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naſtie von Pedro IV. der die P 8 ſ Die Portugieſiſche und die civiliſirte
tugieſen herrſchen. gi⸗ 1 Weit kennen zu gut unſere Geſchichte und das echs⸗ Sie koͤn⸗
Riecht, um dieſe Grundſaͤtze in Zweifel zu ziehen. . nmnen nur durch eine Bande ſtrafvarer Ehrgeitziger bezweifelt werden, welche aus dem Ungluͤck der ganzen Nation ſich eine Stütze fuͤr ihren grauſamen Egolsmus machen wollen.
Kurz, die Rechte Pedro's IV., der Verſuch der gemacht worden iſt, ſie mit Füßen zu treten, die Leiden des Volkes, die Ausſicht auf einen Buͤrgerkrieg und eine gaͤnzliche Auf⸗ loͤſung, die Unmoͤglichkeit, worin ſich Pedro IV. wegen ſei⸗
ernung befindet, ſeine Rechte zu behaupten,
ner großen Entf
2* uns ſind die Gruͤnde, welche die Junta beſtimmt haben, eine
Bewegung zu unterſtuͤtzen, welche fuͤr ewige Zeiten den Ruhm
der Portugieſtſchen Nation und einer Armee ſichern wird,
die der Welt das wunderbarſte Beiſpiel von Muth, Tapfer⸗ keit und Loyalitat aufſtellt, indem ſie ihren Koͤnig und ihre National⸗Freiheiten vertheidigt. ,
Dies ſind die Grundſätze der proviſoriſchen Junta, und ihre Mitglieder werden eher das Ldeben verlieren als ſich ſo heiligen Pflichten entziehen. e h.
Porto, den 28. Mai 182383. Pnch. b.2
2 Täritetl..— vstmgsich
Ein Schreiben aus Buchareſt vom 6. Juni (in der Allg. Zeitung) meldet: Seit einigen Tagen zeigen ſich hier Spuren einer peſtartigen Krankheit; die Ruſſiſchen Behoͤr⸗ den ergreifen alle erdenklichen Sanitaͤts⸗Maaßregeln, um de⸗ . — Verbreitung zu hindern; man iſt deshalb ziem⸗ lich beruhigt.
— Zuſoige Nachrichten aus Semlin vom 8. Juni (in dem genannten Blatte) ſollen die Bewohner Bulgarlens, worun⸗ ter ſehr viele Chriſten die Ruſſiſche Armee mit Ungeduld er⸗ warten, um ſich unter ihrem Schutze gegen die Pforte zu er⸗ klaären. In Servien ſoll insgeheim der Aufſtand voͤllig orga⸗ niſirt ſein und nur die Annaͤherung der Ruſſiſchen Armee abge⸗ wartet werden, um die Tuͤrken aus dem Lande zu vertreiben.
Columbien.
Aus der (bereits fruͤher erwaͤhnten) Adreſſe, welche der Praͤ⸗ ſident Bolivar an die National⸗Verſammlung zu Occana erlaſſen hat, theilen wir, nach Londoner Blätter, Folgendes mit:
Mitbuͤrger! Ich wuͤnſche Euch Gluͤck wegen der Ehre, daß die Nation Euch ihre hoͤchſten Schickſale anvertraut hat. Indem ihr die geſetzmaͤßigen Intereſſen Columbiens repräfentirt, ſeid vör mit der erhabenſten Macht ausge⸗ ſtattet. Auch ich fuͤhle das groͤßeſte Gluͤck, indem ich Euch das Anſehn zuruͤckgebe, welches in meine muͤden Haͤnde gelegt worden war: Denfenigen, welche die Liebe des Volks beſitzen, gehoͤren die Attribute der Souveraͤnitaͤt — die Rechte der Oberherrſchaft — als Abgeordneten der allmaͤch⸗ 35 Scere-⸗ Macht, deren Unterthan und Krieger ich
er höheren Gewalt koͤnnte ich den Praͤſidenten⸗ Stab und das Generals⸗Schwert uͤberliefern? Verfuͤgt de1nn..n eſs enapechen des Anſehns 8 Rohee ſuns ge iſch 1 ſi f Perſoͤnlichkeiten, v*. Seee. A form als Hinderniſſe i 8 ner vollſtaͤndigen Re⸗ 2 im Wege ſtehen. Durch meine Pfllch⸗
ten berufen, Euch die Lage der Republik darzuſtelle erde ich den Schmerz haben, Euch ein Gem1de 1 b —42 niſſe zu entwerfen. Glaubt ni EEE“
