detachirte der General⸗Major Baron Geismar Begidow mit dem
Huͤlfe, der ſich dort mit ſſiich uͤber 6500 Mann beliefe, fertigte er poagnie
Dorfes Slobodzei und Fber von den tapfern Jaͤgern und Koſaken, und durch die
; 5;det wurden:
eifrig widerſetzt habe. ddraͤngt worden war, kehrte er mit verſtaͤrkter Macht zuruͤck, wurde aber bei dem wiederholten Anfalle, mit betraͤchtlichem Verluſte, entſchieden verjagt. ſind die Arbeiten der Belagerer, im Laufe einiger Tage, der
Menſchikow die Communication der
32 Grad und erhielt ſich auf dieſem Standpunkte faſt ohne den mindeſten Nachlaß bis zum 18. Marz. Den 4. und 6. Febr. ſank der Weingeiſt unter 40 Grad in die Kugel ſelbſt; mithin hatten wir mehr als 44 Grad Kaͤlte..
Nachrichten vom Kriegs⸗Schauplatz.
Eine außerordentliche Beilage der neueſten St. Peters⸗ burgiſchen Zeitung enthaͤlt, naͤchſt den von uns bereits (in der außerordentlichen Beilage zu Nr. 163 der Staats⸗Zei⸗ tung) mitgetheilten Nachrichten, folgende Armee⸗Berichte vom 21. bis zum 25. Mai. (2. bis 6. Juni.)
Von dem Belagerungs⸗Corps vor Brallow.
In der Nacht vom 21. auf den 22, Mal (2. auf den 3. Junl) wurden, trotz der entgegenſtehenden oͤrtlichen Schwierigkeiten, mittelſt zweier Sappen die Approſchen ge⸗ legt. Am Kopfe jeder Approſche ſind kleine Keſſel⸗Batterien jede aus 4 zwanzigpfuͤndigen Moͤrſern erbaut. Das Feuer aus der Batterie gegen die Feſtung hatte guten Erſolg, und fuͤgte den gegenuͤberliegenden Baſtionen und Courtinen große Beſchaͤdigungen zu. Auch das Flintenfeuer aus der Feſtung gegen unſre Sappen war ſehr lebhaft, hat aber dennoch kei⸗ nen betraͤchtlichen Schaden angerichtet. Der Feind gab ſich Muͤhe unſre Arbeiten durch Leuchtkugeln, die er ſteigen ließ, zu erhellen, doch flogen dieſelben nicht ſo weit, daß er da⸗ durch ſeinen Zweck erreicht haͤtte. Die Kanonade der Feſtung auf der Angriffs⸗Seite iſt voͤllig verſtummt. Von den Un⸗ ſrigen ſind im Verlauf dieſer Tage ein Soldat getoͤdtet und fuͤnf verwundet worden. .
Von der Avantgarde des in der ſuͤdlichen Wallachei befind⸗ lichen 6ten Corps. 1
Der Commandeur des 6ten Corps General⸗Lieutenant Roth berichtet, daß die Tuͤrken am 21. Mai (2. Jun.) auf 3 Kanonierboͤten, mit grobem Geſchuͤtze, aus der Feſtung uſchtſchuck nach dem Dorfe Slobodzei uͤbergeſetzt und aus Gurjewo eine anſehnliche Zahl Infanterie und Cavallerie zu ihnen geſtoßen waren. Es wurden unverzuͤglich zwei Esca⸗ dronen des Uhlanen⸗Regiments Smoiensk nebſt wei Kano⸗ naen der Donlſchen Artillerie und drei Koſaken⸗Regimentern gegen den Tuͤrkenhaufen ausgeſchickt, der ſich bei dem Dorfe Semila ſammelte und derſelbe ward, ungeachtet der heftigen Kanonade aus der Feſtung in Kurzem geſprengt. eeaf den er
Koſaken⸗Regimente Taburſchtſchikow in dem Heeres⸗Aelteſten Tſchernuſchkin zu 150 Koſaken hielt; da er aber gleich heruͤbergekommenen Tuͤrken 8 ein Bataillon des Ziſten Jaäͤger⸗Regimentes mit 2 Kanonen der leichten Com⸗ r. 2, commandirt von dem Major Shirnow, dahin Die Tuͤrken warfen ſich in die Haͤuſer und Hecken des vertheidigten ſich muthig, wurden
das Dorf Slobodzei,
darauf erfuhr, daß die Zahl der
ab.
treffliche Wirkung der Artillerie, vertrieben. Ihr Befehls⸗
Hheaber Machmed Bairaktar und an 100 Turken blieben auf deem Platze; noch eine große Anzahl wurde verwundet und viele von ihnen ertranken in der Donau.
