t z u t
Welt gaͤbe, welches einen ſo grellen Gegenſat zwiſchen Rei⸗ chen und Armen aufweiſen koͤnne, als Irland. — Sir Joſeph Yorke wuͤnſchte dem Hauſe wegen des ſehr verbeſſerten Tones Gluück, den dieſe Verhandlungen ſeit einigen Jahren, beſonders ſeit der Abweſenheit des Odium Meologieum, welches der verſtorbene Dr. Duigenan hervor zu donnern 2. * geweſen ſei, (Gelaͤch⸗ ter) angenommen haͤtren. — Hr. C. W. Wynn wunderte ſich, wie eine Reſolution wie die des ehrenwerthen Baronets (Sir F. Burdett) im andern Hauſe haͤtte verworfen wer⸗ den koͤnnen. Viel beſſer habe ihm die Erklaͤrung ſeines ſehr ehrenwerthen Freundes (Hrn. Peel) im Jahre 1823: „alle Sicherheiten gegen die Katholiken, ausgenommen deren Aus⸗ ſchließung von der Geſetzgebung, ſeien unzureichend,“ gefal⸗ len, als die Rede, (des Herzogs von E aus wel⸗ cher der ehrenwerthe Baronet ſo guͤnſtige Folgerungen zu ziehen ſchiene. (Höͤrt!) Er habe dieſelbe zwar nicht gehoͤrt, aber nach allen Verichten enthalte ſie nur ein Streben Hoff⸗ nungen zu erregen und eine Abneigung gegen alle beſtimmte
Verſicherungen. (Hort, hört!) — Lord Viscount Althorp meinte, ein, üͤber ſolche Fragen wie die in Rede ſtehende, un⸗ einiges Cabinet ſei verfaſſungswidrig. — Auch Sir Tho⸗ mas Letbribge ſagte, es ſei hoͤchſt unpaſſend, daß man
ſolch eine Angelegenheit im Cabinet in einem dem jetzigen
ahnlichen Zuſtande laſſe. Das Gefuühl zu Gunſten dieſer Frage wachſe immer mehr im Lande — (Lauter Beifall von der Oppoſition) — und da die erforderlichen Veraͤnderungen nur in langer Zeit bewirkt werden koͤnnten, ſo ſolle man ſich alle moͤgliche Muͤhe „ die Schwlerigkeiten zu entfernen und die Partheien 2 zu nähern, ohne die Zwiſchen⸗ zeit mit Reden und Angriffen gegen die Regierung zu ver⸗ derben. — Herr Spring⸗Rice bemerkte, die Emancipation ſei das einzige Mittel, die kathollſche Aſſociation und die Aufwiegler der Katholiken zum 84 zu bringen. Er baue ſelne Hoffnungen eines baldigen Erfolges auf die all⸗ gemeinen Fortſchritte, welche dieſe Frage in der Geſellſchaft mache, auf ihr Gluͤck in dieſem und ihre zunehmende Staͤrke in dem andern ꝙ des Parlaments. — Lord Morpeth äußerre, er verlaſſe ſich auf den Charakter und die Umſicht des Herzogs von Wellington und hoffe, daß noch vor dem Ende der nächſten Sitzung etwas fuͤr die Katholiken gethan werden wuͤrde. — Auch Herr Brougham verbreitete ſich weit⸗ laͤuftig uͤber dieſen Gegenſtand. Man ſagt uns, ſprach er, man
de aus den Verlegenheiten und Schwſerigkeiten dieſer Frage keinen Ausweg (Dieſe Aeußerung bezieht ſich auf den Schluß der
