Zufolge Verordnung vem 19. Januar 1821 ſoll in Dänemark, auf Island und in den Tolonieen Jeder, auf deſſen Verlag oder Koſten eine Schrift erſcheint, zwei Exem⸗ plare, wovon 1 auf Schreibpapier zur Koͤniglichen Bibliothek unentgeldlich abgeben, ſelbſt wenn die Schrift im Auslande gedruckt iſt. Eben dies gilt von Kupferſtichen, Steindruck und anderen hierher gehöͤrigen Kunſtwerken. Dieſe Pflicht lag vorher jedem Buchdrucker ob; was in den Herzogthuͤ⸗ mern noch der Fall iſt. Zu der Koͤnigl. Bibliothek gehört die in zwei Saͤlen aufbewahrte große Kupferſtich⸗Sammlung in 3 Hauptabtheilungen:

a) die älteſte Sammlung von 47,228 Bläͤttern in 55 großen Bänden; worunter viele Bände von der groͤßten Seltenheit. Die erſten Werke dieſer Sammlung ſind aus der Zeit Koͤnig Chriſtians V. gegen Ende des 17ten Jahr⸗ hunderts

b) eine neuere Sammlung von 29,016 Stuͤcken, welche im Jahre 1783 dem Etatsrath von Waſchersleben abge⸗ kauft, und nun nach den verſchiedenen Schulen und Mei⸗ ſtern geordnet, 217 größere und kleinere Baͤnde ausmacht.

c) Pinacotheca Dano - Norvegica, entſtanden durch vieljährige ſorgfaͤltige Bemuͤhung des Conferenz⸗Raths Fr. Adam Muͤller. Dleſe Sammlung enthält in 26 ſehr gro⸗ ßen Baͤnden, etwa 4500 Kupferſtiche nicht nur von Al⸗ lem, was Daͤniſche Kupferſtecher in dieſer Kunſt geliefert haben, ſondern auch, was von auslaͤndiſchen Kunſtlern, Daͤnemark betreffend, in Kupfer geſtochen iſt. Schade, daß dieſe Sammlung ſeit dem Tode des Stifters (17959 nicht fortgeſetzt wurde.

Die Koͤnigliche Bibliothek iſt ſeit 1793 Benutzung frei gegeben; an jedem Werkta Uhr ſindet der Zutritt zum Leſe⸗Saale werden die Buͤcher auch,

zur oͤffentlichen e von 11 bis 2 tatt; gußerdem unter Beobachtung gewiſſer Vor⸗ ſchriften, zur Mitnahme nach Hauſe verliehen. Im Leſe⸗ Saale ſteht eine vortreffliche Buͤſte des gelehrten Hjelmſtjerna vpon Thorwaldſen gearbeitet. Sie iſt ein Geſchenk der Toch⸗ rteer des Hjelmſtjerna, der verwittweten Graͤfin von⸗Roſen⸗ crone, und wurde im Jahre 1827 dort aufgeſtellt. II. Die Univerſitäts⸗Bibliothek. Sie wird in einem langen Saale uͤber dem Gewoͤlbe der Trinitatis⸗Kirche aufbewahrt, und beſteht ungefähr aus 100,000 Bänden. Als ausgezeichnete beſondere Theile derſelben verdienen angefuͤhrt zu werden:

a) Die von Arne Magnuſſen geſchenkte, meiſt aus ungedruckten Sachen auf Pergament und Papier beſte⸗ hende Sammlung, welche dazu dient, die Geſchichte, Sprache und Alterthuͤmer, und die Geographie der nor⸗ diſchen Länder aufzuhellen.

b) eine ſeltene Sammlung von Büͤchern in der Sans⸗ krit⸗Sprache und in den uͤbrigen orientaliſchen Sprachen, welche theils geſchenkt, theils vom Botaniker Dr. Med Nathan Wallich herbeigeſchafft, und mit dem, was die Bibliothek vorher in dieſer Art beſaß, ſo wie mit den lin⸗ guiſtiſchen, durch Profeſſor Raſtk geſammelten Schaͤtzen in Verbindung geſetzt worden iſt.

c) Die Moltkeſche Sammlung von Werken im Fache der Naturgeſchichte, geſchenkt vom verſtorbenen Geheimen Staats⸗Miniſter, Grafen J. G. Moltke.

d) Die Däͤniſch⸗juridiſche Buͤcher⸗ Sammlung des Etatsraths Schon, im Jahre 1822 der Bibliothek uͤberlaſ⸗ ſen. Zufolge der oben gedachten Verordnung vom 19.

anuar 1821 muß auch dieſer Bibliothek 1 Exemplar auf chreibpapier von Allem, was in Dänemark, Island und den Colonieen verlegt wird, unentgeldlich eingeſandt wer⸗ den. Seit dem Jahre 1776 hat die Bibliothek einen Leſe⸗ ſeſaagl, welcher tuͤglich von 10 bis 2 Uhr offen iſt, und in

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woelchen Stunden auch Buͤcher zur Mitnahme ausgeliehen werden. 8 IIHI. Die Claſen'’ſche Bibliothek. Sie befindet

