eitung.

2 2

No. 176.

Berlin, Sonntag den 6ten Juli.

Amtliche Nachrichten. 2 Kronik des Tages.

Des Koͤnigs Majeſtät haben den bisherigen Regierungs⸗ Rath Vahlkampf zu Arnsberg zum Ober⸗Regierungs⸗Rath dei dem Regierungs⸗Collegio zu Gumbinnen Allergnaͤdigſt zu und die S. bns in 2 Eigenſchaft fuͤr ihn

terhoͤchſt Selbſt zu vollziehen geruhet. 8.

85 Rahſeſtal der peönig haben dem Garniſon⸗Staabs⸗ Arzt Feller zu Spandau das Allgemeine Ehrenzeichen erſter Klaſſe zu verleihen geruhet.

Der bisherige Ober⸗Landesgerichts⸗Referendarius Eduard Robert v. Wolffradt iſt zum Juſtiz⸗Com⸗ miſſarius bei dem Stadtgericht zu Demmin und den benach⸗ barten Unter⸗Gerichten, mit der Anweiſung ſeines Wohn⸗ ſitzes in Demmin, beſtellt worden.

Angekommen: Der Kaiſerl. Ruſſiſche General⸗Ma⸗

jor und Brigade⸗Commandeur Fenſch, von Warſchau.

He

Zeitungs⸗Nachrichten.

TW“ Frankreſch. Deputirten⸗Kammer. 8e; vom 27. Jun.

Zu Anfang dieſer Sitzung legte der Finanz⸗Minlſter einen Bece, hn vers zur Ausfuͤhrung der Verordnung vom 16ten d. M. in Betreff der geiſtlichen Schulen vor. In dem Ar⸗ tikel 7. der gedachten Verordnung wird naͤmlich dieſen Schu⸗ len eine jährliche Beihuͤlfe von 1,200,000 Fr. zur Stiftung alben Stipendien,

von zu 150 Fr. eine jede, zuge chert. „Ohne Unterſtuͤtzung von Seiten des Sn nse, ßerte der Miniſter, „konnten die kleinen geiſtlichen Schulen

bisher nur durch milde Gaben, welche uͤberdies ſtets im Ab⸗ ſen & beſtehen, und mußten daher zu ih⸗ rer Erhaltung —j die ſich dem geiſtlichen Stande nicht widm 8 Sact er durch Zahlung einer Pen⸗ ſion dem in Hulfe kamen. Indem der Ko⸗ nig die Ausfüͤhfuns 2 Landesgeſetze geſichert und die küͤnftig in g. 2 aufzunehmenden Zoͤglinge auf diejenige Zahl x2— geſetzt hat, welche zur vawah⸗ dans geng und Errhaltung des Prieſterſtandes in einem den fniſſen der Klrche emeſſenen Verhaͤltniſſe, jenen gel e der ihnen

2 8 chloſſenen Huͤlfsquellen, andere erd nen. Drn 28

der Unterſuchung des Zuſtandes dieſer Schulen beauftragt 9vefene Commiſſion hatte dberdles einſtiemmig den zu erkennen gegeben, —16 2a kanfüg durch Dotationen und 2 Beihuͤl en ee wuͤrden, um ſie der unangenehmen e eit zu üͤberheben, nach wle vor

ätigkeit d

9 ildthäͤtig es Publikums in

2 Seech Dies, meine en, ſind die Gruͤnde, e

en. veranlaßt haben, Ihnen den nachſtehenden Geſetz⸗Entwu 42* i⸗ laſſen: Es wird dem Miiniſte⸗ rium der geiſtlichen Angelegenheiten auf die Einkunfte fuͤr das Jahr 1829 cin au tlicher Credit von 1,200,000

. Fewiülgt, weſcher auf die Zahlung der durch die

oͤnigl. Verord vom 16. Juni bei den geiſtlichen Se⸗ cundalt. Schulen geſtifteten 8000 halben Stipendien verwen⸗ det werden ſoll.“ Nachdem die Kammer entſchieden hatte, eGeſetz⸗ Entwurf einer beſondern Commiſſion, welche ſn 89

ufe mit der Budgets⸗ Commiſſion zuſammentreten ſo

cher unterdeſſen die Rednerbuͤhne nicht verlaſſen hatte, noch einen zweiten Geſetz⸗Entwurf in Betreff der Dotation der Pairs⸗ Kammer und der Penſionen der alten Senatoren vor. Der im Jahre 1799 geſtiftete Senat war damals in 5 Millionen Franken dotirt worden, wovon 4 Millionen auf den Ertrag der Waͤlder und 1 Million auf die in verſchiedenen Depar⸗ tements verpfändeten National⸗Guͤter entnommen wurden; jeder Senator erhielt eine Beſoldung von 36,000 Fr. Jahre 1814 ſchlug Ludwig XVIII. jene Dotation zu de Kronguͤtern und bewilligte auf dieſelbe verſchiedenen von iim ernannten Pairs Penſionen; gleichzeitig wurde den ren, inſofern ſie geborne Franzoſen waren, eine Penſion von 36,000 18 vorbehalten und ihren Wittwen ein Jahrgeld

