1“ E1 8 8 h 2*

kommen, wohin ſie die Gefangenen gebracht hat, welche un⸗ ſer Kreuzer auf mehreren feindlichen Schiffen machte. Sie

r

8

1

8 .

bringt die Franzoſen zuruͤck, welche in den Gefaͤnguiſſen von Algier waren. Die Gabarre „Emulation““ iſt vor zwei Tagen nich Marſeille geſegelt, um dort Zwieback zu laden; uͤber ihre Beſtimmung iſt nichts bekannt. B. 9 —— 8nc⸗ große Hitze. Das Thermometer wies daſelbſt am zten d. M. Nachmittags um 2 Uhr in freier Luft und im Schatten 29 Grad Reaumur. Großbritanten und Irland.

1 Parlaments⸗Verhandlungen. Im Oberhauſe reichte am 8. Jul. Graf Ferrers eine Bittſchrift von ei⸗ nem gewiſſen John Grant ein, welcher das Haus erſuchte, in der demſelben wegen Neu⸗Suͤd⸗Wales jetzt vorliegenden Bill ſolgende Anordnungen zu treffen: 1) daß die Coloniſten

durch die Bill ein aus zwoͤlf Maͤnnern beſtehendes Geſchwor⸗ ren⸗Gericht erhalten; 2) daß die Proceßkoſten in Neu⸗Hol⸗ land durch eine eigne Verfuͤgung ermaͤßigt; und à) daß alle

geeſetzwidrig, wegen eines in England, Irland und Schott⸗ land begangenen Verbrechens, zur Arbeit in Neu⸗ Suͤd⸗Wa⸗ les Gezwungenen fuͤr frei erklärt werden und die Befugniß haben ſollten, ſich ihr Brod durch ihren Kunſtſteiß zu er⸗ werben. * . Im Unterhauſe reichte Hr. Dawſon eine Bitt, ſchrift von mehreren Bewohnern der Grafſchaft Londonderry keein, welche ſich üͤber die Proceſſionen der Orange⸗Parthei ünd über die Nachläſſigkeit der Obrigkeit beklagten, die deenſelben keinen Einhalt thun. Sir G. Hill verthei⸗ digte die Obrigkeiten von Londonderry, welche, ſo viel er mwiſſe, ſich ſchon ſeit mehreren Jahren aller Unterſtuͤtzung der in Rede ſtehenden Proceſſſonen enthalten haͤtten. JIn einer vom Oberſten Arbuthnot beigebrachten Petition, . um eine Verbeſſerung der Acciſe⸗Geſetze gebeten. Hr. Ferguſon nahm ſich der Bittſteller an und bemerkte, unſere Acciſe⸗Geſetze enthielten uͤbermäͤßige Bedruͤckungen. Fuͤr die geringſten Verſehen wuͤrden die hoͤchſten Strafen verfuͤgt, und überdies ſey die Appellation ſchwierig und in vielen Fällen unmoͤglich. Die jetzigen Geſetze müuͤßten eigent⸗ lich ganz aufgehoben werden. Sir James Scarlett reichte eine Bittſchrift von den in den hoͤheren Gerichtshoͤfen von Weſtminſter arbeitenden Anwälden und Advokarken ein, die ſich uͤber die außerordentliche und an das Unglaubliche graͤn⸗ zende mangelhafte Localität und Einrichtung, welche vorzugs⸗ weiſe im Gerichtshofe der Kings⸗Bench ſtattſinde, beklagten. Der ehrenwerthe Herr bemerkte, er könne aus eigner Erfahrung ſagen, daß die in der Petition vorkommenden Klagen weder ungegruͤndet noch uͤbertrieben ſeyen. fuͤr den Rath, die Geſchwornen, die Advocaten, die Zeugen und das Publikum unzureichend. In der Naͤhe befaͤnden ſich weder beſondere Zimmer noch Kaffeehäͤuſer, noch Plaͤtze, wo die Zeugen ſich aufbalten koͤnnten dis ſie gerufen wuͤrden, ausgenommen die große durch ein Holzwerk erbaute Halle. Die Zugänge ſeyen ſo eng, daß in vielen nur immer eine Perſon gehen koönne. Der General⸗Fiskal beſtaͤtigte dieſe Angaben. Wenn man, ſagte er, in den Gerichtshoͤfen aͤin, oder ausgehen wolle, ſo muͤſſe man fortwaͤhrende Kaͤmpfe beſtehen. Herr Waithmaunn reichte eine „Petition der Fabrikanten Franzoͤſiſcher Bockeleder⸗Handſchuhe zu London gegen die Fabrikanten Franzoͤſiſcher Bocksleder, HHandſchuhe in Frankreich“ ein. (Gelaͤchter.) Sors J. Ruſſell kuͤn⸗ digte an, daß er am 17ten beim Hauſe darauf antragen werde, die Krone um Beruͤckſichtigung des gegenwaͤrtigen zuſtandes von Irland zu erſuchen. Herr Hume erhob ſich, um eine Bittſchrift von Robert Taylor einzureichen

