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ts⸗- Zeitung RNr. 183.
2 & Heute traten der Erbpri ſem Feſte beizuwohnen. Heute traten der Er prinz und die Sachſen⸗Altenburg die Ruͤckreiſe an. — In der Kammer der Abgeordneten wurde geſtern das Re⸗ ſultat der geheimen Abſtimmung uͤber den Zoll Tarif und über die (zur perfaſſungsmaͤßigen Vorlage an Seine Maj. den Koͤnig nicht geeignet befundene) Beſchwerde des Re⸗ gierungs⸗Directors von Koch in Betreff der Einweiſung ſeines Patrimonial-Gerichts verleſen, dann ein Schrei⸗ ben der Kammer der Reichs⸗Raͤthe mitgetheilt, worin ſie ſich mit den letzten Modificationen der zweiten Kam⸗ mer zu dem Geſetz uͤber die Landraͤthe einverſtan⸗ den erklärt, worauf der Geſammt⸗Beſchluß beider Kam⸗ mern uͤber dieſen Gegenſtand und üͤber die Competenz⸗ Conflicte vorgetragen und genehmigt wurde. Es folgte ſo⸗ dann über das Ausſcheidungs⸗Geſetz die neue Berathung, deren Reſultat war, daß auch hierin die Uebereinſtimmung beider Kammern nunmehr erzielt worden iſt. — In der heu⸗ tigen (90ſten) Sitzung wurde über die Beſchwerde mehrerer adlicher Gutsbeſitzer, wegen Einziehung ehemaliger Kloſter⸗ Grundholden debatrirt. Die Kammer der Reichsraͤthe hatte dieſe Beſchwerde fuͤr gegruͤndet erachtet und die Vorlage an Se. Maj. den Koͤnig um Abhuͤlfe beantragt; in der heuti⸗ gen Discuſſion wurde dagegen vom zweiten Praͤſidenten der Ungrund derſelben darzuthun geſucht, waͤhrend mehrere an⸗ dere Redner, namentlich die Freiherren von Cloſen und von Aretin, von entgegengeſetzten Anſichten ausgingen. Die ab⸗ ſchweifende Aeußerung des letztern, in Betreff einiger, gegen Stände⸗Mitgaglieder gerichteter Zeitungs⸗Artikel, welche von einigen Miniſterlat⸗Organen nach ſeiner Meinung unterſtuͤtzt würden, füͤhrte zu einem lebhaften Wortwechſel, da der Miniſterial⸗Rath Abel als Regierungs⸗Commiſſair den Red⸗ ner aufforderte, die von ihm gemeinten Miniſterial⸗Beamten zu nennen, der Abgeordnete Rudhart hingegen der Aeuße⸗ rung ſeines Collegen v. Aretin beitrat, und dabei bemerkte, der Regierungs⸗Commiſſair koͤnne nur bitten, nicht auffor⸗ dern. Der Miniſterial⸗Rath Abel erwiderte hierauf: er kenne die Pſlicht ſeiner Stellung ſehr wohl, und was die Cenſur betreffe, ſo werde ſie nach Pflicht und nicht nach Willkuͤhr eüͤbt. Der Präͤſident ſtellte indeſſen die Ruhe durch die Erklärung her, daß nur die Kammer ein Mitglied auffordern könne, und wenn es ihr beliebe, ſo moge ſie dieſe Aufforde⸗ rung an den Abgeordneten Freiherrn v. Aretin erlaſſen. Man
ſuhr zedoch in der Tages⸗Ordnung fort. — Die naͤchſte Stz⸗ zung iſt morgen.
München, 5. 2 5. Juli. De ernehmen nach werden Se. Maj. der König m Veruehm ac d
ter. 8 „ 9½ h iro nach Brückenau ung. nachnn ver⸗ 8 eeen Sitzung wurde die Deßoenen e. ears 6 1 en atte uͤber die Beſchwerde mehrerer adlichen Gutsbeſitzer, Verl ℳ Finzi erletzung der conſtitutionellen Rechte durch Einziehung ehemali von der Kammer der At er. Kloſter,Grundholden betreffend, ſchiedenen Adſtimmungens für neren fortgeſebt. Bei den per⸗ rer kamen (namentlich vo und gegen die Beſchwerdefuͤh⸗ ) einiage n dem Abgeordneten Grafen Tauf⸗ kirchen) einige ſtarke Aeußerungeeg a Miniſteriums in Betreff der gen uͤber das Verfahren des das geſtrige Votum der Che atrimonial⸗Gerichte und uüͤber denten Haͤcker zum Vorſchein ahweſenden) zweiten Praͤſi⸗ zußerte der K. Staatsrach p. in Schluſſe der Debatre ſeit zwei Tagen im Saale wiederhallener: Die Loſung, dis die Verfaſſung ſey in Gefahr“, müſſ da Ligenthum⸗ ja lande Aufſehen erregen. In den greſtenn In⸗ und Aus⸗ Farben aufgetragen worden (unter anditen Tinten ſeyen die als eine Hyane geſchildert). Er habe 2g9 der Fiskus in Baiern zu ſein; allein er ſammle ſi Beeber unbiareühe das Geſagte dem zu großen Dienſteifer zu. Die Sache ſelbſt betreffend, durchging er die §§. 27. und 28. des vn deae- zur Verfaſſungs⸗Urknde, um den Ungrund der Beſchmerse zu beweiſen und die Staatsraths⸗Beſchluͤſſe gegen den Vor⸗ wurf der Verfaſſungswidrigkeit zu vertheidigen. Dir Dis⸗ cuſſion wurde nun fuͤr geſchloſſen erklaͤrt und die naͤchſte Sitzung auf Montag den 7. Jult anberaumt. — Wie ver⸗
lautet, duͤrfte die ſeierliche 8* der Seände efe ver⸗
ull beſtimmt Statt finden. außerordent⸗ Verabſchiedung der noch unerledigt ge⸗ jecte iſt noch nichts Zuverlaͤſſiges —
lung zwiſchen dem 20. und 25.
