ſtimmt iſt, hat ſich am 4ten auf die Reiſe lach Madrid

gemacht. Der aͤltere Graf da Ponte iſt uͤbrigns von der hieſigen Regierung noch nicht anerkannt. Derſibe hat aber in dem geſtrigen Conſtitutionnel die nachſtehende Declaration

vom 16ten d. M. einruͤcken laſſen: „Engliſche Blaͤtter ha⸗ ben ankuͤndigen 5 muͤſſen geglaubt, daß der Grof da Ponte, 8 Portugieſiſcher zeſandter bei der Regierung Sr. Allerchriſtlich⸗ ſten Majeſtaͤt, der Ueberbringer von Inſtruectionen ſei, die den Rechten ſeines Souverains, des Koͤnigs Dom Pedeo, zuwider⸗

ESS9. Die dem Grafen da Ponte ertheilten Inſtructionen

und Beglaubigungs⸗Schreiben (die einzigen, die er erhalten konnte) ſind im Namen ſeines rechtmäͤßigen Souverains, des Koͤnigs Dom Pedro, ausgefertigt. Der Gra da Ponte laubt ſich mit dieſer Erklaͤrung begnuͤgen zu nüſſen. Er 88 nur noch hinzu, daß ſeine anerkannte Rechtüchkeit und ihn jedes ſchimpflichen Verdachtes haͤtte uͤber⸗ en ſollen.“ 6 Großbritanien und Irland. Parlaments⸗Verhandlungen. In der Sitzung ve Oberhauſes vom 17ten kuͤndete Lord King im Na⸗ mmen des Grafen von Carnarvon, welcher unwohl war,

S6 8 daß die Motion wegen der zweiten Leſung der v. 8* er

Bill bis auf den naͤchſten Freitag verſchohen wuüͤrde. Marquis von Lansdowne trug eine Bittſchrift von den Kaufleuten und andern Bewohnern der Stadt Calcutta vor, welche ſich beklagten, daß man ihnen keinen Grund angege⸗ ben habe, weshalb man ihr Eigenthum mit einer Abgabe belaſte. Es ſei geſetzwidrig, daß die Local⸗Regierung dieſelbe Stempel⸗Taxe von allen kaufmaͤnniſchen Geſchaͤften in der Stadt erhoͤbe, welche in Indien's uͤbrigen Provinzen gezahlt würde. Die Bittſteller beſchwerten ſich ferner, daß ſie eine öffentliche Verſammlung berufen haͤtten, welcher die Regie⸗ * eigenmaͤchtig ein Ende gemacht habe. Endlich ſei die in, Rede ſtehende Maaßregel heimlich beſchloſſen und bis zur Ausfuͤhrung verheimlicht worden, ſo daß Niemand die Sache vorher haͤtte in Erwaͤgung ziehen und dagegen proteſtiren köunen. Lord Melville bemerkte, die Handlung der Local⸗Regierung von Indien ſei keinesweges geſetzwidrig, denn in dem 53ſten Beſchluſſe des perſtorbenen Koͤnigs eg⸗ mit klaren Worten, daß die Local⸗Regierung die Macht habe, eine ſolche Abgabe aufzuerlegen. Außerdem habe der oberſte Gerichtshof von Calcutta die Abgabe fuͤr rechtmaͤßig erklaͤrt. Wenn man ſich durch dieſe Verordnung des Gerichtshofes bedruͤckt fuͤhle, ſo koͤnne man an den geheimen Rath des Königs appelliren. Uebrigens ſehe er nicht ein, warum die Bewohner von Calcutta nicht eben ſo gut die Abgabe ent⸗ richten ſollten, wie die uͤbrigen Provinzen? Graf Darn⸗ ley erwiderte auf dieſe Frage, die Bewohner von Calcutta haͤtten nicht dieſeiben Rechte bei der Erwerhbung des Eigen⸗ thums, und wuͤrden daher nicht auf dieſelbe Weiſe von der Regierung beſchuͤtzt und beguͤnſtigt, wie die Einwohner der andern Provinzen. Der Marquis von Lansdowne meinte, ſtreng genommen habe die Local⸗Regierung gllerdings das Recht, Abgaben dieſer Art zu erheben, jedoch haͤtte man daſſelbe mit Vorſicht ausuͤben ſollen. Die Bittſchrift ward niedergelegt.

