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zur Allgemeinen

Der Courier äußert ſich auf folgende Art uͤber die Er⸗ eigniſſe in Portugal: Wie entruͤſtet das Publicum auch ſeyn mag, ſo wird es ſich doch gewiß nicht ſehr uͤber die Nach⸗ richt gewundert haben, daß Dom Miguel ſich durch die Cor⸗ tes hat zum Koͤnig ausrufen laſſen. Gleich als ob er ſeine Verachtung aller Religion an den Tag legen wollte, zwingt er einen Biſchof, wiſſentlich eine falſche Erklarung abzuge⸗ ben, und zu verſichern, die Krone gehoͤre von Rechts wegen dem Rebellen, welcher doch ſelber fruͤher geſchworen hat, ſie komme nicht ihm, ſondern ſeinem Bruüder zu. Mit dieſem verraͤtheriſchen Verfahren ſtimmt das Decret ganz uͤberein, durch welches alle Diejenigen zuruͤckgerufen werden, welche durch denſelben Biſchof ein Jahr vorher fuͤr Rebellen er⸗ klärt und als Exilirte beſtraft worden waren. Keine Sprache iſt ſtark genug, um alle Gefüͤhle auszuſprechen, die uns ge⸗ gen dieſen Uſurpator erfuͤllen. Er hartrt: keine Bedruͤckung zu raͤchen, kein Unrecht zu vergelten. Seine Leidenſchaften waren durch keine uüͤble Behandlung von Seiten ſei⸗ nes Koöͤnigs und Brnders hervorgerufen worden. Wie Macbeth konnte er von dem Letzteren ſagen: „Er hat mich erſt kuͤrzlich geehrt.“ Alles Vertrauen wurde auf ihn ge⸗ ſetzt, ihm wurde die ganze Macht des Köͤnigs, nur nicht deſſen Name gegehen. Daß die Krone feſt auf ſeinem

upte bleiben werde, glauben und wünſchen wir nicht. So auffallender Verrath verdient eine ausgezeichnete Strafe, und wir müßten uns ſehr käuſchen, wenn ſie lange ausbleiben ſollte. Die Behandlung des Sir John Doyle im Ge⸗ fängniſſe war fuͤrchterlich und grauſam; nur geheime Ueber⸗ fälle und eigenmaͤchtige Arretirungen ſind die Mittel, durch welche der Verraͤther ſein Anſehen zu verſtaͤrken und ſeine Ufurpation zu befeſtigen ſucht. Zu dieſem Verfahren hat er noch ein anderes gefuͤgt, welches aus derſelben Quelle ent⸗ nommen iſt. Die Franzoͤſiſchen Revolutionairs machten die Verwandten der durch die haͤrteſte Verfolgung aus ihrem Vaterlande Vertriebenen, mit ihrer Perſon und ihrem Ei⸗ genthum fuͤr die Ausgewanderten verantwortlich. Miguel hat zu einem gleichen Act der Grauſamkeit ſeine Zuflucht ge⸗ nommen und die Welber und Familien derjenigen, welche ſeiner Tyrannei entflohen ſind, gefangen geſetzt.

Daſſelbe Blatt meint, es glaube der in der Liſſaboner Hof⸗Zeitung enthaltenen Nachricht von der Beſtegung der Conſtitutionellen nicht. 1

Das Dampfboot Stanmer, welches am 29. Juny von Liſſabon abſegelte, iſt am 5. July zu Falmouth angekommen. Es hatte mehrere vornehme Portugieſen am Vord. Das Paketboot Magnet lag, die Befehle Sir F. Lamb's erwar⸗ tend, im Tajo. Man ſagt, daß die Officiere des Schiffes Dom Joao VlI. gefangen geſetzt und mehrere unter ſeiner Escorte angekommene Beagtahnſche Kanſtarthei, Schiſt in 2 enommen w rde even.

822 Ia. verließen am Sonnabend Abend die Stadt, um ſich nach dem Windſor⸗Pallaſte zu begeben.

An demſelben Tage fand eine Sitzung des geheimen 28g Königsbote Draffen iſt mit Depeſchen von Sir F. Adams aus Korfu hier angekommen.

