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Se. Koͤnigl. Hoheit der Großherzog von Sachſen⸗
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umtier am Walle des Trajan erlaſſenenen Tagesbefehl vom
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No.ſ 191.
Berlin, Montag den 1lſten Juli.
Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.
Weimar, ſind von St. Petersburg kommend, nach Klein⸗ Glieneke bei Potsdam hier durchgegangen. Angekommen: Se. Excellenz der General⸗Lieutenant Braun, Inſpecteur der 1ſten Artillerie⸗Inſpection von rettin. 7 8 8 Abgereiſt Der Kaiſerl. denſfigh Feldjäger Wino⸗ kuroff, als⸗Counrier nach St. Petersburg. .89,en. Der Kaiſerl. Ruſſiſche Hofrath Graf von Tolſtoj, als Courier von Paris nach Warſchau.
ngs⸗Nachrichten.
Ausland. Rußland.
F 22 * St. Petersburg, 12. Juli. Durch einen im Haupt⸗
Berg an die Stelle des General⸗Majors Fuͤrſten Gortſ⸗ koſf II., der den Befehl der 18ten Infanterie⸗Diviſion uͤber⸗ nimmt, zum General⸗Quartiermeiſter der zweiten Armee zu ernennen geruhet. Der General, Major Berg bleibt bei der Suite Se. Kaiſerl. Majeſtaͤt. Durch denſelben Tagesbefehl iſt der Oberſt Beskrovny, der die Stelle eines Hetmanns der Koſaken vom ſchwarzen Meere bekleidet, zur Belohnung ſeiner Tapferkeit in den Gefechten gegen die Tuürken, unter Beibehaltung ſeiner Functionen, zum General⸗Major befoͤr⸗ dert worden. eute am 2 liſch⸗lutheriſche St. Erinnerung daran,
20. Juni haben Se. Maj. der Kaiſer den rn a⸗
P.ter, Pauls⸗Tage begeht die hieſige evange⸗ Petri⸗Kirche ihre erſte Säͤcularfeier zur daß der Regierung e. hochſeligen iſers Peter II., vor hundert Jahren, am heutigen Tage, S zu derſelben gelegt Sß — Die St. Pe⸗ tersburger Zeitung giebt bei dieſer Gelegenheit einige Noti⸗ zen üͤber das Entſtehen der erſten evangeliſch⸗lutheriſchen Kirchen in Rußland, wovon wir Nachſtehendes mittheilen: Des ätteſte derſeiben, in der zweiten Halfte des 10ten ahrhunderts, erhob ſich in Moskwa unter dem Schutze des Zee Iwan eeeg; II., darauf eine zwelte, unter Feodor Iwanowitſch, zu Niſhnet⸗ Nowgorod. Voris Godu⸗ now erlaubte, auf Vorbitte des Schwediſchen Prinzen Guſtav, ſtatt der alten Kirche in Moskwa, eine neue nebſt einem Thurme zu erbauen und Glocken darin aufzuhaͤngen; unter ſich ſchon im 17ten J. ¹ in den erſten evangeliſchelutheriſche Gemeinden in Llt⸗ Faſan und Belgorod gebildet, ſo —8 in Archangel gegen das Ende des 17ten Jahrhunderts. Pe⸗ v 89 Großen gnäͤdiges Manifeſt vom 16. April 1702 ꝙo kligionsfreiheit der Evangeliſchen und begünſtigte, das e IFben mehrerer Ge⸗ meinden, als: in Aſtrachan 17 1705. Dj Petersburg 1703 und 1704, ſo wie in Kronſtadt 1705. Die Gnade des Mo⸗ narchen ging ſo weit, daß Er durch Verf Collegta den evan⸗ geliſchen Gemeinden ihre kirchliche; ekfaſans und Leitung vorſchreihen wollte, ſondern ihnen dieſe ſelbſt uͤberließ, indem Er zugleich aus der Mitte der evangeliſchen Paſtoren, durch Höchſteigene Wahl, den Paſtor in Moskwa, Barthold Va⸗ getius zum Superintendenten der evangeliſch, lutheriſchen Kirchen in Rußland, 1711 ernannte, und durch Allerhoͤchſten Utas vom 7. October 1715 confitmitte, wobei der Kalſer
6, 12, 13 ſprach und
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ihm auftrug: die kirchliche Verfaſſung und Reglerung der Gemeinden einzurichten und zu handhaben, die in und unter den Kürchen und Gemeilnden eingeſchlichenen Mißhelligkeiten und
1828
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Unordnungen beizulegen, und ein Reglement fuͤr alle evan⸗
geliſch⸗lutheriſchen Kirchen und Schulen aufzuſetzen, das auch 1717 in Reval gedruckt erſchien. Im Jahr 1708 veranſtaltete der Vice⸗Admiral Cornelius Cruys auf dem Platze, wo jetzt die Kaiſerliche Eremitage ſteht, den Bau einer hoͤlzernen Kirche fuͤr die luth. Gemeinde, die ſeit 1704 in ſeinem eigenen 129. ebendaſelbſt, ihren Gottes⸗ dienſt gehalten hatte. u dieſer lutheriſchen Gemeinde hielten ſich damals auch die Engläͤnder und Hollaͤnder. Die in den Jahren 1704 und 1705 auf Befehl Peters des Gro⸗
Beſatzung befindlichen Lutheraner erbaute hoͤlzerne Kirche die eine Glocke zum Geläͤute Monarch befahl, daß keine ſtung ſtehen ſollten, abgebrochen und außerhalb der Feſtung wieder aufgebaut, gerieth aber ſpaͤter in gaͤnzlichen Verfall⸗ Die Hollaͤnder beriefen 1717, die Englaͤnder 1719 eigne Pr
diger, bedienten ſich aber, laut Verabredung, lich mit den Lutheranern der Kirche auf dem Hofe des Vice⸗ Admirals. Da dieſe gleichwohl bei dem Zuwachſe der Ge⸗
zen in der St. Petersburgiſchen Feſtung, fuͤr die unter 2.
