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Preußiſchen Staa
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ts⸗Zeitu g Nr. 185.
Da ſie in kleinen Abtheilungen an d 2 St 4₰ wurden ſte ohne Schwierigkeit verhaftet. Die An⸗ haͤnger San⸗Martin's glauben, daß die Revolution zu Gun⸗ ſten dieſes Anführers geſchehen ſollte, waͤhrend die Parthei Riva Aguero's ihren Helden fuͤr die Seele dieſes Aufſtan⸗ des 88 Chefs der Indianer waren vermuthlich die einzigen, welche wußten, was vorgehen ſollte. — Der gegenwärtige Zuſtand der, von Geld vöͤllig entbloͤßten, im Norden und Suͤden von maͤchtigen Feinden, und an ihren Kuͤſten von Spaniſchen Corſaren bedrohten Republik hat ihnen guͤnſtig geſchienen, ſich der Herrſchaft der Weißen zu entziehen, und ihren alten Lieblingsplan, die Vertilgung der Letzreren, aus⸗ zufuͤhren. Man haͤtte Vidaurre und die zu ſeiner Kaſte gehoͤrigen Menſchen als Werkzeuge gebraucht, die man ſpaä⸗ ter zerbrochen haben wuͤrde. Noch iſt die Stadt nicht ruhig; erhalten die Indianer nur einen Augenblick die Oberhand, ſo iſt es um alle Einwohner geſchehen, denn dieſe Barbaren nehmen weder auf Geſchlecht noch Alter, ſelbſt nicht auf die gemiſchten Ragen Ruͤckſicht; eine Vergleichung der gegenſeitigen Anzahl von Streitern iſt auch nicht ſehr ermuthigend. Der Praͤ⸗ ſident reitet täglich bis 2 und 3 Uhr Morgens durch die Stra⸗ zen; auch iſt man thäͤtig beſchäftigt, die Matroſen und Sol⸗ daten zu rekrutiren. 39 kann nicht daran glauben, daß Widaurre oder Ninavilca fuͤſillirt werden ſollen. Der Erſte iſt voller Vertrauen und haͤlt ſich fuͤr geſchickt genug, um ich aus ſeiner ſchwierigen Lage zu ziehen; dagegen iſt der ndere gänzlich muthlos, hat ſeit ſeiner Gefangennehmung vie⸗ lerlei eingeſtanden und bittet unaufhoͤrlich um eine Zuſam⸗ menkunft mit Lamar, die ihm aber abgeſchlagen worden iſt. Eine Polizei⸗Patrouillle, die ſich nach Pisco begeben hatte, um mehrere, von ihren Gefaͤhrten angegebene Verſchwoͤrer feſt zu nehmen, hat ſich, als Lima verließ, einer großen An⸗ zahl von Brieſen bemächtigt, die uͤber alle Verzweigungen
8 jeſer Verſchwoͤrung Aufſchluß geben. — Von olivar ſo⸗ 1. wie von Sucre haben wir keine Nachrichten.
Lima, 10. Januar. Vorgeſtern iſt hler die Nachricht eeingelaufen, daß unter den Columbiſchen Truppen des Ge⸗ neral Sucre in der Republik Bolivia, am 25ſten des vor. Mgonats eine repolutionaͤre 2 Statt gefunden habe, die von einem Kapitaͤn der Columblſchen Diviſion veran⸗
laßt geweſen ſeyn foll. Der General Suere ſoll, wie man ſagt, todt, gefangen oder auf der Flucht ſeyn, und Bolivar wieder einen glaͤnzenden Sleg uͤber ſeine Feinde erfochten haben. Uebrigens verbuͤrge ich mich auf keinen Fall fuͤr die Authencitaͤt dieſer Nachricht EEEET
3— Craa E 1I11“*“ öö Bonn. Die Anz der im laufenden Semeſter hler
anweſenden Studiren 886; davon 5887 (*80 Inläͤnder un Auslander); Rechtswiſſenſchaft 8 7150 Inländer und 24 Auslaͤnder); Medicin 148 (134
Inländer und 14 Ausländer); Philoſophie 145 (121 Inlän⸗ der und 24 Ausländer.)
Die geologiſche Societaͤt in London hat dem durch ſeine verſchiedenen iften uͤber die geognoſtiſchen Verhaͤltniſſe von Rheinland⸗Weſtphalen und von Schjeſien ſehr verdienſt⸗
vollen Herrn Ober⸗Vergamts⸗Aſſeſſor von Oeynhauſen die Ernennung und das Patent als Mitglied zugeſandt. .
ſtudiren Theologie
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Wiſſenſchaftliche Nachrichten. 8
n8 Die Vortraͤge des Herrn Couſin in der Faculté des lettres zu Paris, welche, — nachdem ſie gehalten Sorden, unker dem Titel: Cours de Phistsire de la philo- eophie, professé par M. Victor Cousin, (jede etwa 30 bis 40 8.) herausgegeben worden, und wie die der Her⸗ ren und Guizot, eine allgemeine Aufmerkſamkeit erregen, ſind, wiewohl mit dem neueſten Zuſtande der Phi⸗ loſophie in Beurſchland in engem Zuſammenhange, doch eine in Frankreich völlig neue Erſcheinung. Wir wollen von den ſieben erſten derſelben hier eine kurze Nachricht mitthellen, Und die darin ausgefuͤhrten Ideen angeben.
