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E1““ zur Allgemeinen

Preußiſchen Staats⸗Zeit

die früͤher beſchloſſene Reiſe nach dem Haag, erſt in der küͤnftigen Woche bewerkſtelligen, ſich aber nur ein Paar Tage hier aufhalten und dann wieder nach dem Loo bege⸗ ben und bis zum 15. Juli daſelbſt verweilen.

J. K. H. die Prinzeſſin Friedrich genießen fortwaͤh⸗ rend der erfreulichſten Geſundheit. Rußland.

Ein Schreiben von der Ruſſiſchen Graͤnze vom 4. Juni (in der Allgemeinen Zeitung) enthaͤlt Nachſtehendes: Man dürfte ſich wohl irren, wenn man glaubte, daß die e macht des in ſeiner Monarchie jetzt angebeteten Kaiſers Nikolaus gegen die Tuͤrken durch irgend eine andere Hemm⸗ niß, als uͤberfluthende Stroͤme oder kraͤftigen Widerſtand der Feinde, vom Vordringen auf Konſtantinopel abgehalten werden koͤnnte. Bedenkt man, daß 300,000 Mann vor⸗ treflich geuͤbte und ſchlagfertige Truppen aller Waffengat⸗ tungen, ſeit drei Jahren auf dieſen Schlag vorbereitet, un⸗ aufhaltſam vordringen, daß die zweckmäͤßigſten Maaßregeln zur Verproviantirung der Truppen, wenn ſie an die Paͤſſe des Balkans gelangt ſind, ſeewaͤrts getroffen wurden, und daß die Kriegserklaͤrung volle Entſchädigung und Gewaͤhr dieſer Entſchädigung fordert, ſo duͤrfte Manches in anderm Lichte erſcheinen. Aus den von Araktſchejef gegruͤndeten Kolonien ſind 40 Bataillons, jedes zu 1000 Mann, zum erſtenmal mobiliſirt, und den uͤbrigen Heerhaufen zugetheilt worden. Mit Abſicht ſind bis jetzt nur wenige Koſaken, noch gar keine Baſchkiren und andere nomadiſirende Reiter⸗ voͤlker aufgeboten worden. Aber der Uebertritt der Sapa⸗ roger Staͤmme, der unvermeidliche Fall von Anapa, das Vorruͤcken der caucaſiſchen Armee unter Paskewitſch nach Erzerum zu, ſind Punkte, die man wohl ins Auge faſſen muß. Das ſchwarze Meer gleicht einem unermeßlichen An⸗

kerplatz. 1G Deutſchland.

Baleriſche Stände⸗Verſammlung. In der 86. itzung (am 23. Junt) hat die Kammer der Abgeordneten die Dehatren über den Zolltarif beendigt, nachdem zuletzt noch der Miniſterial⸗Rath v. Wirſchinger unter Anderm geaußert hatte; das Hauptrefulrat der Discuſſion ſei Ver⸗ bannung des Prohibitiv⸗ Syſtems, aber Schutz der Induſtrie. Baiern ſei kein ackerbautreibender Statt im ecgentlichen Sinne, was ſeine Fabriken, ſeine Induſtrie⸗Ausſtellungen, ſeine Ausfuhr bewieſen. Der Koͤnigl. Commiſſarius verbrei⸗ tete ſich noch uͤber mehrere, in der Discuſſion zur Sprache gekommenen Gegenſtaͤnde, namentlich üͤber das Gewerbs⸗Geſetz, lebhaft in Schutz nahm. Ferner fuͤhrte er an,

das er 2 daß die hoͤheren ölle auch zur Deckung des Staatshaushaltes noͤthig ſeien. See nun die Berathung uͤber den von der gammer der Reichs⸗RNaͤthe modificirten Entwurf des

8 ie Land⸗Raͤthe. Di r. Geſetzes uͤber die Die Kammer ſtimmte den Modificatlonen S einzigen bei, durch welche die Kammer de 8. Wahl 1g . das auf 5 Fl. beſtimmte Steuerſimplum, z 95 7 wollte.

