8 voon den Europaͤiſchen Wohlthaͤtern geſendeten noch vergroͤ⸗
ßert worden ſein. Se. Maj. der Koͤnig von Baiern wollte einen ausgezeichneten Beweis von dem Vertrauen geben, welches er auf die vom Grafen Capodiſtrlas geſtiftete An⸗ ſtalt ſetzt, und hat mir ſo eben 50,000 —8 zugeſchickt, welche beſtimmt ſind, in die Griechiſche Bank zu fließen. Dieſer Monarch ſchrieb mir:
„Unter den jetzigen Umſtaͤnden ſind Geldmittel von der hoͤchſten Wichtigkeit fuͤr die Befeſtigung des Anſehens des Praͤſidenten und fuͤr die Sicherung der neuen Ordnung der Dinge. Ich habe mich entſchloſſen, ebenfalls an der Anleihe der Griechiſchen Bank Antheil zu nehmen, und ich beſtimme hierzu 50,000 Franken, welche Sie ſo gut ſein werden, dem Grafen Capodiſtrias zukommen zu laſſen, und zwar unter denſelben Bedingungen, welche Sie aufgeſtellt haben, als ſie ihrerſeits die 50,000 Franken ablieferten, u. ſ. w.“
Ich kann dieſes Schreiben nicht beendigen, ohne hinzu⸗ zufuͤgen, daß der Koͤnig von Batern diejenige Perſon iſt, welche in ganz Europa am Meiſten fuͤr die Wiedergeburt Griechenlands gethan hat. Außer den beträͤchtlichen Sum⸗ men, welche er abgeſchickt hat, verlieh dieſer tugendhafte Monarch, indem er erlaubte, daß ſein Name bekannt wurde, der Sache der Religion und Menſchlichkeit hoͤheren Glanz. Die Furchtſamen, welche ſahen, daß ein Herrſcher die Grie⸗ chen offenbar unterſtuͤtzte, zoͤgerten nicht laͤnger, auch ihrerſeits Huͤlfsmittel zu ſenden. Die Erlaubniß, welche Se. Majeſtaͤt mehreren Ihrer Offiziere gegeben hat, nach Griechenland zu gehen, und die Ermächtigung, welche er ih⸗ nen frei bewilligte, mit ihrer Bairiſchen Uniform zu dienen, war ein moraliſcher Stuͤtzpunkt, welcher in Griechenland und Europa von der groͤßeſten Wirkſamkeit geweſen iſt. Die Art, in welcher der Oberſt von Heideck ſeinen Beruf erfuͤllt, die Ordnung und Regelmäͤßigkeit, welche er der Ver⸗ theilung der Geldzuſchuͤſſe zu verleihen gewußt hat, und ſeine redliche und aufgeklaͤrte Verwaltung ſind fuͤr Griechen⸗ land von dem groͤßeſten Nutzen geweſen, und ſind es noch.
Ich habe die Genugthuung, den Wohlthätern der Grie⸗ chen zu verkuͤnden, daß die Inſtrumente, Trommeln und Alles, was auf die Militair⸗Muſik Bezug hat, und vom Oberſten Fabvier verlangt worden iſt, nebſt einer großen An⸗ ahl von Geraͤthſchaften fuͤr den Ackerbau und von Schie⸗ ſerzafein fuͤr den gegenſeitigen Unterricht von Toulon und Marſeille aus ſo eben abgehen wird. Die Franzöſiſche Re⸗ gierung, welche ſich bemuͤht, Alles zu beguͤnſtigen, was fuͤr die Wiederherſtellung Griechenlands nuͤtzlich ſein kann, hat vor Kurzem Erlaubniß gegeben, daß dieſe Gegenſtände durch Koͤnigliche Fahrzeuge und ohne Unkoſten an den Praͤſidenten befoͤrdert werden.
. (unterz.) Eynard. Nord⸗Amerika.
Neu⸗York, 16. Mai. Im Senat zu Waſhington kam die⸗ ſer Tage eine Erhoͤhung des Einfuhrzolles von roher Wolle, ſo daß derſelbe einem Verbot gleichkaäͤme, in Erwaͤgung; und eine fortſchreitende Erhoͤhung des Indigo⸗Zolls, bis ſoſcher auf 50 C. käme, ward beſchloſſen. Der Tarif wird an das Re⸗ präͤſentantenhaus zuruͤckgehen, damit es die Amendments des Senats genehmige, und am 1. Sept. in Kraft treten. Da die Einfuhrabgabe von Wollenwaaren einem Verbote gleich⸗ kommen wird, ſo werden die angränzenden Theile von Ca⸗ nada großen Vortheil haben, durch Bildung von Nieder⸗ lagen zur Einſchwaͤrzung dieſer und anderer Artikel in die Vereinigten Staaten, die auf elner ſo ausgedehnten Linie keine Wirkſamkeit zu verhuͤten im Stande ſein wird. Mit 26 gegen 21 Stimmen beſchloß am 12. der Senat die dritte Leſung der geſammten Bill und unſer geſtriger Statesman verſichert, daß, muͤndlichen Berichten zufolge, die Bill deſi⸗ nitiv paſſirt ſei.
Der Senat hat dem Beſchluſſe des Repraͤſentanten⸗ hauſes, die Seſſion am 25. Mat zu beſchließen, beigeſtimmt.
