nterricht zu gering und glaubte, daß hierunter ein Irthum Sund daß man ü1c gedachte Summe bloß fuͤr die Methode des wechſelſeitigen Unterrichts beſtimmt haͤtte; gleichwohl brachte ſie keine Erhoͤhung derſelben in Antrag. In Betreff der Univerſität gab dieſelbe den Wunſch zu er⸗ kennen, daß die liegenden Gruͤnde dieſer Anſtalt verkauft und das Vermoͤgen derſelben in Renten angelegt werden moͤchte. Das Gehalt der Univerſitaͤts⸗Räthe von 12,000 Fr. fand die Commiſſion uͤbermaͤßig, und zog uͤberhaupt die Nuͤtzlichkeit dieſer Beamten in Zweifel; wollte man dadurch den ausgeſchiedenen Profeſſoren ein ſorgenfreies Alter ſichern, ſo waͤre es beſſer, daß man denſelben Penſionen bewilligte, als daß man ihnen ein beſoldetes Amt ohne Amts⸗Verrich⸗ tungen gäͤbe. — Das beſondere Budget des Miniſteriums des Innern beträͤgt 170 Millionen Fr. Die Commifſion and die Summe exorbitant, und glaubte, daß die Zahl der b ſich bedeutend vermindern laſſe. Außer dem Gehalte des Miniſters trug ſie daher auch noch auf eine Ermaͤßigung der Beſoldungen der General⸗Directoren an. Der Fonds fuͤr die geheimen Ausgaben (wahrſcheinlich gröͤßtentheils fuͤr die Polizei) beläuft ſich auf die bedeutende Summe von 1,900,000 Fr. Der Berichterſtatter erklaͤrte bel dieſer Gele⸗ genheit, daß der Miniſter des Innern der Commiſſion die von ihm verlangten Aufſchluͤſſe uͤber die Verwendung Fres geheimen Fonds unter der vorigen Verwaltung mit dem Bemerken vor⸗ enthalten habe, daß er daruͤber nur dem Koͤnige Rechenſchaft ſchuldig ſei; dagegen aber habe derſelbe ſich 158 geweigert, der Commiſſion eine, jedoch nur vertrauliche Mittheilung uͤber die Art und Weiſe zu machen, wie er ſelbſt jenen Fonds zu verwenden gedenke (Zeichen der Zufriedenheit). Der Be⸗ richterſtatter erkläͤrte hierauf, daß ole beabſichtigten Ausga⸗ ben danach groͤßtentheils als gerechtfertigt erſchienen; nichts deſto weniger glaubte er aber, daß der gedachte Fonds ſich um 200,000 Fr. ermäßigen laſſe. Zu den Canal⸗Bauten, deren Koſten früͤher auf 127 Milllonen berechnet waren, glauhte die Commiſſion, daß noch ein nachtraͤglicher Zuſchuß von 48 Millionen erforderlich ſein wuͤrde; auf die Auaran⸗ taine⸗Anſtalten in den Haͤfen des Mittellaͤndiſchen Meeres verlangte ſie eine Erſparniß von 130,000 Fr.. auf die Ge⸗ ſtuͤte eine dergleichen von 41,000 Fr. und auf die Koͤnigli⸗ i Theater eine von 558,000 Fr. — Bei dem Handels⸗ iniſterium, welches neu geſtiftet iſt, brachte die Com⸗ miſſion eine Herabſetzung des Gehaltes des Miniſters von 30,000 Franken, ſo wie die gaͤnzliche Abſetzung der 12,000 Fr. fuͤr den General⸗Secretair in Antra „ deſſen Amts⸗Verrichrungen faguich von einem Mitgliede 3 Han⸗ dels⸗Conſeils unentgeltlich uüͤbernommen werden koͤnnten. — Der Berichterſtatter ging nunmehr zu dem Budget des Kriegs⸗Miniſteriums uüber. Den Koſten⸗Betrag von 600,000 Fr. fuͤr die diesjährigen Lager in St. Omer und Luneville wollte derſelbe auf 440,000 Fr. herabgeſetzt wiſſen, und gab den Wunſch zu erkennen, daß kuͤnftig, zu Erſpa⸗ rung der Ausgaben, nur die in der Nähe gelegenen Truppen zu den Lagern gezogen wuͤrden. Auf die Koſten der Cen⸗ tral⸗Verwaltung ſchlug die Commiſſion eine Herabſetzung von 290,000 Fr. (außer den 30,000 auf das Gehalt des Mini⸗ ſters) und auf die des Generalſtabes