keöbr lebhaften Tadel gegen das vorige Miniſterium ausließ. Mach einer eben ſo weitlaͤuftigen Entgegnung von Seiten ddes Hrn. Syrkeys de Mayrinhac, welcher dieſes Mi⸗ nſſterium in Schus nahm, beſtieg noch Hr. Carl Dupin ddie Rednerbüͤhne um die Gewerbeſchule zu Chalons von dem ihr ggemachten Vorwurfe, daß ihre Organiſation fehlerhaft ſei und die Söglinge zur Widerſehlichkeit gegen ihre Obern verleite, zu reini⸗ gen. Er benutzte zugleich dieſen Anlaß, um eine Lobrede auf den 2 ehemaligen General⸗Inſpeckor der gedachten Schule, Herzog voon la Rochefoucauld⸗Liancourt, zu halten, was lautes Mißfal⸗ len zur rechten Seite erregte. „Murren Sie ſo viel Sie wollen, meine Herren, rief Hr. Dupin, „jener große Mann wird doch ſtets den Beifall der Nachwelt fuͤr ſich haben.“ Nach eini⸗ ggen allgemeinen Bemerkungen des Redners über die Ge⸗ verb⸗Schulen wurde die Ungeduld der rechten Seite, welche ſich ſchon während der Rede des Hrn. von la Rochefoucauld lebhaft geäußert hatte, ſo groß, daß ein großer Theil der Mitglleder derſelben den Saal verließ und die Verſammlung daher nicht mehr zahlreich genug war, um ihre Berathun⸗ gen fortzuſetzen. Die Sitzung wurde ſonach gegen 6 Uhr aufgehoben. Paris, 18. Jul. Dem Journal des Débats zufolge

8

wird Hr. Glrod am naͤchſten Montag (Llſten) in der De⸗

putirten⸗Kammer den Commiſſions⸗Bericht uͤber die Propo⸗ ſlirion des Hrn. Labbey de Pompleres: das vorige Miniſte⸗

rium in den Anklageſtand zu ſetzen, abſtatten.

4 Der General⸗Lleutenant Graf Pajol hatte vor einigen Tagen fuͤr gut befunden, in den Conſtitutionnel ein Schrei⸗ ben einruͤcken zu jaſſen, wonach man einen ſeltſamen Ve⸗ griff von den Vertheidigungs⸗Anſtalten Frankreichs, nach

Deutſchlands Graäͤnzen zu, erhalten mußte. So war unter

8 Andern darin geſagt worden, daß die Feſtung Metz ſtatt 120 Kanonen deren nur 27, und ſtatt 72 Morſern, Hau⸗

bitzen und Steinſtuͤcken, deren nur 37; daß ferner Verdun nur 30 Kanonen, Longwy 28, Bitſch 36, Thlonville 27 und FETeul gar nur 3 habe. Alle dieſe, ſo wie mehrere andere Angaben, werden heute von dem Monſteur in einem, dem

Anſcheine nach aus amtlicher Quelle gefloſſenen Aufſatze mit

2 e 1e. falſch und unrichtig er man den von dem General Pajol angefü eten Zahle

die richtigen gegenüber ſtellen würde, pahs weraa eh.

hem Grade unpaſſend waͤre, dergleichen Documente bekannt zu machen.

„Die kriegeriſche Quotidienne“

hambres, „ſtimmt ein Siegeslied an. Die Legitlmirat,

Iagt ſie, triumphirt in Liſſabon; etwa, weil das heilige Recht der Erſtgeburt durch eine Volkwahl verdraͤngt worden iſt?2

Die Quotidienne beruft ſich auf das Grundgeſetz, auf die

berüͤchtigten Cortes von Lamego. Iſt es aber bei der gegen⸗

wäͤrtigen Verfaſſung der Throne in Europa wohl monar⸗ chiſch, die ungewiſſen Auslegungen eines von einer Volks⸗

8 erſammlung gegebenen zweifelhaften Geſetzes an die Stelle es unwandelbaren Grundſatzes des Erbrechts zu ſetzen? Wir ſtellen dieſe Frage dem royallſtiſchen Gewiſſen der Quotldienne anheim.“

i Rochefort wurde am 12ten d. M., in Gegenwart der eriogin von Berry, eine Fregatte von 60 Kanonen, die Dryade,“ vom Stapel gelaſſen, welche kuͤnftig, der zu Ehren, den Namen Caroline führen wird.

