Menge Ernennungen

General⸗Lieutenant Visconde de Souzel uͤbertragen.

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und daß, wenn auch einige Offiziere ſich dieſem lobenswer⸗ then Entſchluſſe zu widerſetzen wagen ſollten, die Junta von dem Muthe der Armee erwarte, daß ſie demungeachtet ihr großartiges (majestoso) Unternehmen zu Ende bringen werde.

Die Commiſſion des Schatzes der gedachten Junta macht bekannt, daß ſie Wein und Lebensmittel fuͤr die Truppen fuͤr baares Geld zu kaufen wuͤnſcht.

Aus der Vergleichung des am 4ten d. M. publicirten, (geſtern von uns mitgetheilten) Decrets Se. Koͤnigl. Hoheit des Infanten Regenten vom 2. Juni mit dem obigen in der Porter Zeitung enthaltenen Tagesbeſehl, laͤßt ſich uͤber den gegenwaͤrtigen Zuſtand der militairiſchen Macht auf beiden Seiten folgendes Reſultat ziehen:

Nach eben gedachtem Decret betrachtet der Infant⸗Re⸗ gent als ihm ergeben: 5 Regimenter Cavallerie: Nr. 1. 3. 4. 5. 7.; 10 Regimenter Infanterie: Nr. 1. 2. 4. 5. 7. 8. 13. 16. 19. 22.; 2 Bataillone Jäͤger: Nr. 1. 8.; 3 Regi⸗ menter Artillerie: Nr. 1. 2. 3.

Die Junta von Porto fuͤhrt als ihr ergeben an: 5 Re⸗ gimenter Tavallerie: Nr. 6. 9. 10. 11. 12.; 7 Regimenter Infanterie Nr. 3. 6. 9. 10. 18. 21. 23.; 8 Jaͤger⸗Bataill.: 2 2. *) 3. 6. 7. 9. 10. 11. 12.; 1 Regiment Artillerie:

r. 4.

Nach dem Etat der Portugieſiſchen Armee ſind vorhan⸗ den 24 Regimenter Infanterie, 12 Regimenter Cavallerie, 12 Bataillone Jäger, 4 Regimenter Artillerie. Es bleiben daher, als in keiner der beiden gedachten Piècen erwaͤhnt: 7 Regt. Infanterie: Nr. 11. 12. 14. 15. 17. 20. 24.; 2 Regt. Cavallerie: Nr. 2. 8.; 2 Batl. Jäger: Nr. 4. 5.; welche entweder in Spanien oder, da ſie nicht unter der von der Junta zu Porto angegebenen Zahl begriffen in dubio als dem Infanten ergeben zu betrachten 8 Hierzu iſt noch die Polizei⸗Garde von Porto, und die von Liſſabon (gegen 2000 bis 3000 Mann ſtark) zu rechnen; ſo wie die 4 (nicht aufgehobenen) alten Miliz⸗Regimenter von Liſſa⸗ bon, welche jetzt in der Stadt zum Toen activen Dienſt thun. Die Starke der Regimenter iſt ſehr verſchieden, je nachdem ein Theil derſelben in Spanien befindlich iſt; im Durchſchnitt ſind alle Regimenter ſchwach. Von den in Porto befindlichen Regimentern ſind einige kaum zwiſchen 40 und 80 Mann ſtark.

Die heutige „, 7. de Lisboa enthaͤlt einen Tagesbefehl, gezeichnet von Sr. K. H. dem Infant⸗Regenten (vom 30. Mai), durch welchen, auf das Anerbieten der Bewohner von Evora, Elvas, Santarem, Covilha, Setubal, Campo⸗major, Extremez und Borba, die Formirung von Bataillonen Koͤ⸗ niglicher Freiwilliger, nach dem sub dato 26. Mai angege⸗ benen Plane, anbefohlen und dem Herzoge von Cadaval das Ober⸗Kommando uͤber dieſelben uͤbertragen wird.

