8 wo die Pforte in einen ſchweren rieg mit Rußland und inmn unguͤnſtige Verhältmiſte mit den Europälſchen Mäͤchten eerpflochten iſt, nicht unbenutzt laſſen wollen, durch den auch, wie es heißt, eine ſonſt achtbare hohe geiſtliche Perſon ver⸗ anlaßt werden konnte, ſich an den Ruſſiſchen Admiral im
befehle und Unterſtuͤtzung an Kriegsbedurfniſſen zu verlan, gen, jedoch zu ihrer Beſchaͤmung erfahren mußte, daß die uſſiſche Regierung ſich keiner illegalen Mittel zur Er⸗
Servien und Bosnien werden indeſſen zweckmäͤßige Maaß⸗ regeln getroffen. 4 8 b Alexandrien, 24. Mai. So viel auch uͤber die gegen den hieſigen Hafen vorzunehmende Blokade geſprochen und geſchrieben worden iſt, ſo ſcheint ſie doch nicht ſtatt finden zu ſollen, und acht Schiffe ſind unlängſt von hier nach dem Nchape geſegelt. Eine Lasung von 3000 Kllogrammen Getreide, und 4000 Kilogr Reis iſt nach Syra g en. Der Handel liegt inzwiſchen ganz daruieder, und man ſieht faſt keine fremde Flagge. Ein 8 Schiff, das vor einigen Tagen in den Hafen einlaufen wollte, iſt geſcheitert, die Mannſchaft jedoch gerettet worden. Der Vicekoͤnig ſoll die Nachricht erhalten haben, daß die Rebellen völlig geſchla⸗ gen und zur Ordnung e ſind. — Ein Schreiben aus Smyrna vom 18. Juli (eben⸗ falls in der Allgem. Zeitung) enthaͤlt unter anderen Folgendes: Am gten d. M. ſegelten von Myeilene zwei Türkiſche Kvriegsſchiffe, 1 Corvette und 1 Brigg, in der Richtung nach den Dardanellen ab, wurden aber unterwegs von der Fre⸗
gatte Hellas, an deren Vord ſich Admiral Miaulis befand, unnd zwei Griechiſchen Briggs angegriffen. Nach einem kur⸗ zen Gefechte zogen ſich die beiden Tuüͤrkiſchen Schiffe unter
die Kanonen des Forts von Cap Baba.
Brander gegen ſie ah; die Tuͤrkiſchen Schiffe liefen auf den Stand und ſcheiterten. — An den Dardanellen ſtehen 1 Cor⸗ vette und 17 kleinere Türkiſche Kriegs⸗Fahrzeuge, meiſtens Brander. — Am 18ten d. M. brachte die Franzöſiſche Goelette
folgenden Nacht an den Niederländiſchen Geſandten in Kon⸗ ſtantinopel expedirt wurden. die Note des Reis⸗Effendi vom 30. Mat enthalten, wodurch die Botſchafter von England und Frankreich eingeladen wurden, ſich wieder nach Konſtantinopel zu begeben, und dort neue Unterhandlungen mit der Pforte enfgh. — Durch ein geſtern von Aegina eingelaufenes Fährzeug er⸗ fäͤhrt man, daß der Praͤſident von Griechenland, Graf Ca⸗
ten Biſchöfe zu Poros in feierlicher Sitzung, welcher die Commandanten der daſelbſt anweſenden alllirten Kriegsſchiffe (Aoff, Juno und Dryad) beiwohnten, empfaugen habe.
