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„der in der gebraͤuchlichen Form ab⸗ „und im Weſentlichen dahin lautet: „Es wird dem D;ttomaniſchen Volke noch im Andenken ſein, wie die Grie⸗ hhiiſche Inſurrection die ganze Aufmerkſamkeit der Regierung auf ſich zog, und zu ſeiner Fer Alles zu deren Unterdruͤckung perxanſtaltet wurde. Jetzt geſellt ſich ein neuer Feind zu die⸗ ſem revolutionairen Brande, und ſucht mit Feuer und Schwert das Reich zu verderben, die heilige Rellgion zu ſchaͤnden, euch und eure Weiber in die Sclaverei zu fuͤhren. naet euch, tapfere Muſelmaͤnner, gegen die unglaͤubigen ſen, gehet taͤglich fuͤnfmal zur heiligen Staͤtte, und verrichtet die vorgeſchriebenen Gebete, damit durch die Gnade des Pro⸗ bbheten der Sieg uns werde; bewaffnet euch Vertheidi⸗ gung des Vaterkandes, ſo will es der hoͤchſte Befehl!“ . Aus Smyrna, vom 30. Mai wird geſchrieben: Die hier anweſenden Ruſſiſchen Unterthanen haben von dem MNiederlaͤndiſchen Conſul Paͤſſe begehrt, und ſchicken ſich zur Abreiſe an. Der Admiral Rigny befindet ſich in unſern Ge⸗ waͤſſern; die Admirale Heiden und Codrington vor Navarin. Aus Korfu vom 15. Mai wird (ebenfalls in der Allg. Zeitung) gemeldet: Es haͤngt noch eine Art von Schleier uͤber den zukuͤnftigen politiſchen Verhäͤltniſſen Griechenlands, und man müußte mehr als prophetiſchen Geiſt beſitzen, um mit Beſtimmtheit daruüͤber abſprechen zu koͤnnen. Den Be⸗ muͤhungen des Grafen Capodiſtrias, die Regeneration Grie⸗ chenlands zu bewirken, dürfte es unter ſo ſchwierigen Ver⸗ haͤltniſſen ſchwer werden dieſen Zweck zu erreichen; denn die erſte Bedingung, um ein Land der Civiliſation entgegen zu fuͤhren, iſt in dem Patriotismus der Bewohner zu ſuchen, und dieſer muß nur auf Einheit der Sitten, Liebe zur Ord⸗ aung, und Anhaͤnglichkeit an die gemeinſchaftliche Sache, obhne Nebenzwecke, gegrünben ſein. Die beſtimmte Begrän⸗ zung Griechenlands waͤre daher vor Allem zu wuͤnſchen, denn die Ungewißheit, in welcher ſich die Griechen in dieſem Au⸗ genblicke, ſowohl uͤber die gänzliche Raͤumung ihres Landes vom Feinde, als uͤber den lächenraum, der kuͤnftig für ihr Vaterland gelten wird, befinden, iſt nicht geeignet, dleſem durch Sclaverel erniedrigten, durch Anarchie zerruͤtteten 8 Volke, auch nur die Ausſicht auf einen leidlich gluͤcklichen 5 *2— zu gewähren. Admiral Rigny der ſich vor Kurzem n Aegina aufhielt, und von da nach der Inſel Samos ſe⸗ gelte, ſcheint von ſeiner Regierung einige Auſklaͤrung uͤber die kuͤnftige Begraͤnzung Griechenlands erhalten, und ſeine Schritte darnach gerichtet zu haben, da er ſich gegen den Praͤſidenten hinſichtlich des Schickſals von Samos geäu⸗ ßert haben ſoll, daß er dieſe Inſel aus dem künftigen Grie⸗ chiſchen Gebiete angehoͤrig betrachte, und ſie keineswegs in die Kategorie von Scio ſetze. Ueber dieſe Aeußerung ſollen

ſcheen verleſen worden, gefaßt iſt,

Ruſ⸗

* zwar mehrere Griechiſche Chefs, unter andern Maurocor⸗ e dato, ihre Mißbilligung bezeugt, und Samos wegen der Nähe des Tuͤrkiſchen Continents mehr fuͤr eine jener Inſeln

gehalten haben, deren Beſitz der Pforte zu überlaſſen wäre. Allein Admiral Rgn⸗ hat dem ungeachtet mehrere Franzoͤ⸗ e ſiſche Kriegsſchiffe beordert, den dortigen Bewohnern Schutz anzubieten. Hingegen ſcheint der Praͤſident Capodiſtrias mit den Anſichten des Franzoͤſiſchen Admirals einverſtanden. Ge⸗ nannter Präſident war vor einiger Zeit in Korinth, und hat dieſen Platz für ſich zu gewinnen gewußt. Er hat die Mehr⸗ ahl der Rumelioten aus den feſten Plätzen entfernt, und 8 e theils unter die Befehle des Fuͤrſten Ppſilanti geſtellt, der bei Eleuſis lagert, theils ſie zu Streifparthien verwendet. Uebrigens ſollen alle von den Tuͤrken in Livadien beſetzten Feſtungen ſchlecht verproviantirt ſein, und man hofft, daß die von dem Praͤſidenten getroffenen Anſtalten am Ende ih⸗ ren Fall nach ſich ziehen werden. Graf Guilleminot verweilt 8 noch immer hler.