Auf den Antrag des Hrn. Coulter war im Senat be⸗ ſchloſſen worden, den Praͤſidenten um Vorlegung aller di⸗ plomatiſchen Actenſtuͤcke, unſre Innungen mit Braſilien
Aufſchluß uͤber dieſe Verhaͤltniſſe bald dem Publikum vor Augen kommen duͤrfte. Unſer neuer Geſandter Hr. Tudor, muß jetzt in Rio angekommen ſein.
Das National⸗Journal meldet, daß unſer Geſchaͤfts⸗ traͤger in Bogota Hr. Watts von der Columbiſchen Regie⸗ rung die Erlaubniß fuͤr eine Geſellſchaft in den V. St. erhalten habe, eine Eiſenbahn quer uͤber die Landenge von Panama anzulegen. Es waren der Intendant und die Einwohner von Panama (welche theilnehmen werden) die den Gedanken zuerſt mit Eifer aufgefaßt und Hrn. Watts zu deſſen weiterer Betreibung veranlaßt hatten.
— Die Bremer Zeitung meldet: Hier (in Bremen) ein⸗ gegangene Nachrichten aus Rio de Janeiro vom 21. April ſtellen die Herſtellung des Friedens zwiſchen Braſilien und Buenos⸗Ayres als wahrſcheinlich dar. Als Grundlage deſſelben be⸗ zeichnet man die beiderſeitige Raͤumung der Banda Oriental, welche unter Englands Garantie eine proviſoriſche, aus Ein⸗ wohnern der Provinz gebildete Regierung erhalten wuͤrde. In Buenos⸗Ayres waren, offenbar in Folge dieſer Friedens⸗ hoffnungen, Spaniſche Dublonen von 68 auf 48 Dollars gefallen, der Engliſche Cours von 11 auf 22 bis 23 Pence für den Spaniſchen Thaler Papiergeld geſtiegen und die Preiſe aller Einfuhren ſehr gewichen. In e war der Cours auf 34 P. geſtiegen, nachher aber, vielleicht in Folge bedeutender Wechſel⸗Ankaͤufe auf London zur Zahlung der fälligen Dividende der Staatsſchuld, wieder bis zu. 32 ruͤckgegangen. Der Engliſche Geſandte Hr. Gordon, hatte ſeinen Secretair Herrn Frazer mit Depeſchen nach der Banda Orlental geſchickt und ſeine Abreiſe nach Europa aufgeſcho⸗ ben. Von Braſiliſcher Seite war Herr Herrera, ein gebor⸗ ner Cisplatiner, mit Auftraͤgen in Bezug auf die Friedens⸗ Verhandlangen nach Buenos⸗Ayres gegangen. Die Engli⸗ ſche Regierung ſchien ernſthaft bedacht, die Kapereien frem⸗ der Nationen unter der Flagge von Buenos⸗Ayres zu ſtoͤren.
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Koͤnigliche Schauſpiele. Montag, 23. Juni. Im Schauſpielhauſe. Zum Er⸗ Fengag⸗ Die ungleichen Bruͤder, Luſtſpiel iu 3 Abthl., von . L. Schmidt. Hierauf: Die Bruͤder, Luſtſpiel mit Mas⸗ ken, in 2 Abthl., aus dem Lateiniſchen des Terenz, vom Freiherrn van Einſiedel zu Weimar. 1 Dienſtag, 24. Juni. Im Opernhauſe: Joſeph in Aegyp⸗ ten, Oper in Abthellungen, Muſik von Mehul. (Hr. Cra⸗ molini, vom K. K. Hoftheater zu Wien: Inſeph, als Gaſt⸗ rolle.) Hierauf: Thereſe, die Nachtwandlerin, großes Bal⸗ let in 2 Abtheilungen.
Kanigsſtaͤbtiſches Theater. d-. Montag, 23. Juni. (Zum Vortheil des Verfaſſers) Lenore. Melodrama mit Geſang in 3 Abtheilungen, von Carl von Holtei. 1 238 .
Auswaͤrtige Börsen.
Amsterdam, 17. Juni. Oesterr. 5pt. Metalliq. 89. Bank-Actien 1275. Paxt.- Obligat. 365. Ruass. Engl. Anl. 84. Russ. Anl. Hamb. Certific. 82 ½ †—+
Hamburg, 2. Juni.
Oesterr. Part-Oblig. 121 ½. Russ. Engl. Anleihe 88 ⁄¾. Racs. Aul. Hamburg Cerüfic. 83 ½. 2 s EEII
St. Petersburg, 13. Juni. 3 Mon. 9 ¾ %. Silberrubel 373. Kop.
Wien, 17. Juni. Bank-Actien 1086 ⅞.
Hamburg,
5proc. Metall. 92¼.
VBerichtigung.⸗ :
m geſtrigen Blatte der Staats⸗Zeitung, unter: Amt⸗
liche Nachrichten, in der Anzeige von der Ankunft des Herrn
General⸗Majors v. Seydlitz muß ſt. „Cavalerie⸗Brigade“ geſetzt werden: „Infanterie⸗ Brigade.“
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—r— Gedruckt bei Hayn⸗ Ee.
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Redacteur John.
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