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der Ausſchuß ſeine Arbeiten noch fortſetzen ſolle, wenn man keiner ſeiner Andeutungen Folge zu leiſten geſonnen ſey. — Sir James Mackintoſbh hielt es fuͤr nothwendig, daß die bis jetzt beobachteten Verordnungen wegen der Penſionen beſtehen blieben, um dem Lande die Treue und Redlichkeit ſeiner Beamten zu erhalten. Es ſeyen bisher im Engliſchen Staate viel weniger Staats⸗Geheimniſſe verrathen worden und viel weniger Defraudationen vorgekommen als in an⸗ dern baͤndern. — Herr Wilmot Horrton wilderſetzte ſich ebenfalls der Bill, welche der Kanzler der Schatzkam⸗ mer nach wenigen ferneren Debatten zuruͤcknahm. S In der Sitzung des Oberhauſes vom 15ten fragte Lord Wharncliffe den Herzog von Wellington, ob er und die Miniſter im Allgemeinen, nachdem ſie Gelegenheit ggehabt die dem wegen der Wolle niedergeſetzten Ausſchuſſe voorgelegten Zeugniſſe kennen zu lernen, noch bei ihrer fruüͤ⸗ heern Meinung verharrten, die Abgabe auf die Einfuhr frem⸗ der Wolle nicht zu erhöhen? — Der Herzog von Welling⸗ ron antwortete, die eingereichten Zeugniſſe ſeyen ſo volumi⸗ nzs geweſen, und er habe ſo wenig Zeit gehabt, ſie durch⸗ uleſen, daß es unpaſſend ſeyn würde, wenn er ſein Urtheil danach beſtimmen und durch ſeine Aeußerungen die Regie⸗ eung Seiner Majeſtaͤt zu irgend einem Verfahren verpflichten woollte. Jene Paplere bewleſen mit Beſtimmtheit, daß der Preis der Wolle ſehr geſunken ſei, daß die Woll⸗Produzen⸗ ten von geringeren Landguͤtern unfähig ſeyen, die Pacht ge⸗ höͤrig zu entrichten; jedoch wuͤrde dadurch auch klar darge⸗ legt, daß das Sinken der Wolle in hohem Grade durch die Verbeſſerung des Ackerbaus im Lande verurſacht worden ſey. Man habe ſich vorzuͤglich darum bemüht, die Quantitat der Schafe zu vergroͤßern, ohne viel auf ihre Qualitaͤt zu ſehen, —* 4 deshalb ſey die Qualitaͤt der Engliſchen Wolle verſchlechtert
wworden. Zu gleicher Zeit habe ſich der Geſchmack des Vol⸗ kees veraͤndert; diejenigen, welche fruͤher grobes Tuch geira⸗ gen hätten, wollten ſich jetzt nur des feinſten bedienen; und 8 * das Letztere koͤnne nur mit Huͤlfe des Gebrauchs der frem⸗ dden Wolle fabricirt werden. Unter dieſen Umſtaͤnden würde mman, wenn man die Abgabe auf die fremde Wolle erhöͤhte, dem Landbebauer nur chutz fuͤr einen Artikel angedeihen laſſen, den der Fabrikant nicht gebrauchen koͤnne und wel⸗ cher nicht zu dem Geſchmacke des Volkes paßte. Man wuͤrde durch eine Erhöhung der Abgaben erſtens dem Agricultur⸗ Intereſſe keine Wohlthat erweiſen, und zweitens die Schmug⸗ 8 gelel befoͤrdern. — Der Graf Stanhope hoffte, der edle FHeerzog werde, wenn er den Wuͤnſchen der Woll⸗Produzen⸗ “ ten in dleſem Punkte nicht nachgeben wolle, irgend ein an⸗ deres Mittel auffinden, um ſie zu beſchüͤtzen. — Lord Re⸗ desdale bemerkte, der edle Herzog habe ſeine Meinung zu ſehr in der Eile gebildet und werde ſie gewiß dei weiterer AUHeberlegung andern. — Der Herzog von Richmond zau⸗ berte, er habe des edlen Herzogs Antwort mit Unwillen vernommen, und dieſer muͤſſe ſelber fühlen, wie tiefe Trauer er durch ſeinen Ausſpruch über die Land, Bebauer, welche ſich mit der Woll⸗Production beſchäftigten, verbreiten