der Congreß in der letzten Sitzung un

Nord⸗Amerika.

* In London ſind Neu⸗Yorker Blätter bis zum 31. Mai

lingegangen. Der Congreß hat am 27ſten ſeine diesjaͤhrige ſbung geſchloſſen. Der American ſagt von letzterer, daß * ſich durch Vernachlaͤſſigung der öͤffentlichen Geſchaͤfte, durch große Bitterkeit in perſoͤnlichen Beziehungen und durch Verletzung alles bei der Oppoſition gewoͤhnlichen Anſtandes ausgezeichnet, und daß der Schluß derſelben ein Schauſpiel von rohem, pöbelhaftem Streit und Laͤrmen dargeboten häͤtte. Dieſe ſcharfe Sprache (beißt es in der Times) ent⸗ ſprang augenſcheinlich aus des Schrelbers Ueberzeugung, daß ter dem Einfluß von Jackſons Parthei geſtanden habe; woraus hervorgehen wuͤrde, daß dieſe ſtärker ſeyn muͤſſe, als man bisher glaubte. Am Tage vor dem Schluſſe ward der Vorſchlag gemacht und an⸗ genommen, nahe bei dem Ausfluß des Miſſiſippi zur Be⸗ ſchühung der Schifffahrt auf dieſem Strom einen küͤnſtlichen Hafen zu bauen. In Betreff der Bank von Niagara ſcheint eg, daß man Verauſtaltung getroffen habe, ſie in der Aus⸗ uͤbung ihrer Rechte zu beſchraͤnken, und ihr ſowohl den Em⸗ pfang und die Auszahlung ihrer Schulden, als die Anſtel⸗ lung ihrer zwei Empfaͤnger zu unterſagen; eine Maaßregel, die denſelben Eindruck machen muß, als wenn ſie von einer anquerott⸗Commiſſion ausgegangen waͤre. Der Praͤſident von Mexico hat dem in Mexico reſidirenden Miniſter der Vereinigten Staaten offiziell bekannt gemacht, daß der bis⸗ her von Amerikaniſchen Unterthanen nach Matagorda, und laͤngs der Kuüſte des Staates von Texas, getriebene Seene verboten ſei, und daß alle Schiffe, die es verſuchen ſollten, ihre Ladungen zu loͤſchen nnd ſich den Haͤfen zu naͤhern, die dem fremden Handel nicht geſetzlich offen ſtaͤnden, angehalten und als Schleichhäͤndler⸗Fa rzenge behandelt werden wuͤrden. Suüd, Amer ſka. „27 Wir haben, ſagt die Times, die Abſchrift der Botſchaft des Chefs der vollziehenden Gewalt in Chili, Don Franzisco Antonio Pinto, an die conſtituirende Verſammlung ſeines Staats empfangen. Dieſes Dokument iſt von Wichtigkeit; da es aber eine Menge von Localitaͤten berührt, ſo beſchraͤn⸗ ken wir uns nur auf die Anfuͤhrung ſolcher Stellen, die un⸗ ſeren Leſern intereſſant ſeyn duͤrften.

Dieſe, vom 25. Februar datirte Mittheilung faͤngt da⸗ mit an: den Zeitpunkt, in welchem die Deputirten ſich ver⸗ ſammelten, als von ſo lůͤcklichen 127899 begleitet zu ſchildern, wie die Republik e nie gehabt haͤtte, und haͤlt ihn zur Entwerfung einer Verfaſſung geeignet. In Be⸗ treff auswärtiger Beziehungen befinde ſich Chili mit allen Freiſtaaten der neuen Welt in den beſten freundſchaftlichen und commerziellen Verhältniſſen. Mexico, Guatemala und Columbia ſchritren vorwärts und haͤrten von Spanien nichts zu fürchten. Von Buenos⸗ Ayres heißt es, daß es ſeinen Kampf mit Braſilien's Kaiſer, allein und wuͤrdig fortſetze, und durch ſeine heldenmuͤthige Vertheidigung die Sache der Freiſtaaten gegen die Throne behaupte. Was England betrifft, ſo haͤtte die Republik es der Nationalwuͤrde fuͤr an⸗

emeſſen gefunden, ihren Geſandten von London zuruͤckzuru⸗ sen weil er als ſolcher dort nicht anerkannt worden, und man habe einen General⸗Conſul dorthin ernannt, theils weil ,— ihn in dleſer Eigenſchaft anerkennen werde, und thells um die Unterhandlungen wegen der Anleihe zu beſor⸗ gen. Welterhin heißt es, der Koͤnig von Frankreich habe durch Ernennung eines General⸗Conſuls in Santiago ſeine Zuſtimmung zu TChilt's erkennen gegeben.

