triguen, Leidenſchaften, Verletzungen aufgedeckt. Zwei Mi⸗ niſter bewirken in der legitimen Monarchie, was die Revo⸗ lution niemals Napoleon entriſſen haͤtte. Der eine dieſer Miniſter iſt der Chef der Franzöſiſchen Juſtiz und der Waͤchter der Geſetze, der andere iſt ein katholiſcher Biſchof, der öͤffentliche Verwahrer der Rechte ſeiner Bruͤder im Epis⸗ copat; beide wetteifern, das Prieſterthum in ſeiner Wurzel auszurotten, und ſo das blutige Werk der Revolution zu vollenden, die der Kirche wenigſtens Hoffnung gelaſſen hatte, und indem ſie die Haͤupter der Greiſe trat, nicht die Jugend verfolgte. Klatſche Beifall, du ruchloſes und tempel⸗ ſchaͤnderiſches Geſchlecht! Ihr Partheiſchreiber, klatſcht Vei⸗ fall! Seht einen Prieſter, der Euch das Heiligthum uͤbergiebt,

ſeht einen Richter, der Euch die Macht giebt! Ihr wolltet, daß das Biſchofthum gefeſſelt werde! man thut mehr, man vernichtet es. Noch mehr: man treibt rie Verachtung ſo weit, ihm einige Geldſtuͤcke, als Preis ſeiner Erniedrigung, anzubleten. Seid Ihr zufrieden? Ihr wolltet keine Jeſui⸗ tin! Seht Euch vor, Ihr werdet keine Prieſter mehr ha⸗ ben. Ihr wolltet nicht dieſe ſieben geiſtlichen Secundair⸗ Schulen, deren Schuͤler durch ihre Anzahl und Froͤmmigkeit rine lebendige Anklage gegen eure Schulen des Atheismus waren! Alle eure Wuͤnſche ſind erfuͤllt. Ihr riefet die Frei⸗ heiten der Gallicaniſchen Kirche an! Gebt Acht! bald wird die Gallicaniſche Kirche nicht mehr ſein. Wir geſtehen es, zu dem tiefen Schmerze, der unſer Herz erfuͤllt und uns Thraͤ⸗ nen entlockt, geſellt ſich ein Unwille und eine Verachtung, welche unſere Gedanken über alle Graͤnzen tragen. Leſet, Katholiken, leſet den Vericht und die Verordnung des Bi⸗ ſchofs von Beauvais, dieſes großen Praͤlaten, der die Zierde des Franzoͤſiſchen Episcopats ſein ſollte.“

Der Tonſtitutionnel dagegen ſagt; „Die Geſetze des Koͤ⸗ nigreichs werden endlich ihre Ausfuͤhrung in Betreff einer Geſellſchaft erhalten, die eine ſkandaloͤſe Beruͤhmtheit erlangt hat; die Anſtalten, welche ſie errichtet hatte und die den Geſetzen zum Trotz beſtanden, ſollen der Leitung der Uni⸗ verſitaͤt unterworfen ſein und unter der Herrſchaft dieſer aͤl⸗ teren Tochter unſerer Koͤnige zuruͤckkehren, welche von den unverſchämten Schreibern der nicht autoriſirten religioͤſen

Congregationen ein verpeſteter Leichnam genannt wurde.““

Der Courrier francçais iſt mit den Verordnungen. nicht zu⸗ frieden, und ſindet allenthalben Gefahren und Mangel an Ausfuͤhrung der Geſetze: „Wiewohl dieſer officielle Act die Jeſuiten eine durch die Geſetze nicht autoriſirte Congregation nennt, duldet man dennoch i Anſtalten. Die Jeſuiten⸗ Klöͤſter, wie das von Mont⸗ ouge, welche trotz der Geſetze des Staates beſtehen, koͤnnen Subjecte fuͤr diejenigen geiſt⸗ lichen Schulen liefern, welche beſtimmt ſind, an die Stelle der, durch die Verordnung unterdruͤckten 8 Schulen zu tre⸗ ten.“— Weiterhin aͤußert daſſelbe Blatt: „Die Vergleichung der Summe von 41,200,000 Fr., welche den Secundair⸗ Schulen bewilligt iſt, mit der von 50,000 Fr., welche fuͤr den Primatr⸗Unterricht ausgeſetzt ſind, bietet einen Contraſt dar, welcher der Aufmerkſamkeit der Kammern wuͤrdig iſt 4+ 6en bei der Discuſſion des Budgets nicht ent⸗ ge en wird.