3 uübt nicht, daß die Farben, welche ich gebrauche, ihren Glanz v 1
2 g2 Blanz von der Uebertrelbung entneh⸗ men, oder daß ich ſie in den ſinſtern Wolh ₰ d G heimniſſes geſucht habe: ſie werfen vFA 2h. * 8 oöffentlichen Anſtoßes zuruͤck, und 82,9. züde-t bei genauerer Erwäͤgung, nicht als .39, Euch,
4 — richtig erſcheinen. Wenn es dies waͤre, wuͤrde Euch denn wohl Columblen zuſammenberufen haben? Die Leiden des Landes haben aufzuhören angefangen ſeit dem Augenblick, wo ſch sas⸗ Abgeordneten vorbereiten, ſie zu unterſuchen Eure Auf gabe iſt in der That eben ſo ſchwierig als glorreich; 8s obgleich dieſe Schwierigkeiten ſich dadurch um etwas ver⸗ mindert haben, daß Ihr Columbien vereinigt und eurer Ent⸗ ſcheidung gehorſam findet, ſo muß ich Euch ſagen, daß wir dieſen unſchätzbaren Vortheil allein den Hoffnungen ver⸗ danken, welche auf die Convention gebaut werden — Hoff⸗ nungen, welche das Vertrauen der Nation und die Gewich tigkeit Eures Auftrages deutlich bezeugen. Columbien, wel⸗ ches faͤhig war, ſich ſelbſt ins Daſein zu rufen, iſt jetzt ſchwach und ſinkend. Columbien, welches allein auf muüͤhe⸗ volle Opfer, auf ausgezeichnete Leiſtungen ſann, beſchaͤf⸗ tigt ſich jetzt allein mit ſeinen Rechten, während es ſeine Pllichten gäͤnzlich vernachläſſigt. Die Nation wuͤrde unter⸗ gegangen ſein, wenn ein Ueberreſt von oͤffentlichem Geiſte
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1“
iſt vorhanden und wird uͤber die Por⸗
ſie nicht bewegt haͤtte, ſich nach dem Heilmittel fuͤr die
drohende Gefahr umzuſehen, und wenn ſie nicht ſo vom Rande des Grabes errettet worden waͤre. Eine fuͤrchterliche Gefahr allein konnte uns zu dem Gedanken einer Aenderung unſerer Grundgeſetze fuͤhren; dieſe Gefahr allein vermochte die Oberhand uͤber unſere Anhaͤnglichkeit an den geſetzlichen Einrichtungen unſerer eignen Schöͤpfung, deren Principien uns die erwuͤnſchte Befreiung verſchafft hatten. Ich wuͤrde dieſem traurigen Gemälde nichts mehr hinzufuͤgen, wenn mich nicht mein Poſten verpflichtere, der Nation die ſchlim⸗ men Folgen ihrer gegenwaͤrtigen Geſetze auseinanderzuſetzen. Ich weiß, daß ich dies nicht thun kann, ohne mich ſolchen Auslegungen auszuſetzen, welche aus meinen Worten ehrgei⸗ zige Ideen formen; doch ich, der ich mich nicht geweigert habe, Columbien mein Leben und meinen Ruf zu weihen, will auch dies letzte Opfer bringen. Die Form unſerer Re⸗ gierung iſt weſentlich mangelhaft. Ohne zu bedenken, daß wir ſo eben erſt in polltiſche Exiſtenz getreten ſind, haben wir hochtrabende Theorien angenommen, welche noch weit uͤber diejenigen hinausgehen, die, wie die Geſchichte aller Zeitalter bewieſen hat, mit der menſchlichen Natur unvereina⸗ bar ſind. Zu andern Zeiten haben wir uns in den Mitrteln geirrt, und diejenigen unbeachtet gelaſſen, welche der natuͤrli-.8— chen Ordnung der Dinge folgen wollten. Unſere Staatsge⸗ walt iſt nicht ſo vertheilt, wie es die geſellſchaftliche Ord⸗ nung und das Beſte unſerer Mitbuͤrgert erfordert. Wir haa“ ben aus dem geſetzgebenden Koͤrper den einzigen herrſchenden gemacht, waͤhrend er nur ein Glied des herrſchenden ſein ſollte. Wir haben ihm den ausfuͤhrenden unterworfen und ihm eine viel gröͤßere Macht gegeben, als unſer Intereſſe erlaubt. Um den Irrthum