3 im Pallaſte

Amendment ward verworfen und die Bill ſollte am Don⸗ nerſtage entgegen genommen werden. .S

London, 1. July. Am Sonnabend Nachmittag war Cour bei Sr. Majeſtaͤt. Lord Franlis Leweſon Gower wurde als Secretair fuͤr Irland zum Handkuſſe zugelaſſen. Dr. Jenner ward dem Koͤnige vorgeſtellt und zum Ritter er⸗ nannt. Darauf 8* Se. Maj. einen geheimen Rath, in welchem Lord F. L. Gower, Hr. Henry Hobhouſe und der Graf von Weſtmoreland, letzterer als Lord⸗Lieutenant fuͤr die Grafſchaft Nordhampton, vereidet wurden.

Se. Maj. gaben an demſelben Tage ein großes Diner t. James.

Am Montage langte Se. Koöͤnigl. Hoheit der Lord⸗ Groß⸗Admiral aus Portsmouth wieder hier an.

Am 27ſten kam Se. Koͤnigl. Hoheit der Herzog von Cambridge zu Dover an und begab ſich nach einem zweiſtuͤn⸗ digen Aufenthalte wieder nach London.

Zu Plymouth wird ein Schiff ausgerüſtet, um Freunde der conſtitutionellen Parthei zu Porto aufzunehmen. Es ſoll am naͤchſten Sonnabend abgehn.

Am 28ſten war in der Tity das Gerüͤcht verbreitet, Sir F. Lamb ſey zuruͤckberufen worden, um nicht bei der Kro⸗ nung Dom Miguels einen Zuſchauer abgeben zu müſſen. Der Courier ſagt daruͤber Folgendes: „Wir haben mehr als einmal angekuͤndigt, daß Sir F. Lamb nur ſo lange zu Liſ⸗ ſabon bleiben wuͤrde, als Dom Miguel Regent ſey, und daß er ſogleich abreiſen wuͤrde, ſobald der Infant⸗ ſeinen Ver⸗ rath durch die Annahme des koͤniglichen Titels vollendete.“

Aus Portugal iſt ſeit den letzthin mitgetheilten Nachrichten nichts Neueres eingegangen, und man ſieht daher ſtuͤndlich weiteren Meldungen aus Liſſabon ſowohl wie laus Porto entgegen. Aus Liſſabon (ſagt der Courier) werden wir wahr⸗ ſcheinlich vernehmen, daß Dom Miguel ſich von ſeinen freien und aſchtungswerthen Acclamatoren, den Cortes, zum Koͤnige habe erklären laſſen. Vielleicht hoͤren wir auch, daß der neue Koͤnig ſeinen getreuen und geliebten Unterthanen entflohen ſey. Von Porto hingegen werden die Nachrichten gewiß anders ſeyn und das ſchöne Schauſpiel einer Nation eigen, die fuͤr die Rechte ihres legitimen Souverains und he ihre eigene ſtreitet. Was Dom Miguel betrifft, ſo

at jer in jedem Hauſe Spione eine Denunciation gilt füͤr einen Beweis, und der erbaͤrmlichſte Menſch kann den rechtſchaf⸗ fenſten Mann ins Gefaͤngniß und aufs Schaffot bringen. Nach einer Pariſer Zeitung fuhren an einem Tage 19 Wa⸗ gen mit Staatsgefangenen durch die Thore des Gefängniſſes von San Julian, unter denen ſich ein Kaufmann, Namens Marocos beſand, der angehalten wurde, als er mit 6000 Pb. Sterl. in Gold nach ſeinem Landſitze fahren wollte.

er Kaufmann mußte ins Gefängniß wandern und das Geld zu Dom Miguel. Quousque iandem abutere patien- tia nostra? Gewiß nicht lange.

