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. F W1““ ſaͤmmtlich angenommen, ns dem Hauſe der Bericht daruͤ⸗ ber vorgelegt. Auf Hr. Peels Antrag wurde die Bill wegen Wiedererlangung der kleinen Schulden zum zweiten Male verleſen. Demnaͤchſt ſtellte Hr. M. ä. Taylor ſeine ſchon laͤngſt angekuͤndigte Motion auf: Es gehe aus den, dem Hauſe vorgelegten Papieren und Documenten her⸗ vor, daß die Commiſſion fuͤr die Liquidation, Berichtigung und Dispoſition der Anſpruͤche Britiſcher Unterthanen gegen die Franzoͤſiſche Regierung auf Befehl des Lords Commiſ⸗ ſairs der Schatzkammer Sr. Maj., ohne dem Hauſe eine Mittheilung davon zu machen, beträͤchtliche unter ihre Ver⸗ fuͤgung geſtellte Summen der Commiſſion fuͤr die Waͤlder und Forſten ausgezahlt habe; und es ſcheine dem Hauſe, daß ein ſolches Verfahren eine Verletzung der Rechte des

Parlaments und eine uͤble Verwaltung des öffentlichen Gel⸗ ddees in ſich ſchließe.“ Dieſer Antrag wurde mit 181 gegen

102 Stimmen verworfen. Die raͤumlichen Verhaͤltniſſe

geſtatten uns nicht, heute ſchon das Nähere daruͤber mitzu⸗

theilen; wir behalten ung daher das Detail der Verhand⸗ lungen auf morgen vor.

84 London, 24. Juni. Am Freitag Abend war eine gllaͤnzende Geſellſchaft bei der Herzogin von Clarence ver⸗ ſammelt. 8. An demſelben Tage gab Fuͤrſt Eſterhazy der Oeſter⸗ rteichiſche Geſandte, dem Herzoge von Cumberland zu Ehren lein großes Mittagsma l. 6 Am Sonnabend ſpeiſ'te der Zer o; von Cumberland bei dem Preußiſchen Geſandten Baron Buͤlow zu Mittag. 5 Am Vormittage deſſelben Tages war der geheime Rath, am Nachmittage ein Cabinetsrath verſammelt⸗ 1 Am Sonnabend hatte Fuͤrſt Lieven mit dem Herzoge vpoon Wellington eine Conferenz im Schaßkammer⸗Amte Se. Maj. wird in der Mitte der naͤchſten Woche von Windſor nach London zuruͤckkehren. 1 Lord Stuart de Rothſay, welcher an Lord Granvilles 85 Stelle als Geſandter nach Paris geht, wird in wenigen

DSgoagen abreiſen.

S Wir haben durch das Dampfboot von Liſſabon, Zeltun⸗ gen von dort bis zum 14. Jun incl., alſo fuͤnf Tage ſpaͤ⸗ eecter als unſere letzten Nachrichten, erhalten. een, wie leicht begreiflich, nur ſolche Thatumſtaͤnde oder deren Darſtellung als die Regierung Dom Miguels bedarf, um ihren Parthelgaͤngern Muth einzufloͤßen. Das Schlimm⸗ ſte was aus ihnen hervorgeht (ſagt der Globe) iſt, daß am 14ten Juni. Dom Miguel und ſeine Regierung un⸗ angefochten in der Ausuͤbung ihrer Macht zu Liſſabon ge⸗ blieben. SSee behaupten, daß die Royaliſtiſchen Guerillas die Conſtitutionellen aus Viſen vertrieben haben, und daß ein Theil der Truppen welche dieſe Stadt beſetzt hlelten, ſich zu ihnen geſellt habe. Der Vor⸗ erab der Miguellſten welcher von Liſſabon ausmarſchirt liſt, war zu veiria und Pombal, waͤhrend die Conſtitu⸗ tionellen ſich auf das rechte (noͤrdliche) Ufer des Mon⸗ dego zuruͤckgezogen haben. Auch behaupten die Zeitungen, daß ſich ein Trupp Migueliſten in Thomas befunden, um die Communication mit Viſen und der bewaffneten Macht in Lamego zu unterhalten, welche ihrer Teits wie⸗ derum mit dem letzten Gouverneu: von Porto in Ama⸗ rante und mit Gulmaraes in Vatbindung ſteht. Dieſe Kette, welche, der Karte nach zu urtheilen, die bewaffnete Macht der Conſtitutionnellen umgiehbt, muß jedoch von ſehr ſereanse Natur ſein, und durch Briefe aus Porto er⸗