ſich in einem ſchoͤnen dazu aufgeführten Gebaͤude in der Amalten⸗Straße, beſteht aus ungefaͤhr 30,000 Banden, und iſt beſonders reich im mathem ſchen, naturhiſtoriſchen, oͤko⸗ nomiſchen, phyſiſchen und polytechniſchen Fache. Die Stif⸗ ter dieſer Bibllothek ſind die Gebrüͤder J. F. Claſen (geſt⸗

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1792) und der Geheime Conferenz⸗ ath Claſen (geſt. 1825). Jener hatte in ſeinen teſtamentariſchen Dispoſitionen unter andern feſtgeſetzt, daß ſeine Buͤcherſammlung zum oͤffent⸗ lichen Gebrauche und eine jährliche Summe zur Vergroͤßerun

derſelben dienen ſollte. Dieſer ließ auf eigene Koſten, na

einer von ihm ſelbſt entworfenen Zeichnung, das Bibllothek⸗ Gebaͤnde aufführen. Im Jahre 1796 wurde die Bibliothek darin geoͤffnet. Sie hat einen Leſe⸗Saal. Die Zeit des Zu⸗ tritts zum Leſe⸗Saal, in welcher Zeit ebenfalls Buͤcher aus⸗ geliehen werden, iſt des Dienſtags, Mittwochs, Donnerſtags und Freitags von 11 bis 2 Uhr. In der Bibliothek ſteht 8 eine aus Kanonen⸗Metall gegoſſene Buͤſte des & pgr⸗

aſen.

Außer den drei hier genannten 5 entlichen Bibliotheken haben uͤbrigens noch die Jüeusgiſche Akademie, der botaniſche Garten, die Veterinair⸗Schule, das Paſtoral⸗Seminarlum, und die Kunſt⸗Akademie beſondere nicht unbedeutende Buͤcher⸗ ſammlungen.

Bei dieſer Gelegenheit ſcheint es nicht unpaſſend, des Athenaͤum's zu erwaͤhnen, einer ſeit dem 1. Mal 1825 zu Kopenhagen entſtandenen Geſellſchaft, die zum Hauptzweck hat, ihren Mitgliedern in verſchiedenen Leſe⸗Saͤlen, zum Leſen der vorzuglichſten fremden (Deutſchen, Fran ziſchen⸗ Engliſchen, Norwegiſchen, Schwediſchen) und facdndeſehes Zeitungen, Flugſchriften, periodiſchen, uͤberhaupt aller Schrif⸗ ten, die füͤr gebildete Maͤnner von Intereſſe ſind, Zu⸗ tritt zu geben.é Es iwurde auch bei der Stiftung der Ge⸗ ſellſchaft beſtimmt, daß, ſobald ihre Buͤcher⸗Sammlung bis auf 1000 Bande angewachſen ſey, Buͤcher an die Mitglie⸗ der derſelben ausgellehen werden ſollten; hiemit wurde am 1. October 1827 der Anfang gemacht. Reiſende koͤnnen in die Geſellſchaft eingefuͤhrt werden, und die Leſe⸗„Däle auf 8 Tage unentgeitlich benutzen; fuͤr den ferneren Zutritt muß eine Eingangs⸗Karte gegen eine unbedeutende monatliche Abgabe geloͤſet werden. Die Geſellſchaft zaͤhlt bereits uͤber 400 wirkliche Mitglieder, und man findet in den Leſe⸗Säͤlen ſtets eine Verſammlung angeſehener und intereſſanter Maͤn⸗ ner, ſowohl des In⸗ als des Auslandes, vereinigt.

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Koeͤnigliche Schauſpiele.

Montag, 7. Juli. Im Opernhanſe: Beliſar, ro 2 tiſches eneg niedn 5 Abtheitungen, von Eduard v. Scchene⸗ (Mlle. Muͤller Irene.) IE

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Königsſtädtſches Theater.

„Montag, 7. Juli. Die Heirath par ſorce oder: Der weibliche Huſar. (Neu einſtudirt.) zum Erſten⸗ male: Der Lieferant und der Hund. 2 audeville⸗Poſſe in 1 Aet, nach einer in Rußland vorgefallenen Anekdote bearbei⸗ tet von Max Larceſo.

Dienſtag, 8. Juli. Fiorella, oder: Das Hospicium St. Oper in 3 Akten; Muſik von Auber.

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Auswartige Börsen. b

Amsterdam, 1. Juli. B 8 err. 5p Ct. Metalliq. 90 ½, Hank-Actien 1310. Part. Obli- Rass. Engl. Aal. 85 ⅞. Ruas Anl. Hamb. Cerufic. 83⅔-. 5.

Frankfurt a. M., 2. Jak.

Oest gat. 367]ü.

Oesterr. 5pCe. Metalli 22 513 2 Actien 1286. EEI““ EEEE 24

lamburg, 4. Jali. 2

1 Oesterr. 5p Ct. Merall

i 3 ⁄1. Pari. Oblig. 122 ½. Ru.a. —“ Lnek

lamburg Cerüßc. 845⅞.

St. Petersburg, 27. Juni.

Hambu „3 Mon. 9 ½ . 8 Süberrubel 372. Kop 2 ee vꝓpCuge

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