Im Unterhauſe reichte Sir J. Scarlett eine Pe⸗ tition von den Londoner Advokaten ein, welche ſich uͤber den unordentlichen und unangemeſſenen Zuſtand der Gerichts⸗ ſtuben beklagten. Dieſe ſeien nicht hoͤher als ſieben Fuß und außerdem finſter, gefährlich und ungeſund. Hr. Hume bezeugte die Richtigkeit dieſer Angabe, und bemerkte, man habe Mirtel geuug, einem ſolchen Uebelſtande abzuhel⸗ fen. Hr. Peel ſprach ſein Bedauern daruͤber aus, daß die Richter ſich in Zimmern, wie die beſchriebenen, aufhal⸗ ten muͤßten. Sir James Scarlett meinte, es ſei um ſo ſchlimmer, daß die Gerichtsſtuben nur ſieben Fuß Hoͤhe Pgs da viele Advokaten weit mehr maͤßen. (Gelaͤchter).

ir J. Yorke beſchwerte ſich beſonders uͤber die Zugaͤnge zu dem Gericht in Weſtminſter⸗Hall, wo ſeine Naſe oͤfter durch den Geruch in Gefahr geriethe, welcher ſie beim Ein⸗ tritt hewillkommnete (Geloͤchter). Die Bittſchrift wurde zum Druck beordert. Hr. Huskiſſon machte bei Ueberrei⸗ chung einer Bittſchrift von mehreren Kaufleuten, Handwer⸗ kern und Manufakturiſten der Stadt Calcutta folgende Be⸗ merkungen: Die Bittſteller gewaͤhren unſerm Lande dieſelben Vortheſle, wie die uͤbrigen Unterthauen deſſelben, und, da ſie in dem Parlamente keine Repraͤſentanten haben, ſo giebt ihnen dies noch einen Anſpruch mehr auf unſere Aufmerk⸗ ſamkeit (hoͤrt, hoͤrt!). Sie erkennen es an, daß ſeit Kur⸗ zem Denjenigen, welche ſich mit dem Indiſchen Handel be⸗

äfrigen, große Erleichterungen zu Theil geworden ſind, und ſie ſprechen ihr Vertrauen aus, daß ein ſo hellbringen⸗ des ſem noch weiter verfolgt werdt, und