fahren wir, daß ein Glied derſelben, naͤmlich der Heeres⸗ heaufe zu Guimaraes, ſeit einiger Zeit verſchwunden ſei. Die Neigung ſowohl zum Uebertreiben als zum Erfinden nur um den Muth der Partheigaͤnger Dom Miguel'’s auf⸗ recht zu erhalten, iſt ſo groß, daß man kaum den hauptſäͤchlichſten That⸗ Umſtaͤnden irgend einen Glau⸗ ben ſchenken kann. Der Erklaͤrung der Garniſon zu Almelda zu Gunſten Dom Pedro’s, von welcher ſn den Briefen aus Porto die Rede, und was doch an ſich ein ſehr erheblicher That⸗Umſtand iſt (obwohl die Feſtung, wie wir glauben, ſich in einem verfallenen Zuſtande befin⸗ det) geſchiehet demnach in den Liſſaboner Zeitungen keiner Erwaähnung. Die von eifrigen Anhaͤngern der Conſtitu⸗ tion und der geſetzlichen Regierung geſchriebenen Briefe aus Liſſabon ſtellen die zu Dom Miguels Schutze verſam⸗ melte Macht als ſchwach und zußerſt unzufrleden dar. Iſt dies gegruͤndet, ſo iſt das verzoͤgerte Vorruͤcken gegen dle⸗ ſelben um ſo weniger zu entſchuldigen. Wir fuͤrchten, daß die conſtitutionellen Regimenter keine kraͤftigen Anfuͤhrer erhalten haben; doch hoſſen wir zuverſichtlich, daß Diejeni⸗ gen, die jetzt zur See ſind, um ſich zu ihnen zu begeben,

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noch zur rechten Zeit anlangen werden, zu erſetzen. 8

London, 25. Juni. Am Montage ſpeiſ'te der Her⸗ zog von Cumberland bei Sir John Becket zu Mittag.

Der Herzog von Wellington hatte geſtern Morgen einen Unfall, indem er mit ſeinem Pferde ſtuͤrzte, und ſich die Schulter leicht beſchaͤdigte. Er war jedoch ſo wenig angegriffen, daß er ſeinen Ritt bis zum Schatzkammer⸗ Amte vollenden und dem am Nachmittage gehaltenen und bis fuͤnf Uhr dauernden Kabinetsrath beiwohnen konnte.

Im Oberhauſe kam geſtern nichts von Wichtigkeit vor. Im Unterhanſe that Lord John Ruſſell einige intereſſante Fragen wegen Portugals an Hrn. Peel. Außer⸗ dem kam der Zuſtand der Engliſchen Schiffahrt und der von Irland zur Sprache. Das Nähere behalten wir uns auf morgen vor.

Im geſtrigen Blatte ſagt der Globe: die Angelegen⸗ heiten Poxtugals naͤhern ſie jetzt, wie wir vermuthen mit ſchnellen Schritten elner riſis. Die uns von Liſſabon dieſen Morgen ſaekommenen Nachrichten reichen bis zum 17. d, und obgleich es bisher unmoͤglich war, genaue Nachrichten zu erhalten, indem die Regierung darauf be⸗ dacht war, die vortheilhaften zu verheimlichen und die nach⸗ theiligen zu uͤbertreiben, ſo iſt doch die gegenwaͤrtige Rac⸗ richt von Wichtigkeit.