Ein Schrelben aus Wien vom 19. Juni (in der Allge⸗ meinen Zggcn9 v6⸗ 85 Feldmarſchall⸗Lleutenant 2.2 Stutter A väbeend 2,9 den Hrnnzen Phübh von Heſſen/ Homburg, Megn Reiſe ins Ruſſiſche Haupt⸗ Quartier, zu erſetzen. I pricht von der Penſiontrung der Milltalr⸗Gouverneurs von Dalmatlen und Ober,HOeſter⸗ reſch. J. K. H. Emfetsn Karoline von Sachſen wird ſich nächſtens nach Das⸗ 8 egeben, wo Ihre Maj. die

erzogin Marie Louiſe auf den 2. Juli erwartet wird. 3. K. K. M. M. waren geſtern in der Sradt, kehrten aber nach Laxenburg zurück.

Der Correſpondent F 21 für Deutſchland ent⸗ haͤlt folgendes Schreiben von der Donau vom 23. Jun.:

Deffentliche Blaͤtter haben vor nicht langer Zeſt von rupgen, Zuſammenziehungen, geſprochen, die an verſchiede⸗ nen Punkten der Oeſterreichiſchen Monarchie ſtatt finden und ſogenannte Luſtiager bilden wuͤrden. Die Thatſache ſelbſt iſt, unter gewiſſen Beſchraͤnkungen vee wahr; allein unrichtig ſind die Schlüſfe, welche vornehmlich fremde Jour⸗ naliſten daraus ablelten wollten. Wäre es wirklich gegruüͤn⸗ der, daß, wie behauptet werden wollte, vor eintgen Mona⸗ ten noch eine Divergenz der Anſichten uͤber die Loͤſung eini⸗ ger polttiſchen 22 von Wichtigkeit obwaltete, ſo haben doch ſeitdem Verſtändtgungen ſtactgehabt, die jene Einheit

ten Soldaten ſind.

der Anſichten gar bald wieder herbeifuͤhrten, Ruhe Europa's als an eine unerlaͤßliche Bedingung Nach dieſer Verſicherung, welche zu ertheilen man guten Grund hat, wird es wohl einleuchten, was es mit jenen Luſtlagern, deren Zweck vielleicht nicht unabſichtlich mißdeutet

werden wollte, fuͤr eine Bewandniß hat. Man weiß nicht 8. mit einiger Beſtimmtheit, ob deren Bildung noch wirklich an allen den in oͤffentlichen Blaͤttern angegebenen Punkten vor ſich gehen wird. Anf jeden Fall beabſichtigen dieſelben 2 nichts weiter, als Uebungen mit groͤßern Truppenmaſſen zu 3

woran ſich de.

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veranſtalten, welche in allen Militairſtaaten von Zeit zu Zeit ge. halten werden muͤſſen, wenn nicht die Manoͤvrierkunſt, anſtatt Fortſchritte zu machen, in Verfall gerathen ſoll. Ueberdies beſteht dermalen bekanntlich, in Folge der juͤngſten Rekrutirungen, ein nicht unbetraͤchtlicher Theil der Heſterrei- chiſchen Armee aus neuen Leuten. Hinſichtlich ihrer erſcheint es daher um ſo nothwendiger, dieſelben in groͤßern Maſſen als bloß Regimenterweiſe einzuuͤben, damit ſie alle jene Fer⸗ tigkeiten erlangen, die das weſentliche Erforderniß eines gu-

It alien.

Rom, 18. Juni. Das heutige Diario meldet, daß Se. Heiligkeit geruhet haben, dem Cardinal della Somaglia, Decan des heiligen Collegiums, Vice⸗Kanzler und Bibliothe⸗

kar der heiligen Kirche, auf ſein Anſuchen und in Betracht ſeines hohen Alters und ſeiner ſchwachen Geſundheit, das Amt des Staats⸗Secretairs abzunehmen, und ſolches dem Cardinal Tommaſo Bernetti, Legaten von Ravenna, zu uͤber⸗

tragen. Fuͤr die Legation von Ravenna iſt der Cardinal8 Vievezo Macchi ernannt worden. e Portugal.

