4 2
wird, der jungen Koͤnigin Donua Maria Gloxia. Daher ſtt den legitimen Regierungen, welche ihre Sache von dem Principe auf dem ſie beruht, nicht trennen koͤnnen, die Einie deuttich vorgezeichnet; wir haben das Vertrauen zu ih⸗ naen, daß ſie ſich nie von derſelben entfernen werden. Es iſſt dies nicht der erſte Fall, wo Regierungen de facto auf Vhlkern laſten, wir haben noch friſche Erinnerungen an der⸗ gleichen; das Gluͤck war lange fuͤr ſie, aber das Recht trug zuletzt den Sieg davon, und dieſen haben wir unter dem MNamen der Reſtauration geſegnet. Die Uſurpation Dom
—
—
Miguel's hat das Eigenthuͤmliche, daß ſie durch eine Reihe
„on ugen, die des edlen Charakters der Fuͤrſten un⸗ * würdi „ vorbereitet wurde. In Zeiten, wo es ſo noͤthig
ſſtt, die Treue und Verehrung der Voͤlker für das Blut der Koͤnige zu ermuthigen, muß man es deſto mehr beklagen, daß dieſelde Heand, die vor Kurzem auf das Evangelium geſchworen, die Rechte des Bruders zu chren, einige Monnate ſpaͤter mit dem Koͤniglichen Namen unterzeichnete. Man ſagt, die Stimme des Volks habe Dom Miguel die Krone auf das Heanpt geſetzt; aber dieſe Art von Wahl per clamores. dieſe Legitimitaͤt aus den Zeiten der Kindheit der Geſellſchaft, ſtellt em verderbliches Princip auf. Eine öffentliche Ver⸗
ſammlung, die kraft der ſogenannten Grundgeſetze und mit
Hintenanſetzung des beſtimmten Erſtgeburtsrechts, entſchei⸗ det, wem der Thron angehoͤre, bietet ein gefahrliches Ver⸗ fahren dar. Im Uebrigen nimmt die Beſchuͤtzung der Han⸗ dels⸗Intereſſen alle Sorgfalt der Regierung in Anſpruch. Der Engliſche Courier meldet, daß die Migueliſtiſche Armee deas Eigenthum in Porto geachtet hat; wir glauben nicht, deaß die neue Portugieſiſche Regijerung, die ſich außerhalb des Staatenrechts geſtellt hat, auch das Voͤlkerrecht uͤber⸗ ſchreiten wolle. Auf alle Faͤlle ſind wir uͤberzeugt, daß un⸗ ſere Krone die Rechte ihrer Unterthanen zu ſchuͤtzen wiſſen wird. Zum Schluſſe ſagen wir, daß das Benehmen der ₰ Cabinette in dieſer Sache aufrichtig und geſetzlich geweſen iſt; ſo lange ſie hoffen konnten, den Rathſchlaͤgen der Weis⸗ heit zu Liſſabon Eingang zu verſchaffen, blieben die Stellver⸗ treter ihrem Auftrage der Vermittelung und der Ehre getr eu in dieſer Stadt; in dem Augenblicke, wo die Uſurpatlon vollendet iſt, hoͤrt ihre Sendung mit vollem Rechte auf, denn ſe ſind bei Dom Miguel dem Regenten, nicht bei Dom Mi⸗ guel dem Koöͤnige acereditirt, und ihre Zuruͤckberufung iſt alſo die unmittelbare Folge der vorgegangenen Veraͤnderung.
