8
3 I
äqamg. AtA vm ö.
2
ts⸗
11“*“
unn Anℳ
N*o 189.
. 88
Kronik des Tages. 1as.;5
Seine Maſeſtät der König haben den Adel des Predi⸗
gers Johann Chriſtian Friedrich Winter zu Aus
und Ittleben und des Predigers und Schul⸗Inſpectors Leopold Winter zu Schwetz zu erneuern geruhet.
Abgereiſt: Se. Excellenz der Koͤnigl. Niederländiſche General⸗Lieutenant, außerordentliche Geſandte und bevoll, maͤchtigte Miniſter am hieſigen Hofe, Graf von Per⸗ poncher, nach den Niederlaunden. r.SI
. Sam. H. BsFnT, 2n66 bvarns.⸗ a 11.. o hu⸗
—
„ jun en 1 usanr Zeitungs⸗Rachrichten. — n Ausland. 1 na. 85 Frankreich. Palrs⸗Kammer. In der Sitzung vom 10. Juli
wurden die Berathungen uͤber den Preßgeſetz⸗Entwurf fort⸗ geſetzt; im Laufe derſelden ließen ſich diesmal der Graf von Boiſſy d'Anglas und der Vicomte von Caſtelbajac dagegen, die Grafen von Rougé und von Kergorlay⸗ daruüͤber, und der Herzog von Valentinois dafuͤr vernehmen. Die Discuſſion iſt noch nicht geſchloſſen.
Wie verlautet ſell der Graf von Rougé behaupter baben, daß die Zeitungen, weit entfernt die Organe der oͤf⸗ fentlichen Meinung zu ſeyn, vielmehr die Tages⸗Begeben⸗ heiten, ja ſogar die Berathungen der Kammern, ſtets ent⸗ ſtelten. Wie alle Gegner des Geſetzes, glaubte er, daß das gegenwärtige Zeitalter nur allzu begierig ſey das Gift ein⸗ zuſaugen, welches die periodiſche Preſſe täglich verbreite; er detrachtete ſonach den Entwurf als ein, einer gewiſſen Par⸗ thei gemachtes gefährliches zugeſt indniß. Nach ihm griff der Graf Boiſiy d Anglas „as Geſetz zwar ebenfalls au, jedoch aus ganz anderen Bewegungsgruüͤnden als ſein Vor⸗
aͤnger, indem er der Meinung war, daß daſſelbe der Ver⸗ aſſung zuwiderlaufe, und die erls iſch⸗ Preſſe von dem gemeinen Rechte ausſchließe. — trat der Herzog von Valentinois zu Gunſten des Entwurfes auf, und verthei⸗ digte das Land und die jetzige Zeit gegen die von dem erſten Redner vorgebrachten Beſchuldigungen. Der Graf von Kergorlap durchlief die ganze Geſchichte der Preß⸗ Geſetzgebung, und ließ ſich namentlich ausfuͤhrlich uͤber die vor den Koͤniglichen Gerichtshoͤfen angeſtellten Prozeſſe und uͤber den Ausgang derſelben aus. Zuletzt trat der — von Caſtelbalae mir einer, vorzuͤglich gegen den Groß⸗ ſiegelbewahrer gerichteten Rede auf; er wollte in den eigenen Worten dieſes Miniſters das ſtillſchweigende Geſtändniß ſin⸗ den, daß die Cenſur, wenn ſie für immer beibehalten wuͤrde ſehr erſprießlich waͤre. Am Schluſſe ſeines Vortrages ſoll derſelde noch eine Anſpielung auf die beiden letztern Verord⸗ nungen wegen der Jeſuiren und der kleinen Seminarten gemacht haben, die der Redner als willkuͤhrlich und der ver⸗ aſſungsmaäßigen Gleichheit der büͤrgerlichen Rechte zuwider⸗ laufend, darz bemuͤhte. tputirten⸗Kammer. Sitzung vom 10. Jull An der Tages⸗Ordnung war die Fortſetzung der Verathun⸗ gen uͤber das Budget des Miniſteriums des Innern, worin für die Vrüͤcken und Chauſſeen eine Summe von 42,430,000 Fr. angewieſen wird. r. von Salvandy, Koͤniglicher Commiſſarius, betrat zur Vertheidigung dieſer Ausgabe im Erſtenmale die Rednerbuͤhne. Er nahm ſich mit vie⸗ em Cifer des Ingenleur⸗Corps an, welches am Schluſſe
k der vochergehenden Sitzung vom Herrn von Drigode
Berlin, Sonnabend den 19ten Juli.
