3 Mein Herr. — Am 17ten d. M. erſt empfing ich Ew. Excellenz Mittheilungen vom 14ten mit der Abſchrift einer Note Sr. Excellenz des See⸗Miniſters, in Beziehung auf die ſtattfindende effective Blokade von Porto.
Ich kann dieſe Blokade nicht als legal anſehen, da ſie weder mit den See⸗Geſetzen noch mit den Verordnungen des Köͤnigreichs uͤbereinzuſtimmen ſcheint; ich werde daher die mir von Excellenz gemachte Mittheilung meiner Regierung bekannt machen, kann aber in der Zwiſchenzeit nicht umhin, gegen alle Beeinträchtigungen, denen in Folge dieſer Blokade die Braſilianiſche Flagge ausgeſetzt werden koͤnnte, zu pro⸗ teſtiren.
Liſſabon, den 20. Juni 1828Z. b
(unterz.) Antonio da Silva. Sr. Excellenz dem Visconde de Santarem. Braſilien.
Rio⸗ Janeiro, 10. Mal. Das ſo eben vom Rio de la Plata hier angelangte Paketboot bringt keine tröoͤſt⸗ lichen Nachrichten. Sowohl zu Buenos⸗Ayres als zu Monte⸗ Video hatte die Hoffnung eines baldigen Friedens ſich nach den erſten Momenten der lebhaften Aufregung merklich ge⸗ mindert. Die Banquerotte dauern zu Buenos⸗Ayres fort, und alles iſt hoͤchſt niedergeſchlagen. Diejenigen, welche Fort⸗ dauer des Krieges wuͤnſchen, ſchmeicheln ſich, daß die See⸗ mächte ſich durch die Menge ungeſetzlicher Priſen, welche das Braſiliſche Geſchwader gemacht hat, bewogen finden könnten, die daſige Blokade aufzuheben. Die Republikaniſche Regierung giebt in öffentlichen Blättern amtlich zu erkennen, daß ſie mit Braſilien in Unterhandlungen ſtehe. Es ſollte
in Monte⸗Video eine Commiſſion zuſammentreten, um uͤber
Vernehmen nach, aus Herrn Garcia de Zuniga (Präſident der Cisplatiniſchen Provinz), Herrn Reira (Deputirten eben⸗
Deputirten Caſtro und einem Herrn Cabia, fuͤr Buenos⸗ Ayres beſtehen. Generalen Lapalleja und Vicomte da Laguna, durch Ver⸗
abgeſchloſſen worden zu ſeyn. ficlelles daruͤber bekannt gemacht worden. Herr Fraſer, der mit der Sendung nach Buenos⸗Ayres
beauftragt geweſen, iſt mit dem obgenannten Packetböot zu, ruͤckgekommen. vee
M. unterzeichnet worden. Der Vertrag mit den Niederlan⸗ den wird wahrſcheinlich vor Ende d. M. abgehen.
Vom 16. Mai. Die letzten Nachrichten aus dem Suͤ⸗ den verſprechen nichts in Anſehung der Friedens⸗Abſchließung. Der Waffenſtillſtand iſt, wie es ſcheint, nicht ratificirt wor⸗ den, ja man ſpricht ſogar von neuen Feindſeligkeiten, doch wird der Friede durch eine Macht aufgedrungen, die noch gewichtiger iſt, als die vermittelnde Macht ſelbſt, nämlich durch die Natur, indem Ueberſchwemmungen und Futter⸗ Mangel die beiden feindlichen Corps von einander halten.
hin a.
Die neueſten Londoner Blätter enthalten Nachrichten aus China bis Mitte Maͤrz. Der Gouverneur der Provinz Fokien hat Sr. Kaiſerl. Majeſtät über die Unfähigkeit des Köſten⸗Admirals Bericht abgeſtattet. Letzterer war ein alter Tartariſcher Soldat, nicht an die See gewoͤhnt und fuͤrch⸗ tete ſich deshalb vor derſelben. Unter dieſen Umſtänden hatte
Statt finden muͤſſen, unterlaſſen; er iſt ſeines Poſtens ent⸗ ſetzt worden.
Das Penang⸗Regiſter vom 2. Januar meldet, daß nach dem dritten Siege uͤber die Mohamedaniſchen Rebellen, die Bewohner der Mohamedanlſchen Doͤrfer laͤngs des Fluſſes
angtama vertrieben worden ſind. Der Kaiſer hat dem ber⸗Befehlshaber der ſiegreichen Armee einen Purpurzaum, das Zeichen eines Herzogthums, den uͤbrigen Generalen und Officieren niedrigere den, Geſchenke, unter andern auch
die Friedens⸗Praͤliminarien zu verhandeln, ſie ſollte, dem
Der Handels⸗Vertrag mit Daͤnemark iſt am 26ſten v.
er die Revue ſeiner Flotte, die waͤhrend des Sommers häͤtte
Es ſcheint in Rio⸗Grande zwiſchen den
“
, mit dem Verſprechen, noch hoͤhere Belohnungen zu ertheilen, ſobald die Feinde vollſtaͤndig beſiegt ſeyn wuͤrden.