Auch das Journal des Doebats aͤn ert ſeine Fr über die Unterdruͤckung der Jeſuiten. n vaa Fegnn⸗ ſagt daſſelbe, ſind in Erfüllung gegangen. Die Wahrheit hat ſich, mitten durch die Sophismen des Partheigeiſtes und die aufruͤhreriſchen Drohuvgen der Schriftſteller des vorigen Mi⸗ niſteriums den Weg bis um Throne gebahnt; der Sieg iſt der 8 etzlichen Ordnung geblieben; das Scepter der Inqulſition ſt gebrochen. Die Religion freut ſich des Triumphes, wo⸗ durch die einzige Macht, die ſie uͤber die Menſchen ausuͤben ſoll, die Macht der Sanftmuth und der Ueberredung, befe⸗ ſtist wird. Taüſend Dank dem gottesfuͤrchtigen Monarchen welcher die Beduürfniſſe ſeines Fandes und das wahre In⸗ tereſſe der katholiſchen Kirche in gleichem Maaße erkannt hat.“ Auch das Journal du Commerce üen⸗ durch die ge dachten Verordnungen noch nicht hinlaͤngli befrieden geſtellt zu ſein. In einem Aufſatze uͤber dieſen Gegenſtand ſagt baſſelbe wenigſtens: „Wir geben zu, daß die Nationa⸗ Parthei durch die Einziehung einiger geiſtlichen Immunitäaͤ⸗ ten zum Beſten der Univerſität, einen entſchiedenen Sieg

die Kabalen der Scheinheiligen davon getragen hat;

aber wir koͤnnen im * nicht bigrafen, weshalb die Ei⸗ nen daruͤber ſo große lagen, die Andern eine ſo große Fenge erſchaüm laſſen, noch was fuͤr ein unermeßlicher rtheil daraus fuͤr die Freiheiten des Volkes entſpringen ſoll. Waͤhrend die Univerſttaͤt ſich das Vergnuͤgen macht, die Directoren der kleinen Seminarien zu ernennen oder zu

beſtätigen, muͤſſen die armen Steuerpflichtigen zu dieſer Anſtalten 1,200,000 Fr. pflichtigen zur Erhaltung

s waͤre nicht

hergebe

Me

mehr als bihig, wenn man dieſe Summe auf die kuͤrzli s. 80 Millionen entnaͤhme.“ 1 llich In dem Meſſager des Chambres lieſt man Folgendes: „Die beiden Verordnungen uͤber die geiſtlichen Schulen ha⸗ ben nicht die Oppoſition, dies waͤre ordnungs⸗ und ver⸗ faſſungsmaͤßig ſondern die Wuth der Gazette de France und der Quotidienne erregt. Die Regierung wird auf der⸗ gleichen Angriffe, die unter ihrer Wuͤrde ſind, nicht antwor⸗ ten. Wir beabſichtigen nur, in einer Reihefolge von Arti⸗ keln zu beweiſen, daß die Verordnungen, welche jene beiden Blaͤtter zu einer, eben wegen ihrer Leidenſchaftlichkeit in's Laͤcherliche fallenden Polemik veranlaßt haben, unſerm Staats⸗ Rechte eben ſo gemaͤß ſind, als den Grundſaͤtzen der Fran⸗ zoͤſiſchen Kirche, und daß der Praͤlat und Koͤnigliche Mini⸗

