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No. 193.
Berlin, Mittwoch den 23ſten Juli.
18298.
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Amtliche Nachrichten.
3 Kronik des Tages.
Des Koͤnigs Majeſtaͤt haben den Steuer,Rath Poch⸗ bdammer zum Regierungs⸗Rath bei der Provinzial⸗Steuer⸗ ng in Masdeburg zu ernennen geruhet. Seine Majeſtät der Köals haben dem Prediger Luͤder⸗ wald zu Luͤffingen im Regierungs⸗Bezirk Magdeburg, das allgemeine Ehrenzeichen erſter Klaſſe zu verleihen geruhet.
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Frankreich. Pairs⸗Kammer. X der Sitzung vom 14. Jull ſſchloß dieſe Kammer ihre Berathungen über die verſchiede⸗ nen Artikel des Geſetz⸗Entwurfes wegen der periodiſchen reſſe, nachdem ſich im Laufe derſelben noch der Vicomte rw der Baron Pasqufer, der Vicomte von Chateaubriand, der Marquis von Rougé, die Herzoͤge von Broglie und von Narbonne, der Vicomte von Ca⸗
Kelbajac, der Graf von Baſtard, der Miniſter des öffentli⸗
chen Unterrichts und zwei Köͤnkgliche Commiſſarien hatten vernehmen laſſen. Die ſaͤmmtlichen Artikel gingen ohne irgend eine Veränderung durch, und als zulehe über den ganzen Eutwurf abgeſtimmt ward, wurde derſelbe Cwie be⸗ reits im geſtrigen Supplemente erwähnt) mit 139 gegen 71 1 angenommen. . 2% 2 Hand vernimmt man üͤber dieſe Sitzung noch olgendes: So wie der Marquis von Roug 6 ſich ſchon im ufe der allgemeinen Discuſſion dem Geſetze feindlich gegen⸗ über goſtellt hatre, ſo trat er auch hier gegen die einzelnen Artikel deſſelben auf und veranlaßte dadurch eine eben ſo kraͤftige als buͤndige Replik von Seiten des Herzogs von Broglie. Der Herzog von Narbonne hatte zwei Amen⸗ dements in Vorſchlag gebracht, das eine im 9ten Artikel, wo er die 6monatliche Friſt auf eine zmonatliche reducirt wiſſen wollte, das andere im 15ten, wo die Worte: „Von Selten deſſelben Geſchaͤftsführers“ fortfallen ſollten. Beide Amen⸗ demenrs wurden aber mit ſtarker Stimmen⸗Mehrheit verwor⸗ fen. Nach der Beſeitigung des erſtern ſuchte der Vicomte Dubouchage noch einen Zuſatz⸗Artikel durchzubringen, wo⸗ nach er während der ſechs Monate, die den beſtehenden Zeitungen zur Geſtellung eines Geſchaͤftsfuͤhrers bewilligt werden, dieſe Zeitungen den peinlichen Beſtimmungen 8 vorliegenden Geſetzes unterwerfen wollte; er gruͤndete ſich dabei auf die unabſehbaren Uebel, worin eine ſechsmonatliche Unabhangigkeit der Zeitungsſchreiber die Monarchie ſtuͤrzen röͤnnte. Auf die Bemerkung zweier Koͤniglicher Commiſſaire (der Herren Bacot de Romand und Bourdeau) daß die Anwendung des gemeinen Rechts der Regierung noch Mittel genug an die Phe. gebe, um waͤhrend jener 6 Mo⸗ vate einen erwanigen Preß⸗Unfug zu unterdruͤcken, wurde aber auch der gedachte Zuſatz⸗Artikel verworfen. Der naͤchſte Si⸗ zungstag der Pairs⸗Kammer iſt noch nicht angeſetzt; man glaubt aber daß die Commiſſion, welche ſich mit der Pruͤ⸗ fung des Entwurfes wegen Auslegung der Geſetze nach zwei Caſſations⸗Urtheilen beſchäftigt hat, noch im Laufe dleſer Woche ihren Bericht abſtatten werde, und zwar, wie man vernimmt, durch den Grafen Mols. Depurirten⸗Kammer. Sitzung vom 14. Juli. Nach der Verleſung des Protokolls der ſtuͤrmiſchen Sitzun vom 12ten, welches üͤbrigens zu keiner Reclamation Anla gab, zeigte der Praſident der Verſammlung den Tod eines
