des Herrn la Mennais durch Sapoyen, von ſeiner Zuſammenkunft mit dem Oeſterreichiſchen Geſandten und dem Biſchof von Pignerol, endlich von dem kalten Empfange, den er bei dem Biſchofe von Annecy, Thiollny, gefunden, deſſen Bruder Präſident des Senats von Savoyen iſt. Plötzlich wird unſer Frieden geſtoͤrt; eine Staffette von Tu⸗ rin hat den Befehl zur Verhaftung mehrerer als verdaͤchtig bezeichneter Perſonen uͤberbracht; zugleich küͤndigte ein Platz⸗ Adjutant an der Spitze einer Truppen⸗Abtheilung dem Ge⸗ neral Deſaix, zweien ſeiner Adjutanten und dem Oberſten Beauchaton Arreſt an. Das Syndicat erhielt Befehl, ſich der Perſon des geweſenen Hauptmanns im Regiment von Savoyen, nachmaligen Offiziers in der Franzoͤſiſchen Ehren⸗ Garde, Dechaſeille, zu verſichern. 2 Nan muß dem Syndi⸗ cus die Gerechtigkeit widerfahren laſſen, daß er dieſen Be⸗ fehl mit aller möͤglichen Maͤßigung ausgefuͤhrt hat. Wir wiſſen nicht, ob dieſelben ſtrengen Maaßregeln in ganz Sa⸗ voyen ſtatt finden. Unſere Stadt iſt in Beſtuͤrzung. Großbritanien und Irland.

London, 19. Juli. Der Herzog von Glouceſter iſt am 16ten zu Cheltenham angelangt. 9

Der Herzog von Cambridge beſah SFehete Themſe⸗ Tunnel und ſprach ſeine Bewunderung uͤber die Groͤße des Werks aus.

Lord Granville iſt aus Paris hier eingetroffen.

Auch die Morning⸗Chronicle widerlegt jetzt das Geruͤcht, als werde Hr. Brougham eine Stelle im gegenwaͤrtigen Miniſterium annehmen.

Der Morning⸗Herald ſagt: „Es iſt häufig in der City von Perſonen, die mit Portugal in Verbindung ſtehen, ver⸗ ſichert worden, daß unſere Regierung von jeher die Plaͤne Dom Miguel's im Geheimen beguͤnſtigt habe. Dieſe Be⸗ hauptung ſcheint durch die Bemerkungen des Grafen Aber⸗ deen im Oberhauſe beſtätigt zu werden. Er meinte: „er taͤuſche ſich ſehr, wenn die Vertheidiger Dom Miguel's nicht Freunde Englands und wenn auf der andern Seite die Meiſten der Gegenparthei nicht nur keine Freunde unſeres Landes, ſondern auch keine Freunde einer guten Regierung in jenem Lande wären.“ Der Globe bemerkt uͤber dieſe Aeußerungen des genannten Morgenblattes: „Wir meſſen der Beſchuldigung keinen Glauben bei, das Betragen Sir 5. Lamb's zu Liſſabon reicht hin, um ſie zu widerlegen, jedoch iſt die Sprache des Grafen von Aberdeen keine ge⸗ heime, ſondern eine offenbare Entmuthigung der Conſtitutlo⸗ nellen. Auch das Ganze der Rede, verbunden mit den darin aufgeſtellten Verſicherungen des Nicht⸗Einſchreitens, enthält über die von Dom Pedro ausgegangene Conſtitution einen Tadel, welchen die Thatſachen nicht verbuͤrgt haben, und welcher, wenn er verbuͤrgt geweſen wäre, in der Rede eines Miniſters haͤtte unberuͤhrt bleibenſollen. Der Graf brauchte den Schritt nicht zu loben, aber warum ihn tadeln? Seine Stellung verpflichtete ihn zu ſolcher Erklärung nicht. Der Ton des Staats⸗Secretairs fuͤr die auswärtigen Angelegenheiten . jetzt nicht mehr wie fruͤher die Empfehlung, daß er darauf berechnet ſei, zwiſchen uns und unſern Verbuͤndeten die innigſte Verbindung zu knuͤpfen Die Nation, mit welcher unſere Verdindung die innigſte ſeyn ſollte Frankreich, wuͤrde durch die altmodiſchen Declama⸗ tionen gegen neue Conſtitutionen eher erbittert, als verſoͤhnt werden.

Die Times äußert üͤber die vorerwähnten Worte des Grafen von Aberdeen im Oberhauſe: Dieſe Sprache geziemt keinem Miniſter eines Britiſchen Herrſchers. Wenn der Graf mit dem Vertheidiger Dom Miguel's ſeinen Freund Lord B., meinte, ſo kann er vielleicht Recht haben; glaubt er aber, dle alte Koͤnigin, oder der Herzog von Cadaval wahrſcheinlich die erſten Aufreitzer Miguel’s zu verraͤtheri⸗ ſchen und anmaßenden Handlungen, ſeyen Freunde von England? O, wie ſehr ſtehen ſeine Andeutungen mit den Thatfachen in Widerſpruch!

