem Inhalte der Artikel 22 und 24 des Handels⸗Geſetzbuches gemaß, ein Jeder fuͤr ſich die Unterſchrift haben. Wenn einer der veramwortlichen Geſchaͤftsfuͤhrer mit Tode abgeht oder aus irgend einem Grunde ſein Amt niederlegt, ſo ſind die Eigenthuͤmer ver⸗ bunden, denſelben innerhalb zweier Monate durch einen An⸗ dern zu erſetzen, oder durch einen, mit denſelben Foͤrmlichkei⸗ ten als der Geſellſchaftsvertrag abgefaßten Act, die Anzahl ihrer Geſchaͤftsfuͤhrer zu vermindern. Innerhalb der eben feeſtgeſetzten Grenzen ſollen die Eigenthuͤmer auch das Recht esnn dieſe Zahl, unter Beobachtung derſelben Förmlich⸗ keiten, zu vermehren. Wenn ſie nur einen einzigen Ge⸗ ſchhaͤftsfuͤhrer beſtellt hatten, ſo ſollen ſie gehalten ſein, in⸗ nerhalb 14 Tagen nach deſſen Tode, einen Anderen an deſſen Stelle zu ernennen; unterlaſſen ſie dies, ſo hoͤrt das Joup⸗ nal oder die periodiſche Schrift auf zu erſcheinen, bei Strafe von 1000 Fr. fuͤr jedes Blatt oder jede Lieferung, die nach Ablauf jener Friſt noch etwa herausgegeben werden moͤchte.“

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Sitzung vom 10. Juni. Schluſſe

Preßgeſetz⸗

.

8 In der vom 11ten Juni wurden die Be⸗

rathungen uͤber den Preßgeſetz⸗Entwurf ſortgeſetzt. Bei dem 5ten Artikel hatte die Commiſſion den Vorſchlag ge⸗ macht, das benoͤthigte Alter des Geſchäftsfüͤhrers ſtatt auf 21 Jahr (als das Alter, wo man gegenwaͤrtig in Frankreich majorenn wird) auf 25 feſtzuſetzen. ieſem widerſetzten ſich aber der Baron Pelet, Dupin der Aeltere und der Marquis von Cambon. Letzterer bemerkte ſehr richtig, daß man durch die Annahme jenes Vorſchlages mit dem ;ſten Artikel des Geſetzes, welcher jeden mündigen Franzo⸗ ſen zur. Stiftung eines Journals ermächtigt, in Wider⸗ ſpruch gerathen wuͤrde. Der Antrag wurde hlerauf verworfen. Ein Gleiches geſchah in Betreff eines Amendements des Hrn. Marchal. Der Marquis Terrier de Santans verlangte, daß man ausdruͤcklich feſtſetze, daß ein Pair oder Deputirter unter keinerlei Vorwand Eigenthuͤmer, verantwortlicher Ge⸗ ſchäftsfuͤhrer oder Mitarbeiter einer Zeirſchrift ſein koͤnne; er be⸗ gruͤndete dieſen Antrag dadurch, daß ein Geſchäͤftsfuͤhrer, wenn er Pair oder Deputirter wäre, nicht ohne die Zuſtimmung der gehoörte, gerichtlich verfolgt werden köͤnnte; aber auch Mitarbeiter, fügte er hinzu, koͤnnte ein Pair oder Deputirter nicht ſein, wenn derſelbe ſich ſelbſt achtete, in dem Solde eines Zeitungs⸗ ſchreibers ſtehen wollen. Hr. Dupin der Aeltere wider⸗ ſetzte ſich dem Vorſchlage aus allen ſeinen Kraͤften, da der⸗ ſelbe dem Privat⸗ wie dem öffentlichen Rechte gleich zuwider

8 laufe und als eine bloße Beſchränkung der Preſſe betrachtet

werden muͤſſe; wollte man die Thellnahme an einem Jour⸗ nale als eine bloße Handels⸗Spekulation detrachten, ſo würde man einen großen Theit Derer, die zu den aufgeklarteſten Klaſſen der Geſellſchaft gehören, davon entfernen; ſo wuͤrde z. B. Hr. Villemain, dem jn ſeiner Eigenſchaft als Profeſ⸗

eſellſchaftliche Verbindung ſtatt

ſer jede Han dels⸗ Operation unterſagt iſt, kein verantwortli⸗ cher Geſchaftsfuͤhrer ſein koͤnnen, und daſſelbe wuͤrde mit den Juſtiz⸗Perſonen, Advocaten, Notarien und einer Menge an⸗ derer Beamten der Fall ſein. „Gluͤckticherweiſe“ fügte der Redner hinzu, „iſt der Handel unſeren heutigen Pairs nicht