Londoner Blaͤtter enthalten Nachrichten aus Liſſaben

bis zum 16. und aus Porto bis zum 14. Juni. lehnen daraus nachſtehende Mittheilungen. 2

Ein Supplement der Liſſaboner Zeitung meldet: durch glaubwuͤrdige Briefe. von ſehr neuem Datum erfahren wir, daß unſere Avant⸗Garde Leira, Loespos, Guiar, Caſasdal Ovos und die Poſition von Machados beſetzt habe, und eine ſtarke Abtheilung derſelben ſich zu Pombal befindet, die ihre Vorpoſten bis Redinha ausdehnte. Am 7ten ruͤckte das 8

Wir ent⸗

8Ste Infanterie⸗Regiment in Leira ein; es war ſo wie die 885 ganze Diviſton, voll Enthuſtasmus. Das Miliz⸗Batailloen von Souza, welches verleitet worden, und nach Coimbra

marſchirt war, hatte ſich ſo eben, zu ſeiner Pflicht zuruͤck.. kehrend, mit ſeinem Oberſten, der ſeinen Poſten nie verlaſſen 2 hatte, mit dem uͤbrigen Theil des Regiments an die Avangte,.,“ Garde angeſchloſſen. Am 7. Morgens brachen die rebellit: ſchen Truppen von Condeira auf und gingen mit allem Gepuͤck auf das rechte Uſer Mondego. In derſelben Nacht ging ploͤtzlich auch ein Theil der in Coimbra befindlichen Truppen von da ab, die Einen in der Richtung von Ponte de Mar⸗ cella, die Anderen, wie es ſcheint, ruͤckwaͤrts. Der Komman-. dirende in Nieder⸗Beira werde letzten Nachrichten zufolge in

Tomar und deſſen Umgegend, in dieſer Stellung die alte Strae decken, und mit dem Befehlshaber von Ober⸗Beira in Verbin- dung ſtehen. Letzterer ſtand zu Lamego und unterhielt die Ver⸗ 3₰ 2 bindung mit Alvaro da Coſta, der ſich zu Guimaraes befand. General do Pezo da Rigua, war in Amarante und unter⸗ 8

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hielt die Verbindung mit dem in Tamego ſtehenden General 2 Gabriel. Wie es ſcheint, haben alle dieſe Generale hinrei⸗ chende Streitkraͤfte, um die Rebellen nicht nur zu noͤthigen,

daß ſie ſich nicht weit von Porto zu entfernen wagen duͤrfen, b

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ſondern auch ſie bei guͤnſtiger Gelegenheit anzugreifen. Eine zahlloſe Menge Solbaren en ſich beeilt, nicht nur in p.“ ſiger Hauptſtädt, ſondern auch in Alemtejo und in Algarbten unter die Fahnen zu treten; es genugt zu erwäͤhnen, daß das 5te Infankerie⸗Regiment in der Feſtung Elvas an 700 Frei⸗ willige empfangen hat. 81 Am 2. Juni haben die royaliſtiſchen Guerillas die Re⸗ bellen aus Viſen vertrieben, 150 Mann vom 23ſten nfan⸗. terie⸗-Regiment und einige Milizen von Tondella, die ſich 11 gen Coimbra zuruͤckzogen, wurden voͤllig geſchlagen, bgen

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ſie 50 Mann verloren. Wie es ſcheint, haben die uͤbrigen Truppen, welche Viſen raͤumten, ihrem Befehlshaber zum Trotz, ſich der Sache der Ehre zugeſellt. 8

Privatbrlefe aus Liſſabon vom 14ten berichten, daß ſeit dem Scharmuͤtzel von Viſen kein Gefecht weiter vorgefallen iſt. In der Liſſaboner Zeirung leſt man mehrere Abreſſen

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