Rede des Lord⸗Kanzlers im Oberhauſe.) Welchen Schluß jeht man von dieſem Zuſtande? Die Regierung ſolle ruhig ſein, keinen Schritt thun, keine Anſtrengung verſuchen: und obgleich ſie mit der Pflicht beauftragt iſt, ſich durch ſolche Schwierigkeiten einen Weg zu bahnen, obgleich ſie die Steuerleute ſind, welche es uͤbernommen haben, das Schiff des Staats durch Sturm und Gefahr zu leiten, ſo wird den⸗ noch Unthaͤtigkeit anempfohlen, ſo ſoll man dennoch die ge⸗ fahrvollen Stuͤrme toben laſſen, ohne ſich zu bemuͤhen, ih⸗ nen zu entgehn. Die Katholiken muͤſſen Frieden mit ihrem Ko nige halten, aber ſie muͤſſen guch vom Parlamente mit Feſtigkeit die lihrer Rechte verlangen — und in kurzer Zeit müſſfen ſie obſiegen. (Hoͤrt, hoͤrt!) — Lord Ebrinqton ta⸗ deſte es, daßein Okgan der Regierung ſeinen Widerwillen gegen die Emancipation ausgeſprochen habe, worauf Hr. Peel er⸗ klärte, er habe nicht als Organ der Reglerung geredet, ſon⸗ dern nur ſeine individuellen Meinungen geaußert (Höͤrt, hört! — Er F. Burdett meinte, wenn auch des Her⸗ ogs v. Wellington Rede noch ſchwankend geweſen ſei und weifei zulaſſe, ſo muͤſſe man ſie doch außs Guͤnſtigſte zu interprertren ſuchen. Er hoffe viel von, den Miniſtern, noch mehr aber pon der Freiſinnigtenr des Zeitalters (Hoͤrt, hoͤrt!) Die von ihm überreichte Bitrſchtift ward zum Druck be⸗
foͤrdert.
London, 13. Jun. Vorgeſtern Nachmittag war Cour bei Sr. Majeſtät und dem geheimer Rath, in welchem Herr Beſey Fitzgerald als Praſident der Handelskammer vereidet wurde. Se. Majeſtaät ertheilte von Wellington, dem Grafen Bathurſt und Herrn Peel Audienzen.
k 55 Pol — ittwoch eine Conferenz mit dem Her. ſoge von We to und dem Grafen Aberdeen im auswaͤrtigen Amte. ru
1““ E 1111““ — * 8 8 3 —
8
darauf dem Herzoge
der Franzöſiſche Geſandte, hatte am
Der Marquis von Palmella hatte an eine Zuſammenkunft mit dem Herzoge von Schatzkammer⸗Amte. 81*
Fuͤrſt Eſterhazy, der Oeſterreichiſche, Graf deAlcudia, der Spaniſche, Graf Moltke, der Daͤniſche und Viscount Itabayana der Braſillaniſche Geſandte, verrichteten vorgeſtern
eſchaͤfte mit dem Grafen von Aberdeen.
Am Mittwoch Abend war bei Sr. Maj. eine glaͤnzende Geſellſchaft verſammelt. Von den erſten Kuͤnſtlern der Hauptſtadt ward ein Konzert aufgefuͤhrt, welches mit dem Liede: „Cod save the king’ ſchloß. — 1— A..
Geſtern Nachmittag um drei Uhr waren die Miniſter zu einem Cabinets⸗Rath verſammelt, welcher zwel Stunden dauerte.
Der Kanzler der Schatzkammer hatte geſtern eine Zu⸗ ſammenkunft mit Herrn W. Lamb.
Herr Veſey Fitzgerald verrichtete geſtern zum erſten Male als Praͤſident der Handelskammer im Handels⸗Amte Geſchaͤfte.
Der Courier ergießt ſich in Lobeserhebungen uͤber den Marquls von Palmella, welcher nicht nur ſeinem rechtmäͤßi⸗ gen Herrſcher durch ſeine Geiſtesgaben im Cabinet gedient habe, ſondern auch nach ſeinem Vaterlande zuruͤckkehre, um vielleicht ſein Leben im Felde aufs Spiel zu ſetzen. Dies iſt, ſagt jenes Blatt, um ſo mehr zu bewundern, da er eine⸗ Gattin zuruͤckläßt, welche ſo eben von ihrem ſiebenten Kinde geneſen iſt.