EFCheil, der die Waffen wegwarf, rettete ſich durch die Flucht unter den Schutz der Kanonlerboͤte.
Nur ein geringer
Unſer Verluſt betrug an Todten 4 Jaͤger, und verwun⸗ der Staabs⸗Capitain Druganow vom 3iſten Jä⸗ ger Regiment, der Chorinſhi Fomin vom Koſaken⸗Regimente Rykow und der Chorunſhi Tatzyn bei der Doniſchen Artil⸗ ferie, der ſich im Gefechte ausgezzichnet harte; ſo wie 14 Gemeine. Von der Landungs⸗Expedition gegen die Feſtung Anapa. Der Vice⸗Admiral Greigh und der General⸗Adjutant Menſchikow berichten, daß der Feind ſich der Betrelbung der Belagerungs⸗Arbeiten durch Contre⸗Approchen und Logemente, Nachdem er mit dem Bajonet ver⸗
Ungeachtet dieſer Hinderniſſe
Feſtung naͤher gerͤckt; auch iſt, unter dem Feuer der Feinde, eine Bruͤcke von 40 Faden mit einer Bruſtwehr, welche die
Communication deckt, uͤber den Fluß geſchlagen worden.
Zur Vermeidung einer weitläͤuftigen Blokade, hat Fuͤrſt
Fetung mit den Tſcher⸗ eeeſſen, durch eine bewegliche Truppen⸗Colonne abgeſchnitten. Dieſe Maaßregel noͤthigte den Paſcha von Anapa, am 18.
S0.) Mai, zu einem heftigen Ausfalle, den er durch 5 Ka⸗
nonen und einigetauſend Bergbewohner verſtaͤrkte. Der Anfuͤh⸗ rer dieſer Letztern nebſt einigen ſeiner beſten Partiſane buͤß⸗ ten es mit dem Leben; die Garniſon der Feſtung wurde
durch einen Angtiff mit den Bajonetten, mit beträͤchtlichem
Verluſte geworfen und kam um eine Kanone, die tapfer ver⸗ theidigt und noch herzhafter durch den Fluͤgel⸗Adjutanten Grafen Tolſtoi genommen wurde, der ſich mit 20 Koſaken, auf ihre Bedeckung ſtuͤrzte. Der Unſrigen ſind in dieſem Gefechte 8 Gemeine ge⸗ toͤdtet und 28 verwundet, unter denen ein Ober⸗Officier. 6 Von der Flotte werden fortwährend Fahrzeuge abge⸗ ſchickt, um den Feind Tag und Nacht zu beunruhigen. Frankreich. „ Pairs⸗Kammer. In der Sitzung vom 21. Jun. wurden die Berathungen uͤber den Wahlliſten⸗Geſetz⸗Ent⸗ wurf und namentlich über den wichtigen 12ten Artikel (ſtehe Nr. 124 der Staats⸗Zeitung) fortgeſetzt. Nachdem ſich üͤber dieſen Artikel noch der Graf Tournay, der Graf von Ar⸗ gout, der Graf Kergorlay, der Herzog von roglie, Herr von Frenilly, der Graf von Peyronnet, der Marquis von Marbois, der Vicomte Lains und der Miniſter des Innern hatten vernehmen laſſen, wurde derſelbe durch Kugelwahl mit 145 gegen 88 Stimmen angenommen. n Deputirten⸗Kammer. Die Sitzung vom 21. Juni war gaͤnzlich den Berichten uͤber verſchiedene bei der Kammer eingegangene Bittſchriften gewidmet. Ein gewiſſer Herr Fonrouge, Thierarzt zu Nevers, verlangte, daß man die Grafen von Villèle, Peytonnet und Corbière in den An⸗ klageſtand verſetze; ſeine Eingabe, weſche 13 Anklagepunkte enthaͤlt, wurde, dem Antrage des Berſchterſtatters zuwider, welcher nur auf die Niederlegung derſelben in dem Nachweis⸗ Buͤreau angetragen hatte, der mit der Pruͤfung der ’ des Hrn. Labbey de Pompidres beauftragten Commiſſion uͤberwieſen. — Die Vorſtellung mehrerer Einwohner von Cor⸗ ſica, worin ſie die Wiederherſtellung der Geſchwornen⸗Ge⸗ richte auf dieſer Inſel verlangen, wurde dem Juſtiz⸗Mini⸗ ſter zugeſtellt. Der