Am vergangenen Sonntage ſtuͤrzte Lord Aberdeen im St. James Park vom Pferde, beſchädigte ſich jedoch ſ

g ditt jedoch ſo wenig, daß er ſeinen Ritt fortſetzen konnte.

Herr Stratford . hat ſeine Reiſe in Begleitung 2₰ Hrn. Fe⸗ eines der Secretalre des auswaͤrtigen

Die Vafaſſer der Briefe aus Dublin, in welchen die Beendigung der Wahl fur Clare gemeldet wurde, muͤſſen durch eine ſalſche Nachricht zetäͤuſcht worden ſeyn, da, neueren Berichten zufolge, Herr V. Fitzgerald ſich der Candidatur nicht hegehen hat. Die niedere Volksmenge wird jedoch von den Prieſtern auf alle mögliche Weiſe gegen ihn aufgereizt. Da die Gutsherren großentheils fuͤr ihn ſtimmen, ſo ſucht die Geiſtlichkeit die Guts⸗Unterthanen von den groͤßern Land⸗ Eigenthüͤmern zu trennen, und wie es ſcheint, gluͤckt ihnen ihr Vorhaben, denn die meiſten Päͤchter erklären ſich fuͤr Herrn O Tonnell. Der Courier macht 29 auf den ltzten Punkt aufmerkſam und meint, auch zur zöſiſchen Revolution hätten die Volks⸗Anfwiegler ganz beſon⸗ ders danach geſtrebt, die Armen gegen die Reichen, die Die⸗ ner gegen die Herren, die Burgerlichen gegen die Adlichen aufzuͤbringen, alle gegenſeitigen Verbindungen der verſchie⸗

