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ſollten; tionnelle Vollmachten und Inſtructionen. Er ruͤhmt ſich jieetzt dies vorher geſehn zu haben, und ſtichelt auf diejenigen wenig en Mitglieder des diplomatiſchen Corps, auf deren Verſcherungen er ſich unglücklicher Weiſe zu ſehr verlaſſen hatte. Da er das Vorgefallene nur auf indirectem Wege erfahren hat, ſo muß er natuͤrlich warten, bis die officiellen MNachrichten eintreffen, und dann wird er ohne Zweifel mit ſeiner gewoͤhnlichen Raſchheit handeln. Gluͤcklicherweiſe ver⸗ langt er kein Geld von den Braſiliern, und letztere ſangen an fuͤr ihn wegen ſemer kritiſchen Lage zu fuͤhlen. Er iſt . ſelbſt reich und wird es weder an Geld noch an Bemuüͤhun⸗ gen fehlen laſſen, um einer Handlung der Ungerechtigkeit und Undankbarkeit, die doppelt ſchmerzhaft iſt, entgegen zu 8. wirken. 8 8 „Sie werden begierig ſeyn zu erfahren, ob der ſich in die Länge gezogene Krieg mit Buenos⸗Ayres bald zu Ende ſeyn wird — ein Gegenſtand, uͤber den, wie Sie ſagen, ſich ddie Europaͤiſchen Politiker nicht einigen koͤnnen. Ich wun⸗ dere mich daruͤber nicht. Ihr zerbrecht Euch uͤber den Zu⸗ ſteand der Dinge in der neuen Welt den Kopf, weil Ihr vpom Anfang an, ſo übertriebene Begriffe hattet, und außer⸗ dem durch Trugbilder hintergangen waret. Ich will Ihnen e(eine einfache Antwort auf eine einfache Frage geben, und 8 dann das Reſultat einiger Erfahrung hinzufuͤgen. Ich gllaube der Krieg wird aufhoͤren, und das bald, ja ſogar fruͤher als man hier oder in England glaubt. Meine Urſa⸗ Ichehen ſind dieſe. Der Krieg in der Banda Oriental entſprang neicht von den Eingeborenen als einen Köͤrper genommen, ſon⸗ dern einige wenige unruhige Koͤpfe waren die Anſtifter, und ſie wurden von der geweſenen Buenos⸗Ayriſchen Regierung unterſtuͤtzt. Die Eingebornen ſind des Krieges muͤde, ſie erdulde⸗ ten ihn lange genug unter Artigas, und verloren dadurch alle ihre Heerden. Buenos⸗Ayres, wie gewoͤhnlich begierig zu doominiren, trieb ſie an, und ſie finden ihren Zweck gegen⸗ maäartig eben ſo weit vorgeruͤckt als deim Anfang. Buenos⸗ Apyres hat ſeine letzte Anſtrengung gemacht und ſie iſt frucht⸗ 1os geweſen. Es kann nicht weiter gehen, denn die andern Pöpprovinzen wollen nicht und tragen nichts bei, und allein 5 kann es nicht uͤber einen Dollar befehlen. Das Volk faͤngt
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auch an die Augen zu öffnen. Was anders, fragen ſie ſich, haben wir durch unſere Qulxotiſchen Expeditionen gewonnen,
als das Aufopfern unſerer W und unſers Credits?
, Alle dieſe Unternehmungen haben nur dazu gedient, daß ſich einige wenige Individuen auf Koſten des Staats bereicher⸗ ten. Es waren Argumente dieſer Art, die dazu leiteten, daß MRiirvadavia mit ſeiner Parthei der Macht entſetzt wurde, und “ das die Oppoſition ans Staatsruder kam. Zoͤge ſich der 8 Krieg noch lange hin, ſo wüͤrde die Reihe an die jetzigen Machthaber kommen; ſie wuͤrden vertrieben werden und eine
28 fuͤrchterliche Verwirrung wuͤrde erfolgen. Die Sachen in Buenos⸗Ayres ſind ſehr loſe an einander befeſtigt, und das macrkantiliſche Elend iſt furchthar. Sie, die Vuenos⸗Ayrer, ſehen ſich daher genoͤthigt in ihren Pretenſionen herabzuſtim⸗ men. Sie koͤnnen keine Union mit dem öſtlichen Uſer be⸗ ¹ wirken, auch nicht die bisherigen Occupationskoſten, auf welche der Kaſſer beſteht, bezahlen. Letzterer will es nicht zugeben, daß die Branda⸗Oriental unabhaͤngig unter einer republicaniſchen Regie⸗ 8 rungsform ſeyn ſoll, und die Einmiſchung ſo wie den Einfluß der DBritten fuͤrchtet er. Was iſt daher zu thun? Er hat einen