von 6000 Fr. zuerkannt. Später ward die Penſion der Se-⸗ natoren auf 24,000 Fr. herabgeſetzt, ſo daß in der letzteren Zeit alljaͤhrlich nur noch 2 Millionen ſowohl zu dleſen Pen⸗ ſionen als zu der Dotation von 146 Pairs ausgeſetzt wa⸗ ren. Dieſer Zuſtand der Dinge ſoll nun durch da vorgelegte Geſetz naͤher feſtgeſtellt werden. Der Entwur dazu lautet folgendergeſtalt:

„Art. 1. Die 2 Milllonen, welche von den, dur den 17ten Artikel des Senatus⸗Conſults vom 14. Nivoſ⸗ XI (4. Januar 1803) zur Dotation des Senats angewieſenen 4 Millionen noch übrig bleiben, werden kuͤnftig nicht mehr 1 auf das Budget gebracht. Art. 2. Die unbeweglichen Guͤ⸗ ter, welche von der Dotation des Senats und der Senato⸗ rerien herruͤhren, werden vom 1ſten Januar 1829 an, zum Beſten des Staats veräußert, und die in das große eingetragene Rente von 1,330,818 Fr. wird vom 22. Sep⸗ tember 1828 an annullirt. Art. 3. Die erblichen Penſio⸗ nen, welche ſich auf 1,700,000 Fr. belaufen, und von 7 Könige verſchiedenen Pairs bewilligt und mit ihrer Pairs⸗ Wuͤrde verknuͤpft ſind, werden in Inſcriptionen 5pCent er Renten verwandelt und bis zum Maxlmum von 12,000 fuͤr eine jede, mit Zinſen⸗Genuß vom 22. September 1828 an, in das große Buch der oͤffentlichen Schuld 8 Art. 4. Die gedachten Renten bilden unveräͤußerliche Majo rate, welche nach den beſtehenden Geſetzen und Reglements verwaltet werden. Art. 5. Erloͤſcht die Palrs⸗Wuüͤrde unter Denen, welche dieſe Majorate erhalten haben, ſo kehren letz⸗ tere zu dem Krongute zurück, und es koͤnnen deren neue nur mittelſt Patente, welche von beiden Kammern verifi⸗ cirt ſind, einem Pair von Frankreich bewilligt werden.

Art. 6. Die Lelbrenten, deren gegenwärtig ſowohl Pairs

ven Frankreich, als Senatoren und deren Wiriwen kraft der Verordnung vom 4. Juni 1814 genießen, werden auf den öͤffentlichen Schatz, namentlich auf den Penſions ⸗Etat üͤber⸗ tragen, jedoch nach Abzug desjenigen Theils, welcher erbli⸗

auf der Pairswuüͤrde, womit jene Pairs bekleidet ſind, haf⸗

tet. Dieſer wird, dem obigen Art. 3. gemäß, in das ber

8 I 24 5*

zur Pruͤfung uͤberwieſen werde, legte der Finanz⸗Miniſter, 8. 2₰

Buch eingeſchrieben. Art. 7. Jedoch werden diejenigen Pene-⸗ ſionen, welche geiſtlichen Palrs bewilligt ſeo⸗ ober ihnen kuͤnftig noch bis zur Hoͤhe von 120,000 Fr. bewilligt werde 8 möͤchten, der Verfügung des Königs vorbehalten, um auf ſolche Erzbiſchoͤfe oder Biſchöfe üͤbertragen zu werden, welche Selne Maj. in die Palrs⸗Kammer berufen moͤchten. Art. 8. Die Frauen der jetzt noch am Leben befindlichen ehemaligen Senatoren haben auch ferner noch, ſobald ſie Wittwen wer⸗ den, ein Recht auf das Jahrgeld der 6000 Fr., welches ih⸗ nen auf die Penſion ihrer Ehemänner zugeſichert war. Art. 9. Die Ausgaben der Pairs⸗Kammer werden alljährlich 2. 2. das ,

Nach Vorleſung dieſes zweiten Entwurfes, welcher vom 15ten d. M. datirt iſt, (der erſte iſt vom 8 die Berathungen uͤber das Ausgabe⸗ Budget fuür 1829. Herr Labbey de Pompleres begann mit einem Ausfalle auf das vorige Miniſterium. Er klagte üͤber die unmähige Höhe

. E“