auf den Griechiſchen Traktat verdaͤchtig geſchienen ſo iſt doch ſein Benehmen in der Portugieſiſchen Angele⸗ genheit king und maͤnnlich. Es war in dieſem Punkt wie das des Herrn Canning geweſen ſein wuͤrde, und dies

macht uns ſchon geneigt, die beſte Meinung von den Ge⸗

genſtaͤnden der auswaͤrtigen Politik zu hegen, welche noch nicht vollkommen aufgedeckt ſind. Man muß eben ſo ge⸗ ſtehen, daß in der Sprache des Herzogs nichts zu finden iſt, was vernuͤnftigerweiſe irgend eine Parthei beleidigen koͤnnte, und ſeine haͤufige Bezugnahme auf „oöffentliche Meinung“ Höffentliche Gefüͤhle“ u. ſ. w., obgleich dies an und fuͤr ſich nicht viel zu bedeuten hat, bildet doch ei⸗ nen angenehmen Kontraſt mit den Ausdrücken einiger ſeiner Freunde, denen es eine Empfehlung fuͤr eine Maaß⸗ regel zu ſein ſcheint, wenn dieſelbe beleidigend fuͤr das Volk iſt. Der Theil der Adminiſtration des Herzogs, welcher am verdächtigſten erſcheint die Art wie er ſich der Can⸗ ningſchen Freunde entledigt hat iſt vielleicht den Whigs Perſoͤnlich nicht ſo unangenehm. „Was Herrn Cannings Freunde anbetrifft“, ſagt Herr Tierny in der Sitzung v. 19. Febr. „ſo kuͤmmere ich mich um dieſe nicht mehr, als um fremde Leute, denen ich auf der Straße begegne; denn ich glaube nicht daß ſie uns einen Weg gefuͤhrt haben, der darauf berechnet ware, uns Ruhe und Achtung zu verſchaf⸗ fen.“ Die Whigs moͤgen nun in Vertreibung der Freunde Cannings eine Maaßregel erblicken, welche ihnen nicht be⸗ ſonders unangenehm iſt wir koͤnnen es deshalb doch nicht vergeſſen daß der Herzog von Wellington nicht der Mann ſein mußte, der dieſelbe in's Werk ſetzte.

Der Gegenſtand, der geſtern hauptſächlich die City be⸗ ſchaͤftigte, waren die Portugieſiſchen Angelegenheiten. Die Berichte aus den Franzöͤſiſchen Blaͤttern brachten einige Beſtuͤrzung unter denen hervor, welche Freunde des con⸗ ſtitutionellen Syſtems in jenem Lande ſind: dieſe wurde indeß durch den Inhalt mehrerer Privatbrlefe von Portu⸗ gal in etwas gehoben. Dieſe Nachrichten ſind ſo neu als die uͤber Frankreich, weichen jedoch in weſentlichen Punk⸗ ten von denſelben ab. So hieß es z. B. in den Pariſer Nachrichten (der Quotidienne), daß mehrere Regimenter ſich nach dem Innern begeben und die Sache der Conſti⸗ tutionellen verlaſſen haͤtten; es ergiebt ſich aber, daß ſte derſelben treu und in Porto geblieben ſind. Dies veraͤn⸗ derte den Stand der Geſchaͤfte in der Portugieſiſchen An⸗ leihe ſehr. Sie ſiel Anfangs von 62 ¼ auf 60, hob ſich aber dann wieder auf 61¼ Proc. Man ſchreibt aus Liſſa⸗ bon, daß Dom Miguel's Parthei durch die Vorfaͤlle in Porto in der gröͤßten Furcht erhalten werde; ſie ſucht von mehre⸗ ren Anhängern des Hofes unter der Hand Geld aufzuneh⸗ men; ohne dieſen Beiſtand, deſſen Erlangung übrigens noch zweifelhaft iſt, wird der Uſurpator genöͤthigt ſein, das Svcepter niederzulegen.

Der Marquis von Palmella verließ am Freitag Nach⸗ mittag mit ſeinem Gefolge London, um ſich nach Falmouth zu begeben und in dem Vampfſchtff Shannon nach Portu⸗ gal zu gehen. Man erwartet, daß bei ſeiner Ankunft zu Falmouch Nachrichten aus Portugal eingegangen ſein wer⸗ den, welche beſtimmen, ob er ſogleich nach Liſſabon oder nach Feeßs gehen ſoll. Der Marquis ſoll von der Britiſchen

eegierung wichtige Botſchaften fuͤr Dom Miguel erhal⸗

ten haben.