nur Ungbhaͤngigkeit zu Die innern Verhaͤltniſſe der Fepatit werden leicht be⸗ rüͤhrt werden. Am Schluß wird der Gelder erwähnt, welche

der Abbate Molina, Ver aſſſer der Geſchichte von Chili, aus Jralien ſeinen hieſigen Landsleuten 29 beſten Colle, iums fuͤr wiſſenſchaftlichen Unterricht, überſchickt haͤtte.

le werden als ſehr ſchlecht geſchildert; das Syſtem der Einkuͤnfte iſt ſo beſchaffen, daß man nicht mit Sicher⸗ beit auf gehörige Deckung der rechnen koͤnne. Es werden Mitrel zur Tilgung der einheimiſchen Schuld ange⸗ eben, worauf der Praͤſident unter andern ſagt, daß die 2 den gröͤßten Theil der Einnahme zur Erhaltung der activen Armee erheiſcht haͤtte und noch er⸗ heiſche, aber auch in cben dem Grade alle Klaſſen von Chi⸗ li's Bewohner auffordern, fuͤr die Herbeiſchaffung hinlaͤngli, cher Fonds zur Tilgung der ruͤckſtaͤndigen Dividende ſowo l, als Abzahlung der kuͤnftigen, zu ſorgen.

In einem Schreiben aus Cucuta vom 7. April heißt es (Londoner Blättern zufolge) unter andern: In der letzten Zeit harte es Freunde und Credit verloren, aber jetzt faͤngt der Zuſtand der Dinge an, beſſer zu werden. Bolivar iſt aus ſeinem ſchlummeraͤhnlichen Zuſtande erwacht, und hat Maaßregeln ergriffen, die ſowohl ſeiner Wuͤrde, als doms

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daezceiit eet

Heil ſeines den, in den Provinzen von Guayna Apevie, Cumina und Zulla beſtehenden Mißbraͤuchen, beſchloß er, ſie zu beſuchen, und hat er deshalb zur Betreibung der laufenden Geſchaͤfte

angemeſſen ſind.

einen Verwaltungs⸗Rath eingeſetzt, mit welchem er, als Oberhaupt, durch ſeinen Secretair, den General Soublette, in Verbindung bleibt. Ravenga zieht ſich nach Caraccas zu⸗ rüͤck. Dieſer Schritt des Befreiers hat ſeinen Freunden neues Leben und neue Kraft gegeben, und ſeine Popularitaͤt wieder hergeſtellt. Die ernannten Miniſter ſind rechtſchaf⸗ fene und geſchickte Maͤnner, und die Ausſicht auf eine kraͤf⸗ tige und rechtliche Verwaltung hat Alles mit vollem Ver⸗ trauen belebt, und wir ſind voͤllig zu der Erwartung berechtigt, daß ſich die neuen Finanz⸗Maaßregeln eben ſo vortheilhaft in der Wirklichkeit auswelſen werden, als es die der vorigen Mi⸗ niſter auf dem Papier waren. In Folge der Begebenheiten in Carthagena aͤnderte der Befreier, der Bogota am 16ten Maͤrz verlaſſen hatte, ſeine Reiſeroute; da er aber wahr⸗ ſcheinlich unterwegs von der dort wiederhergeſtellten Ruhe gehoͤrt haben wird, ſo iſt es ungewiß, ob er dorthin gehen wird. [Ich habe auf unſerm gegenwärtigen Wege von Venezuela nach Ocana viele der einflußreichſten Glieder des Congreſſes geſehen, die mich verſicherten, daß Bolivar's Freunde den Sieg davon tragen wuͤrden, und daß man beabſichtige, ihn bis zum Jahr 1831, als der geſetzmaͤßigen Periode zur Verſammlung des Convents die unumſchraͤnkte Gewalt zu üͤbertragen. Seit der Ernennung des Verwal⸗ tungs⸗Rathes iſt alles beſſer geworden, und die Geſchaͤfte ſchreiten in allen VerwaltungsZweigen vorwaͤrts. Bolivar iſt entſchloſſen, den Staatsglaͤubigern gerecht zu werden; geſchehen wird es gewiß und das vielleicht bald; er betrach⸗ tet es als ſeine perſoͤnliche Ehrenſache, das Vertrauen der Britiſchen Glaͤubiger zu gewinnen. Man kann ſich verſichert halten, daß er, ſobald die unumſchraͤnkte Macht in ſeiner Hand iſt, Mittel finden werde, die Dividende zu bezahlen.