eine dergleichen von 444,000 Fr. vor. — Vei dem Marine⸗Miniſterlium ſollten ebenfalls bedeutende Reductionen Statt finden. Den Beſchluß des Berichtes machte das Budget des Finanz⸗ Miniſteriums, auf welches gleichfalls Erſparniſſe im Et⸗ ſammt⸗Betrage von etwa 1 ½ Millionen in Antrag gebracht werden. (Da dieſelben bei den Berathungen uͤber das Bud⸗ ger ausfuͤhrlich zur Sprache kommen, ſo üͤbergehen wir di⸗ Gegenſtoͤnde, worauf dieſe Erſparniſſe ſich beziehen, hier mit Stillſchweigen.) Nach Beendigung des Berichts, welcher uͤber drei Stunden gedauert hatte, hob der Praͤſtdent die Sitzung mit dem Bemerken auf, daß am folgenden Tage die Discuſſion uͤber das Preßgeſetz fortgeſetzt werden, und inſofern dieſelbe bei guter Zeit beendigt ſein ſollte, die Kam⸗ mer ſich ſofort in den Buͤreaus mit der Prufung der Pro⸗ &ꝙ des Hrn. Labbey de Pompieres beſchäftigen wuͤrde. Fuͤr das Ausgabe⸗Budget haben ſich bereits 16 Redner und gegen daſſelbe 12 einſchreiben laſſen; unter Letzteren bn — — die Herren Labbey de Pompieres, Benj. onſtant und Bignon.
Paris, 20. Jun. Dem Journal des Déebats zufolge ſo der Koͤnig dem nen von Paris, als dieſer 8b er gangenen Montage in St. Cloud einen Beſuch abſtat⸗ tete, das Ihm eimige Tage zuvor von der hohen Geiſtlichkeit uͤberreichte Memoire in Betreff der kleinen Seminarien, mit den Worten zuruͤckgeſtellt haben: „Ich bedaure ſehr, Herr n, nicht leſen
zu koͤnnen. Die Biſchoͤfe miſchen ſih in Sachen, die ſie nichts angehen.“
Nichts gleicht der Wuth der Gazette de France uͤber die beiden Verordnungen wegen der geiſtlichen Schulen. Sie beſchuldigt jetzt foͤrmlich den Biſchof v. Beauvais, daß er den Koͤnig hintergangen habe. Von den andern Miniſtern ſagt ſie, daß ſie unſinnig waͤren, wenn ſie nicht vorher be⸗ dacht haͤtten, daß die Lehrer an den acht kleinen Seminarſen ſich am 1. October weigern wuͤrden, den vorgeſchriebenen Eid zu leiſten, worauf denn alle die Maaßregein gegen die widerſpenſtigen Prieſter aus der Revolutlonszeit folgen wuͤrden. Haͤtten ſie aber daran gedacht, ſo muͤßten ſie 882 nach auch die Schande und die Ehrloſigkeit theilen, die mit jenen Maaßregeln verknuͤpft ſind. Gleſchzeitig behauptet die Gazette de France, daß ſchon mehrere Perſonen von hohem Range nach Freiburg und Chambery geſchrieben haben, um die Jeſuiten zu bitten, daß ſie, wenn irgend moͤglich, 875 ja ihre Kinder vom 1. October an, in ihre Collegien aufneh⸗ men moͤchten. - . 7
Der geſtrige Meſſager des Chambres giebt einen Arti⸗ kel uͤber die beiden, die geiſtlichen Schulen betreffenden Verordnungen, in welchem er dieſe Maaßregeln rechtfertigt und in einem wuͤrdigen, feſten Tone die Schmaͤhungen der Quotidienne und Gazette de France zuruͤckweiſt. „Die Re⸗ gierung des Koͤnigs“, ſagt der Meſſager, „den in der Thron⸗ rede gegebenen Verſprechungen getreu, hat ſo eben zum Be⸗ ſten der oͤffentlichen Ordnung eine Maaßrtegel getroffen, durch welche die Exiſtenz der geiſtlichen Schulen des Koͤnigreichs einer Regel unterworfen werden. Dieſe Schulen, die bis jetzt ohne andere Huͤlfsquellen, als die ihnen der fromme
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Sinn der Glaͤubigen gewaͤhrte, und ohne irgend eine 2* 3