Daſſelbe Blatt aͤußert ſich uͤber die von dem hieſigen Geſandten des Kaiſers von Braſilien an alle Braſilianiſche Geſandtſchaften in Europa ergangene Circular⸗Note (ſiehe den Artikel Poriugal) in nachſtehender Art: „Dieſes ver⸗ nüͤnftige Verfahren, in Verbindung geſetzt mit der Abreiſe des Marquis von Palmella und mehrerer Edelleute von Anſehen und Einfluß, muß die allerentſcheidendſte Wirkung hervorbringen — wenn dieſe entſcheidende Wirkung — die ganzliche Jerſtoͤrung der Dom Miguel’'ſchen unvernuͤnftigen und verraͤtheriſchen Anſchlaͤge, — nicht ſchon vor ihrer An⸗ kunft hervorgebracht iſt. Den letzten Nachrichten zufolge kuͤndigt alles die vollſtaͤndige Kriſis als ſehr nahe an. — Weiterhin ſagt jenes Blatt: „Dom Miguel's Verrath findet auch nicht die geringſte Beſchoͤnigung. Er hat ſich nicht uͤher irgend ein perſoͤnliches Unrecht zu beklagen. Von ſeinem Monarchen, ſeinem naͤchſten Anverwandten, war, ihm im Gegentheil die groͤßte Ehre und das groͤßte Ver⸗ trauen bezeigt; als Regent beſaß er die ausgedehnteſte Macht uͤber das Land welches ſeinen Befehlen anvertraut war. Man kann nicht ſagen, daß ſein Verrath aus den patrioti⸗ ſchen Gefuͤhlen entſtanden ſei, welche andre Leute verfuͤh⸗ ren, ſich den beſtehenden Gewalten zu widerſetzen, um ein freieres Regierungs⸗Syſtem einzufuͤhren. Er fand das Land unter einer conſtitutionellen Verwaltung, und ſeine Abſicht iſt es, daſſelbe in die Sklaverei zuruͤck zu bringen. Er iſt bereit alles zu thun, was ſeine — fördern kann, mit Ausnahme deſſen, was ihn veranlaſſen duͤrfte, ſeine Perſon in Gefahr zu bringen. —
Die Times ſagt: der (in den Parlaments⸗Verhand⸗ lungen erwaͤhnte) Briefwechſel des Marſchall Beresford ſei⸗ mit der verwittweten Koͤnigin von Portugal und den Here zogen von Cadaval und Lafoens, die ſo verraͤtheriſch an ihrem Souverain gehandelt und zu handeln beharrten, gefuͤhrt wor⸗ den. Trotz der Erklaͤrung des Marſchalls behauptet jenes Blatt: er ſei durch vertraulichen Verkehr mit den erbittert⸗ ſten Feinden ſeines Landes weſentlich ſchuldig desjenigen, was keiner weiteren Bezeichnung beduͤrfe. 5
Der Britiſch Traveller meldet, Lord Stuart habe den Botſchafter,Poſten zu Wien angenommen. Lord Granville’s Stelle zu Paris ſollte der Marquis von Aylesbury erhalten und Lord Haytesbury ſei zu einer außerordentlichen Seu⸗ dung in das Hauptquartier des Kaiſers von Rußland be⸗ ſtimmt. wird auch von dem Globe beſtätigt, mit dem Paſe ügen, daß Hr. Stratford Canning in kurzem nach Korfu abgehen werde. 2
Der Courler ſpricht ſich folgendermaaßen uͤber die Tuͤr⸗ kiſchen Angelegenheiten aus: Die Bevollmäͤchtigten der ver⸗ buͤndeten Maͤchte werden bald in Korfu zuſammentreffen. Der. Franzoͤſiſche Geſandte iſt ſchon abgegangen; Hr. Strat⸗ ſord ⸗Canning wird ihm unverzuͤglich folgen. Unterdeß wer⸗ den die jetzt noch zu Konſtantinopel beſindlichen fremden Mi⸗ niſter in die Pforre driugen, die Stipulationen vom 6. Juli
ſelbigem Tage Wellington