Der officielle Theil enthaͤlt außerdem eine Aufforderung an alle in der 2 ſich aufhaltende, ſeit dem 22. Fe⸗ bruar d. J. außer Dienſten ſtehende Officiere, ſich bei dem Chef des Generalſtaabes zu melden.

Der nichtofficielle Theil enthält eine Beſchreibung der geſtern Statt gehabten Prozeſſion zu Ehren des heiligen Georg, wobei Se. K. H., nach dem -rauche, zu Fuß der Prozeſſion um den Platz Rocio gefolgt und mit außerordent⸗ lichem Enthuſiasmus von der Menge empfangen worden. 7 dieſem (eingeſandten) Artikel wird von dem Koͤnige

om Miguel geſprochen.

Liſſabon, 7. Jun. Heute fruͤh ſind von hier das 1. Infanterie- und das 5. Cavallerie⸗Regimeut abmarſchirt, um die in Leiria ſtehende Diviſion zu verſtaͤrken; das 4. „Regiment ſoll, dem Vernehmen nach, morgen abgehen.

Die hentige .

enthaͤlt im officielen Theile eine r den großen Generalſtab. Das Kommando der erſten Diviſion der Operations⸗Armee iſt dem

Der Brigadier Graf v. Villa⸗Real hat einen Ur⸗ laub auf 6 Monate.

Nach ſo eben eingegangenen Nachrichten ſoll das vor⸗ erwähnte 2te Jäger⸗Bataillon ſeine Officiere verlaſſen haben, und zu den Fahnen des Infanten zuruͤckgekehrt ſein; da die Soldaten nur in der Meinung nach Porto marſchirt waren: es geſchehe auf Befehl des Infanten⸗Regenten.

Porto, 3. Jun. Die proviſoriſche Junta hieſelbſt hat folgende Proclamation erlaſſen:

Portugieſen!

Die erſte Pflicht jedes rechtlichen Staats⸗Buͤrgers, je⸗ des guten Portugieſen iſt ſeinem . treu zu bleiben und ihm, auf die Gefahr des eigenen Lebens, den ihm ge⸗

unten folgenden Nachrichten vom 7. Juni. 111““

8 8 82 11 1——

leiſteten Eid zu halten. Die mit der

2 Aufrechthaltung d legitimen Autoritaͤt des Koͤnigs Dom „209 elenns die

Proviſoriſche Junta, kann nur glauben daß ein einziger Augenblick des Irrthums einige Uhrer Mashrehr 8 2 Erfüllung einer Pflicht habe abhalten koͤnnen, welcher dieſe lo⸗ pale und ihre Beherrſchern mit Liebe zugethane Nation je⸗ derzeit gewiſſenhaft nachgekommen iſt.

Die Junta ſchmeichelt ſich mit der Hoffnung, daß dle⸗ ſer augenblickliche Irrthum voruͤber ſein werde; ſie hofft daß diejenigen die in ihrer Verblendung gegen ihren König und Hr. D. Pedro IV. die Waffen ergriffen haben, ſolche niederlegen und in die Arme ihrer Cameraden fliegen werden.

Ihr Fehler bleibe auf ewig vergeſſen, und dann wer⸗ den der Friede und die Ruhe, die Schritte einer ſanften und gerechten Regierung bezeichnen, welche ſich jedoch auch als aufmerkſam und energiſch kund thun wuͤrde, wenn Je⸗ mand ungluͤcklicherweiſe ſich taub fuͤr die Stimme der Wahr⸗ heit bne und auf dem Pfade des Irrthums verbliebe.

ortugieſen! Werfet den Blick auf Eure Vorfahren! ſehet einen Martin de Ireitas wie er die Schluͤſſel des Schloſſes zu dem Grabe des Koͤnigs Don Sanchez bringt. Das iſt das Beiſpiel das Euch erleuchten muß, und nicht der Geiſt des Meineides. Der Pfad der Ehre ſteht Euch offen! betretet ihn! der Hr. D. Pedro IV. ruft Euch hin⸗ ein. Wenn Ihr einen Uſurpator uͤberwunden habt, um die Krone auf dem Haupte des Hrn. D. Johann VI. zu erhalten, wuͤrdet Ihr jetzt das Werkzeug einer Urſurpation werden wollen? Portugieſen! Kommt herbei, der Name

des —— Dom Pedro IV. iſt das Vereinigungszeichen.