Der Courier meldet, daß die politiſchen Streitigkelten, welche zwiſchen einigen Portugieſiſchen Officieren vor ihrer Abreiſe vorgefallen, mit einer Herausforderung des Generals Saldanha von Seiten des Grafen da Taipa endeten: die Sache wurde jedoch fuͤrs erſte beigelegt, da ſich aber unter den, nach ihrem Vaterlande zuruͤckkehrenden Portugieſen zwei verſchtedene Partheien gebildet haben, ſo fuͤrchtet man, daß waͤhrend der Reiſe fernere Zwiſtigkeiten ausbrechen werden.

Der Courier von geſtern begleitet die Nachrichten aus der Quotidienne uͤber die Portugieſiſchen Angelegenheiten mit folgenden Bemerkungen: Die Verichte aus Liſſabon geben wir heute unter Buͤrgſchaft eines Blattes, welches von Anfang an der Apologiſt Dom Miguel's war, welches deſ⸗ ſen Verraͤtheret: die Ausuͤbung ſeines legitimen Rechts, die Freunde und Vertheidiger der Conſtitution: Rebellen und Rerräther nennt, und ihn ſelbſt fuͤr ein Wunder von Tugend, fuͤr einen Ritter sans peur et sans reproche er- kiaͤrt. Die Nachrichten der Quotidjenne werden alsdann (wie ſchon oben in der Morning⸗Chronicle) beſtritten, in⸗ dem der Courier hofft, ſchon in 24 Stunden im Stande ſetatze kennen auf genuͤgende Art darzuthun, daß ſeine Zwel⸗

el in dieſe Berichte begruͤndet ſind.

In eprocentigen Stocks fand eine kleine Erhöhung ſtatt;

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. 2 biiss üithiaes een ſie ebenfalls bis auf eez gedruͤckt, ſtell⸗

ten ſich aber ſpaͤter auf 88 ¼ë. Die kriegeriſchen Nachrichten von der Tuͤrkei wirkten beſonders. In fremden Fonds war wenig umſgn. Ruſſ. 58 91 3. Mex. 38 ½. ürkei und Griechenland. Die Allgemeine Zeitung enthäͤlt folgende Correſpondenz⸗ Mittheilungen:

Konſtantinopel, 31. Mal. Die Pforte iſt von der Ankunft einer ziemlich anſehnlichen Eskadre der Europaͤiſchen Maͤchte in den Gewaͤſſern von Milo und mehrerer Franzoͤ⸗ ſiſchen und Engliſchen Kriegsſchiffe vor Alexandria unterrichtet, welche vor dieſem Hafen kreuzen, und denſelben gegen das Aus⸗ laufen von Kriegsfahrzeugen im Blokadeſtand halten. Seit⸗ dem iſt ſie fuͤr freundſchaftliche Rathſchläge zugaͤnglicher gewor⸗ den als bisher, welches man beſonders der Erinnerung an Nava⸗ rin zu danken haben mag; denn die Kriegsvorfälle an der Donau nehmen die Aufmerkſamkeit der Reglerung weit weni⸗ ger in Anſpruch, als die Bewegungen der Europaͤlſchen Flot⸗ ten. Alle Anſtalten zur Landesvertheidigung gegen die Fort⸗ ſchritte der Ruſſiſchen Armee ſcheinen ſo wenig dem End⸗ zwecke zu entſprechen, daß man faſt vermuthen ſollte, die

forte habe weder die ernſtliche Abſicht noch die Mittel den

ampf mit Erfolg 2 beſtehen, und ſie beſchraͤnke ſich auf Demonſtrationen. Das Ottomaniſche Miniſterium hat ge⸗ gen den bevollmaͤchtigten Miniſter des Koͤnigs der Nieder⸗ ſande neuerdings den Wunſch geaͤußert, die Botſchafter Eng⸗ lands und Frankreichs wieder in Konſtantinopel reſidiren, und die freundſchaftlichen Verhaͤltniſſe, welche zwiſchen der Pforte und den genannten zwei Maͤchten nie unterbrochen worden, durch die Anweſenheit hrer Bevollmaͤchtigten befeſtigt zu ſe⸗ hen. Die Hauptſtadt iſt in groͤßter Spannung, hinſichtlich der die bevorſtehenden Ereigniſſe an der Donau, und der von den andern Europaͤiſchen Maͤchten dabei zu erwartenden Stellung. Der Sultan ſcheint ſich mehr mit den innnern als mit den aͤußern Angelegenheiten zu beſchaͤftigen, und im Innern gefährlichere Feinde als an den Graͤnzen des Reichs zu ahnen. Seine Furcht muß durch die zunehmende Unzu⸗