Inland. 2 Danzig, 20. Juni. Die hieſige Keͤnigl. Regierung

Bewaf⸗

Das Seefeuer zu Rixhöft wurde bisher den 15. Mal

eines jeden Jahres ausgeloͤſcht, angezuͤndet, und die Hafenfeuer den 25. Mai und fingen den 25. nen an.

und den 1. Auguſt wieder zu Neufahrwaſſer erloſchen September wieder zu bren⸗

Höoͤherer Beſtimmung zufolge werden beide Seefeuer nunmehro, ſo wie das auf Hela befindliche Drehfeuer, das ganze Jahr hindurch ununterbrochen, von Sonnen⸗Untergang bis Sonnen⸗Aufgang leuchten, welches dem Schifffahrt trei⸗ benden Publikum mit dem Bemerken bekannt gemacht wird, daß die Richtung des Doppelfeuers zu Neufahrwaſſer durch den Bau des Leuchtthurms nicht verändert worden iſt.

Koblenz, 19. Juni. Geſtern Abend trafen Ihre Kalſerl. Hoheit die Frau Großfuͤrſtin Helene aus St. Pe⸗ tersburg hier ein. Ihre Kaiſerl. Hoheit wurden von der hohen Generalitaͤt empfangen und Trieriſchen Hofe ab. Die hleſige erlauchten Fuͤrſtin zu Ehren einen großen Zapfenſtreich, der durch das treffliche Muſik, und Sangerchor des 25ſten In⸗ fanterie⸗Regiment ausgefuͤhrt ward. Die Frau Großfuüͤr⸗ ſtin werden heute die Sehenswuͤrdigkeiten unſerer Stabt in Augenſchein nehmen, und ſich dann nach Ems, wo Hoch⸗ dieſelben die Baͤder gebrauchen werden, begeben.

ſtiegen im Gaſthofe zum Garniſon brachte dieſer

Wr.

Koönigliche Schauſplele.

Donnerſtag, 26. Juni. Im Schauſpielhauſe: Die Maͤn⸗ tel, oder: Der Schnelder in Liſſabon, Luſtſpiel in 1 Au ug, von C. Blum. (Herr Seidel, vom Großherzoglichen of⸗ theater zu Weimar: Franciscus, als Gaſtrolle.) Hierauf: Die beiden Billets, Luſtſpiel in 1 Aufzug, von Anton Wall. Und: Das Felescese komiſches Singſpiel in 1 Aufzug. Manſik von Fiſcher. (Hr. Seidel: Lorenz, als Gaſtrolle.)

Freitag, 27. Junik. Im Schauſpielhauſe: Der Kauf⸗ mann von Venedig, Schauſpiel in 5 Abtheil., von Shakes⸗ peare, uͤberſetzt von A. W. Schlegel⸗ (Dlle. Muͤller, vom K. K. Hoftheater zu Wien: Porzia, und Hr. Dr. Wagner, Regiſſeur des Großherzoglichen Hoftheaters zu Weimare Baſſanio, als Gaſtrollen.)

In Chatlottenburg: La première représention de: Les uartiers, vaudeville en 3 aetes. zu der Franzs⸗

enn ee reſp. Perſonen, welche ung im Koͤnigl. Schauſpielhauſe abonnirt ſind,

trois

ſiſchen Darſte die heutige Vorſtellung in Charlottenburg beſuchen wollen, ſo wird erſucht, die Billets bis Mittags 1 Uhr im Buͤreau des Schauſpielhauſes, oder Abends bis halb 6 Uhr an der Kaſſe des Theaters zu Charlottenburg empfangen zu laſſen. Fuͤr die Billets des erſten Balcons werden Vorder⸗Plätze in den Logen des erſten Ranges, und fuͤr die Parquet⸗Plaͤtze im Schauſpielhaufe, eben dergleichen in Charlottenburg re⸗

ſervirt ſein. 82

(Mad. Char⸗

Könlgsſtaädtiſches Theater.

Donnerſtag, 26. Juni. Lenore. Freitag, 27. Mal. Kunſt und Ratur.

lotte Fiedler: Polyrena, als Gaſtrolle.) Hierauf: Voscuſo

von Barcelona und Greif von Kaſan, oͤder: Die belden Taſchenſpieler in Kraͤhwinkel.

Sonnabend, 28. Mal. Oberon, Koͤnig der Elfen.

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Auswartige Börsesn. Amsteir dam, 20. Jani.

hat unterm Iiten v. M. in Betreff der Seefeuer zu Neu⸗ fahrwaſſer und Rixhöft folgende Bekanntmachung erlaſſen:

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Gedruckt bei Hayn⸗

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Oemwerr. 5pCt. Metallig. 89 ⅞. Bank-Actian 1285. un 100 Fl. 180. N.Cbeeac. Rums. Lngl- Aal. B4 4. Huns-Aa IHHamb. Certiſic. 83 ½ 28 . E9 Wien, 19.- Joni. . c6827 örCi. Maralig. 928. Baabs. Keben 4098 5t5.

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