rung des Budgets von 1826 und wegen der Zuſchuͤſſe fuͤr 1827, vorzuͤglich aber uͤber die Ausgaben des Spaniſchen Krieges geſprochen haben, denn in dieſer letztern Hinſicht billige ich es zwar, daß die Commiſſton Ihnen unſere For⸗ derung an Spanien als ein Recht dargeſte Ut, nicht aber, daß ſie Ihnen zu deren Realiſtrung Hoffnung gemacht hat. Spanien hat uns durch ſeine inneren Zwiſtigkeiten eine gute Lehre gegeben, und uns ſonach, ſtatt der Zahlung, einen Dienſt geleiſtet; dies iſt aber auch alles, was es leiſten wird.“ (Geläaͤchter.) Der Redner erhob ſich hierauf gegen die Bewilligung mehxerer Gehälter an einen und denſel⸗ ben Beamten, und verlangte nachdruͤcklich, daß die Aus⸗ gaben in dem Budget genauer als bisher ſpecificirt wuͤrden. Um zu beweiſen wie noͤthig dieſes ſei, fuͤhrte derſelbe einen Fall aus dem Jahre 1822 an, wo, nachdem die Kammer das Gehalt fuͤr eine Sinecure geſtrichen hatte, der Inhaber derſelben nichts deſto weniger fortfuhr die Beſoldung zu be⸗ ziehen, deren Betrag nunmehr anderen Beamten abgezogen wurde. Auf die Beſoldungen der Staats⸗Miniſter und des Staats⸗Raths hielt der Redner große Erſparnlſſe fuͤr ſmoͤg⸗ lich; dagegen glaubte er, daß dem Minſſterium der auswär⸗ tigen Angelegenheiten die verlangten Summen unverkuͤrzt bewilligt werden muͤßten. „Man muß,“ zußerte derſelbe, „dem Miniſter, welcher ſich an der Spitze dieſes Departe⸗ ments beſindet, alle die Mittel an die Hand geben, welche ur Erhaltung der Wuͤrde Frankreichs noͤthig ſind. Seine IAeeen Geſinnungen geben mir Hoffnung zu dieſer Erhal⸗ tung, und ſeine Sprache ſcheint mir mit ſeinen Geſinnun⸗ en übereinzuſtimmen. Eine ſchoͤne Laufbahn oͤffnet ſich vor e es handelt ſich nicht mehr darum Geld unter die Re⸗ bellen zu vertheilen, oder bel unſern Nachbarn einen Aufſtand zu beguͤnſtigen, oder die Legitimität zu compromittiren. Frank⸗ reich, welches durch die geſunkene Politik Englands ſo ſehr begünſtigt wird, kann, wenn es ſich klug benimmt und mit Feſtigkeit auftritt, leicht der Schiedsrichter von Europa wer⸗ den. Erbe des Ruhmes, den England zuruͤckweiſet, vertraut dieſen Schatz dem Miniſter, deſſen freimuͤthige rklärungen mich zu dem Glauben berechtigen, daß die Re⸗ vlerxung keines fremden Impulſes beduͤrfe, um den Geſetzen er Ehre, der Gerechtigkeit und der Menſchlichkeit gemaͤß zu andeln. Betruͤben muß es mich indeſſen tief, wenn ich die riechen von dem Joche der Tuͤrken immer noch nicht gänz⸗ lich befreit ſehe. Es iſt nicht hinreichend, daß Anige — der Gefangenſchaft entriſſen worden ſind; das ganze Syſtem der Pforte muß umgeſtürzt, die Chriſten muüſſen von einer im Frieden gewaltthaͤtigen, im Kriege grauſamen Herrſchaft einer Regierung befreit werden, welche ihre Gefangenen er⸗ mordet, ihre eigene Unterthanen mit Feuer und Schwert verfolgt, ſich uͤber alles Voͤlkerrecht hinwegſetzt und fuͤr ſſdes Mitleiden unempfindlich iſt.