Aus Akſu, in der kleinen Bucharey ſchreibt man unterm 18. Februar daß es bei der Reparatur der Wälle an den Muhamedaniſchen Städten, die man den Rebellen wieder abgenommen hatte, an Geld zu fehlen anfing. Se. Maj. haben in Folge deſſen einen Zuſchuß an Kupfer, und zum Muͤnzen deſſelben eine Abtheilung Truppen bewilligt. Briefe aus Canton vom 15. Marz melden, daß Pekin⸗ ger Berichte nichts als Verſetzungen und Erhebungen öoͤffent⸗ licher Beamten enthalten. Der Tartariſche Generaliſſimus Changling hatte uͤbrigens mehr verdienſtvolle Beamte vorge⸗ ſtellt, als der Kaiſer geneigt war, dafuͤr anzuerkennen, und die Vorſtellung ward nicht beruͤckſichtigt.
Die Gemahlin des Hoppo von Canton iſt im Januar geſtorben. Ihr Tod ward auf Tartariſche Weiſe mit den Worten angekuͤndigt: „ſie ſey weggegangen, um mit den Genien umherzuſchwimmen.“
Nach den letzten Berichten aus Shantung hat die Re⸗ gierung 900 Banditen ſeſtnehmen laſſen.
Inland.
Naumburg, 10. Jul. Während des mit dem Sten Juli c. beſchloſſenen hieſigen Wollmarktes ſind auf ünſerer Rathswage mehr nicht als
= 1655 Ctnr. 76 Pfd. inländiſche Wolle, als verkauft verwogen; naͤchſtdem ſind an ausländiſcher Wolle, nach amtlichen Nachrichten, = 1266 Ctur. 40 Pfd.
an hieſige Wollhändler, als auf ihre Läger hier erkauft, ein⸗ gegangen.
Der Markt hat diesmal faſt gar keine auswärtigen Ein⸗ käufer geſehen, und der Einkauf hat ſich faſt nur allein auf
derſelben Provinz) und dem Admiral Baron de Rio da hieſige Wollhandlungen beſchränkt, die, der fruͤheren Ver⸗ Prata, fuͤr Braſilien, und aus dem General Balkace, dem luſte eingedenk, auswaͤrts wie hier, im Vergleich gegen ſonſt
nur wenig und um die gedruͤckteſten Preiſe einkauften. Daher und als Folge der in mehreren anderen, theils
nah gelegenen, theils entfernteren, Städten neuerdings an⸗
Markte zum Verkauf gekommen. . 42 4
V
mirtelung der Engliſchen Geſandtſchaft, ein Waffenſtillſtand gelegten Wollmaͤrkte, läßt ſich erklären, daß gegen 1100 Bis jetzt iſt jedoch nichts of⸗ Centner inlaͤndiſche Wolle weniger, als auf vorjaͤhrigem
— 29—
Ko. Kaünigliche Schauſpiele. Sennabend, 19. Juli. Kein Schauſpiel.
5. 2
. Konigsſtädtſches Theater. Sonnabend, 19. Juli. Kein Schauſpiel.
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Berliner Börse.
F Den 18. Jall 1828. Amtl. Fonds. und Geld.-Cours-Zettel. (Preuſs. Cour.)
- i 828
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Sr.-Schuld -Sch. 4 91 ¼ 91 ½ [Pomun. Pſandbr. 4 — 103 ¾ Pr. Engl. Anl. 18 5 103 ½ 102¾ ſkur- u. Neum. do. 4 — [103¾ Pr. Engl. Anl. 2 5 102 102 [schlesische do. 4 — 104 ¾ Bo. Ob mncl Litt. I 2 — 99 Pomwmm. Dom. do. 5 — 105 Neum. Int. Sch.do. 4 y— 892 10 pr. do. do. 5¹⁄ — 1105 Königsbg. do. 4 88 88 ½ do. do. d. mk. — 49* 48% Elbinger, do. 5 100 99 [Zims-Sch. d. Emk. —] 50 ¼¾ 49¼¾ Danz. do. in Th. Z — 30¾ 302 dito 4. Rmk — 49 ¼ Wezstpr. Pfdb. A. 4 95 ½ 958¾ dito dito B. 4 94 ½ — FHoHll. vollw. Duc4 — — 20 Groſshz. Pos. do. 4 — 98 ⅜ Friedrichsd'or 2 — 13: 131 Owsipr- Pfandbri. 4] 96 95 ⅜ Diconto —1 — —
nein Recht vor dem Kaiſerlichen Thore zu wandeln,“ ver⸗
Berichtigung. In der Beilage zum geſteian Blatte dieſer Zeitung
S. 2 Sp. 2 3. 24 ſtatt: „die Gerechtigkeit und die tieſſte Achtung“ lies: „der Gerechtigkeit und der tieſſten
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3 — Gedruckt .
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