n Der Moniteur enthaͤlt folgendes Schreiben des Han⸗ dels⸗Miniſters an die Handels⸗Kammern des Köͤnigreichs:
894 . Meine Herren, die öffentlichen Blaäͤtter haben Sie un⸗ rerrichtet, daß die Stradt Porto ſeit mehreren Wochen in Bicokadeſtand erklaͤrt iſt, und daß Portugieſiſche Kriegsſchiffe nach den Muͤndungen des Douro geſchickt ſind, um dieſelben zu ſchließen. Auf Befehl des Köͤnigs ſetze ich Sie, zur wei⸗ eren Benachrichtigung des Handelsſtandes Ihres Vezirkes, davon in Kenntniß, daß Schiffe von der Marine Sr. Maj. nach Porto abgegangen ſind, um den Schwierigkelten, die unſere Kauffahrtet⸗ Schiffe dort finden koͤnnten, zuvorzu⸗ keommen, oder dieſelben zu beſeitigen. 8 In dem Journal des Débats lieſt man ein Schreiben, welches der Biſchof von Chartres an den Miniſter des oͤf⸗ fentlichen Unterrichts gerichtet hat, und worin dieſer Praͤlat gegen die beiden Verordnungen in Betreff der kleinen geiſt⸗ lichen Schulen proteſtirt. Das gedachte Blatt behaͤlt ſich ver, das Unpaſſende dieſes Schreibens hervorzuheben und
die darin enthaltenen Sophiſtereien und 2 ündli I. vcene nch phiſt Jerthuͤmer gruͤndlich Der Herzog von San Carlos, Köͤnigl. Spaniſcher B ſſchafter am hieſigen Hofe, iſt am 17ten d. ö8 um 2 Uhr in ſeinem baſten Jahre hieſelbſt an einer Puls⸗ ader⸗ Geſchwulſt mit Tode abgegangen. Derſelbe —— zu ALima, der Hauptſtadt Peru's, geboren, wo ſein Vater ein reicher Grundbeſitzer war. Als dieſer nach Spanien kam, belohnte Carl IIl ſeine dem Staate geleiſteten Dienſte da⸗ durch, daß er ihm außer mehreren Aueszeichnungen den Rang eines Grands von Spanien verlieh. Der junge Herzog von San Carlos begann ſeine militairiſche Laufbahn mit dem Grade eines Hauptmanns und ſtieg allmaͤlig durch ſein Verdienſt und ſeine Talente bis zu den hoͤchſten milltairiſchen ürden. Er war Gouverneur des Prinzen von Aſturien, jetzigen Ksnigs, der, nachdem er unmittelbar nach ſeiner Thronbe⸗ eigung nach Valengay geſchickt wurde, den Herzog von Dan Carlos immer in ſeiner Nähe behielt. Als Ferdinand VII im Jahre 1814 nach Spanien zuruͤckkehrte, ernannte er ſei⸗ nen Liebling zum Großmeiſter des Palaſtes. Bald darauf zum Geſandten an verſchiedenen Hö⸗
purde er hintereinander zum b fen ernannt. Als ſolcher befand er ſich zuletzt in Paris. Er
en, eine ſeiner Toͤchter, die Graͤfin von Lepine,
— 8 8
8. mußte es erleb
—
1“
nb
] 8 8
vor ſich ſterben zu ſehen, und der Schmerz, den er uͤber die⸗ ſen Verluſt empfand, hat ohne Zweifel ſeinen Tod beſchleu⸗ nigt. Er hinterläßt eine Gattin und ſechs Kinder, wovon das Aelteſte den Titel eines Grafen del Puerto fuͤhrt und Offizier bei der Spauiſchen Garde iſt.
Am 15ten d. M. iſt in Toulon eine neue Fregatte erſten Ranges „Dido“ vom Stapel gelaſſen worden.
Die disherige Geſellſchaft des Theaters der komiſchen Oper hat ſich, wie man mit Beſtimmtheit wiſſen will, auf⸗ gelöſt, und der Vicomte von Arlincourt, der ſich bereits durch einige Theaterſtuͤcke einen Namen gemacht hat, wird, heißt es, dieſes Theater, mit einem Zuſchus von 200,000 Fr. aus der Kaſſe des Koͤnigl. Hauſes, uͤbernehmen.
Großbritanien und Irland. 84
London, 18. Jul. In Hinſicht auf die vorgeſtrigen Verhandlungen im Oberhauſe bemerkt der Courier: Wir wiſſen, daß Lord Holland darauf assgeht, unſer Recht der Einmiſchung in die inneren Angelegenheiten Portugals auf den woͤrtlichen Inhalt von Verträͤgen unter der Regierung Eduard III zu gruͤnden, in denen von Vasallos et Rebelles die Rede iſt, und er nimmt an, daß der Vertrag vom Jahre 1642 zwiſchen Carl l. und dem König von Portugal Jo⸗ hann IV., die Vertraͤge Eduard III. aufs Neue in Kraft geſetzt habe. Wir haben den gedachten Vertrag vor 2 er enthaͤlt aber nicht die mindeſte Anſpielung auf jene Ver⸗ traͤge; im Gegentheil wird durch die erſte Beſtimmung deſ⸗ ſelben feſtgeſetzt: „daß die beſagten erhabenen Koͤnige, deren Erben und Nachfolger weder ſelbſt noch durch Andere irgend etwas gegen einander oder gegen ihre beiderſeitigen Reiche, zu Land oder zur See, unternehmen, noch auch in den Bei⸗ tritt zu irgend einem Krieg, Rathſchlag oder Vertrag, die zu des Einen oder des Andern Nachtheile gereichen moͤchten, einwilligen ſollen.“ Es ſteht kꝛin Wort in dem Vertrage von Vaſallen oder Rebellen, auch enthaͤlt derſelbe nicht die mindeſte Erwaͤhnung des moͤglichen Falls einer Rebellion in Portugal gegen die legitime Autoritaͤt des Beherrſchers.
