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Berlin,

Amtliche Nachrichten.

1 Kronik des Tages.

Seine Majeſtaͤt der Koͤnig haben Allergnaäͤdigſt geruhet, den blsherigen Wirklichen Legations⸗Rath Michaelis zum Geheimen Legations⸗Rath zu ernennen und das fuͤr ihn aus⸗ gefertigte Patent Allerhoͤchſt eigenhäͤndig zu vollziehen.

Seine Majeſtaͤt der Koͤnig haben den bei dem Staats⸗ Miniſterium angeſtellten Geheimen Hnchaenan Schau⸗ mann zum Geheimen Ober⸗Finanz⸗Rath 88 ernennen und die daruͤber ausgefertigte Beſtallung Allerhoͤchſteigenhaͤndig zu vollziehen geruhet.

Des Koͤnigs Majeſtaͤt haben den bisherigen Ober⸗Lan⸗ desgerichts⸗Aſſeſſor von Sieghardt, zum Rath bei dem Landgericht in Wittenberg zu ernennen geruhet.

Se. Majeſtaͤt der Koͤnig haben 8. Stemp⸗ ler Brack zu Berlin das Allgemeine Ehrenzeichen zweiter Klaſſe zu verleihen geruhet.

Donnerſtag den 3ten Juli, Nachmittags 4 Uhr, wird die Koͤnigliche Akademie der Wiſſenſchaften zur Feler des Lab ihiſchen Jahres⸗Tages eine oͤffentliche Sitzung halten.

Abgereiſt: Seine Excellenz der Wirkliche Geheime⸗ Rath, Hofmarſchall und Intendant der Koͤniglichen Gaͤrten und Schloͤſſer, Freiherr von Maltzahn, nach dem Meck⸗

lenburgiſchen. E88 vis 8 68

Zritungs⸗Nachrichten. bpgusland. 2

Frankreich. Sitzung vom 23. Juni.

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8 34 airs⸗Kammer. ſetzung der;

Bel dem 13ten Artikel brachte der ein Amendement in Vorſchlag, welches zu einer weit⸗

Fort⸗ der Berathungen uͤber den Wahlliſten⸗Geſetz⸗Enturf. Graf Humbert von Ses⸗

igen Discuſſion Anlaß gab, in deren Laufe ſich der Gr. 88 Naie, der Graf von Chaſtellur, der Vicomte Dubou⸗ chage, der Graf von Ségur, der Herxzag von Broglie, der Wraf von Corbière, der Graf von Kergorlay, der BVaron zuier, der Miniſter des Innern und der Koͤnigliche Eommiſſarius Baron Cuvier vernehmen ließen. Das Amen⸗ dement wurde hiegauf mittelſt Kugelwahl mit 152 gegen 97 Stimmen verworfen, und demnschſt der 1012ꝗArtikel ſo wie die darauf folgenden imn 17ten einſchließlich angenom⸗ men. Ueber den 18ten FS6. welcher die Gerichtsbarkeit der Königli Gerichtsh ſe betrifft, aͤußerte bloß der Graf von Saint⸗ i ſeine einung, worauf die Fortſetzung der Verathung auf den folgenden Tag verlegt wurde. Deputirten⸗Kammer. In der Sitzung vom 23. Junt wurde die Discuſſion in Betreff des Rechnungs⸗Aus⸗ ſchuſſes für 1826 wieder aufgenommen. Hert Bignon lobte es, daß die Commiſſion dieſen Fwun. diesmal einer ſo ſtrengen Pruͤfung unterworfen habe, da ſich aus derſei⸗ den leicht neue Thatſachen zur Anſchuldigung des vorigen Mi⸗ niſteriums ergeben moͤchten. Der Redner aͤußerte beſ dieſer Gelegenheit, daß zwiſchen drei Mitgliedern dieſes Miniſterlums in gewiſſer Bezlehung eine merkwuͤrdige Uebereinſtimmung geherrſcht habe; der Veüir rate habe naͤmlich durch ſelne Preß etz⸗Entwüͤrfe Jedermann eine Gelegenheit zum Leſen entziehen wollen; der Miniſter des Innern habe, als ein Feind alles Wiſſens, die Maſſe des Volks hindern wollen, das Leſen zu lernen, und der Kriegs⸗Miniſter habe die Zahl der Unterofficiere unter dem Vorwande vermindert, daß es

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2ten Juli. 1328.