an den Thoren der Stadt
Die Phillſophie iſt ein Beduͤrfniß und nothwendiges Erzengniß des menſchlichen Geiſtes. Wenn er 8 Rölichen, die der Gerechtigkeit, der Schoͤnheit und des Goͤttlichen in ſich gefunden: wenn er eine Welt der Induſtrie, des Staates, der Kunſt und Religion um ſich ausgebildet hat, ſo bleibt ihm noch, um ſein ganzes Weſen zu entwickeln, das Beduͤrfniß des reinen Gedankens ohne äͤußerliche Form, der Philoſophie. Sie nimmt die letzte und hoͤchſte Stelle ein; in ihr hat der Gedauke, welcher das einzig Wahre in allen Geſtaltungen iſt, ſich ſelbſt ⸗zum Ausdruck, d. h. er hat ſeine wahre Form. Bei dieſer Gupremaſie iſt die Philoſo⸗ phie, als alle niederen Sphaͤren in ſich begreifend, tolerant gegen ſie alle. Die pſychologiſche Entwickelung von der Nothwendigkeit der Philoſophie wird durch die geſchicheliche Exiſtenz derſelben beſtaͤtigt, indem wir die Philoſophie jeder Periode der Menſchheit als deren eigentliches Selbſtverſtaͤnd⸗ niß vorfinden. In der geſchloſſenen Einheit des Orients ſind unentwickelt alle Elemente der menſchlichen Natur ent⸗ halten, — auch die Philoſophie iſt verhuͤllt, namentlich im religioͤfen Gewande. Vom Central⸗Aſten ſteigt die Civiliſa⸗ tion nach den Mittelmeer⸗Ländern, dem Boden der Freiheit und der Bwegung, herab. Wie die Religion anthropomor⸗ phiſtiſch wird, ſo wird auch die Kunſt perſoͤnlich. Die orien⸗ taliſche Welt beſitzt viel Architektur, weniger Skulptur, keine Malerei, — Griechenland neben der Architektur viele Skulp⸗ tur und ſchon ein beträchtliches Theil von Malerei. Der Orient hat in ſeiner Kunſt das Feſte, Unperſoͤnliche, Grie⸗ chenland das Menſchliche dargeſtellt. Das eigene enken weckte Sokrates und gab hiedurch eine unendliche Anregung. Und weil die Reflexion verſchiedene Reſultate haben kann, brachten ſeine Schuͤler die feindlichſten Spſteme hervor: Ariſtipp wie Plato, Epikur wie Zeno, ſchrieben ſich von So⸗ krates her, und alle mit Recht, denn ſie hatten das gemein⸗ fame Prinzip des eigenen Denkens. Ja nach eben dieſem Prinzip, durch welches Sokrates mit der hergebrachten Re⸗ ſigion in Widerſtreit verſetzt, den Giftbecher trank, kämpften die ſpäten Neuplatoniker mit Julian fuͤr den Myſticismus des Heidenthums, in deſſen Formen ſich freiwillig ihr eigenes Denken gekleidet hatte. Die Philoſophle des Orients iſt un⸗ veraͤndert geblieben, — die von Griechenland iſt nach ihrem Prin⸗ zip der Wandelung vergangen, — die unſrige iſt noch ſehr jung und hat eine große Zukunft vor ſich. ncsen der Scholaſtizis⸗ mus des Mittelalters ſich in dem gegebenen Stoffe des Chriſten⸗ thumes bewegt hatte, baute Descartes den Gedanken auf ſich ſelbſt; und ſeine erſte Schrift (1637) war die „von der Methode.“ Seiner Methode glelchſam zur Probe hat er ſeine großen Entdeckungen gemacht. — In den Fortſchritten der Philoſophie ſehen wir vom Orient bis auf uns ihre Rolle in der Welt immer bedeutender werden; es wird die Zeit kommen, wo ſie, in ihrer vollkommenen Entwickelung und Verbreitung, den Culminationspunkt der Menſchenge⸗ ſchichte bilden wird. — Die Perioden der Menſchheit ſpre⸗ chen ihre eigentliche Bedeutung in ihrer Philoſophie aus. Fragen wir beim Symbolismus Indlens, bei deſſen halb⸗ mythologiſcher Geſchichte ohne Chronologie, bei den maaßlo⸗ ſen Bildungen der Kunſt, verwundert nach der Bedeutung hievon, ſo glebt uns die irdiſche Philoſophle die Antwort, wenn Krishna zu Ardſchunas ſpricht: -) „Die Formen alle, die du ſiehſt, ſind Taͤuſchung: was heute Menſch iſt, war geſtern Pflanze und wird es vielleicht morgen wieder ſein; nur das Eine Weſen von dem Allen beſteht fort: legſt du Geltung in eine der Erſcheinungen oder deiner Handlungen ſo truͤgſt du dich.“ Daher die Jrrer:ſeeggsta fuͤr beſtimmte Geſchichte; daher die Haltungs oſigkeit der Kunſtgebilde, die ihre Bedeutung nicht in ſich tragen. — Das vorhergehende Jahrhundert iſt Menſch geworden in der Perſon deſſen, der 7637 ausſprach: Es giebt keine andere Auctoritaͤt als die des eigenen Gedankens. — Reihen ſich nicht die Exeigniſſe des letzten Jahrhunderts wie Folgen an den Grundſatz, daß alle Erkenntniß uns durch die Sinne zukomme und aller Hand⸗ lungen innerſter Trieb der Egoismus ſel? — Ein ſo gelten⸗ der Ausſpruch, daß ein Mann, der die Intelligenz ſeines Zeitalters reproͤſentiren kann, in den Salons von fagte: Der Erfolg von Helvetius Buch iſt nicht zu verwun⸗ bern: er hat ausgeſprochen was Jedermanns Geheimulß
*) In Bhagavad⸗Gita.
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