Allgemein
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dieſen allen ee mehr als 6641 Schuͤler, welches das Verhaäͤltniß der Unterricht Em⸗ pfangenden zu der 24* Volkszahl von 7 zu 1000 ſtellt. Die Schüͤler ſind, mit Ausnahme von 60 Maͤdchen aus den — ſämmtlich männlichen Geſchlechts, und es befinden
Schulen beträgt 533 und in
leſen bloß 243 Muſelmaͤnner; die uͤbrigen ſind
— vögſer in Liner Schule wird die Engliſche 8.ge gelehrt, die Tamuliſche in 4, die Perſiſche in 21, die Marat⸗ riſche in 23, die Teluguſche in 226, die Carnatiſche in 235. Außer dieſen Schulen giebt es noch 23 Anſtalten ausſchließ⸗ lich fuͤr Braminen, in welchen einige von den Wiſſenſchaften der Hinduhs, naämlich Theologie, Aſtronomie, Logik und Ge⸗ ſetze auf unvollkommene Weiſe in der Sanſtritſprache vorge⸗ trägen werden. Die Lehrart in dieſen, wo ſich auch Er⸗ wachſene unter den Lernenden finden, iſt von der in den Kinderſchulen der Hinduhs betriebenen ganzlich 8. denn in den letztern lehrt man in den verſchiedenen Landes⸗ Dialekten ausſchließlich nur Leſen, Rechnen und Schreiben. Mit fuͤnf Jahren beginnt bei dem Kinde der Hinduhs
der Unterricht. Sobald es dieſes Alter erreicht hat, werden der Lehrer und die Schuüͤler der Unterrichts⸗Anſtalt, in welche das Kind geſendet werden ſoll, in das Haus der Eltern ein⸗
jeladen. Alle ſetzen ſich in einen Kreis um das Bild des — das Kind wird eingeweiht und ſitzt dem Bilde ge⸗
rade gegenuͤber. Zu ſeiner Seite ſitzt der Lehrer, und nach⸗ dem er gewiſſe Opfergaben angezuͤndet und dargeboten hat, ſpricht er dem Kinde ein Weisheit erflehendes Gebet zu Gu⸗ naſa vor und das Kind ſpricht ſolches nach.
Hierauf ſchreibt er, den Finger des Kindes fuͤhrend, den moſtiſchen Namen des Gottes in Reis und wird mit Geſchenken entlaſſen. Mit dem nächſten Morgen beſucht das RNind die Schule. Kinder, deren Eltern arm ſind, beſu⸗ chen die Schule häufig nur einige Jahre, dahingegen die —2 wohlhabender Eltern wohl 14 bis 15 Jahr in der⸗ ſelben bleiben.
Mit 6 Uhr Morgens beginnt der Unterricht an jedem Tage. Das erſt kommende Kind erhält den Namen von Saraswatih, der Gottheit der Gelehrſamkeit, und dieſer wird ihm als Chrenzeichen in die flache Hand geſchriehen; das Zweite erhaält eine Ziffer, welches weder Lob noch Tadel bedeuten ſoll; das Dritte bekommt einen Schlag und bei alle nach ihm kommenden ſteigen die Schlaͤge um einen in der Zahl. Körperliche Strafen ſind uͤberhaupt haͤufig und durchgängig im Gebrauch. .
Unter den Schülern findet ein untergeordnetes Verhaͤlt⸗ niß Statt und nur die reifern ſtehen unter der unmittelba⸗ ren Aufſicht des Lehrers. Gewoͤhnlich iſt die Schule in vier Klaſſen getheilt. Das Kind lernt das Leſen durch Schrei⸗ den des Alphabets in Sand, nicht alſo wie in Europa durch lautes Herſagen der Buchſtaben. Sobald das Kind die Buch⸗ ſtaben weiß, ſo geht es an die Zuſammenſtellung derſelben und an die Bildung von Silben und Woͤrtern und zuletzt an die Erlernung der Zahlzeichen. Darauf folgt Addition, Subtraction, Multiplication und die Bruͤche eines Ganzen, aber nicht durch Decimal⸗Zahlen, ſondern mit 4 und daß bis zu ei⸗ ner großen Hoͤhe, aufgeloſt. Alsdann kommt das Schreiben, das Leſen fremder Schrifthaͤnde, Briefſchreiben, Figurenzeichnen, Auswendiglernen von Gedichten an die Reihe; das letztere beſondersum eine reine und richtige Ausſprache zu erlangen. Die vornehmſten Lehrbuͤcher ſind die alten Volksſchriften des Ramayana und andere: doch ſind hier fuͤr die Kinder der arbeitenden Klaſſen auch noch Religions⸗Buͤcher im Ge⸗ brauch, welche ſie ſleißig leſen muͤſſen. Seltener ſind die Sprachlehren und Wörterbuͤcher, für welche ſich doch keine
enaue Kenntniß der Sprache erreichen laͤßt; aber ſie haben döhere Preiſe und die Armuth der Lehrer hindert ihren
Ankauf. ſ 2 der boͤſe Gebra Zu bedauern iſt, daß ſo Vieles ⸗
Fge d die 1 Gedaͤchtniſſe ein — was ſie nicht verſtehen. Selbſt unter — vachſenen ſind immer nur wenige Leſer, welche den In⸗ halt der die in den Haͤnden der Kinder ſind, zu faſſen wiſſen. Jeder Schulknabe iſt im Stande, eine un, zählbare Menge Verſe herzuſagen; aber ſein Verſtaͤndniß iſt
d. apagol's. as a2 Penes i ais jenes, Nachahmung verdient, iſt
auch herrſcht,
die Weiſe, auf welche die Kinder einander unterrichten und lernen
Dieſe Gewohnheit wuͤrde ge⸗
von einander