ihrer Mitglieder, des Tages zuvor verſtorbenen Grafen ». Granosux, Deputirten des Depts. der Arddche an. Hierauf wurden dir Berathungen uͤber das Budget des Miniſteriums des Innern, und namentlich uͤber die IVte Section, worin fuͤr verſchiedene Ausgaben 9,439,000 Fr. verlangt werden (vergl. Nr. 190 der St. Z.), fortgeſetzt. Hierunter befin⸗ den ſich 1,815,900 Fr. für die Geſtuͤte und Reitſchulen, worauf Herr Enouf eine Erſparniß von 300,000 Fr. in Antrag brachte. Der General Tirlet wies auf die Noth⸗ wendigkeit hin, die Racen zu veredeln, damit man ſich nicht mehr, wie bisher, genoͤthigt ſehe, koſtſpielige Ankaͤufe von Pferden im Auslande zu machen. Der Redner behauptete, daß dieſe Ankaͤufe in den letzten fuüͤnf Jahren ſich auf 10 Millionen Fr. belaufen haͤtten. Als Beiſpiel, wie ſchlecht es mit der Pferde⸗Zucht in Frankreich ſtehe, fuͤhrte derſelbe an, daß, als man im Kriege von 1823 in Spanten, 10,000 Artillerie⸗Pferde gebraucht, davon bei dem Uebergange über die Bidaſſoa erſt 1700 zuſammen geweſen waͤren. Unter ſol⸗ chen Umſtaͤnden ſey daͤmals nichts weiter uͤbrig geblieben, als Frankreichs Ruhm den Juden Preis zu geben, und Deutſchland durch den Ankauf don Pferden mit 6 Millionen zu bereichern. Als dieſe endlich ganz erſchoͤpft und ausgehungert an dem Fuße der Pyrenaͤen angelangt ſeyen, habe aber der Genera⸗ liſſimus der Armee den Feldzug ſchon ſo ziemlich beendigt gehabt, ſo daß die angekauften Pferde, nachdem ſie uͤberdies noch für Arzeneien und Fourage unnüuͤtze Ausgaben verurſacht, wenige Monate nach ihrer Ankunft, hoͤchſtens fuͤr den vier⸗ ten Theil des Koſten⸗„Preiſes wieder verkauft worden ſeyen. „Wenn man ſich,“ fuͤgte der Redner binzn, „damals geno⸗ rhigt geſehen haͤtte, einen Krieg im Norden zu beſtehen, weil man ihn nicht im Suͤden machen wollte, ſo wuͤrde die Re⸗ gierung den in Verona verſammelten Monarchen, wovon der Mindeſt⸗Maͤchtige jeden Augenblick a1n beſpannte Kano⸗ nen auf dem Schlachtfelde zuſammen bringen kann, nur einige ſechszig Stuͤck Geſchuͤtz haben gegenuͤberſtellen koͤnnen. Ohne Zweifel wuͤrde der Franzoͤſiſche Patriotismus nichts deſtoweniger der Unabhaͤngigkeit der Nation Achtung zu ver⸗ ſchaffen gewußt haben, aber die ſo reichlich ausgeſtattete Ver⸗ waltung wuüͤrde deshalb nicht minder ſtrafbar erſchienen ſeyn, daß ſie fuͤr die Vertheidigung des Landes nicht beſſer geſorgt hatte.“ Aus der Rede des Generals Tiriet geht noch her⸗ vor, daß die Regierung nur 1266 Hengſte haͤlt; da nun jaͤhrlich 200,000 Füllen geworfen werden, ſo iſt nur etwa der 5te Theil derſelben von edler Abkunft. Aus dieſem Um⸗ ſtande hauptſächlich erklarte der Redner die Ausartung der Racen und ſtimmte daher gegen jede Erſparniß auf die für dieſen Gegenſtand verwandten Summen. Der Graf von Laſtic ſchloß ſich im Allgemeinen den Anſichten des Generals Tirlet an, worauf noch Hr. Syrleys de Map⸗ rinhac, in ſeiner Eigenſchaft als Chef der Verwaltung fuͤr Ackerbau und Geſtuͤte zur Vertheidigung derſelben auftrat, und namentlich zu beweiſen ſuchte, daß feit dem Jahre 1824 die Einbringung fremder Pferde ſich vermindert, und dage⸗ en die Ausfuͤhrung inländiſcher Pferde ſich verdoppelt habe. gm Schluſfe ſeiner Rede bewies derſelbe die Nuͤtzlichkeit der
Pariſer Reltſchule, und widerſetzte ſich einer Erſparniß
von 41,500 Fr., welche die Commliſſion fuͤr dieſen Gegen ſtand in Antrag gebracht hatte. Nach ihm ſtellte der Ba⸗ ron v. Hauſſez ausfuͤhrliche Becrachtungen uͤber die Reit⸗ ſchulen an, die
hielten. Auch der Miniſtee des 3
M. 2, Iunern trat dieſer Anſicht bei, und widerſetzte 1ich daher jeder Erſparniß, I1u guſtin Porier verlangte, daß die Erſparniß auf 150,900 P1n”“
wohl auf die Geſtuͤte, als auf die Reitſchulen.
feſtgeſetzt werde. mit dem ſeinigen anſchloß,
ſchwacher Stimmen/ Mehrheit verworfen, und eal 8
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owohl er, als die Herren v. Leyval un 1“ Jobez fuͤr ſehr nuͤtzlich und michin der Aufmunterung werth