FZZ1““ 1 * 8 Alexandra von 84 Kanonen, Command. Schlſchmarow, Capt. vom 1ſten Range; die Fregatte Fuͤrſtin Lowicz von 44 Kanonen, Command. Bolgawskoy, Capt. Lieut. und die Briggs Telemak von 24 Kanonen, Command. Samultzky, Loapt. Ljeut.; Uliſſe von 24 Kanonen, Command. Kropotow, Coapt.⸗-Lieut. Hiezu iſt der Admiral noch nicht beſtimmt. 8 Frankreich. Deputirten⸗Kammer. Sitzung vom 2ten Juli. Fortſetzung der Berathungen uͤber das Budget. Ein Vor⸗ ſchlag des Herrn Amat, alle Beſoldungen und ſonſtige Emolumente vom 1. Januar 1829 ab einem progreſſiven Abzuge zu unterwerfen, wurde auf die Bemerkung des Fi⸗
nanz⸗Miniſters, daß derſelbe nichts als d rlangen einer Herabſetzung ſaͤmmtlicher Gehaͤlter ſey, orfen. Die Koſten der Staats⸗Verwaltung werden nach b a a üechöve .-.... 731,602,080 Fr. berechnet. Hietvon kommen: Auf die allgemeinen Ausgabeln .5060,024,001 Fr. 8 An Verwaltungs⸗ und Erhebungs⸗Koſten veei den direcken und indirecten Steuern und Staats⸗Einkuͤnften . . 129,592,685 Fr. An Ruͤckerſtattungen, welche auf den Er⸗ trag jener Steuern und Einkuͤnfte zu machen ſind, ſo wie fuͤr die Ausfuhr⸗ Praͤmiieenn 41,885,394 Fr.
8 ſind obige 731,602,080 Fr. welche Summe von der Commiſſion, in Folge verſchiedener Re⸗ dͤauctions⸗Vorſchlaͤge, auf 724,780,887 Fr. herahgeſetzt wird. IJu Betreff der Civilliſte im Betrage von 25 Millionen Fr. und der Appanage der Koͤnigl. Familie von 7 Millionen Fr. beſtaͤtigte die Kammer uͤblicherweiſe bloß die Eintragung die⸗ ſer Summen in das Budget. Die Ausgaben des Iuſtiz⸗ Miniſteriums waren die erſten, woruͤber eine Berathung ſtatt feand; ſie werden im Ganzen genommen auf 19,891,376 Fr. bderechnet, naͤmlich 249,442 Fr. mehr als im laufenden Jahre. Herr v. Chantelauze lobte es, daß die Commiſſion auf die Beſoldungen der Staats⸗Miniſter und des Staats⸗Raths Erſparniſſe in Antrag gebracht habe, dagegen tadelte er es, daß man dieſe letztere Behoͤrde beſtaͤndig ſo heftig angreife, 5 84 und ein ſo ungerechtes Vorurtheil gegen dieſelbe hege. Die Gehäͤlter und Penſionen der Richter fand der Redner zu gering. Um auf eine Penſiton von oftmals nur 4 bis 500 Fr. Anſpruch machen zu koͤnnen, muüͤſſe, außerte er, ein Rich⸗ ter 60 Jahre alt und 30 Jahre im Dienſte ſeyn. Hr. Du⸗ pin der Aeltere ließ ſich ausfuͤhrlich uͤber das geſammte JI uſtiz⸗Weſen aus, hinſichtlich deſſen er einige Veraͤnderungen „ war fuͤr ſehr wuͤnſchenswerth, aber auch fuͤr hoͤchſt ſchwie⸗ rig hielt, weshalb er glaubte, daß man beſſer thun wüͤrde, vor der Hand an gar keine Reform zu denken. „Was die Juſtiz⸗Verwaltung im Allgemeinen betrifft,“ fuͤgte der Redner hinzu, „ſo wird die Gexrechtigkeit in Frank⸗ reich gut gehandhabt; ſie iſt eben ſo ſchnell als unpartheilſch, und man ſieht heutiges Tages nicht mehr, wie ſonſt, Pro⸗ zeſſe ſich zwanzig bis dreißig Jahre hinter einander in die Lange ziehen. Namentlich iſt bei dem Koͤniglichen Gerichts⸗ . in Paris jeder, dem Gerichtszwange deſſelben unterwor⸗ 4 kene Kläger gewiß, innerhalb 6 Monaten ein Erkenntniß zu erhalten. Was die Jury anbetrifft, ſo glaube ich, daß es wuͤnſchenswerth wͤre, die Beſtimmung in Betreff der ein⸗ fachen Majorität