foͤrmige und geſetzliche Regel beſtanden, haben von der Frei⸗ gebigkeit des Koͤnigs die doppelte Wohlthat einer Staats⸗ Dotation und einer Organiſatlon erhalten, die ihnen endlich ihre Stelle im Staate anweiſt. — Es iſt nicht nöthig, den Geiſt dieſer beiden Verordnungen noch beſonders hervorzuhe⸗ ben; alle Unpartheilſche haben ihn erfaßt. Acht Coßzegien, mit dem Namen geiſtlicher Schulen bezeichnet, dis ſich feſtgeſtell⸗ termaaßen weſentlich von ihrer Beſtimmung entfernten, und in den Haͤnden einer durch die Geſetze proſcribirten Körper⸗ ſchaft waren, ſind durch den Willen des Koͤnigs der Leitung der Univerſitaͤt unterworfen. Der Souverain hat dabei nur von Seinem Rechte Gebrauch gemacht, und die Regierung nur ihre Pflicht erfuͤllt, naäͤmlich die, uͤber die Ausfüͤhrung der Geſetze zu wachen. War es nicht kohnehin eine Taͤu⸗ ſchung, Schulen mit dem Namen kleiner Seminarien zu be⸗ legen, in denen alle weltliche Kuͤnſte gelehrt, und Fecht, ſo wie Tanz- Untericht als Theile der Erziehung betrachtet wur⸗ den? Dieſer falſchen und ungluͤcklichen Stellung mußte ein Ende gemacht werden. — Auch wir kennen die Rechte des Episeopats; wir wiſſen, welche Huldigungen die Religion, und welche Achtung die Freiheiten der Gallicaniſchen Kirche verdienen. Man beruhige ſich: nie wird die Regierung des Koͤnigs die Rechte der Kirche und deren geſetzliche Exiſtenz beeintraͤchtigen; ſie wird auch fernerhin nur der Charte gemäß verfahren, welche die katholiſche Religion als Staats⸗ Religion proclamirt. — Wenn die buͤrgerlichen Inſtitutionen gegen den Einfluß der Staats⸗Religion nicht uͤnempfindlich ſein dürfen, ſo muͤſſen hinwiederum auch die kirchlichen auf die buͤrgerlichen Geſetze Ruͤckſicht nehmen, indem durch dieſe die Geſellſchaft regiert wird. Wenn zwiſchen Kirche und Staat ein Bündniß beſteht, ſo erzeugt dieſes gemeinſame
Rechte, wie es gemeinſame Verpflſchtungen auflegt. Das
Franzoͤſiſche Episcopat ſteht zu hoch in unſerer Achtung, als daß wir die bejſammernswerthen Erdichtungen der Gazette und der Quotidienne ruhig mit anhoͤren koͤnnten. Heut zu
Tage uͤber das Ungluͤck der Religion klagen, heißt: ſich ſelbſt
und Andere hintergehen. Eine Religion der Wahrheit kan durch Alles das, was keine Wahrheit iſt, auch nicht beeintraͤchtig
werden. Es exiſtirt nirgends eine Verfolgung, und es iſt, Gort fei —
Dank, nicht mehr hinreichend, Worte zu erfinden, um Thatſacher zu ſchaffen.
Auch moͤge es die Quotidienne und die Gazette nicht uͤbel nehmen: es giebt keine Maͤrtyrer und wird deren
h
auch nicht geben; die Redacteure dieſer Blätter werden
nicht den Loͤwen vorgeworfen werden, Thatſachen gelegt haben wird, wird es vielleicht erlaubt ſein, dem geſunden oͤffentlichen Urrheil dieſen Verfolgungstraum zu uͤberliefern, welcher mitten im Frieden Schrifc
die von den Geſetzen beſchuͤtzt werden, eines wahnſinnigen Schmerzes, der unter dem Schutze der Charte und des Thrones, ſich die Bruſt ſchluͤgt, um einen Theater⸗Effect hervor zu bringen, deſſen Illuſion er nicht einmal theilt.
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2 Wir wollen jedem ſeine Thor⸗ du-eaT. r. Fihee. en. e e ase ühe.
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b ſondern wenn das Getoͤſe ihrer leidenſchaftlichen Periode ſich vor den
priftſteller plagt, — dieſe Speculation
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