Vicomte Tiburtius Sebaſtiant erſchien bel dieſer Gelegenheit zum erſtenmale auf der Rednerbuͤhne. — In einer andern Eingabe wurde auf ein Geſetz zur Ver⸗ beſſerung des Schickſals der Selaven in den Colonten ange⸗ tragen; der See⸗Miniſter machte bei dieſer Gelegenheit aber⸗ mals darauf aufmerkſam, wie unvorſichtig es ſei, von der Rednerbuͤhne herab ſtets dieſen Gegenſtand zu beruͤhren, und wies zum Beweiſe auf den Aufſtand hin, der vor kur⸗ zem in Bahia Statt geſunden, und einer großen Anzahl von Weißen das Leben gekoſtet hat. Die gedachte Eingahe wurde hierauf ohne Weiteres dem See⸗Miniſter uͤberwieſen. — Demnäͤchſt ſtattete der Graf von Sade den laͤngſt erwar⸗ teten Bericht uͤber die fuͤnf Petitionen in Betreff der Je⸗ ſuiten ab, welche die Verſaͤmmlung den ganzen Reſt der Sitzung uͤber beſchaͤftigten. Dieſe Bittſchrifren ruͤhren von den Herren Felix Mercier zu Rougemont, Dutaſta zu Bor⸗ deaux, dem bekannten Schriftſteller Herrn Salgues, den Her⸗ ren Devincennes und Martial⸗Marcet von la Roche⸗Ar⸗ nauld her; die der Herren Salgues und von la Roche⸗Arnauld ſind die wichtigſten darunter. Der Erſtere ſtellte in ſeiner Eingabe die Jeſuiten als Maͤnner dar, welche nie aufgehoͤrt haben, ſowohl im Staate, als in der Kirche, Unruhen zu erregen; er glaubt ſogar, daß ſie mit als eine der Urſachen der Re⸗ volution zu betrachten ſeien; er beſchuldigt ſie, daß ſie, ſeit ihrem Wiedererſcheinen in Frankreich aufs Neue den Saa⸗ men der Zwietracht ausgeſtreut und die Liebe des Volkes zu dem Koͤnige und der Verfaſſung zu ſchwäͤchen geſucht haben; er klagt ſie an, zu den unter der vorigen Verwaltung Statt gefundenen zahlreichen Mißbraͤuchen beigetragen, Congrega⸗ tionen eingefuͤhrt, und ſich der kleinen Seminarien bemaͤch⸗ tigt zu haben; endlich deckt er noch ihre ehrgeizigen und Fersſchſncalh Pläne auf. — Die Eingabe des Hrn. von a Roche Arnauld enthaͤlt einige beſtimmtere Aufſchluüͤſſe und neue Thatſachen. Der Bittſteller, welcher in ſeiner fruhe⸗ ſten Jugend ſelbſt in den Orden getreten war, denſelben aber nach ſechs Jahren wieder verlaſſen hatte, lenkt darin die Aufmerkſamkeit der Kammor hauptſaͤchlich auf die nach⸗ ſtehenden drei wichtigen Punkte: ¹) auf die Beweiſe der Exiſtenz der Ieluiten in Frankreich, als eine Geſell⸗ ſchaft von vrdensgeiſtlichen;. 2 auf die Anſtalten, die ſie, den Geſetzen 12 daſelbſt gegruͤndet haben; 3) auf die Maaßregein, welche gegen ſie zu ergreifen ſind. — In Betreff des erſtern Punktes bringt derſelbe zwei Actenſtuͤcke bei, wovon das Lateiniſche Original ſich in ſeinen Haänden befindet; in dem erſten, de dato Bor⸗ deaux den 24ſten Mäaͤrz 1822, wird der Bittſteller aus der Geſellſchaft foͤrmlich entlaſſen; durch das zweite, welches mit dem Siegel der Geſellſchaft verſehen und aus Paris vom 1. April 1822 datirt iſt, ſpricht der Pater Richardot, wel⸗ cher ſich ſelbſt als Provinzial der Geſellſchaft Jeſu in Frank⸗ reich bezeichnet, ihn (den Bittſteller), mit Bewilligung des Ordens⸗Generals Aioys Fortis, von jeder Verpflichtung ge⸗
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