Vermiſchte Nachrichten.

2 Oeffentliche Bibltotheken in Kopenhagen.

Es giebt deren drei, naͤmlich:

1. Die große Kaͤnigliche Bibliothek. Sie befin⸗ det ſich in einem anſehnlichen, ſuͤdwaͤrts vom Schloſſe Chriſtians⸗ burg gelegenen Gebaͤude, worin fruͤher auch zugleich die ſo⸗ genannte Kunſtkammer war, deren Local aber im Jahre 1825 der Bibliothet uͤberlaſſen wurde. Dieſe Blbliothek enthaͤlt ungefahr 400,000 Bände *) und verdient daher —2 den vorzuͤglichſten Bibliotheken Europa's an die Seite geſte zu werden. je iſt vom Köͤnig Friedrich III. geſtiftet und das Gebaude fuͤr dieſelbe ward im Jahre 1669 vollendet. Als ein eigener abgeſonderter Theil derſelben iſt die nordiſche Bibliothek zu betrachten, welche ſeit dem Jahre 1781 geord⸗ net, Alles enthaͤlt, was zur Literatur der Däniſchen Staa⸗ ten gehoͤrt, nebſt Vielem der mit ihr in ſtehenden Schwediſchen Literatur, ſo wie auch Alles was ſich auf die Seeevbe, Geſchichte und Sprache Norwegens und Schwe⸗ dens bezieht.

Die Hjelmſtjern⸗Roſenkra Buͤücherſammlung, welche im Jahre 1807 der Bibliothek einverleibt wurde, beſitzt viele, die Daͤniſch⸗Norwegiſche Literatur betreffende typographiſche Seltenheiten. Die Koͤnigliche Bibliothek hat bedeutende Manuſerlpt⸗Sammlungen, worunter viele zur Orientaliſchen Literatur gehoͤren. Dieſe Handſchriften und kritlſchen logen Reiske, die von großem Werth fuͤr das Studium de Orientaliſchen und gelehrten Sprachen ſind, einen bedeuten⸗ 3 den Zuwachs bekommen. Die letztgenannte Sammlung hatte der bekannte Daͤniſch; Geſchichtſchreiber Peter Fr. Suhm

ſtarb 1798) gekauft, und ſie dann mit ſeiner ausgeſuchten Larhchen im Jahre 1798 nach Copenhagen gebracht. 8 Die Thottſche Manuſcripten Sammlung (4154 Nummern) und Palzͤotypen (6159 B.) geſchenkt vom Staats⸗Miniſter Grafen Otto Thot wurden im Jahre 1786 in Empfang ge. nommen. Unter den Thottſchen Paläͤotypen ſind 250 vor 1480 und darunter, 25 vor 14 20 gedruckt. Eine Einrich, tung unter dem Namen Muſeum wurde im Jahre 1809 mit der Bibliothek in Verbindung geſetzt, mit der Beſtim⸗ mung die Herausgabe eines Theils der unbenutzten Handſchrif⸗ ten uͤnd wiſſenſchaftlichen Schätze, welche die Bibliothek be. ſitzt, zu befoͤrdern. Die Zeit⸗Umſtaͤnde haben indeß die Aus⸗ führung dieſer Idee bisher verhindert.

2* Nveruy in Kidbenhavens Beſtrivelſe, Ki 8,naeehervf 8”ah d2 Bün 1n Eee a9en 2

endaſe wir er jaäͤhrliche Fon n + chern zu 3000 Rthlrn. angegeben. 8. gr

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