hAuf das Begehren der Biſchͤfe, ſich an die Nation wenden
zu dürfen, erwiederte Graf Capodiſtrias: Er ſey der Reprä⸗ ſentant der Repraͤſentanten der Natton, alſo der Mann, an den ſie ſich zu wenden haben. Sie brachten nun ihren An⸗ trag vor. Graf Capodiſtrias anrwortete, daß Griechenland Rohhne Zuſtimmung der drei verhündeten Maͤchte nichts be⸗
ſchließen koͤnne; wenn uͤbtrigens ihr Auftrag kein anderer ſey, als Unterwerfung zu verlangen und Amneſtie zu verkuͤndi⸗ gen, ſo ſey es unnothig, ſich lange zu bemühen, und rathſam weiter zu gehen. Die Biſchöfe ſind nun bereits auf der Rüͤct⸗ reiſe nach Konſtantinopel begriffen, und ſomit dieſe Geſchichte, voon der vorauszuſehen war, daß nichts dabel heraus kom⸗
men werde, zu Ende. Sie wurden übrigens von dem Gra⸗ 1 fen Capodiſtrias mit allen, ihrem Range und ihrem Cha⸗ 8 2 rakter gebührenden, Ehrenbezeigungen behandelt. — Graf Capodiſtrias hat nun von jedem der drei verbuͤndeten Hoͤfe Subſidien zugewieſen erhalten, und zwar von jedem, wle es heißt, 100,900 Thaler monatlich; auf wie lange die⸗ ſelben hewilligt ſeyen, iſt nicht dekannt. Graf Capo⸗ diſtrias hat ſich nach der Abreiſe der Biſchöfe nach Eleuſis begeben, und geht wieder nach Nauplia. — Admiral de RNigny und Graf Heyden trafen am 5. d. M. in Poros zu⸗ ſammen; von dort ging jener in die Gewäſſer von Navarin, und von da nach Corfu; Admiral Heyden aber nach den GSewälſern von Samos. Sammtliche Admirale wollten ſich nooch im Laufe tieſes Monarts vor Navarin treffen, wohin Aemtral Eodrington ſich neuerd ngs von Malta aus begeben ſollte. — Ibrahim Paſcha iſt in ſehr dedraͤngter Lage. Ardmiral Coorington hatte, haltes in den Gewaͤſſern von Navarin am 28. Mai eine
mittelländiſchen Meere zu wenden, um von ihm Verhaltungs⸗
reichung ihrer Zwecke bedienen wolle. An den Gränzen von
1 Dort wurden ſie aam 1lten abermals angegriffen. Die Griechen ſchlckten einen
8 Daphne Depeſchen vom Vice⸗Admiral de Rigny, welche in der
Sie ſollen eine Antwort auf
podiſtrias, die von dem Griechiſchen Patriarchen abgrordne⸗
waͤhrend ſeines letzten Aufent⸗
Aufforderung an Ibrahim Paſcha erlaſſen, worin er hm den Entſchluß der Maͤchte erklarte, auf der Ausfuͤhrung des Londoner Traktats zu beſtehen, und zugleich die Mittel an⸗ trug, die Halbinſel Morea zu raͤumen; ergreiſe er (Ibra⸗ him) dieſe Gelegenheit nicht, ſo werde er ſich die fuͤr ihn und ſein Heer verderblichen Folgen ſelbſt beizumeſſen haͤben. In gleichem Sinne ſoll auch General Guilleminot dem Ab⸗ geordueten Batt⸗Effendi, den Ibrahim nach Corfu geſchickt hatte, geantwortet haben. Ibrahim Paſcha hat ſich wegen der zu Modon graſſirenden Peſt auf daß entmaſtete Linlen⸗ ſbif zurüͤckgezogen, ein Ueberbleibſel aus der Schlacht von Navarin, welches im dortigen Hafen liegt. — In Alexan⸗ drien ſcheinen bloß die im dortigen Hafen liegenden Algteri⸗ ſchen Schiffe blokirt zu werden; die Engliſchen Schiffe was chen auf der Liuie von Kandia, um den Transport von Le⸗ bensmitteln zu hinder.
P a IZntand.