im 27. v. M. ſind in Cadix 1 Linien⸗Schiff, 3 Fre⸗ Peten und 1 Kriegsbrigg als Escorte von 31 Transport⸗ Schiffen angekommen weiche die Franzoͤſiſche Bef 4ℳ ner Nüune wele e Franzoͤſiſche Beſatzung je⸗

5 g nach Toulon bringen ſollen. Seitdem werden die Vorbereitungen zur Einſchi 59 M w . chert daß die dortigen Ei dung beſchl⸗unigt. Man verſ⸗

wohner den Abgang der Franzöoͤſi⸗

ſchen Truppen ſehr bedauern. Der ildhauer Haußom. Fiicßlten der Academie der leſelbſt in ſehr vorgeruͤcktem

8

1

8

ſagt der Meſſager des

ſchönen Künſte, iſt vorgeſtern Alter mit gns. 1eessen

Der Königliche Gerichtshof zu Rtom hat entſch

8 hleden

285 körperliche Gebrechen keinen Grunae * Cheflhendung

eeben. Großbritanien und Irl

im Patlomente Berhandtungen Am ber fragte Oberhauſe Graf Darnley den Herzog von Wellington, wie viel die Koſten für den Aufbau und das Mederreigen der beiden gigantiſchen Thee⸗Kiſten betruͤgen, welche die Fla- gel des Buc ingham⸗Pallaſte bildeten. Der Herzog von Wellington erwiederte, in einem Monate wuͤrden die mungen erſcheinen, worin der edle Graf die Benachrich⸗ tigung finden werde, die er ſuche. Darauf trat Lord Hoj⸗ land mit folgender Rede auf: Ich erhehe mich, um wegen zweler ſehr wichtigen Zweige unſerer Politik, eine Adreſſe an die Krone in Vorſchlag zu bringen: erſtens, wegen des in

erklaͤrt:

. . 2

Bezug auf Griechenland geſchloſſen Tripel⸗Allianz⸗Tractats, zweitens, wegen der Verhaͤltniſſe unſeres alten Vebuͤndeten, des Koͤnigs von Portugal. Die gnaͤdige Rede vom Throne hat unſere Aufmerkſamkeit auf beide Punkte gelenkt; aber weiter iſt uns keine Benachrichtigung daruͤber zu Theil ge⸗ worden. Mein Haupt⸗Motiv bei der von mir vorzutragen⸗ den Motion iſt: den Schein der Gleichguͤltigkeit gegen das, was uns umglebt, vom Parkamente abzuwälzen. ie Mi⸗ niſter haͤtten ſelbſt wiſſen ſollen, daß es paſſend waͤre, das Volk und deſſen Repraͤſentanten unaufgefordert uͤber ſeine Verhaͤltniſſe zu unterrichten. Sogar wenn ſie vermutheten, daß die Periode der Aufklärung über die politiſchen Angele⸗ genheiten noch nicht gekommen ſey, mußten ſie von ſelber die Gruͤnde fuͤr ihr Schweigen anfuͤhren. Im eilften Pa⸗ ragraphen der Königl. Rede heißt es: „Se. Maj. werde bei der Aufrecht⸗Erhaltung der uͤbernommenen Verbindlich⸗ keiten (des Tractats vom 6. Juli) nie deren große Abſichten aus den Augen laſſen die Beendigung des Streites der feind⸗ lichen Partheien die Anordnungihrer kuͤnftigen gegenſeltigen Verhaͤltniſſe und die Sicherſtellung der Ruhe Europa's auf der Grundlage, welche ſie ſeit dem letzten allgemeinen Frieden erhalten.“ Die Geſchichte der betreffenden Ereigniſſe iſt kuͤrzlich folgende. Im April 1826 wurde von dem edlen Herzog auf der andern Seite ein Protocoll, und demnaͤchſt, um den Gegenſtand deſſelben zu befoͤrdern, am 6. Juli 1827 ein Vertrag unterzeichnet. Erſt am 29. Januar 1828 wurde die Exiſtenz beider Documente dem Parlamente bekannt ge⸗ macht. Gott ſey Dank, ich habe nichts davon gehoͤrt, daß wir einen Arm zur Beſchuͤtzung unſers „alten Verbündeten“, wie man die Tuͤrken mit einem modernen Schnitzer (blunder) nennt, erheben wollten. Es iſt kein Tractat geſchloſſen wor⸗ den, um jenes gehaͤſſige Tuͤrken⸗Reich vom Untergange zu erretten. Daß es fallen werde, iſt meine aufrichtige Hoff⸗ nung. Dieſer „alte und treue Bundesgenoſſe“ wollte un⸗ ſere Vorſtellungen nicht hoͤren. Deshalb entfernten ſich die Geſandten der verbuüͤndeten Maͤchte aus Konſtantinopel. Endlich erklärte Rußland den Krieg, zu dem es ſchon ſo lange ein begruͤndetes Recht hatte. Sowohl Rußland, als die Tuͤrkei, kuͤndigten ihren reſpectiven Unterthanen und auch den uͤbrigen Staaten die Urſachen ihrer Zwiſtigkeiten und ihre Abſichten an. Auch Frankreich erklärte, welches Ver⸗ fahren es befolgen werde. Sollten wir alſo die einzigen ſeyn, die von unſerer Regierung nicht auf gleiche Weiſe be⸗ nachrichtigt werden! So ſcheint es, denn England ſteht hier wle der Hund in den „beiden Edelleuten von Verona“, der nicht ein einziges Wort ſagt. Dies iſt aber den wahren Inter⸗ eſſen des Landes gänzlich zuwider. Ich muß dieſes Schweigen als eine Abwelchung von dem Tractate betrachten. Der Koͤnig ſagte in ſeiner Rede, er hoffe, trotz des widerwaͤrtigen“ Ereig⸗ niſſes von Navarin die Zwecke der Alllanz ohne Feindſeligkeit zu erreichen. Der Koͤnig von Frankreich und der Kaiſer von