Amtliche Nachrichten. Jbheſcig avaegriſen
worden war. Dieſes Corps habe, aͤußerte der Redner, in Frankrelchs haͤufigen Feldzuͤgen ausgezeichnete Dienſte geleiſtet, und man wuͤrde, wenn die Landesgränze mit einem neuen Kriege bedroht wuͤrde, bald gewahr werden, wie nuͤtzlich daſſelbe ſich auch im Frieden ge⸗ zeigt habe. Hierauf ſtellte Hr. Humblot⸗Conté weitläͤuf⸗ tige Betrachtungen uͤber den Kanal⸗Bau an, und machte in dieſer Beziehung einige weſentliche Verbeſſerungs⸗Vorſchläge. Nach einer Entgegnung des General⸗Directors der Bruͤcken und Chauſſeen, Hrn. Becquey, lenkte der Baron von Hauſſez die Aufmerkſamkeit der Verſammlung auf die Nothwendigkeit, uͤber die Unterhaltung und zegmam e
der Landſtraßen gehöͤrig zu wachen; er glaubte, daß man 3 ſen Zweck erreichen wuͤrde, wenn man den Straßen⸗Bau Entrepriſe gäbe, und die Ausgaben durch die Erhebung eines Chauſſeegeldes deckte. Herr Saglio fand es ſehr natuͤr⸗ lich, daß ſich die großen Landſtraßen in einem ſchlechten Zu⸗ ſtande befaͤnden, da die zur Ausbeſſerung derſelben beſtimm⸗ ten Fonds dazu bei weitem nicht hinreichten; das Uebel, fuͤgte er hinzu, wuͤrde mit jedem Jahre ſchlimmer, und wenn man nicht bald demſelben abzuhelfen ſuchte, ſo wuͤrde der Schade zu⸗ letzt unerſehlich ſeyn. Der Redner ſchloß ſich ſonach dem Antrage der Commiſſion an, indem er den Wunſch zu erkennen gab, daß man unverzuͤglich eine Commiſſion niederſetze, welche auf Mittel bedacht ſey, durch ein angemeſſeneres Syſtem als das bisherige dem gaͤnzlichen Verfalle der Landſtraßen zuvorzu⸗ kommen. Der Miniſter des Innern glaubte, daß die Klagen, welche in dieſer Beziehung erhoben wuͤrden, wenn auch nicht voöllig grundtkos, doch wohl einigermaaßen uͤber⸗ trieben waͤren; nicht in der Nachlaäſſigkelt oder in dem Man⸗ gel an Eifer von Seiten des Chefs der Bruͤcken⸗ und Chauſ⸗ ſee⸗Verwaltung, noch in der Ungeſchicklichkeit oder Unerfah⸗ renheit der Ingenieurs muͤſſe man uͤbrigens den Grund des Verfalls der Landſtraßen ſuchen, ſondern allein in der Un⸗ zulaͤnglichkeit der Fonds, die zu deren Unterhaltung hergege⸗ den werden. Es ſeyen, füͤgte derſelbe hinzu, verſchiedene Mittel angegeben worden, um ſich die zur Inſtandhaltung der Chauſſeen erforderlichen Gelder zu verſchaffen, unter an⸗ dern die Anlegung von Chauſſee⸗Häuſern und die Erhebung eines Chauſſee⸗Geldes. Da ind ſſen die öͤffentliche Meinung ſich beſtaͤndig gegen ein ſolches Syſtem ausgeſprochen habe, ſo glaube er nicht, wie viele Vortheile daſſelbe üͤbrigens auch darbieren möge, daß man ſeine Zuflucht dazu nehmen könne. Man habe ſich zwar auf das Beiſpiel einiger Nachbar⸗Staa⸗ ten berufen, allein dort werde der Chauſſee⸗Bau groͤßtentheils durch Natural⸗Leiſtungen bewerkſtelligt; da aber der Frohndienſt den Franzoͤſiſchen Sitten und Gewohnheiten eben ſo ſehr zuwiderlaufe, als die Erhebung eines Chauſſeegeldes, ſo laſſe ſich davon gleichfalls kein Gebrauch machen; es bleibe ſonach 8* der Hand kein anderes — — egierung angegebene, näaͤmlich eine Co⸗ — ſetzen, welche die Urſachen des Verfalls der Landſtraßen naͤ⸗ her unterſuche und Vorſchlage zu deren Inſtandhaltung mache; dieſe Commiſſion werde anch, ſobald die Sitzungen der Kammer geſchloſſen wären, ſogleich ernannt werden. In Betreff des Kanal⸗Baues, äußerte der Miniſter am Schluſſe ſeiner Rede nur, daß die dazu bewilligten Summen eben⸗ falls bei weitem nicht hinreichten; da indeſſen mehr ere Bau⸗ ten bereits begonnen, und die Regierung Contraete darüber abgeſchloſſen habe, ſo muüſſe man den eingegangenen Ver⸗ e nachkommen, und es ſey daher nichts weiter üͤbrig geblieben, als in dem Budget eine höhere Summe als die bisher dafuͤr in Anſatz gebrachte zu verlangen. Der Baron Möchin wollte ſich noch uͤber denſelben Gegenſtand vernehmen laſſen; es wurde indeſſen allgemein der Schluß der Discuſſion verlaugt, ſo daß er auf das Wort verzichten mußte. Man beſchaͤftigte ſich hierauf mit den einzelnen Ar⸗ tikein des Budgets für die Bruͤcken und Chauſſeen. Das