werde. da dieſelben nun erfahren müßten, daß man ſie zum Ver⸗ derben und ihre Arbeitsleute zum Arbeitshauſe oder Hun⸗ gertode verdammt habe. Der edle Herzog habe geſagt, die Britiſche Wolle haͤtte ſich verſchlechtert. Dies ſey nicht der Fall, wie aus den auf der Tafel liegenden Zeugniſſen klar hervorgehe. Die dem Ausſchuſſe vorgelegten Zeugniſſe ſeyen unzuverlaͤſſig. Der Verfaſſer eines derſelben gebe an, er habe Briefe von Paͤchtern geſchen, welche meinten, die Wolle habe ſich verſchlechtert. Als man ihn aber aufgefor⸗
dert, ihre Namen zu nennen, habe er geantwortet; Non
mi recordo. — Lord Wharneliffe trug auf die zweite Leſung der Bill wegen der Jagd⸗Geſetze an, wohei er be⸗ merkte, er habe verſucht, eine Maaßregel zu erſinnen, welche zu gleicher Zeit die Stenge der gegenwartigen Geſetze ver⸗ melde und den Land⸗Eigenthuͤmer in dem Beſitze des Rechts ſchuͤtze, zu welchem er befugt ſei. — Der Graf von Weſt⸗ moreland widerſetzte ſich der Bill, da ſie von allen, die man je vorgeſchlagen, die ſtrengſte ſey. — Der Graf von Falmouth meinte, er würde die Bill vertheidigt haben, wenn ſie darauf hinwirken könnte, die Zahl der Verbrechen zu vermindern, da er aber vom Gegentheil üͤberzeugt ſey, ſo müſſe er ihr widerſprechen. — Der Graf von Carnarvon äußerte, er werde eine jede xen vertheidigen, welche, Lc der vorliegenden, die Wil ei zu dern ſtrebe. er beſte Weg, dies zu bewirken, ſey, dag man dem Wild. prett, Monopol ein Ende mache, denn dies ſey recht eigent⸗ lich die Urſach der Wildd eberet und deshalb wuüͤrde die Auf⸗ hebung deſſelben auch br unterdrüͤcken. — Darauf wurde die zweite Leſung der TTEE B’
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Im Unterhauſe erhob ſich Hr. Buxton, um eine Adreſſe an Seine Majeſtaͤt zu richten damit der Schutz der Britiſchen Regierung auch auf die Eingebornen des
Caps der guten Hoffnung ausgedehnt werde, die ſich uͤber Vieles zu beſchweren haͤtten. Obgleich man ſie fuͤr frei er⸗ klärt habe, ſo wüͤrden ſie dennoch ganz wie Selaven behan⸗ delt. Er verweiſe die ehrenwerthen Herren auf ein kleines Werk: „Unterſuchungen im ſuͤdlichen frika““ herausgegeben von — (Hr. Horace Twiſſ, Hrn. Buxton unterbrechend, ſagte: „Murray, Albernarle⸗Street, Prels 7 Shilling“, worauf das Haus in ein Gelächter ausbrach) — herausgege⸗ ben von Dr. Phillips. Es enthalte mehr Belehrung üͤber Colonial⸗Gegenſtaͤnde, als irgend ein Buch, welches er je⸗ mals geleſen habe, und es beſchreibe die Behandlung, welche die ungluüͤcklichen Eingebornen von Suͤd⸗Afrika durch die Hande der Europäͤer erleiden müßten. Er ſtellte die Motion auf, daß man Se. Maj. erſuche, an die Colonle des Kaps der guten Hoffnung ſolche Inſtructionen ergehen zu laſſen, welche die Eingebornen deſfelben Schutzes verſicherten, den die uͤbrigen freien Bewohner jener Colonie, ſowohl Englän⸗ der als Hollaͤnder genoͤſſen. — Sir George Murray kam mit den von dem ehrenwerthen Herrn ausgeſprochenen Meinungen uͤberein. Man müſſe jedoch, in Betracht der Vorurtheile und Irrthümer, zu welchen die Coloniſten ſich haͤtten verleiten laſſen, den erwähnten Gegenſtand mit großer Vorſicht behandeln. — Sir Robert Wilſon, be⸗ merkte, er ſey ſelbſt am Cap