von ſieben gegen fuͤnf Stimmen gaͤnzlich abzuſchaffen; denn ſie giebt zu Mißbraͤuchen Anlaz. Häufig ommen Geſchworne unter einander dahin uͤberein, die Ver⸗ utwortlichkeit auf einen andern Gerichtshof zu wälzen, um icht ihr eigenes Gewiſſen damit zu belaſten. inſichtlich der Zuchtpolizei⸗Gerichte muß ich noch den Wunſch zu erkennen geben, daß die Freilaſſung gegen Caution, wenn von keinem Verbrechen oder Hauptvergehen die Rede iſt, nicht mehr, wie bisher, dem Belieben des Gerichtshofes anheimgeſtellt bleibe, ſondern daß dieſelbe von Rechtswegen verlangt werden koͤnne. Der Großſiegelbewahrer trat zur Vertheidigung ſeines Departements auf; er behauptet, daß, wenn man das Ju⸗ ſtiz⸗Weſen umſchmelzen wolle, man ſolches nicht aus Ocko⸗ nomie, ſondern aus höͤheren Ruͤckſichten thun müſſe, da die Handhabung der Gerechtigkeit eine Schuld ſei, woruͤber der Sraat mit ſeinen Glaͤudigern nicht handein dürfe. In Be⸗ treff der Beamten ſeines Miniſteriums war der Graf Por⸗ talis übrigens der Meinung, die Beſoldungen dieſer Beamten eben ſo wenig zu de lich, als die Zahl derſel⸗ ben zu groß ſei. Der Vräͤſident verlas hierauf die einzelnen Artikel des Budgets des Juſtiz⸗Miniſteriums. Die Koſten der Central⸗Verwaltung detragen 621,822 Fr.; das darun⸗ ter befindliche Gehalt des Miniſters von 150,000 Fr. ſchlug Fhie Lommlſſton vor, au 120,000 Fr. herabzuſeten. Herr
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2 Crignon de Montigny verlangte, daß das Gehalt ſaͤmmt⸗ licher Miniſter auf 100,000 Fr. feſtgeſtellt werde; die Mini⸗ ſter, meinte er, wuͤrden fuͤr dieſen Verluſt durch die Ehre, von dem Koͤnige zu ihren Poſten berufen worden zu ſein, und durch die Erkenutlichkeit der Nation für die Bemuͤhun⸗ gen, die ſie im Laufe ihrer ſchwierigen Verwaltung * haͤtten, vollſtaäͤndig entſchaͤdigt. Hr. Dupin der Aeltere widerſetzte ſich jenem Antrage; eine zu große Herabſetzung des Gehaltes der Miniſter koͤnnte, meinte er, ek⸗ Folgen haben, und man muͤßte wohl bedenken, daß die Mäaͤnner, welche das Staats⸗Ruder fuͤhrten, nicht bloß die Miniſter des Koͤnigs waͤren, ſondern daß ſie auch noch den Auftrag hätten, uͤber das Intereſſe und das Wohlſein der geſammten Nation zu wachen; als die erſten Depoſitarien der Autoritaͤt des Koͤnigs, muͤßten ſie daher mit einemn ihrem Range gebüͤhrenden Glanze auftreten, wenn anders ſie nicht von den Hofleuten uͤber die Schultern angeſehen ſein wollten; wollte ein Miniſter auf ſein Gehalt Erſpakniſſe machen, ſo wuͤrde man ihn als einen Geizigen verſchreien und mit Spottreden uͤberhaͤufen; gaͤbe er dagegen mehr aus als er einnähme, ſo wuürde man ihn als einen Verſchwender betrachten; in allen Dingen muüͤßte man daher die Mitre halten. „Noch wuͤnſchte ich wohl“ ſchloß der Redner, „daß man den entlaſſenen Mi⸗ niſtern die Mittel benaͤhme ihr Loos noch zu verbeſſern, und daß man zu dieſem Behufe den Mirtgliedern eines geſammten Miniſteriums nicht geſtattete, mit Zuruͤcklaſſung eines einzi⸗ gen von ihnen Behufs der Contraſignirung ihrer Penſionen, abzudanken, wie ſolches vor einiger Zeit mit der Marine der Fall geweſen iſt; der Capitain bleibt am Bord ſei⸗ nes Sochiffis, bis daß die ganze Mannſchaft gerettet iſt.