weicher wegen einer Verfolgung fuͤr Gotteslaͤſterungen im

Oackham⸗Kerker gefangen ſatt. Dieſe gerichtliche Verfolgung war auf den Antrag eines Diſſenters, des Alderman Browne⸗ damals Lord⸗Mayor von London, geſchehen. Der Bittſteller behauptete, eine Verfolgung wegen bloßer Meinungs Ver⸗ ſjedenheit hinſichelich ſpeculativer Punkte in der Religion, ſo dem nicht angemeſſen und der erechtigkeit zuwider. Herr Leslie oſter meinte, dem Bittſteller ſey Recht geſchehen, da er ſich geruͤhmt habe, nicht

nur ein Deiſt, ſondern ſogar ein Atheiſt zu ſeyn, und da er ſeine Meinungen mit Verletzung der Landes⸗Geſetze publiecirt habe. Auch Hr. Peel bemerkte, der Lord⸗Mayor habe in dieſem Falle ſeine Pflicht gethan, jedoch muͤßten dergleichen Verfolgun⸗ FPen immer ernſtlich unterſucht werden, bevor man ſie anordne. Die Bittſchrift ward niebergelegt. Sehr zahlreiche Petitio⸗ naen gingen gegen die Negerſelaverei ein, unter andern eine aus