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in den Regimentern nicht Soldaten genug gebe, welche le.— ſen koͤnnten; gluͤcklicherweiſe ſei dieſes ſchoͤne Ideal von Un-. wiſſenheit ein bloßer Traum; man muͤſſe aber geſtehen, dasßs es nie einen Verein von drei Miniſtern gegeben habe, welche wuͤrdiger und faͤhiger geweſen waͤren, denſelben zu verwirk⸗ 8 lichen. Bei dem Miniſterium der auswaͤrtigen Angelegen⸗ heiten klagte Hr. Bignon uͤber Verſchwendungen; die von dieſem Departement verausgabten 700,000 Fr. fͤr geheime 8 Gegenſtaͤnde, ſo wie die eine Million zur Begluͤckwuͤnſchung des 5 Kaiſers Nicolaus bei deſſen Thronbeſteigung hielt derſelbe fuͤr Ausgaben, die in einem verfaſſungsmaͤßigen Staate durchaus nicht an ihrem Orte waͤren. „Was hat,“”“ fragte 3 er, „der damalige Miniſter der auswaͤrtigen Angelegenheiten 2 uns als Erſatz fuüͤr Frankreichs politiſche Erniedrigung und ſo viele unnuͤtze Ausgaben gegeben? die Giraffe und die Ofagen.“ (Gelächter.) Nach einer Aufrechnung aller der I. Uebel, welche die vorigen Miniſter, nach der Anſicht des Redners, dem Lande zugefuͤgt haͤtten, ſtimmte derſelbe fuͤr die Verwerfung des vorliegenden Geſetz⸗Entwurfs. Hr. Syrieys de May⸗ . rinhac behauptete, daß unter dem vorigen Miniſterium in den 2 oͤffentlichen Ausgaben die groͤßte Ordnung und Regelmaͤßigkeit obgewaltet habe, und berief ſich dieſerhalb auf die eigne Er⸗ klaͤrung des Berichterſtatters; er durchlief hierauf die ver⸗ ſchiedenen Zweige der Verwaltung, und nahm ſich beſonders der kleinen Seminarien an, weſche ſeiner Meinung nach wohl einige Beruͤckſichtigung verdient haäͤtten, da in dieſelben 1 groͤßtentheils Kinder von unbemittelten Landbewohnern auf⸗ 5 genommen worden waͤren, die jetzt, wo jene Seminarten 8

wieder der Univerſiaͤt untergeordnet werden ſollten, ihre bis⸗ 8— herige vortreffliche Erziehung wuͤrden entbehren muͤſſen; man

duͤr e es ſich nicht verhehlen, fuͤgte der Redner hinzu, daß

die Univerſitaͤt mit der geſammten Geſellſchaft in einem gro-⸗

ßen Prozeſſe liege; von allen Seiten erhoͤben ſich Kgagen gegen dieſelbe; man beſchuldigte ſie der Unduldſamkeit, der Erſchlaffung ihrer Grundſaͤtze und der Vernachlaͤſſigung ihrer Pflichten, und unter ſolchen Umſtaͤnden waͤre es nothwendig die Privat Inſtitute in Schutz zu nehmen und beſonders die Secyndaͤr⸗Schulen von einer ſo verderblichen S zu befreien. Der See⸗ Miniſter beſtieg bloß die Tribune, 8 8 um, wie er ſich aͤußerte, die Anſicht des vorigen Redners daß die beiden Verordnungen wegen der kleinen Seminarien 82 vorzuͤglich dem Landmanne nachtheilig werden wuͤrden, zu widerlegen; ſtets werde der allerchriſtlichſte König dafür

Sorge tragen, daß die Erziehung der Landbewohner mora⸗ liſch und rellgibs ſei. „Ich war,“ fuͤgte der Redner hinzu, „Ihnen dieſe Erklaͤrung ſchuldig, da Sie aus den Workek des vorigen Redners, welcher, als Beamter eine Maaßregel

des Miniſteriums laut zu tadeln fuͤr gut defunden hat keicht haͤtten ctnehmen koͤnnen, daß die Miniſter, in Betreff bieſet Maaßz regel, verſchiedener Meinung geweſen waͤren; ich wlederhole es aber, des Koͤnigs Rathgeber haben ſich einmuͤthig fuͤt jene Maaßregel ausgeſprochen, und wenn andere Beamte ihre Meinung nicht theilen, ſo iſt dies eine perfoͤnliche An⸗ ſicht, die auf den Gang des Miniſteriums nicht den minde⸗ ſten Einfluß hat.“ Herr Etienne Außerte, daß, ſo lange er in der Kammer ſitze, kein einziges Jahr verfloſſen ſei, wo man nicht dem Budget einen Krieg auf Tod und Leben be⸗ reitet habe; nichesdeſtoweniger habe aber, nach einem langen und hartnaͤckigen Kampfe, das Budget, dem man kaum die Haut geritzt, doch jedesmal das Schlachtfeld behauptet, und die Deputirten ſeien darauf mit ſchoͤnen Verſprechungen und neuen 7778 fuͤr ihre Committenten nach ihren Provinzen zurüͤckgekehrt. „Wenn wir aber“ fuhr der Redner fort, „dieſe Hauptſtadt verlaſſen, wo wir uͤberall auf Luxus und Ueberftuß ſtoßen, ſo erwartet unſerer bei der Helmkehr das Bild des leidenden Ackerbaus, des danieder liegenden Han⸗ dels, des gehemmten Gewerbſlelßes. Schon laͤßt das Petitions⸗ Recht die Klagen der Steuerpflichtigen bis in dieſe Raͤume er⸗

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