“ (Allgemeines Gelaͤchter und Bravorufen.) Der Marquis von Chauvelin aͤußerte, daß, nachdem man ſich von der Nothwendigkeit uͤberzeugt haͤtte, in allen Theilen der Verwal⸗ tung Erſparniſſe zu machen, es zur Erreichung dieſes Zwek⸗ kes ohne Zweifel kein beſſeres Mittel gaäͤbe, als daß die Mi⸗ niſter ſelbſt den Anfang damit machten, und den Uebrigen mit gutem Betlſpiele vorangingen. „Auch haben“ fuhr der Redner fort, „dieſe, im Schooße Ihrer Commiſſion, geaͤu⸗ ßerten Anſichten von Seiten der iniüſter nicht den minde⸗ ſten Widerſtand gefunden; es hat uns vielmehr geſchienen, als ob dieſelben davon ſelbſt durchdrungen und entſchloſſen waͤren, in ihren Handlungen, in der Freimuͤthigkeit ihres Verwaltungs⸗Syſtems und in dem Beifalle von ganz Frank⸗ reich einen Glanz von ganz anderer Art zu ſuchen, als der⸗ jenige, welchen ein uͤbertriebener Luxus und eine blendende Repraͤſentatlon mit ſich bringen.“ Das oben erwähnte Amendement des Herrn Crignon de Montigny wurde hier⸗ auf verworfen, und dagegen der Antrag der Commiſſion angenommen, wonach das Gehalt des Großſtegelbewahrers nunmehr auf 120,000 Fr. feſtgeſetzt iſt. Die Gehätrar fuͤr die Titular⸗Staats⸗Miniſter betragen 200,000 Fr. Die Com⸗ miſſion hatte darauf angetragen, dieſe Summe auf 100,000 Fr. herabzuſetzen. Herr Duvergier de Hauranne ver⸗ langte die Abſetzung des ganzen Betrages, da einerſeits die Staats⸗Miniſter gar nicht beſoldet werden muͤßten, andererſeits aber auch die Summe von 200,000 Fr. durchaus nicht hin⸗ reiche, um jedem der 53 Staats⸗Miniſter darauf ein nam⸗ haftes Gehalt zu bewilligen. Der Brohſtetelbenaberr widerſetzte ſich jenem Antrage, da das Gehalt der Staats⸗ Miniſter ſchon von 20,000 auf 12,000 Fr. herabgeſetzt wor⸗ den ſey. Herr Salverte bemerkte, wie alle jene Mi⸗ niſter ſchon an ſich ſehr wohlhabend waͤren, —— von ihnen auch noch ſonſtige Beſoldungen dezögen, und wie ſie mithin auf das Staats, Miniſter⸗ Gehale fuͤglich ver⸗ zichten koͤnnten. Nachdem ſich noch mehrere Redner für⸗ und wider die Sache peäugert hatten, wurde der Antrag des Herrn Duvergier de Hauranne verworfen, und da⸗. een der der Commiſſion angenommen. — Für die Staats⸗ he und Requstenmeiſter ücd in dem Budget 695,000 Fr ausgeſetzt, worauf die Commlſſton eine Erſ⸗ Fr. in Antrag gebracht hat. Herr Labbey de Pompleres ſprach ſich durchaus gegen die Velbehaltung des Staats.⸗ Raths aus; der Graf Gastan von la Rochefoucauld tlagte uͤber die Uſurpation dieſer Behörde und über die Con⸗ füicte, wovon man den emperendſten Mißbrauch gemacht habe. In jeder Koͤniglichen Rearhaan heiße es; „nach vor⸗ derigem Anhoͤren Unſeres Staats⸗Raths,” und boch werde ſtets nur ein Ausſchuß deſſelben conſultirt; die Conſultarlon am
rniß von 119,500
ſey uͤberdies eine bloße oͤrmlichkeit, und obgleich der Staats⸗ 888 ſich im Palaſte der Koͤnige befinde, ſo enie — in demſelben doch noch nie den Vorſit geführt. Hlerzu kom daß die Staatsräthe abſetzbar ſeyen, wovon Fie
n . ntlaſſun des Keaguétenmeiſters Hrn. Vlllemain, dafür, daß derſelbe dem Köͤnige eine Vittſchrift eingereicht
habe, 6ie Beheheſs.