Briſtol, von 4009, und eine aus Edinburg, von 24,000

Perſonen Unterzeichnet. Hr. Brownlow erhielt Erlaub⸗

niß, eine Bill wegen Austrockung der Suͤmpfe in Irland

emnzubringen. Darauf verwandelte ſich das Haus, Behufs

Das Außere der Gerichtshöͤfe ſey

5* n 1““

. 6

I1I“ 8 1“ 1

der Berathung üüber die jährlichen Penſionen, in einen Aus⸗

ſchuß. Der Kanzler der Schatzkammer ſagte, er habe dem Hauſe einen Antrag von großer Wichtigkeit zu machen. Wenn man, fuhr er fort, den Verlauf der Unterſuchungen des Finanz⸗Ausſchuſſes genau betrachtet, ſo muß man ſich hoͤchlich wundern, wie unverhaͤltnißmaßige Koſten der inaectivpe Theil des öffentlichen Dienſtes, gegen den activen Dienſt gehalten, verurſacht. Die ganze Ausgabe fuͤr den effectiven Staats⸗Dienſt betraͤgt 21 Millionen, waͤhrend der inactive Dienſt, oder, um genauer zu reden, die Belohnung fuͤr fruͤhere Leiſtungen, dem Lande eine Laſt von Million auf⸗ erlegt, ſo daß das Verhaͤltniß des Unwirkſamen zu dem, dem Staate in der That Nuͤtzlichen bis auf ein Viertel der gan⸗ zen Summe ſteigt, die das Land fuͤr den öͤffentlichen Dienſt bezahlen muß. Ueberlegt man nun zu gleicher Zeit, in wel⸗ chen Umſtaͤnden ſich die Finanzen des Reiches beſfinden, ſo muß man mit dem Finanz⸗Ausſchuſſe daruͤber uͤbereinkommen, daß das Haus, wie ſchmerzlich es ihm auch ſeyn mag, keine noͤthigere Handlung zu vollfuͤhren hat, als eine Unterſuchung anzuſtellen, auf welche Weiſe eine Reduection in der oͤffent⸗ lichen Ausgabe am beſten ſtattſinden koͤnne. Die Summe fuͤr die jaͤhrlichen Penſionen des Civil⸗Dienſtes betraͤgt 590,000 Pfd. Allein nicht bloß der Geldbetrag iſt be⸗ merkenswerth, ſondern vielmehr das ſchnelle und drük⸗ kende Anwachſen deſſelben. Vor ſechs Jahren, als die Penſions⸗Aecte durchging, belief er ſich auf 340,000 Pfd. und jetzt iſt er bis auf 500,000 Pfd. geſtiegen, hat ſich alſo faſt um die Haͤlfte der urſpruͤnglichen Summe vergroͤßert. Im Jahre 1822 wurde eine Agte erlaſſen, wo⸗ nach Perſonen, die in Dienſten des Hofes ſtehen, von ihrem Gehalte einen gewiſſen Beitrag geben ſollten, um dem? en⸗ ſions⸗Fonds eine beſtimmte Grundlage zu verleihen. Zwei Jahre ſpaͤter wurde auf Anſuchen des andern Hauſes des Parlaments, trotz des Widerſpruchs des edlen Lords (Lord Goderich), welcher damals der Leiter deſſelben war, jene Acte wieder aufgehoben. Mit dieſen Thatſachen vor Augen hat der Finanz⸗Ausſchuß nur die Wahl, entweder die Gehalte ſo ſehr zu verringern, daß ſie nur gerade fuͤr die gethane Ar⸗ beit entſchaͤdigen, oder den Grundſatz der Arte von 1822 an⸗ zunehmen, und ſo einen Jeden fuͤr ſeinen ſpaͤteren Unterhalt ſelbſt ſorgen zu laſſen. Der Finanz⸗Ausſchuß hat ſich füͤr den letzten Punkt erklaͤrt, und, wenn danach verfahren wird, ſo werden ſich weder die Individuen, noch das Land zu bekla⸗ gen haben. Ich ſtelle die Motion auf, daß Erlaubniß ge⸗ geben werde, eine Bill einzubringen, wodurch die, die Acte von 1822 aufhebende, Acte ſelbſt aufgehoben, und ſo die Acte von 1822 in Ausfuͤhrung gebracht wird.“ Hr. Hume unterſtuͤtzte den Antrag. Er koͤnne, meinte er, nicht umhin, recht herzlich zu bedauern, daß der Finanz⸗Ausſchuß noch einige Departements, hinſichtlich der Frage wegen der Re⸗ duction, nicht beruͤhrt habe. Zum Beiſpiel ſtänden bei der Seemacht ſetzt mehr Officiere auf der Halbſold⸗Liſte, als beim Schluſſe des Krieges (Hoͤrt, hoͤrt, hoͤrt!). Man koͤnne leicht Mittel ausſindig machen, wodurch jeder Officier, der auf halben Sold geſetzt ſey, ſein Gehalt verliere, und wenn man dieſen Plan ſchon fruͤher in Berathung gezogen haͤtte, ſo koͤnnte das Land um Hunderte oder Tauſende reicher ſeyn. Der Vor⸗ ſchlag ward ſodann angenommen. Auf den Antrag des Kanzlers der Schatzkammer wurde dem Hauſe der Be⸗ richt des Ausſchuſſes wegen der Geldbewilligungen vorgetra⸗ gen. Zuerſt kam die Reſolution wegen der zur Beſoldung des Gencral⸗Feld⸗Zeugmeiſters und ſeines Lieutenants nöthi⸗ gen 24,935 Pfd. an die Reihe. Hr. Hume widerſetzte ſich dieſer Forderung. Er wolle zwei Amendments aufſtellen, erſtens, daß die verlangte Summe auf 24,335 Pfd. reducirt werde, zweitens, daß die Worte: „General⸗Feld⸗Zeugmeiſter Ueutenant’ ausgelaſſen wuͤrden. Es ſei ihm gleich, ob das Haus daruͤber abſtimme oder nicht, er wuͤnſche nur, daß ſeine Meinung in die oͤffentlichen Blätter eingeruͤckt wuͤrde. Hr. John Wood machte dem Hauſe Vorſtellungen, wie es noͤthig ſey, Reductionen anzuordnen; worauf ſich Herr Maberly bitter daruͤber beklagte, daß das Parlament durch⸗ aus abgeneigt ſey, einen einzigen Schritt zu thun, um die oͤffentliche Ausgabe zu verringern. Nachdem Sir Henry Hardinge erklaͤrt hatte, daß das Amt des General⸗ Feld⸗ Zeugmeiſter⸗Lieutenants unbedingt und weſentlich noͤthig ſey, wurden beide Amendments verworfen und die Reſolution angenommen. Demnäͤchſt wurde der Tages zuvor im Aus⸗ ſchuſſe durchgegangene Beſchluß verleſen, daß 30,000 Pfd. fuͤr die Befeſtigungen in Ober⸗Canada, Halifax, und Reu⸗ Schottland bewilligt werden ſollen. Herr Robinſon bemerkte, die Miniſter unternaͤhmen viele ſölche Werke, ohne eine gruͤndliche Kenntniß von denſelben zu beſtz⸗ zen, und ohne zu wiſſen, wie theuer. ſie dem Lande

½ q1P67685— 8