Ueber die letzte Discuſſion des Unterhauſes wegen der Blokade von Porto ſpricht ſich daſſelbe Blatt in folgender Art aus. „Die Nothwendigkeit fuͤr dergleichen Verhand⸗ lungen liegt nicht recht klar am Tage, und ſo angenehm es fuͤr ehrenwerthe und ſehr ehrenwerthe Herrn ſein mag, lange Reden zu halten, ſo glauben wir dennoch, daß dieſel⸗ ben, wenn die Gelegenheit nicht ſehr dringend iſt, einiges Gefuͤhl von Mitleiden fuͤr das Haus haben ſollten, zumal jetzt, da der Thermometer hoͤher ſteht als Fieberhitze.

Lord Dunglas hat folgendes Schreiben an die Kaufleute geſchickt, welche wegen des Weinhandels mit Porto in Ver⸗ bindung ſtehen:

1 Auswärtiges Amt, den 26. Juni 1828. Meine Herren, der Graf von Aberdeen hat mir befohlen Sie zu benachrichtigen, daß er das Schreiben, in welchem Sie um Aufklärung uüͤber die Abſichten der Regierung Sr.⸗ Maj. hinſichtlich der Blokade zu Porto bitten, empfangen hat. Ich ſoll Ihnen als Antwort darauf melden, daß die Blokade von Porto de facto angeſtellt iſt und daher nach den fruͤher von der Regterung Sr. Majeſtät in Betreff der Blokaden beobachteten Grundſatzen reſpectirt werden muß. Jedoch wird die Regierung des Prinzen Regenten erſucht werden, den Unterthanen Se. Maj. nebſt ihrem Eigenthume freien Ausgang zu geſtatten. ſoll Ihnen ferner ankuͤndigen, daß die Reglerung Sr. Maj. fuͤr Verbindungen zwiſchen unſerm Lande und dem Hafen Vigo forgen wird. Ich bin ihr ergebener

Dunglas.

Der Alligator iſt mit Depeſchen nach Liſſabon, der Le⸗ verett nach Porto abgeſegelt.

Sir E. Codrington war in Folge der Inſurteection der Albanier nach Coron gegangen; da aber Jbrahim Paſcha

8 8 2

Lg eue Aeesseies Sfhat, ſe degüs en de b

. 8 1 * e 8 8*

und ſie kehrten, nachdem ſie, wie man ſagt, 1500 Türken getoͤdtet, zu ihrer Pflicht zuruͤck. Sir E. Codrington ging darauf wieder nach Malta. Hier lagen, den neneſten Nach⸗ richten zufolge, die Schiffe: Aſta, Ocean, Revenge, Blonde, Infernal, Erebus, Philomel, Raleig, Musqulto, Brisk, Pelouis, Etna und Hind. Einige derſelben wollen in weni⸗ ee Tagen nach verſchiedenen Richtungen hin abſegeln. Die ſia nach Livorno, die Blonde nach Aegypten, die Revenge und der Etna nach der Kuͤſte von Morea, um den War⸗ ſpite abzuloͤſen. Vor Corfu kreuzten: der Warſpite, Ratt⸗ lesnake und Wolf. Die Schiffe Iſis, Dryad, Talbot, Rifle⸗ man, Camelion, Zebra und Alacrity ſind im Archipel, die Mastif haͤlt ſich im Meerbuſen von Aegina auf; die Waſe wird taͤglich aus Tunis erwartet; der Pelican war nach Neapel und der Racer mit Depeſchen nach der Kuͤſte von Italien gegangen. Vor Alexandrien liegen der Dartmouth, Inſper und Weazle.