ſter, welcher die eine Verordnung contraſignirt hat (um uns

des frommen, gemaäͤßigten und ſchicklichen Ausdrucks der Quotidienne zu bedienen) die Pflichrten des Episcopats eben ſo wenig verrathen, als der Großſiegelbewahrer die Landesgeſetze, deren Ausfuͤhrung ihm durch die Weisheit des Koͤnigs anvertraut iſt, verletzt hat.“ 1 8 Die bedeutende Tuch⸗Fabrik des Hrn. Clerc in Louviers iſt kuͤrzlich durch eine heftige Feuersbrunſt in Aſche gelegt worden. Gluͤcklicherweiſe iſt das Etabliſſement, welches be⸗ reits vor drei Jahren abgebrannt und ſeitdem ganz nen wieder aufgefuͤhrt worden war, mit 450,000 Fr. verſichert. Fuͤr das Departement der Somme belaͤuft ſich im Jahre 1827 der Werth aller in demſelben abgebrannten Gegenſtaͤnde auf die bedeutende Summe von 1,400,000 Fr. Die hieſigen oͤffentlichen Blaͤtter enthalten einen Artikel, der mit der (geſtern mitgetheilten) Declaration des Grafen da Ponte im Zuſammenhange zu ſtehen ſcheint. „Wir er⸗ fahren,“ heißt es darin, „daß mehrere Conferenzen zwiſchen den beiden Grafen da Ponte, Oheim und Neffen, und eini⸗ gen andern entſchiedenen Anhaͤngern Dom Miguel'’s Statt gefunden haben. Es iſt darin, ſagt man, beſchloſſen worden, den Infanten zu veranlaſſen, daß er auf eine authentiſche Weiſe erklaͤbe, wie er nur als Regent und im Namen der Koͤnigin Marja II. regiere. Eine ſolche, dem diplomatiſchen Corps mitgetheilte Erklaͤrung werde, ſchmeichelt man ſich, hinreichen, um das gute Vernehmen mit den auswaͤrtigen Maͤchten wieder herzuſtellen nnd die Junta, von Porto auf⸗ zuloͤſen. Das Reſultat jener Conferenzen iſt ſogleich nach Liſſabon expedirt worden. Es ſollte uns daher nicht wun⸗ dern, wenn der Infant bald demgemäͤß handelte.“* 3 Grohbritanien und Irland. Parlaments⸗Verhandlungen. In der Sitzung des Unterhauſes vom 17ten Juni reichke Herr Fowell Buxton folgende Petition einer Quaͤker⸗Geſellſchaft ein: „Wir betrachten mit der groͤßeſten Bekuͤmmerniß die fort⸗ dauernde Exiſtenz der Sclaverel in den Britiſchen Colonieen. Daß ein Menſch Eigenthums⸗Rechte uͤber einen andern hat, iſt mit Gottes unwandelbaren Geſetzen unvereinbar. Indem wir unſer Geſuch auf dieſen unwiderleglichen Grundſatz ſtuͤz⸗ zen, bitten wir das Haus der Gemeinen, zu erwägen, daß das Peitſchen als Antrieb zur Arbeit, die bewilligte Ausdeh⸗ nung willkuͤhrlicher Beſtrafung, das Ausſetzen und Geißeln der Weiber, die vielen Stunden, waͤhrend welcher die Scla⸗ ven zu arbeiten gezwungen werden, der Mangel eines woͤchent⸗ lichen Ruhe⸗Tages, die Trennung der Familien durch Ver⸗ kauf und die Unzuläͤſſigkeit des Zeugniſſes einer Sclaven in Gerichtshoͤfen, Umſtände ſind, welche das Joch der Unter⸗ wuͤrfigkeit in Großbritanlen's Colonleen ganz vorzuͤglich druͤk⸗ kend und niederſchlagend machen. Noch grauſenerregender iſt aber derjenige Theil dieſes Syſtems, welcher unſere ge⸗ meinſamen Erben der Unſterblichkeit zu hoffnungsloſer Un⸗ wiſſenheit, Unſittlichkeit und Entmenſchung verdammt. Dies widerſpricht den klarſten und wichtigſten Grundſaͤtzen der chriſtlichen Religion.“ Sir A. Grant antwortete hierauf⸗ Diejenigen, welche bei der Sache nicht weiter bet⸗ eiligt w ren, koͤnnten wohl die unmittelbare und gaͤnzliche Abſchaffung der Sclaverei verlangen, da ſie nicht Gefahr liefen, irgend einen Verluſt zu erlelden. Er und ſeine Freunde, welche daſſelbe Intereſſe haͤtten, wuͤrden ſich ebenfalls üͤber die Aufhebung eines ſolchen Syſtems ſehr freuen. Allein ſie haͤtten auf Treu und Glauben des Parlaments ihr Capital in den Colonieen angelegt, und beſaäßen daher das Recht, Schutz zu verlangen. Er wolle die Sclaverei nicht verthei⸗ digen, allein er wuͤnſche nicht, daß man ihm, der Gefühle anderer Leute wegen, ſein Eigenthum aus der Taſche nehme⸗ Näͤchſtdem erhob ſich Sir James Macintoſh, um eine Bittſchrift von allen nicht in Dienſten des Staats oder der Oſtindiſchen Compagnie ſtehenden Bewohnern von Cal⸗ cutta zu uͤberreichen. Dieſe Stadt, ſagte er, iſt der Bevölh kerung nach, die weite in unſerem ganzen X

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