1 ⸗ 2 Sees ggn g. O., 19. Juli. Die fuͤr den Großhan⸗
del nunmehr beendigte hieſige Margarethen⸗Meſſe iſt im All⸗ emeinen recht gut ausgefallen. Der Abſatz von inländiſchen ’ und Zeug⸗Waaren war wiederum ſehr ſtark, und es iſt davon viel nach dem Auslande gegangen. Die Baum⸗ wollen⸗ Seiden⸗ und Leinen⸗Waaren fanden ebenfalls guten Abſatz. Eben ſo war der Verkauf von den kurzen Waaren, den Eiſen⸗, Stahl⸗ und Meſſing⸗Waaren, den Porzellan⸗, Glas⸗, Holz⸗ und Leder⸗Waaren betraͤchtlich, wenn auch nicht mehr ſo Gewinn bringend, wie fruͤher, als von dieſen Waa⸗
ren noch nicht ſo große Quantitaͤten hierher , wurden.
Von rohen Produkten waren Ochſen und haͤute wentg, Kalbfelle viel auf dem Platze, letztere wurden ich ver⸗ kauft; Haſenfelle, Schweinborſten, Federpoſen und Bettfe⸗ dern waren in mittelmaͤßiger Menge hier, und wuͤrden groͤß⸗ tentheils abgeſetzt; Hirſchgeweihe und Pferdehaare, wovon viel hier waren, wurden alle verkauft. Wolle war viel auf dem Platze und der Abſatz lebhaft. Die Preiſe der veredel⸗ ten Wolle waren etwas hoͤher als im vorigen Jahre; die übrigen Wollſorten ſind, mit Ausnahme einiger Parthien, zu den vorjaͤhrigen Preiſen verkauft worden. Inländiſche Ein⸗
kaäufer waren aus allen Provinzen [reich auf dem Plahe von den ausländiſchen Einkäͤufern Aabes einige, ſonſt vrbe
die Meſſe noch ſtärker ausgefallen ſeyn. Es hatte ſich wie⸗ der ein Tiffliser Einkaͤufer eingeſunden, welcher viel inlaͤn⸗ diſche Tuͤcher, zum Abſatz nach Perſien, von hier hat abfuͤh⸗ ren laſſen. 8 — Koͤnigliche Schauſptele.
Donunerſtag, 24. Juli. Im Opernhauſe: Oberon, Kö⸗ nig der Elfen, romantiſche Feen⸗Oper in 3 Abtheilungen, nach dem Engliſchen des J. R. Planché, fuͤr die Deutſche Buͤühne uͤberſetzt, von Th. Hell. Muſik von C. Maria v. Weber. Ballets vom Koͤnlgl. Balletmeiſter Telle.
Freitag, 25. Juli. Im Schauſpielhauſe: Der Nibelun⸗ gen Hort, Tragoͤdte in 5 Abchellungen, mit einem Vorſplele, 8 8 — (Dlle. Muͤller: Chrimhild, als letzte Gaſtrolle.
Zu. dieſer Vorſtellung ſind Billets, mit Dienſtag bezeich⸗ net, guͤltig. n
Konigsſtaͤdtſches Theater. c.;; Donnerſtag, 24. Juli. Zum Erſtenmale: Leichtſinn und
— 8—
Heuchelei. Luſtſpiel in 4 Akren, nach dem Franzoſiſchen⸗ von Ludwig Meyer. Hierauf: Das Feſt der Handwerker. Auswartige Borsern. 2b Ameterdam, 18 8„* Aü 8 2 Ocate . 5 Ct. Meualliq. 9 4. Dank- cuen 5. 3 10, r, Ierr bise Fet Nae Tat,, a1 89., uaonr
Aul. Hamb. Cerüfe. 849.
Wien, 18. Juli. Dank-Actien
5--e M nll. 93 1
Berichtig un g. Im vorigen Blatte der Staats⸗Zeitung Seit: 2. Spalte 2. Zäle 23 und 24. von unten, ſtatt: „Vortragung“ Uies: „Vertagung“.
8* 8 — —— — zus * GSedruck bei Hayn. — — v““