Daſſelbe Blatt aͤußert, mit Hinſicht auf das heute hier eingegangene Biatt der Allgemeinen Zeitung vom 10. d. M. ſein Befremden daruͤber, daß dieſe Zeitung im dermaligen Augenblicke einen Artikel aus dem Courrier de Smyrne vom 4. Mai c. mittheilt, welcher offenbar in der Abſicht geſchrie⸗ ben iſt, die Eiferſucht der Europaͤlſchen Maͤchte gegen Ruß⸗ land zu erregen, und darzuſtellen: daß der Tractat vom 6. Juli Folgen hervorgebracht habe, die denjenigen, welche Frankreich und England im Auge gehabt, diametraliſch ent⸗ gegen ſtaͤnden; daß derſelbe, anſtatt dem Kriege zwiſchen Rupland und der Tuͤrkei vorzubeugen, ihn pielmehr beſchleu⸗ nigt, und daß er endlich, anſtatt Griechenland von irgend einer einzelnen Macht unabhäͤngig zu machen, daſſelbe viel⸗ mehr, durch die Erhebung des Ruſſiſchen Miniſters Capo⸗ diſtrias zu der Stelle emes Präaͤſidenten, unter Rußlands Einfluß geſtellt habe. Jener Artikel verbreitet ſich weiterhin uͤber die Gefahren der Tuͤrkei welche nicht mehr Herr des ſchwarzen Meers ſey; die Ruſſen koͤnnten nunmehr landen, wo es ihnen beliebe, die Armeen nach Gefallen mit Vorrath zu verſehen u. ſ. w. Es wuͤrde (fährt der Courier fort): unſers Dafuͤrhaltens nicht ſehr ſchwer ſein, zu errathen, wo dieſes Probeſtuͤck fabricict iſt; und wir glau⸗ ben nicht zu irren, wenn wir ſagen, daß eben von daher ein ganz anderer Rath ertheilt worden, ein Rath den die Pforte zu verwerfen und zu beklagen die groͤßte Urache hat. — Jene Smyrnaer Zeitung iſt indeß in ihrem Eifer Rußland anzugreifen nicht ſonderlich um die Richtigkeit ihrer Behaup⸗ tungen beſorgt. In der That wuüͤrde der Krieg zwiſchen Rußland und der Tuͤrkei nicht erfolgt ſeyn, haͤtte Letztere den Rathſchläges einer geſunden Politik und ihrer wahren Freunde Gehör gegeben; er wuͤrde nicht erfolgt ſeyn, wennn nicht die Tuͤrkei ſelbſt — keineswegs Rußland — ihn herbei⸗ gefuͤhrt haͤtte. Welche andre Folge, als Krieg, konnte ſie von dem beleldigenden Hattiſcheriff erwarten? Was Capodi⸗ ſtrias anlangt, ſo iſt er ein Grieche von Geburt und wurde aus Ruͤckſicht auf ſeine Vertrautheit mit den Angelegenheiten Griechenlands und auf die dieſem Lande geleiſteten Dienſte er⸗ waͤhlt. Daß die Türkei ſich in einer kritiſchen Lage befindet iſt vollkommen wahr, wem aber hat ſie deshalb Vorwuͤrfe zu ma⸗ chen? — lediglich ſich ſelbſt. Wie unweiſe aber auch und wie un⸗ politiſch ihr Benehmen geweſen ſeyn moͤge, ſo ſind wir von aller Beſorgniß, wegen Zerſtoͤrung oder Zergliederung des Tuͤrkiſchen Reichs dadurch befreit, daß der Kaiſer von Ruß⸗ land ſelbſt großmuͤthig erklaͤrt hat, daß er keines von beiden beabſichtige.
Eine Deputation der vornehmſten Woll; und Baum⸗ woll⸗Fabrikanten, Brauer, Deſtillareure u. ſ. w. von Dublin und Belfort hatten am vorigen Freitag eine Audlenz bei
1,
“ 8