Von der fruͤher inberufung eines 2 angeregten E
bliebenen
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Karlsruhe, 6. Juli. Aus Waldkirch vom 30. Junk wird gemeldet: Der heutige Tag iſt fuͤr unſer Elzthal durch ſchreckliche Elementen⸗Unfälle hoͤchſt verderblich geworden,. Den ganzen Tag von Morgens 5 Uhr wuͤtheten Gewitter, und gegen Abend trafen ſie von mehreren Seiten fuͤrchter⸗ lich zuſammen; unter den heftigſten Stuͤrmen, Blitz und Donner erfolgten ſolche Entleerungen und Regen, daß die ſonſt unbedeutendſten Waldbaͤche in einer Stunde in Stroͤme verwandelt waren; furchtbar eilten ſte dem Elzfluſſe zu, der in wenigen Minuten ſo anwuchs, daß ſeine Hoͤhe den vor vier Jahren ſeit Menſchengedenken nicht gekannten Waſſer⸗ ſtand noch uͤbertraf; — die Verwuͤſtungen, die dadurch an⸗ wurden, uͤberſteigen alle Beſchreibung. In Bieder⸗ ach, Elzach, Oberwinden ſind faſt alle Bruͤcken, Wehre und
Waſſerwerke zerſtoͤrt, die Leute mußten ſich aus den Haͤuſern fluͤchten, und viele Perſonen wurden auf dem Felde ſo uͤber⸗
raſcht, daß ſie kaum noch Zeit gewannen, ihr Leben durch Erklettern der Baͤume zu retten; der Verluſt an Heu und Holz iſt ungeheuer; in Oberwinden und Biederbach allein ſollen uͤber 100 Wagen voll Heu verloren gegangen ſeyn; Saͤgſtämme wurden mit ſolcher Heftigkeit herunter ge⸗ ſchwemmt, daß ſie durch die Mauern der Wohnungen durch⸗
fuhren.
Mit Holz, Truͤmmern von⸗Stäͤllen ꝛc. war der Elzfluß bedeckt, und ſelbſt in den Straßen hier ſtroͤmte das Waſſer mehrere Schuh hoch durch die Gaſſen, und es mußten Daͤmme vor den Haͤuſern aufgeworfen werden. Mit vielen Orten wird die Communication noch mehrere Tage gehemmt ſeyn.
Nach dem neueſten Bade⸗Wochenblatte von Baden belaͤuft ſich die Zahl der bis zum 4ten d. daſelbſt angekommenen Badegaͤſte auf 2989. 42—
*½ Türkei und Griechenkand.
Der Seraskier Huſſein⸗Paſcha hat ſein auptquartier zu Schumla aufgeſchlagen und es ziehen fortwäͤhrend Trup⸗ pen dorthin.
Die Grlechen haben, wiewohl vergeblich, auf Negro⸗ pont zu landen verſucht; der daſelbſt commandlrende Paſcha . mehrere Koöͤpfe als Siegeszeichen nach Konſtantinopel geſandt.
Einer von der Pforte angeordneten Maaßregel zufolge, wird der Bosporus nicht geſchloſſen werden; alle durchge⸗ hende Schiffe muͤſſen ſich aber einer Unterſuchung unterzie⸗ hen; eine am Eingange ſtationirte Brigg wird ihnen durch einen Kanonenſchuß das Zeichen zum Wangen geben, und im Falle der Widerſetzlichkeit ſie mit Kugeln beſchießen. Kein Fahrzeug ſoll zur Nachtzeit einlaufen, ſondern es muß den Anbruch des Tages bei den Cyaneiſchen Inſeln erwarten.
Bis zum 10. Juni war in Konſtantinopel die Fahne des Propheten noch nicht aufgeſteckt worden.
— Ein Schreiben aus Konſtantinopel, vom 10. Junt (in der Allgemeinen Zeitung) enthält Folgendes: Die zur Vertheidigung der Dardanellen „Schloͤſſer und des Bos⸗ porus beſtimmten Truppen ſollen hoͤchſtens 20,000 Mann betragen. — Am 3tſten v. M ſegelte eine Corvette mit 12 Brandern nach den Dardanellen ab; auch wurden dieſer Tage 12 fuͤnfrudrige und 6 große Schiffe mit Munition, Kanonen u. dgl. beladen, welche theils nach dem Schwarzen Meere, theils nach den Dardanellen ihre Richtung nahmen. — Am ten d. war großes Manoͤver bei dem Sommerſchloſſe des Sultans in Beſchiktaſch. — Am 6ten ſind 6000 Mann Milizen aus Aſten hier angekommen und haben den Weg nach der Donau eingeſchlagen. Am naͤmlichen Tage wurden 700, Bombardiere in größter Eile auf Pferden nach Erzerum geſendet. b ne lbſer Tage hier erſchienener Ferman ruft das Volk auf, ſich bereit ——— um bei Abgang des Groß⸗Veziers in
Naſſe aufzubrechen.
üe 6 Oeſterreichiſche Schiffe ſollen Fermans nach dem Schwarzen Meere erhalten haben, um der Tuͤrklſchen Regie⸗ rung Getreide zuzufuͤhren.
— Aus Czernowitz ſchreibt man unterm 24. Juni: Es heißt, daß ein betraͤchtliches Cor s R rung von Slliſtria die Donau dafg ahs ;
n, und da General⸗Lieutenant Roth mit dem ſeinigen bei Turtukay —
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