“ Das Budget des Miniſte⸗ riums des Innern gab Herrn Benj. Conſtant Gelegenheit, eine groͤßere Verbreitung des Elementar⸗Unterrichts, ſo wie die Abſchaffung des Brandmarkens zu verlangen; er durch⸗ lief hierauf noch die Ausgaben der Miniſterien der geiſtlichen Angelegenheiten und der Marine, nahm ſich des Univerſitaͤts⸗ Monopols an, und ſchloß mit folgenden Worten: „Ich eile nunmehr zu den Arbeiten zuruͤck, die Sie mir auferlegt ha⸗ ben, da Sie mit Recht erwarten duͤrfen, daß wir Ihnen recht bald berichten werden, wie weit wir mit unſerm Geſchaͤfte vorgeruͤckt ſind. Ich begreife nicht, was fuͤr gewagte Ge⸗ ruͤchte uͤber dieſen Gegenſtand ins Publikum gekommen ſind. Man verbreitet, daß wir ſtill ſchweigen und die dieszährige Sitzung ſchließen laſſen werden, ohne Sie Ihrer gegenwär⸗ tigen Ungewißheit zu entreißen. Nein, meine Herren, dem iſt nicht ſo; ich bin zwar nicht das amtliche Organ meiner Collegen, aber ich kenne ihre Geſinnungen; ich weiß, daß ſie zu viele Achtung vor dieſer Kammer haben, um ſich deren Wunſche, uͤber den gedachten Gegenſtand eine Aufklärung zu erhalten, zu entziehen. Noch weniger würde aber ihre anerkannte Rechtlichkeit ihnen erlauben üͤber die Angeſchul⸗ digten eine Anklage ſchweben zu laſſen, ohne dieſelbe moͤg⸗ lichſt genau und ſchnell zu unterſuchen. Sind die zu dieſem Behufe von uns eingezogenen Erkundigungen unzureichend, ſo werden wir es Ihnen ſagen und Ih⸗ nen die Urſachen davon auseinander ſetzen; ſe⸗ wir uͤber unſere Vollmachten unentſchieden, ſo werden wir Ihnen un⸗ ſere Zweifel mittheilen. Hegen Sie daher nicht den Ver⸗ dacht, daß wir uns durch elne abſichtliche Verzögerung, welche einen Mangel an Schicklichkeit gegen dieſe Kammer und eine Treuloſigkeit gegen Andere ſeyn würde, unſerem Auf⸗ trage entziehen wollen.“ Herr Cunin⸗Gridaine hielt die in Antrag gebrachten Erſparniſſe für unzulaͤnglich; die Miß⸗ braͤuche, die ſich in den Staatskoͤrper allmäͤlig eingeſchlichen, Waͤren, meinte er, jetzt ſchon ſo tief eingewurzelt, daß ſich
dieſelben nur durch eine Umſchmelzung des ganzen gegen⸗ waͤrtigen hoͤchſt koſtſpieligen Veꝛrwaltungs⸗Syſtems ausrotten
ließen. Er bezeichnete mehrere von dieſen Mißbräͤuchen, und
machte verſchiedene Verbeſſerungs⸗Vorſchläͤge; der Thron,
und Frankreich, meinte er, verlangten von den Deputirten
eine ſtrenge Oekonomie und nicht jene kraftloſe Nachgiebigkeit,
wodurch die Mißbraͤuche geheiligt, das Mark der Voͤlker aus⸗
geſogen, und dem Lande eine ſtuͤrmiſche Zukunft bereitet wuüͤrde.
Hr. Thouvenel verglich die Commiſſton mit einem Arzte,
welcher eine Krankheit nicht mit der Wurzel auszurotten
wage und ſich daher mit Palliativen begnäüͤge. Auch er
bezeichnete mehrere Erſparniſſe. Hr. v. Coetlosquet,
Koͤnigl. Commiſſarius, nahm ſich vorzuͤglich der Ausgaben
des Kriegs⸗Miniſteriums an. Der Vicomte Deſtukt de
Tracy fand dieſe Ausgaben dagegen viel zu bedeutend, und
glaubte, daß 100 Millionen Franken und 100,000 Mann
hinreichen wuͤrden, um Frankreich Achtung im Auslande zu
2ſse Der Baron Mäéchin beſchloß die Sitzung mit
einer Rede, worin er die ganze finanzielle Lage des Lan⸗
des beleuchtete, und mehrere Erſparniſſe namhaft machte.