iedenheit der Truppen vergroͤßert werden; einige in dem Lager bei Troja ausgebrochene Zwiſtigkelten ohne die Geiſtesgegenwart des Paſcha's der Dardanellen, Hafiz Ali, der die Truppen in der Ebene von Troja befehligt, die ernſtlichſten Folgen nach ſich gezogen haben. Eben fo hauat der Sultan dem Gouverneur von Salonicht, Sa⸗ ich⸗Paſcha, zu danken, daß das in foͤrmliche Rebellion aus⸗ geartete Benehmen der dortigen Beſatzung gedaͤmpft, und I diefetbe zu ihrer Pflicht zuruͤck gefuͤhrt ward. Von dem Kriegsſchauplatze an der Donau ſind keine erheblichen Nach⸗ richten eingegangen, außer daß eine Abtheilung leichter Ca⸗ vallerie, urſpruͤnglich Zaporoger Koſaken, die Tuͤrkiſchen Fah⸗ nen verlaſſen hat, und bei Ismall zu den Ruſſen uͤberge⸗ gangen iſt. G

Konſtantinopel, 31. Mai. Die immer mehr ſich verwickelnden Verhaͤltniſſe, denen die Ottomaniſche Pforte nicht gewachſen iſt, hatten ſeit Bekanntwerdung der erſten Ruſſiſchen Erklaͤrung den Wunſch immer mehr rege gemacht, eine Ausgleichung zwiſchen ihr und England und Frankreich zu veranlaſſen, und den Vorſtellungen der noch in Pera re⸗ ſidirenden Minlſter, daß die Pforte ſich unter den Schutz des Traktats vom 6. Jul. ſtellen ſolle, um eine feſte Garantie fuͤr die Integritaͤt des Reichs in dem gegenwaͤrtigen Kriege mit Rußland zu erhalten, Eingang zu verſchaffen. Der Reis⸗Effendi gab in der letzten Zeit zu verſchiedenen Malen ſeine beifaͤlligen Geſinnungen hieruͤber zu erkennen, und beauf⸗ tragte am 29ſten d. den Dollmetſcher des Niederländiſchen Geſandten, ſeinen Chef zu erſuchen, ein Schreiben an den General Grafen Guilleminot und ein anderes an den Herrn Stratford⸗Canning zu uͤbernehmen, und dieſe Briefe den beiden Botſchaftern in Korfu zukommen zu laſſen, damit dieſelben die gute Abſicht der Pforte, die nicht verabſäͤu⸗ men wolle, den erſten Schritt zur Verſöhnung zu thun, erkennen, und nach Konſtantinopel zuruüͤckkehren möchten. (Ich lege Ihnen eine Abſchrift dieſer Briefe bei.) Ei⸗ nige Tage vor dieſer, dem Anſcheine nach wichtigen Com⸗ muünication, hatte der Reis⸗Effendi an die Miſſion der Niederlande mehrere Fragen, den Tractat vom öüten Juli, die Verhaͤltniſſe der Maͤchte zu der Pforte und unter ſich ſelbſt betreffend, gethan, und angemeſſene Antwort darauf er⸗ halten. Dieſe mochte jedoch keinesweges der Ottomaniſchen Diplomatie einteuchten; denn dieſelbe begnuͤgte ſich, un⸗ geachtet der erhaltenen Verſicherung, baß allein das beſtimmte Verſprochen wegen Annahme der Vermitkelung der Mäͤchte, und des ſich darauf beziehenden Tractats vom 6. Jult, die Ruͤckkunft der Botſchafter von Frankreich und England ver⸗ anlaſſen könnte, mit einer auf allgemeine freumdſchaſt⸗ liche Aeußeru igen geſtuͤtzten Einläadung zur Ruͤckkehr, und