hatte, wurde nachmals, als der Wohnhaͤuſer mehr in der Fe⸗
gemeinſchaft⸗
meindeglieder beſonders ſeit dem Ryſtaͤdter Frieden, dieſelben nicht mehr faſſen konnte, entſchloß man ſich eine neue ſtei⸗
nerne Kirche fuͤr ſie zu bauen. wohl nicht eher als im Jahre 1728 zu Stande, wo der Feldmarſchall Graf Muͤnnich, am Hng. feierlich den Grundſtein dazu legte; Paſtor azzius uͤber 1 Koͤnige 1z dieſem Tempel der Name der St Peters⸗Kirche beſtimnit wurde. porſtleg und wo ſie noch ſteht, wurde ihr durch Allerhöͤchſten Befehl vom 27. December 1727 angewieſen und Se. Maje
ſtaͤt der Kalſer Peter II. verlieh zu dem von 1000 Rubeln. meine anſehnliche Kollekte zu Stande, zu der ſelbſt
Die Ausfuͤhrung kam gleich, .
Der Platz auf dem ſie em
erli Bau ein Geſchenk Das uͤbrige Geld kam durch eine allge⸗,
2 auswär⸗,
tige Monarchen und Gemeinden freundlich beitrugen. Im Jahre 1730 am 1 ½. Junt wurde die Kirche eingeweiht
burg uͤbergebenen die Orgel, von 10900
Glaubensbekenntniſſes gefeiert. 1737 wurd u deren Bau die Kalſerin Anna ein Geſchen Rub. gemacht hatte, im Beiſeyn der damaligen
und zu gleicher Zeit das Jubelfeſt wegen des 1530 zu Fas.
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Prinzeſſin Eliſabeth, der Prinzeſſtn Anna, des Herzogs An⸗ 9*
ton Ulrich und vieler Großen des Hofes elngeweiht. Am 28. Juni htelt die Kaiſerliche Univerſität in St Petersburg eine feierliche Sitzung, welcher der Metropoli⸗
tan, der Fuͤrſt von Lieven, Miniſter des oͤffentlichen Un⸗
terrichts und eine glaͤnzende Verſammlung von Zuſchauern
beiwohnten. Der ordentliche Profeſſor Boutyrsky, Secre⸗ tair des Univerſitaäͤts⸗Raths, eroͤffnete die Sitzung mit de Leſung des Berichts vom Jahr 1827; es geht daraus her⸗ vor, daß im J. 1825 die Zahl der Studirenden auf de
Uuiverſttaͤt nur 30 betrug, im J. 1826 ſtieg ſie auf 66, 1827 auf 132 und in dieſem Augenblick ſind deren beinahe .
150, ohne die Zoͤglinge der adelichen Penſion der Unlver⸗ ſitaͤt zu rechnen, deren 103 ſind. allen der Univerſitaͤt untergeordneten Anſtalten betrug im J. 1827: 11,209, mithin 599 mehr als im J. 1826, die Zahl der Lehrer bellef ſich auf mehr als 800. Der Bericht
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Die Zahl der Schuͤler in
enthaͤlt ferner eine intereſſante Zuſammenſtellung der zahk. —
der Schuͤler jedes Gouvernements des Univerſitätsbezirk mit deſſen Einwohnerzahl. Im Gouvernement St. Pe⸗
tersburg erhalten 5440 Schuͤler in den der Univerſität un.
man kann ſie jedoch 23
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tergebenen Anſtalten Unterricht; mit der Bepoͤlkerung vergleichen, denn anßerdem empfan⸗ gen gewiß 5 bis 6000 junge Leute in denjenigen Anſtalten Unterricht, welche nicht unter dem Einfluſſe der Univerſität
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ehen. Aber in den andern Gouvernements, z. B. in deim