Die Discuſſion ſollte am folgenden Tage forto⸗ſche
werden. Vor der Eroͤffnung der Sitzung waren in den Büͤ⸗
reaus zwei Commiſſionen zur Pruͤfung der beiden Geſetz⸗
Entwuͤrfe wegen der geiſtli⸗ Secundair⸗Schulen und we⸗
gen der Dotation der Pairz⸗Kammer ernannt worden; die erſte beſteht aus den Herren Varon Méchin, Dumeilet, v. Sainte⸗Marie, Pas de Beaulieu, Beſſteres, Graf v. Preiſ⸗ ſac, Dumarhallach, Bérenger und Graf von Sade; die zweite aus den Herren Auguſtin Périer, Dupont von der Eure, Duvergier de Hauranne, Baron Lepelletier d'⸗Aulnay, Calmont, Graf von Thlard, Graf von la Bourdonnaye, Baron Pelet und Vicomte von Beaumont.
Paris, 2. Jul. Eine von dem SeeMiniſter contra⸗ ſignirte Verordnung vom 29ſten v. M. verfügt, daß der mo⸗ natliche Zuſchuß von 6 oder 9 2 welcher hisher den auf halben Sold ſtehenden Seeleuten, ſobald ſie das 7oſte Jahr erreicht hatten, gezahlt wurde, ihnen kuͤnfrig ſchon nach zuruͤckgelegtem 65ſten Jahre zu Theil werden ſoll.
Be Graͤfin von St. Aricg, Gemahlin des Handels⸗ Miniſters, iſt vorgeſtern fruͤh, nach einer langen und ſchmerz⸗ haften Krankheit, hieſelbſt mit Tode abgegaugen. .
Authentiſche Briefe aus Marſeille melden, daß dech ſcha von Aegypten durch den Befehlshaber des Franzöſiſchen Geſchwaders die Blokade von Alexandrien notificirt worden iſt. Dieſer von dem Conſtitutionnel gegebenen Nachricht fuͤgt das Journal du Commerce, nach Handels⸗Brlefen aus London, hinzu, daß der Paſcha von Aegypten auf alle in dem Hafen von Alexandrien befindlichen Fahrzeuge Beſchlag Plegt ₰ Das gedachte Blatt macht jedoch zugleich die
Semerkung, daß ſeine eigene Correſpondenz mit Alexandrien bis zum 5. Mai einer ſolchen Maahregel noch nicht erwähne.
Großbritanien und Irland. Parlamenrs⸗Verhandlungen. In der Sitzung des Oberhauſes vom 30. Juni reichten vord Beauchamp und der Ferbes von Wellington Bittſchriften gegen die Einfuhr fremder Handſchuhe ein.
Im Unterhauſe reichte Hr. P. Thompſon eine Bittſchrift ein, in welcher um eine Erhöhung der Abgabe auf den Tabak gebeten wurde. — Der Kanzler der Schatz⸗ kammer meinte, er werde dieſe Sache in reifliche Ueberle⸗ gung zlehen und ſeine Abſicht daruͤber fuͤt's erſte noch nicht kund thun. — Darauf erhob ſich Sir J. Mackintoſh und ſprach folgendermaßen: Ich laͤugne nicht, daß eine jede Reglerung die Macht hat, eine von zweien im Buͤrgerkriege mit einander begriffenen Parthelen eines fremden Staates als geſetzlich anzuerkennen. Ich will nicht behaupten, daß ein fremder in ſolchen Umſtaͤnden befinolicher Scaat nicht alle ſeine fruͤheren auswaͤrtigen Verhältniſſe und Verbindun⸗
en nach wie vor beibehalten ſollte, allein die von unſerer
egierung in Beziehung auf dle Blokade von Porto ge⸗ brauchte Sprache benimmt einer von den belden in Portu⸗ gal mit einander ſtreitenden Partheien ihre Rechte, obgleſch wenn die rechtmäsige 2 Gunſten om
edro mpfende Staatsgewalt, die nta von Po eine Blokade des Tajo verfuͤgt hätte, ihrer 8. .22,9 . ſelbe Achtung erwieſen haben würden, wie jetzt der eines Uſurpators. Ich will das Haus nicht erſt darauf aufmerk⸗ ſam machen, daß Dom üre ſeine Wuͤrde nur unte der Bedingang erhſelt, die Charte aufrecht zu erha ten. Ich will das Haus nicht daran erinnern, daß 1 Portugal auf einer Seite Treue und Freiheit — auf der andern Sclaverei und Rebelllon — daß auf einer alle Segnungen, auf der andern alle Uebel verbunden 4
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