s lebe der Herr Dom Es lehe Donna Maria II. Es lebe die heilige Religion. Es lebe die conſtituttonelle Karte. Porto, den 1. Juni 1828. Folgen die Unterſchriften der Mitglieder der Junta. Braſilien. Der Courrier du Bréſil meldet aus Rio⸗Naneiro vom 4. April, daß die Braſilianiſche Kriegs⸗Brigg der dritte Mai einige Zeit zuvor nach Montevideo mit wichtigen Depeſchen fuͤr die Regierung von Buenos⸗Ayrxes unter Segel gegangen war. Bei threr im La Plata⸗ Strome wurden dieſe Depeſchen dem efehlshaber der Engliſchen Corvette der Reiher uͤbergeben und dieſer ſegelte damit eiligſt nach Buenos⸗Ayres, wo er auch am 10. Maͤrz angekommen iſt. Nachdem man die der e⸗ rung des Freiſtaats darin gemachten Vorſchläge in Ue⸗ berlegung genommen hatte, ſfertigte man ſoglelch einen Courler an den General Lavalleja mit der Nachricht von den mit dem Braſiliſchen Cabinet angeknuͤpften Unterhand⸗ lungen ab. In derſelben Zeit erhielt ein Ober⸗Officier von Buenos⸗Ayres den Befehl, ſich auf die vorerwähnte Corvette der Reiher Behufs der Ueberbringung einer Ant⸗ wort an Se. Majeſtaͤt, nach Rio de Janeiro zu begeben. Man verſichert, daß jene Corvette einige Augenblicke bei St. Catharina angelegt habe, und daß von da aus un⸗ verzuͤglich ein Courier an den General Lecor abgefertigt worden, um ihn von den, die Friedensvorſchlaͤge betreffen⸗ den Ereigniſſen zu benachrichtigen. Alles laͤßt nun vermu⸗ then, daß das erſte Reſultat der diesfalligen Unterhandlun⸗

edro IV.

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gen ein Waffenſtillſtand ſein werde.

In derſelben Zeitung ließ man nachſtehende, dem Uni⸗ verſal entlehnte Nachricht aus Ouro Preto vom 18. ben Monats. Ein auffallendes Ereigniß hat hier viele gen uͤber die Nachlaͤſſigkeit der die Verwaltung des Schaßes leitenden Beamten und uͤber ihre 22 leichguͤltigkeit veranlaßt, welche Letztere ſo weit geht, daß ſie nicht einmal an den feſtgeſetzten Tagen in den Buͤreau's anweſend ſind, Uum Geld und Geldeswerth in Empfang zu nehmen. In den jüngſt verfloſſenen Tagen bringt ein Soldat zwei Conto de Réis in Goldbarren; aber kein Beamter laͤßt ſich ſcha. der ſie in Empfang nahm und als empfangen notirte. End⸗ lich tritt eines von den Gliedern der Junta in den Saal, und ſagt ihm, er ſolle ſie nur in den erſten beſten Schub⸗ kaſten legen. Dies thut der Soldat auch wirklich, verſchließt aber den Kaſten und nimmt den Schluͤſſel mit. Eine lange Zeit vergeht, ehe man von ihm Rechenſchaft uͦͤber die verwahrlich niegergelegten Goldbarren —2 er, genoͤthigt, in Militairdienſt ſich nach dem Diſtrikt von Piracatu zu begeben, geht dahin ab, und der Schluͤſſel macht dieſe Reiſe mit ihm. In Folge deſſen iſt nachſtehendes Reſeript von dem Praͤſidenten der Provinz er⸗ laſſen worden: „Da ich in Erfahrung gebracht habe, daͤß in einem von den Schubkaſten des fuͤr die Geſchaͤfte der Junta des Schatzes beſtimmten Hauſes ſich ſeit einigen Monaten

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