Plan erſonnen und ihn bereits der Buenos⸗Ayriſchen Re⸗ gijerung als eine Art Ultimatum, wie er in ſeiner Rede an ddie Kammer der Deputirten anzeigt, mitgetheilt. Er ſchlaͤgt vppor, das öoͤſtliche Ufer zu einem ſeparaten und unabhaͤngigen Fuürſtenthum zu machen, demſelben eine Charte und eine con⸗ ſtitutionnelle und repraſentative Regierung zu geben, und es vpon einer Regentſchaft ſo lange regieren zu laſſen, bis ſein zweiter Sohn alt genug iſt, um die Regierung ſelbſt antre⸗ ten zu können. Dies iſt die Baſis des jetzigen Plans, und wir werden nun hoͤren, was Buenos⸗Ayres dazu ſagt. Man glleaubt, es werde einwilligen, um nur aus der Verlegenheit 12u kommen, und ſeine üben auf zukuͤnftige Ereigniſſe mwaͤhrend einer langen derjaͤhrigkeit bauen. In ſo weit 11 11.“*“*“
auch übermachte er ihnen zu gleicher Zeit condi⸗
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ich es zu beurtheilen im Stande bin, wird der Plan in Monte⸗Video annehmlich befunden werden, denn das Volk am oͤſtlichen Ufer iſt nicht ſpeculativ oder kheoretiſch genug, um ſich wegen der Regierungsform, unter der es lebt, zu zanken, wenn ſie nur feſt und ſubſtantil iſt. Die vorgeſchla⸗ gene Form wuͤrde ſich auch in der That beſſer fuͤr ſie paſſen als irgend eine andere, da ſie am meiſten daran gewöhnt ſind. Sie wiſſen nichts von Republiken, und haben ein Vorurtheil gegen ſelbige, wie es, Sie werden es ſich vielleicht erinnern, mit Buenos⸗Ayres der Fall war, woſelbſt man fuͤr den Fuͤrſten von Lucca einen Thron zu errichten wünſchte. Ich weiß nicht, wie der Plan in England gefallen wird, aber ich wiederhole es, daß Buenos⸗Ayres ihn anzunehmen genoͤthigt ſeyn wird, und daß die Bewohner des öſtlichen Ufers mit Freuden zugreifen werden, denn ſie verlangen nicht länger mehr Buenos⸗Apriſche Umarmungen oder fraterniſi⸗ rende Plaäne.“
Königliche Schauſpiele.
Freitag, 25. Juli. Im Schauſpielhauſe: Der Nibelun⸗ gen Hort, Tragödie in 5 Abtheilungen, mit einem Vorſpiele, von E. Raupach. (Dlle. Muͤller: Chrimhild, als letzte Gaſtrolle.)
Zu dieſer Vorſtellung ſind Billets, mit Dienſtag bezeich⸗ net, guͤltig.
Koönigsſtaveſches Theater..
Freitag, 25. Juli. Lenore. (Letzte Vorſtellung dleſes Melodrams vor der Urlaubsreiſe der Dlle. Holzbecher und des Herrn Wegener.)
Berliner Börnzse. Den 24. Juli 1828.
b„ Amtl. Fonds- und Geld-Cours-Zettel. (Preuſs. Cour.)
*₰
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Sr.—-Schuld -Sch.] 4 92 91 % [Pomm. Pfandbr. 4 — 103 ⅛ Pr. Engl. Anl. 18 / 5 103 ½ 102 %1 Kkur- u. Neum. do. 4 104 ½ [104 ¾ Pr. Engl. Anl. 22. 5 —- 102 1 Schlesische do. 4 — [105 Bo. Ob- incl Lin. HI 2 — 99 [Pouun, Dom. do. 5 — 106 ½ Kurm. Ob. m. l. C. 4 90 ½ 90 Msrk. 4o. 40. 5 — 498½ dee dSnse 8 2 8-. 2. 2.3 — 1103 Berlin. Stadi- 5 104 ½ —–- [Rackat. C. dikmb —- 49 — Königsbg. 40o. 4 89 ½ 89 40. do. d. Nmb. - 49 b— Elbinger do. 5 100 ¾ 100 [Zins Sch. d. Kmk.— 50 ½ — Danz. do. in Th.z — —- 30 8½ / di 4. Nmb.—] 50 — Weatpr. Pfdb. A. 4 — 95 ¾ —
dito dito B. 4 — 94 ⅜ HoHl. vollw. Duc- - —- 20 Grofche. Pos. d0 — 98 1eriedrick Tor.[1ſ 13 ½ 132 Oupr. Pfandbrf.] 4⁷1 — 961 Discosto.ü ———
Weckhesel- und 021d-Coure (Berlin, den 24. Juli.)
Preuſz. Cour.
rief. cld.
Amsterdaunnn 250 Fl. [Kurz — [142¾ EöVIEEEEö 250 Fl. [2 Me. 142v½ —-—- Hamburg. x 300 Mk. [Kurz 151 - ns, DdrSve 91. 300 Mk. [2 Me. 2. 1 Londoumgn ö1 LSal. [3 Mie. 6.25½ 8% “— 300 Fr. [2 Me. 81 ½ — Wien in 20 N. . 150 Fl. [2 Me. — [103¾ Augsbaurg 150 Fl. [2 Me. 103 ½ ꝙ—0 eenh ....... 100 Thl. [2 Me. 99 Leiprigg ...... 100 Thl. [Uvo. 103 ½ t Frankfurt a. M. WZ. 150 ENl. [2 Ma. 103 ¾ 1 Peiersburg. NN. . . 100 Rbl. 3 Wch. — 29 l hüe eN 100 Rbl. [3 Wch. — — —
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.enwerr iiee e ge Borsen. 6 S Amsterdam, 19. Jul. 28 ‧„ ☛ „ eserr. 5 3½ Metsllid. 90 8. Haus. Kagl. Anl. 85 ½ Rasn Anl- Hamb. Certiſic. 837⁄. §Sr. Petersburg, 15. Joli. Hamburg, 3 Mon. 97. Sülberrubel 3721. 5pCi Inscripi. 88½.
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