noch zu ſteigern, iſt alle aſt in ſeinen Willen und alle Schwaͤche in die Bewegung und Handlung des geſellſchaftlichen Koͤrpers gelegt worden. Dem geſetzgebenden Körper, welcher allein theoretiſch iſt, und ſei⸗ ner Natur nach den wirklichen Zuſtand der Regierung nicht kennt, iſt das Recht, Geſetz⸗Entwuͤrfe vorzuſchlagen, uͤbertraa⸗ 82 gen worden. Die Einwendungen der ausuͤbenden Gewalt werden vom Congreß uͤberſtimmt. Der freie Eintritt der Staats⸗Secretaire in die Kammern, um die Beweggruͤnde der Regierung anzudeuten, iſt verboten und es iſt uns nicht einmal freigeſtellt worden, eine Maaßregel anzunehmen, die Geſetzgebung uͤber die Urſachen der Verwerfung irgend eines von ihren Beſchluͤſſen aufzuklaͤren. Viel Uebel haͤtten vermieden werden koͤnnen, wenn immer eine beſtimmte Zeit verfloͤſſe, ehe die Geſetze, gegen welche die ausuͤbende Maͤcht etwas einzuwenden hatte, in Rechtskraft uͤber⸗ gehe. Unſer Geſetzbuch iſt ſchon viel zu voluminöds und, ſtatt unſer Gluͤck zu befoͤrdern, verhindert es daſſelbe. Unſere Geſetze ſcheinen nur fluͤchtig hingeworfen zu ſein: ſie ſind mangelhaft in Einheit, Methode, Ordnung und geſetz⸗ lichem Idiom. Bei allen unſern Beſtrebungen nach Volll kommenheit haben wir ein Repraͤſentations⸗Syſtem, welches unſere Kraͤfte noch weit uͤberſteigt. Durch die verſchwende⸗ riſche Vertheilung dieſes erhabenen Amtes iſt es erniedrigt 8 worden und wird in vielen Provinzen als ein gleichguͤltiger Gegenſtand, ja ſelbſt als einer, deſſen Ehre zweifelhaft iſt, betrachtet. Das Haupt der oberrichtlichen Gewalt iſt die ausuͤbende Macht ebenfalls nicht, ſondern ſie iſt zu einem unbedeutenden Werkzeuge der geſetzgebenden herabgeſunken, welche aus ihren natuͤrlichen Gränzeu in der Verwaltung der richterlichen, geiſtlichen und militairiſchen Angelegenheiten heraustritt. Die Regierung, welche die Quelle und Trieb⸗ feder der Staarsgewalt ſein ſollte, muß ihre Kraft außer⸗ halb ihrer eigenen Graͤnzen ſuchen, und diejenigen um Uter, ſtuͤtzung anrufen, welche ihr eigentlich unterworfen ſein ſollten. 8 Ein gleicher Fehler iſt der Mangel der Verantwortlichkeit auf 8 Seiten der Staats⸗Secretaͤre. Mit Erſtaunen betrachtet ein Jeder die ausuͤbende Gewalt, welche ein Uebermaaß von Macht mit einer aufs Aeußerſte getriebenen Schwaͤche ver-⸗ einigt. Fremde Angriffe abzuwehren oder innere Unruhen zu dämpfen, vermochte ſie nicht, außer wenn ſie von der dic⸗ tatoriſchen Gewalt unterſtuͤtzt wurde. Die richterliche Ge⸗ walt iſt nicht nur von der ausuͤbenden getrennt worden, ſon⸗ dern man hat auch den buüͤrgerlichen Gerichten eine unbe⸗ ſchraͤnkte Macht in der Entſcheidung uͤber Militaͤrſachen ver⸗ ſliehen. Dies muß dem durch die Conſtitution dem Praͤſi- denten gegebenen Anſehen und der Disciplin, welche die Grundpfeiler einer regelmäßigen Armee bildet, eben ſo nach,. theilig ſein, als es mit dem uͤbereinſtimmenden Gebrauh aller Zeiten im Widerſpruche ſteht. Die ausuüͤbende Ge. walt hat viele Klagen uͤber die Verkäͤuflichkeit und Ungerech⸗ tigkeit der Richter vernehmen muͤſſen, ohne daß ſie Macht genug beſaß, dieſelben zu beſtrafen. Die Aufhaͤufung der Abgaben aus allen Zweigen der Verwaltung in den Händen der Agenten der ausuͤbenden Gewalt, traͤgt dazu bei, die