Am 15. Juni kamen mehrere Couriere von der Armee in Liſſabon an, und es wurde beſtimmt verſichert, daß ein entſcheidendes Treffen mit den Conſtitutionellen Statt ge⸗ funden habe, in welchem die Anhaͤnger Dom Miguels mit großem Verluſte geſchlagen ſind. Die Behoͤrden von Liſſabon waren augenſcheinlich in der gröͤßten Beſtuüͤrzung, kein Buͤlletin wurde ausgegeben und alle Streitkraͤfte die auf⸗ geboten werden konnten, obwohl nur von geringem Um⸗ fange, wurden zur Verſtarkung der Armee abgeſchickt. Auch die Millz erhielt ſofort Befehl zum Abmarſch, ver⸗ weigerte jedoch den Gehorſam, bevor ihr nicht ihre ronſti⸗ tutionellen Officiere wiedergegeben wuͤrden. Als dies ent⸗ ſchieden abgeſchlagen wurde, blieb ſie in der Hauptſtadt.

Die Nachrichten von Porto reichen bis zum 17. d. und lauten ſehr guͤnſtig fuͤr die Sache der Conſtitutionellen. Alle Truppen n auf Coimbra abgegangen, um die Ropa⸗ liſten anzugreifen; nur wenig Milikaͤr wurde ale Beſatzung zuruͤck gelaſſen. Die Migueliſten benutzten dieſen Umſtand ſofort zu einem Verſuche, Porto zu berrumpeln und zu pluͤndern. Ohngefaͤhr 1300 Mann, worunter ein Theil des 12ten Regiments, und mit ihnen der Exgouverneur (Gas⸗ pier Teixeira) und einige Guerilla⸗Abtheilungen naͤherten ſich der Stadt bis auf 2 Meilen, und erreichten Volango. Die wenigen zuruͤckgelaſſenen Truappen wurden ſofort unter Waffen geſtellt, und ruͤckten im Verein mit ungefahr 4000 bewaffneten Buͤrgern dem Feinde entgegen. Der Letztere ergriff die Flacht ohne einen Schuß gethan zu haben. Etwa 50 Nachzugler wurden zu Gefangenen gemacht.

. Lin Schreiben aus Buenos⸗Ayres vom 6. April mel⸗ oet, daß die Nachricht von dem nahen Frieden zwiſchen Bra⸗ ſilien und Buenos⸗Ayres unter den Speculanten die groö⸗ ßeſte Beſtuͤrzung herbeigeführt und zahlreiche Bankerotte ver⸗ urſacht hat. Ein Haus hat mit 1 ½ Millionen Doll. fallirt.

Den neueſten Nachrichten aus Mexico zufolge hat der Columbiſche Geſandte bei dieſer Republik ſeinen Paß gefor⸗ dert, wie man vermuthet, weil er in die letzten Unruhen verwickelt war. Der Senat von Mexico berathſchlagte uͤber die gegen den Rebellen Montano zu verfügende Strafe.

Das Schiff Martha, welches am 8. April von Buenos Ayres abgeſegelt iſt, hat einem Engliſchen Schiffe die Nach⸗ richt mitgetheilt, daß zwiſchen Buenos Ayres und Braſilien Friede geſchloſſen und Monte⸗Video (ja, man vermuthete ſogar die ganze Banda Oriental) unter England’'s Schutz

geſtellt ſei. 1 ———* .

aag, 25. Juni. Heute wird im Koͤnigl Schloße zu Loo 5 ve.e J. K. H. der Prinzeſſtin Marlane der Niederlande mit S. K. H. dem Prinzen Guſtav, Sohn. des ehemaligen Koͤnigs von Schweden, Guſtav V. gefeiert. J. K. K. H.H. der Prinz von Oranien und der Prinz Friedrich der Niederlande, haben Sich geſtern nach dem Loo begeben, um heute dieſer Feierlichkeit beizuwohnen und werden worgen wleder in Soestyck und dem Haag zuruͤck erwartet. S. M. der Koͤnig, welche den Prinzen Guſtav zum General⸗Major ernannt und Hoͤchſtdemſelben das Groß⸗ Kreuz des Koͤnigl. Hausordens verliehen haben, werden

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