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wiß die Geiſteskräfte der Lernenden in weit hoͤherm Grade wecken und uͤberhaupt weit groͤßere Fortſchritte h Are⸗ wenn nicht ein zu großes Hinderniß in der Unpollſtändigkeit der Lehrmittel und der Unwiſſenheit der Lehrer laͤge. Aber auch außerdem kommt der Unterricht unter den Eingebornen in dieſer Provinz in Verfall, und nichts ſcheint hier die Schuld in einem hoͤheren Grade zu tragen, als die immer roͤßer werdende Armuth der Bewohner, die durch die Ein⸗ ſähran der Engliſchen Fabrik⸗Waaren den bedeutendſten ihrer Nahrungszweige verloren haben. Was die Britiſche Regierung in Oſt⸗Indien betrifft, ſo koͤnnte man ihr nur auf ſehr ungerechte Weiſe den Vorwurſ machen, daß ſie Erziehung und Bildung unter den Einge⸗ bornen nicht zu beföcdern geſucht habe. Den Braminen wurden ehedem Beſoldungen in Geld und Ländereien gege⸗ ben, ſobald ſie eine Schule für eine oder mehrere Wiſſen⸗ ſchaften hielten und dieſe Dotationen vererbten ſich, aber die Erben derſelben beſaßen weder den Geiſt noch den Eifer ih⸗ rer Vorfahren und ſo verſchwand der Nutzen der liberalen Stiftungen und ihre Fruͤchte gingen in den Handen un⸗ brauchbarer oder unwürdiger Begünſtigten verloören. Jetzt erhält von allen 533 Schulen der Provinz nicht Cine Unter⸗ ſtuͤtzung vom Staate. Der Berichterſtatter wendet ſich des⸗ halb mit dringenden Vorſtellungen in Betreff einer Verbeſſe⸗ rung des öffentlichen Erziehungsweſens in dieſen Gegenden an die Britiſche Regierung. Die wohlhabenden Klaſſen, meint er, duͤrften allerdings auch zur Beiſteuer für Errei⸗ chung des ſchoͤnen Endzwecks herangezogen werden; aber den erſten Beitrag müſſe die Reglerung leiſten. Alsdann koͤnne die Zuruͤcknahme der jetzt ungebuͤhrlich henutzten, zum Beſten des Unterrichtsweſens einſt geſchenkten Ländereien erfolgen, und ſo nur moͤge ſich bald ein Schul⸗Fonds bilden, der alle aufgewendeten Ausgaben reichlich und ohne Schwierigkeit er⸗ ſetzen werde.
So groß der Glanz und Aufwand iſt, mit welchem in ganz Bengalen die Feier des Doorga⸗Poja vollzogen wird, eben ſo bedeuteud ſind die Anſtalten, ſo reich die Pracht, welche man in Ober⸗Hindoſtan auf die Feſtlichkeit das Rama⸗ Lihla oder die dramatiſche Darſtellung der Geſchichte des Rama wendet. Dieſes Feſt, welches mit dem neuen Jahre beginnt, faͤllt nahe mit der herbſtlichen Nachtgleiche zuſam⸗ men und dauert vierzehn Tage. Es hat kein ſo hohes Alter als jenes, wenigſtens geht die dramatiſche Darſtellung des Ramayana, welche den Haupttheil der ganzen Feier aus⸗ macht, nicht uͤber 150 Jahre hinaus. Der Verfaſſer der Bhakha⸗Ueberſetzung, in welcher das Werk, das der Gegen⸗ ſtand jener Darſtellung iſt, jetzt geleſen wird, hieß Tulſih⸗ Das, und ſein Gedicht fällt ins Jahr 1574. Doch iſt es wahrſcheinlich, daß eben daſſelbe ſchon vorher im Sanſkrit vorhanden war. 4
Das Rama ⸗Lihla wird in Benares auf fuͤnf oder ſechs verſchiedenen Plaͤtzen dargeſtellt, doch auf den meiſten derſel⸗ ben abgeküͤrzt und unvollſtändig. Die aus Eingebornen be⸗ ſtehenden Regimenter wenden bedeutende Koſten darauf; den groͤßten Aufwand macht jedoch der Rajah von Benares, der faſt das Ganze in 20 bis 30 hinter einander folgenden Ta⸗ gen leſen und die zur dramatiſchen Darſtellung geeigneten Abſchnitte des Werkes, nach Art der Schauſpiele, durch Perſonen ausfuͤhren laͤßt.
Das Ganze der Darſtellun ſtumme Handlung, und die Perſonen, welche man dazu braucht, ſind ſo zahlreich und in der Regel ihres Geſchäͤfts ſo unkundig, daß die, welchen die Leitung obltegt und von denen man ſagen koͤnnte, daß ſte die Stelle der Maſchinen⸗ Meiſter vertreten, die größte Muͤhe haben, die Action mit dem Chore der die heilige Legende ſingenden Prieſter in Ein⸗ klang zu verſetzen. Die Scenerie iſt freilich impoſant und, ſo viel es geſchehen kann, natuͤrlich: z. B. wo der Ganges oder das Meer erforderlich wird, verlegt man die Scene an das flache Ufer irgend eines Waſſers, und iſt die Nacht nothwendig, ſo geſchieht die Darſtellung unter Fackelſchein. Ajodhya, Junukpoor, Chitrakot und Kiskindha, die vornehm⸗ ſten Lokalitaͤten des Gedichts, werden durch eben ſo viele Gaͤrten in der Stadt erſetzt.
Zur Darſtellung von Lunka, wird eine kuͤnſtliche Feſtung von und das Ganze gelb angeſtrichen,
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iſt nothwendigerweiſe eine
der Hauptſtadt Rawun's Erde und Papier gebaut, damit es dem Golde ähn⸗
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