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Veraͤnderungen auch Statt finden moͤgen, die Regierung die Freiheit des Verkehrs als Regel und die Beſchraͤnkungen deſſelben als Ausnahme betrachten werde (Höͤrt, hört!) eine Ausnahme, welche immer nur in Erwaͤgung eines außer⸗ ordentlichen und beſondern Grundes der Staats oder Han⸗ dels⸗Politik eintreten darf (Hort, hoͤrt!). Die Bewohner unſers Vaterlands ſind nicht nachläſſig geweſen, die Kraft und die Bemuͤhungen der Indier ins Leben zu rufen. Schon in vielen Faͤllen werden die Eingebornen dort füͤt faͤhig gehalten, in Geſchwornen⸗Gerichten zu ſitzen. Mit un⸗ glaublicher Schnelligkeit verbreitet ſich unter ihnen die Kennt⸗ niß der Engliſchen Sprache und Geſetze, ſo daß ſie bald zu einer hoͤhern Stufe im politiſchen und geſellſchaftlichen Leben ſteigen werden. Die neuen Kanaͤle, welche ſich durch den wachſenden Wohlſtand von Neu⸗Suͤd⸗Wales und durch die Suͤdamerikaniſchen Staaten fuͤr Indiens Handel und Ver⸗ kehr eroͤffnen, machen es doppelt wichtig, daß dies Land un⸗ ſere Aufmerkſamkeit in einem hohen Grade auf ſich ziehe, und daß wir uns darauf vorbereiten, wenn die Gelegenheit ſich darbietet, neue und vermehrte Aufmunterungen und Er⸗ leichterungen fuͤr die Wohlfahrt des Handels in jenem uner⸗ meßlichen Theile unſerer Coloyial⸗Beſitzungen zu erſinnen. Hr. Whitmore bemerkte, wenn man bedenke, daß Indien ſich uͤber 30 Grad Breite und 30 Grad Laͤnge ausdehne und eine Bevöoͤlkerung von mehr als 80 Millionen umfaſſe, ſo muͤſſe man ſich bewogen fuͤhlen, jenem Lande mehr Auf⸗ merkſamkeit zn widmen, als bis jetzt auf das Gedeihen und die Huͤlfsquellen deſſelben worden ſei. Man habe bis jetzt daſelbſt eine ſorgfaͤltige Ausnahme von den Grund⸗ ſͤtzen des freien Handels gemacht, welche bei anderen Colo⸗ nien zur Ausfuͤhrung gekommen ſeien; allein man muͤſſe jene Grundſaͤtze dort weit mehr als irgendwo beleben, wenn man die reichen und mannigfachen Exzeugniſſe jenes Landes und den Abſatz in Betracht ziehe, weſche fur die Einfuhr unſerer Manufaktur⸗ Gegenſtaͤnde, beſonders der Metall⸗ Arbeiten, daraus hervorgehen wuͤrden. Man habe bis jetzt der Handelsfreiheit die druͤckendſten Beſchraͤnkungen in den geſtellt; ſo duͤrfe Niemand ohne einen Erlaubnißſchein Indien gehen, und die Schwierigkeiten, welche dem Eintritte von neuen Ankoͤmmlingen entgegenſtaͤnden, mach⸗ ten die gS Anlegung von Capitalien daſelbſt un⸗ moͤglich und feſſelten den Britiſchen Unternehmungs⸗Geiſt, welcher auf andere Weiſe von den Huͤlfsquellen jener Provinz den ausgedehnteſten Gebrauch machen wuͤrde (Hoͤrt, hoͤrt!) Herr Stuart ſagte, das Verlangen nach den Manufactur⸗Arbeiten England's wuͤrde ſich ungen mein vermehren, wenn man der Einfuhr der Productionen des Britiſchen Indiens, beſonders des Zuckers, dieſelbe Auf⸗ munterung gewaͤhren wollte, wie den Weſtindiſchen Colonien. r. Hume meinte, man muüͤſſe den herbſten Kummer empfinden, daß die Grundſätze des Handels, welche ſo ge⸗ recht und klar von dem ſehr ehrenwerthen Herrn (Hrn. Hus⸗ kiſſon) auseinandergeſetzt ſeien, in Bezug auf Indien nicht befolgt worden waͤren. Die tyranniſche Unterwuͤrfigkeit, durch welche man das Volk jenes Landes bedruͤckte, die Verelni⸗ gung einer freien Preſſe und öffentlicher Verſammlungen die faſt an ein Verbot graͤnzende Beſchraͤnkung der Erlaub⸗ niß fuͤr Englaͤnder, ſich dort anſaͤſſig zu machen Alles dies verhinderte, daß ſich die Kraft und die Huülfsquellen je⸗ nes ungeheuren Reiches entwickeln koͤnnten. (Hoͤrt, hört, höͤrt!) Wann wuͤrde man endlich der Geſtattung der Han⸗-⸗ delsfreiheit Indien's Gehöͤr geben? Wie lange noch ſollten vernuͤnftige Grundſaͤtze ſchlafen? So lange noch das ge⸗ genwaͤrtige Monopol der Indiſchen Regierung fortdauere, ſo lange koͤnne man nicht erwarten, daß Indien Gerechtigkeit widerfahren werde. Hr. Baring ſagte, bei dem jetzigen Zuſtande unſeres in Schulden und verwickelte Umſtände ge⸗ ſtuürzten Landes, muͤſſe man unſere Colonien in Oſt⸗ und Weſtindien mit der gröͤßeſten Sorgfalt behandeln, und nichts muͤſſe mit groͤßerer Sorgfalt vermieden werden, als eine Col⸗ liſion oder ein Streit zwiſchen ihnen. Hr. Warburton meinte, wir haͤtten uns immer gebruͤſtet, indem wir das Schottiſche und Hollaͤndiſche Monopol verdammt haͤtten. Warum wir die Grundſätze, deren Verletzung durch Andere wir ſo laut gemißbilligt haͤtten, nicht auf ein ſo ausgedehntes Land wie Indien anwenden wollten. Hr. Grant aͤußerte, polltiſ Gefahr ſei von Indien fuͤr jetzt nicht zubeſorgen, ſie koͤnne erſt in Zukunft entſtehen. Um die Streitigkeiten, weiche die Coexi⸗ ſtenz verſchiedener Racen in jenem Lande hervorbringen wuͤrde, zu ſchlichten, muͤſſe man Geſetze erſinnen; dieſe ſelen jedoch großen Schwierigkeiten unterworfen. Die Petition

wurde verleſen und zum Drucke beordert. Hr. Huskiſ⸗