Am 28ſten fuhr Hr. O' Tonell (um der jubelnden Volks⸗ menge ſichtbar zu ſeyn) auf dem Bocke ſeines mit 4 Pfer⸗ den beſpannten Wagens nach Ennis zur Parlaments⸗Wahl. Alles iſt ſeinetwegen in Aufregung. Viele, ſelbſt Katholiken, ſuchen ſich, zu Gunſten Hrn. V. Fitzgerald's, ihm zu wider⸗ ſetzen. Jedoch hat auch er eine ſtarke Parthei. Einem Briefe aus Clare zufolge iſt am letzten auf Hrn. V. Fitzgerald ein wuͤthender Angriff vom Pödel ge⸗ macht worden. Er mußte durch ein Haus entfliehen, uͤber welches die 25 herfiel und welches ſie, nach dem Ausdrucke des Briefes, zu Atomen zerriß. Ein anderer Brief, aus Ennis, ſpricht von einer hitzigen Stimmung des Poͤbels und von groben und beleidigenden Aeußerungen deſ⸗ ſelben vor Hrn. Fitzgerald Logis. Die Unruhe der Gemuͤther iſt ſo groß, daß die Wahl nicht ohne Exceſſe voruͤbergehen wird. Die Regierung hat deshalb das 62ͤſte Regiment aus Templemore ausruͤcken laſſen, um die Garniſon von, Limerick zu verſtärken.

London, 2. Juli. Der Herzog von Clarence verließ geſtern die Stadt, um die Schiffs⸗Werfte zu Woolwich in Augenſchein zu nehmen.

Am Montage ſpeiſte der Herzog von Cumberland bel Sir George Roſe zu Mittage.

Der Herzog von Wellington gab geſtern dem Herzoge von Clarence ein großes Mittagsmahl.

Der Herzog von Cambridge hielt an demſelben Tage veae uͤber das Coldskeam Regiment, deſſen Oberſt er iſt.

Geſtern Nachmittag wurde ein Cabinets⸗Rath gehalten, welcher 2 Stunden dauerte.

Der Spaniſche und der Braſilianiſche Geſandte hatten geſtern Zuſammenkuͤnfte mit dem Grafen von Aberdeen im auswärtigen Amte.

Der Herzog von St. Albans iſt von der Univerſität Cambridge zum Doctor der Rechte ernannt worden.

Im der geſtrigen Sitzung des Oberhauſes kamen die Geſetze wegen der kleinen Noten zur Sprache. Im Unter⸗ hauſe fanden ausfuͤhrliche Verhandlungen über den freien Handel, die Negerſclaverei und uͤber die Bittſchrift des Ba⸗ rons von Bode, betreffend die gegen Frankreich liquidirten Gelder, ſtatt. (Das Naͤhere behalten wir uns fuͤr morgen vor.)

Portugal.

In Verfolg der im Supplement zum geſtrigen Blatte der Staats⸗Zeitung im Auszuge mitgethellten neueſten Nach⸗ richten aus Liſſabon theilen wir aus den Pariſer Blattern folgenden Privat⸗Brief aus Liſſadon, vom 18. Juni mit: Unſere ſogenannten Cortes haben geſtern Dom Pedro ſei⸗ ner Rechte an die Krone fuͤr verluſtig erklart, und Dom Miguel als Nachfolger Johann VI. anerkannt. Der Se⸗ cretair der Handels⸗Junta hat verlangt, daß, da die na⸗ tuͤrliche Ordnung der Thronfolge durch den eben gefaßten Beſchluß der Cortes umgeſtoßen ſey, der unmittelbare Nach⸗ folger Dom Miguel's, im Fall dieſer ohne Nachkommen ſterben ſollte, beſtimmt werhe. Demzufolge iſt die Prin⸗ zeſſin von Velra, Donna Maria Thereſia, alteſte Toch⸗ ter Johann IV, zur präſumtiven Thronerbin ernannt wor⸗ den. Dieſe Prinzeſſin, die ſich jetzt in Madrid befindet, war mit dem 2 Dom Pedro von Spanien ver⸗ mählt, deſſen Wittwe ſie jetzt iſt; aber ſie hat einen Sohn von ihm, den Infanten Dom Sebaſtlan Gabriel. Der von den Cortes gefaßte Beſchluß ſoll fuͤr den Augendlick geheim gehalten werden. Die Miniſter haben einen Cabinetsrath gehalten, in welchem beſchloſſen worden iſte den Koͤnig von Spanien zu bitten, daß er der Prinzeſſim

von Beira, die als Wittwe eines Spaniſchen Infanten nur⸗ mil Bewilligung Sr.

Majfeſtaͤt Spanlen verlaſſen darf⸗ Beilog