geweſen. Die Hottentotten entſpraͤchen keinesweges den Begriffen, welche man ſich ge⸗ wöhnlich von ihnen mache. Sir J. Cralg habe ein Fr ei⸗ corps aus ihnen gebildet, welches ſich immer als ſehr faͤhig bewaͤhrt habe, die ihm anvertrauten Pfllchten zu erfuͤllen. — Sir F. Burdett lenkte die Aufmerkſamkeit des Hauſes auf eine ihm zugekommene Nachricht, daß zu Glasgow Sol⸗ daten geprügelt worden ſeyen, von denen einer an den Fol⸗ gen dieſer Behandtung geſtorben und geſtern begraben wor⸗ den ſey; Hr. Peel erklärte indeß, dieſe Angabe fuüͤr unge⸗ gruͤndet. — Der Kanzler der Schatzkammer trug auf die zweite Leſung der Bill wegen der National⸗Schuld an. —
r. Huskiſſen meinte, der vorliegende Gegenſtand ſey in Betracht des jetzigen Zuſtandes unſerer unfundirten Schuld der groͤßſten Aufmerkſamkeit von Seiten der Regterung wuͤrdig. Wenn man dieſe Schuld nicht zu vermindern und aus den Haͤnden der Engliſchen Bank zu ſuche, ſo koͤnne er nicht umhin, zu behaupten „ daß wir uns elner drohenden Gefahr naherten. Die Engliſche Bank habe jetzt, wenig⸗ ſtens dem allgemeinen Gerüͤchte zufolge, deponirte Gelder bis zum Betrage von mehr als 6 Millionen Pfund, fuüͤr
welche ſie keine vortheilhafte Anlegung finden könne. Dies Depoſitum ſey groͤßer, als irgend jemals eines in der Engli⸗ ſchen Bank todt gelegen habe. Unter dieſen Umſtänden wuüͤrde, wenn ein unguͤnſtiger Zuſtand im Wechſel einträte und eine pecuniaͤre Anſtrengung vonnoͤthen machte, die plötz⸗ liche Wirkung auf die Circulation ſchwer empfunden werden. Es ſey daher hoöͤchſt wünſchenswerth, daß man die unfun⸗ dirte Schuld mehr zu degräͤnzen ſuche. — Auch Hr. Ma⸗ berly ſprach ſeine Unzufriedenheit mit dem gegenwärtigen Zuſtande der unfundirten Schuld aus. Der Kanzler der Schatzkammer außerte, es ſey nicht das Geſchäͤft der Engliſchen Reglerung, Bank zu miſchen, welche deren Directoren am Beſten ver⸗ walten koͤnnten. Er köͤnne nichts thun, als ihr Verfahren in ſo weit bewachen, daß das Publikum dadurch keinen Scha⸗ den erleide. — Hr. Hume widerſetzte ſich der Bil. Sie ſey mit der Reſolutton des Finanz⸗Ausſchuſſes unvereinbar, denn die unfundirte Schuld wuͤrde dadurch erhöht, die ge⸗ ſammte Schuld des Staats dadurch vergrößert. Sie heruhe auf dem Grundſatze der Anleihen, den man doch kürzlich erſt als ſo verwerſlich dargeſtellt. Sie ſey ein Treubruch gegen das Publikum und den Ausſchuß. — Die Bill ward indeß zum zweiten Mal verleſen. — Außerdem brachte an dieſem Abende Sir J. Mackintoſh die früͤher augeküͤn⸗ digte Bitrſchrift der Londoner Kaufleute, welche Anforderun⸗ gin an Spanien zu machen bei, woruͤber wir uns das Naͤhere bis morgen vorbehalten.
6 nn 15. Jult. Die neneſten Nachrichten aus Portugal (bis 5. Jult) beſagen, daß Dom Miguel nun⸗ mehr wirklich den Koͤnigs⸗Titel angenommen hat und daß ſeine Truppen in Porto eingerückt ſind. Auf eine vom jenen Nachrichten (ſagt der heutige Courier) waren wir gefaßt; was aber die andere betrifft, ſo geſtehen wir, daß wir ſie nicht erwarter hatten. Daß Dom Miguel ſich der
Stimmen gegen 64 2.
Krone bemächtigen würde konnte uns nicht überraſchen, e.m
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ſich in die Angelegenheiten der