Rußland ſcheinen die Sache aus einem ganz andern Geſichts⸗

punkte zu betrachten. Nach den Anſichten des Kalſers von Rußland wuͤrde man alle Abſichten des Tractats erfuͤllt ha⸗ ben, wenn der Sieg verfolgt worden waͤre, und der Koͤnig von Frankreich betrachtet jenes Ereigniß nicht als „wider⸗ waͤrtig“ ſondern als ruhmvoll. Aus vielen Umſtaͤnden muß man ſchließen, daß jetzt zwiſchen uns und den uͤbrigen con⸗ trahirenden Maͤchten die Uneinlgkeit beſteht, wo Einklang herrſchen ſollte und unter der Verwaltung des Herrn Can⸗ ning auch wirklich geherrſcht hat. Die uͤbrigen Mäͤchte ha⸗ ben den ihnen gemachten Vorſchlag, Gelder zur Unterſtuͤtzung der Griechen abzuſenden, angenommen, England nicht. Ruß⸗ land und Frankreich haben Conſuln nach Griechenland ge⸗ ſchickt, England nicht. Da man den Vertrag einmal einge⸗ gangen iſt, ſo ſollte man auch in dem Geiſte, welcher bei ſelner Abſchließung herrſchte, zu handeln fortfahren. (Hoͤrt, hoͤrt vom Herzog von Wellington.) Der edle Herzog meint wahrſcheinlich, das einzige Mittel, den Tractat zur Ausfuͤh⸗ rung zu bringen, ſey Unterhandlung und Vermierlung. Zu anderer Zeit werde ich zeigen, daß man ſolche Vermittlung mit Zwangs⸗Maaßregeln begleiten muß. In einem aͤhnlichen Falle haben wir einſt einer Macht wegen eines Inſtrumen⸗ tes der Art den Krleg erklart. Die conrrahirenden Par⸗ theien konnten ein ſolches Protocoll nicht ohne die Erwartung unterzeichnen, daß Krieg das End⸗Reſultat ſeyn wuͤrde. War es unſere Abſicht bei Abſchließung dieſes Protocolls, uns nicht in Krieg einzulaſſen, ſo war unſer Verfahren gegen Rußland ungerecht, verraͤtheriſch und ehrlos, denn dieſe Macht gab, um mit uns in den erwaͤhnten Vertrag zu treten, große Vortheile auf; gegen die Tuͤrkei war es thoͤricht, denn wie konnten wir erwarten, daß ſie Grlechenland bloß wegen unſerer ſanften Worte und ohne Schwertſchlag wuͤrde fah⸗ ten laſſen; und gegen uns ſeibſt und ganz Euxropa war es