eit der Fran⸗

daß

denen Staͤnde zu zerreißen und ſo die große Maſſe der Na⸗ tion um ſo ſicherer leiten zu koͤnnen. „Man uͤberſehe“, faͤhrt er fort, „ja nicht die Zeichen der jetzigen Zeiten. In Irland giebt es eine Aſſociation, welche gleichwie eine Regierung handelt, Decrete und Mandate erlaͤßt, Geld er⸗ hebt, eine bedeutende Macht ins Feld ſtellt; iſt dies nicht ein geſetzgebender Koͤrper ein Parlament? Wer in die⸗ ſen Symptomen nicht das Vorſpiel einer Revolution erkennt, muß uͤber alle Maaßen unwiſſend oder mit Willen blind ſeyn.“ Als Beweis des Geiſtes, welcher die Iriſchen Prieſter beſeelt, mag folgendes Stuͤck einer Rede dienen, die einer derſelben vor Kurzem an das verſammelte Volk gerich⸗ tet hat: „Wenn in der zahlloſen Verſammlung, welche ich jetzt anrede, Jemand iſt, der gegen Herrn O' Connell geſtimmt hat, ſo hat er gegen ſeine Religion geſtimmt und kann nicht hoffen, in das Koͤnigreich des Himmels einzutreten! Wie koͤnnt Ihr, die Ihr wider Euren Gott ſtimmt, glauben, daß Gott an Eurem Todestage Euch erhoͤren werde. Ihr, die Ihr in dieſem Leben gegen Eure Rellgion und Euren Gott ſtimmt, koͤnnt in dem kommenden Leben nichts als ewige Verdammung er⸗ warten. Wie koͤnnt Ihr hoffen, daß der Prieſter, welcher ſich Eurem Sterbelager mit den Symbolen des heiligen Sa⸗ craments naht, dem Manne Vergebung zuſichern koͤnne, wel⸗ cher fuͤr Jemand ſtimmt, der geſchworen hat, daß deſſen Religion verdammungswerth und abgöttiſch ſei.’“ Neu⸗ lich kam die Koͤnigl. Poſt zu Ennis an. Sie war von oben bis unten mit Zetteln bedeckt, auf welchen: „Es lebe O'Con⸗ nell;“ „O'Connell und Freiheit fuͤr ewig,“ u. dgl. m. zu leſen war. Der ganze Wagen war mit gruͤnen Baͤndern behangen und ſah einer Poſt⸗Kutſche wenig ähnlich. Um Unordnungen und Meutereien vorzubeugen, ſind bedeutende Truppen⸗Abtheilungen unter den Befehlen des Sir Charles Doyle bei Ennis zuſammengezogen worden. Hr. Charles Butler hat die Meinung des Herrn O'Tonnell, daß er ohne Weiteres werde in das Unterhaus treten koͤnnen, auf fol⸗ gende Art zu vertheidigen geſucht: „Das 4lſte Statut Georgs III.,“ ſagt er, „ſetzt feſt: 1) Daß Perſonen, welche unfähig ſind, im Britiſchen Parlaments⸗Hauſe zu ſitzen, zu gleicher Zeit unfaͤhig ſeyn ſollen, in dem vereinigten Parla⸗ mente far irgend einen Platz in Großbritanien zu ſitzen. Hierauf braucht jedoch bloz geantwortet zu werden, daß Herrn O Connell's Wahl fuͤr keinen Platz in Groß . britanieh ſtatt finden wird. 2) Das Perſonen welche unfaͤhi ſind, im Iriſchen Parlamente zu ſitzen, auch unfaͤhig ſeyn ſollen für irgend einen Platz Irlands im Verceinigten Par⸗ lamente zu ſitzen. Hierauf braucht bloß entgegnet zu wer⸗ den, daß wir genüͤgend erwieſen haben, daß kein Iriſches Geſetz die Katholiken von Sitz und Stimme im Parlamente ausſchließt. 3) Daß Niemand welcher durch Britiſche Sta⸗ tute unfähig geworden iſt, im Parlamente zu ſitzen, fuͤr irgend einen Platz in Irland Sitz und Stimme haben ſoll. Dies iſt zur Genüge dadurch beantwortet, daß Herr O'Connell durch keine Acte des Engliſchen, Iriſchen oder Vereinigten Parlaments verhindert iſt, fuͤr irgend einen Platz in Irland Sitz und Stimme zu haben.“ Der Cou⸗ rier widerlegt Herrn Butler auf alle drei Py mit fol⸗ genden Gruͤnden. „1) Alle Perſonen, welche unfäahig find in dem Vereinigten Parlamente fuͤr Großbritanien zu ſitzen, duͤrfen nach dem 4. Artikel der Unions⸗Acte auch nicht fuͤr Irland ſitzen. 2) Hr. Batler behaupret, daß kein Iriſches Geſetz die Katholiken unfähig, mache, im Parlamente z ſitzen. Wir verweiſen ihn auf die dritt: Acke Wilhelm und Maria's, durch welche die Papiſten ſchon ſeit 110 Ja ren vom Iriſchen Parlamente ausgeſchloſſen werden. 3) Hr.

Butler meint, es ſei „zur Genuͤge“ erwleſen, daß Herr

Aete des Engliſchen, Iriſchen oder Vereinigten Parlaments unfaͤhig gemacht werde, im Parlamente zu ſitzen. Wir koͤnnen ihn verſichern, daß ihn Statute von allen drei Parlamenten unfähig machen, und zwar: a) die Engliſche Zoſte Acte Cark's II, wo⸗ durch den Papiſten verboten wird, in irgend einem Par⸗ laments⸗Hauſe zu ſitzen; b) die Iriſche dritte Aete Wilhelm's und Maria's in welcher den Katholiken aus⸗ druͤcklich vorgeſchrkeben wird, die eidliche Erklärung ge⸗ gen die Transſubſtantiation abzulegen, wenn ſie in das Parlament treten wollen; c) die Aiſte Acte des Vereinig⸗ ten Parlaments unter Georg III., worin feſtgeſetzt wird,

alle Unfahigkeiten der Engliſchen Mitglieder, ſo wie ſie

O'’' Connell durch keine