mehr unterſagt; er verſetzt nicht mehr den Adel in den Bür⸗

erſtand, und es iſt den Adeligen nicht mehr verboten, ſich durch rbeit und Induſtrie ein Vermoͤgen zu erwerben, welches ſie ſich ſonſt begnuͤgten, in ehelichen Verbindungen zu ſuchen, die ſie zuweilen ſelbſt fuͤr Mißheirathen hielten. Ich ſehe nicht ein, wie ein Pair oder Deputirter ſich irgend dadurch etwas an ſeinet Wuͤrde vergeben koͤnnte, wenn er Thellnehmer an einer Zeitung wuͤrde. Die Annahme des vorgeſchlagenen Amendements wuͤrde der Preßfreiheit nur eine neue el anlegen. Sind wir denn noch ſo neu in dem Repraͤſentativ⸗ Syſteme? Haben in England nicht die ausgezeichneteſten Männer, ein Brougham, Frauklin, Addiſon, Sheridan, und jener Canning, deſſen Verluſt die cipiliſirte Welt ſo lebhaft bedauert, an der Spitze von Zeitungs⸗Redactionen geſtanden? Hinſichtlich Frankreichs nenne ich Ihnen nur einen RNamen, der von der Vertheidigung der Preßfreiheit unzertrennlich iſt, Chateaubriand. Wenn gleich fern von uns, wird ſeine Stimme doch ſtets in unſerem Andenken fortleben.“ Dieſe Worte erregten großen Beifall in der ganzen Verſammlung; die außerſte rechte Seite allein verhielt ſich vuhig. Der Ba⸗ ron von Puymaurin hatte einen, dem Amendement des Hrn. Terrier de Santans aͤhnlichen Vorſchlag gemacht, nur daß danach die Pairs oder Deputirten zwar Zeitungs Eigenthuͤmer oder Mitarbeiter, nicht aber verantwortliche Geſchaͤftsfüͤhrer ſoll⸗ ten ſein koͤnnen. Der Marquis Terrier de Santans ſchloß ſich zuletzt dieſem Antrage an; dieſer wurde indeſſen, wenn gleich nur mit ſchwacher Stimmen⸗Mehrheit verworfen, und hier⸗ auf der 5te Artikel in folgender Abfaſſung angenommen:

„Art. 5. Die verantwortlichen Geſchaftsfuührer, oder einer oder zwei von ihnen, werden fuͤr ihre Perſon die Redaction des Journals oder der Zeitſchrift beaufſichtigen und leiten. Ein jeder der verantwortlichen Geſchaͤftsfuͤhrer muß die, nach dem Artikel 980 des Civil⸗Coder erforderlichen Eigenſchaften be⸗ ſitzen; er muß Mit Eigenthuͤmer des Unternehmens, minde⸗ ſtens mit einer Actie oder einem Theile daran ſein, und in ſeinem eigenen und perſoͤnlichen Namen mindeſtens ein Vier⸗ tel der geleiſteten Caution beſitzen

Der 6te Artikel wurde nach einer unerheblichen Dis⸗ cuſſion mit einigen Amendements der Commiſſion und einem Zuſatze des Hrn. Bourdeau in ſolgender Abfaſſung ange⸗ nommen.

„Art. 6. Kein Journal und keine Zeitſchrift, die durch die Beſtimmungen des gegenwaͤrtigen Geſetzes der Cautionsleiſtung unterworfen ſind, koͤnnen herausgegeben werden, wenn nicht zuvor eine Erklärung abgegeben worden iſt, welche 1) den Tirel des Journals oder der Zeirſchrift, und die Epochen, zu welchen ſie er cheinen ſollen; 2) die Namen aller Eigen⸗ thuͤmer, mit Ausnahme der Commanditairs, deren Woh⸗ nung, ſo wie den Antheil eines jeden von ihnen an dem Unternehmen; 3) Namen und Wohnung der verantwortlichen Geſchäftsfuͤhrer; ⁴) die Verſicherung, daß dieſe Eigenthüͤmer und Geſchäftsfuͤhrer die von dem Geſetze vorgeſchriebemen Fähigkeirs⸗Bedingungen in ſich vereinigen; 5) die An abe der ruderei, in welcher das Journal oder die Zeitſchnft

edruckt werden ſoll, enthält. Jedesmal, wo irgend eine

eränderung, ſei es hinſichtlich des Titels des Journals oder der Bedingungen ſeines Erſcheinens, ſei es unter den Elgenthuͤmern und verantwortlichen Geſchäftsfuͤhrern, vorgeht, muß innerhalb 14 Tagen nach vorgefallener Ver⸗ anderung, davon vor der competenten Behörde, auf Betrei⸗ dung der verantworrlichen Geſchaͤftsführer, Anzeige gemacht werden. Wo dieſes verabſäumt wird, verfallen Letztere in eine Strafe von 500 Fr. Ein Gleiches geſchieht, wenn das Journal oder die Zeitſchrift in einer andern Druckerei ge⸗ druckt werden ſollte, als in derjenigen, welche urſpr angegeben war. In dem Falle, wo das Unternehmen von einer einzigen Perſon begruͤndet worden ſein ſollte, iſt der thüͤmer zu glelcher Zeit der verantwortliche eſchaͤftsfuͤhrer des Journals, in ſo fern derſelbe die nach dem . 2 des Art. 5 erforderlichen Eigenſchaften beſitzt. Im entgegengeſetzten Falle iſt er gehalten, dem Art. 5. gemaͤß, einen verantworlichen . baben 9 ſtellen. Die der Cautzons-⸗Leiſtung üͤber⸗ hobenen Journale ſind ebenfalls verbunden, die in Nr. 1., 2. und 53. des erſten Paragraphen des gegenwaͤrtigen Arri⸗ kels vorgeſchrlebene vorläufige Erkläͤrung abzugeben.“

Der 7te Artikel gab zu gar kanen Reclamationen An⸗

laß; er lautet, wie folgt: „Art. 7. Jene Eüarungen müſſen mit der Hinter⸗ legung von Belagen begleitet und von jedem der Eigenthuü⸗ eSe. 1““ v1q·“] .