Daſſelbe Blatt meint, der Koͤnig von Spanien werde ſich nicht weigern, die Forderungen der Britiſchen Untertha⸗ nen zu bezahlen, damit ihn England nicht in ſeinen Ver⸗ ſuchen, Vera⸗Cruz zu blokiren, hindere.

A. Valentine Blake zu Menlough⸗Laſtle hat ſich an die Wäͤhler von Galway gewendet, und ſie um ihre Stim⸗ men gebeten, da ihr disheriger Repraͤſentant, Hr. James

v, iu einer Pairs⸗Stelle erhoben worden iſt. Er ſagt, er werde die gewöhnlichen Eide nicht ablegen, und in einem Schreiben an Hrn. O Tonell ſucht er zu beweiſen, daß, den Geſetzen zufolge, die Irländer nicht noͤthig haͤtten, dieſelben zu ſchwoͤren, um in Fas Parlament einzutreten.

eulich reiſte Hr. nach Dundalk, um bei ünem 1— des In ten⸗Clubs zu praͤſidiren. Der Weg dls dorthin war mit Menſchen, welche herbei⸗

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ſtroͤmten, um ihn zu ſehen, wie beſäet. Ein Jeder trug Lor⸗ beer⸗Zweige oder irgend ein anderes gruͤnes Sinnbild. Jede Huͤtte, jeder Wagen, ſogar die Poſtkutſchen waren auf gleiche Weiſe verziert. Zwiſchen Walshestown und Dundalt 8 waren in beſtimmten Zwiſchenraͤumen Triumphbogen errich⸗ 25 4 tet und vor der letzteren Stadt empfingen Hrn. O'Connell 1000 Pachter zu Pferde, uͤber 30,000 Menſchen zu Fuß und ein Zug Wagen, der wenigſtens eine Meile lang war. Hr. O'Connell redete das Volk zu verſchiedenen Malen an, und auf ſeine Ermahnung zerſtreute es ſich, als er am Orte ſei⸗ ner Beſtimmung angekommen war, ohne Unordnung und Stöoͤrung. Der erſte Toaſt, den er während des Diners auss brachte, war: Das Volk, die Quelle aller geſetzlichen Macht. 1.

Die Times iſt hoͤchſt unzufrieden mit der Heftigkeit der Iriſchen Katholiken. Namentlich tadelt ſie Herrn O'Connell, weil dieſer vor Kurzem äußerte: „Ich werde keinen Abend Ina im Unterhauſe zubringen, wo ich mich nicht bemuͤhen werde, 99 8 die abſcheulichen Beſtechungen zu eroͤrtern, durch welche man nl dem Volke ſeine Parlaments⸗Repraͤſentanten entreißt’“ Wir— koͤnnen, bemerkt das genannte Blatt, der niederen Bevölke⸗ he. rung jenes Koͤnigreiches den letzten Opfern aller Aufre⸗ gungen verſichern, daß, ſobald ihre Anfuͤhrer ſie zur Em- poͤrung eutflammt haben, dieſelben Anfuͤhrer ſie der Rache der beleidigten Geſetze uͤberlaſſen werden. 82

Am letzten Freitag bot einer der Fabrik⸗Herren zu Kid⸗ desminſter den Webern 11 Den. Arbeitslohn an, und ließ ihnen einen Tag Bedenkzeit; aber dies Anerbieten wurde einmuͤthig verworfen. Dies Betragen hat Viele vermocht, ihre Beitraͤge zum Unterhalte der Arbeiter einzuſtellen. Die Herren ſind jetzt bemuͤht, ſich aus Lancaſhire andere Arbei⸗ ter zu verſchaffen.

Die Inſel Madeira ſoll fuͤr Dom Pedro geſinnt ſeyn.

Ein Blatt von Montreal vom 14ten v. M. enthält die Angabe, daß ſeit 1815 aus dem Vereinigten Koͤnigreiche nach den Britiſchen Provinzen Nord⸗Amerika’'s 350,000 Perſonen ausgewandert ſind.

Schweden und Norwegen.

Stockholm, 18. Juli. In Carlshamn (Blekingen) hat ſich ein Unfall zugetragen, wodurch vier Menſchen, un⸗ ter andern der Ruſſiſche Vice⸗Konſul Smitt, das Leben ein⸗ gebuͤßt haben. Es war naͤmlich eine bedeutende Menge Hum⸗ mer auf dem Markte verkauft worden. Alle Perſonen, welche davon aßen, erkrankten ploͤtzlich, und zwar mit Symp⸗ tomen, die ſich bei Metall⸗Vergiftungen zu zeigen pflegen. 74 Menſchen lagen krank darnieder, von denen jedoch nur vier ſtarben, bei deren Obduection es ſich auswies, daß die Hummer vergiftet geweſen. Es ſoll naͤmlich unter den Hum⸗ merhaͤndlern Sitte ſeyn, die Hummer zur beſſern Erhaltung mit etwas Queckſilber zu beſtreuen. Der Verkäufer ſoll ge⸗ richtlich belangt werden. Se. K. H. der Kronprinz von Schweden, der ſich damals zu Beekaskog unweit Chriſtian⸗ ſtad befand, hat befohlen, die genaueſten Unterſuchungen an⸗

zuͤſtellen. Deutſchland.

Frankfurt a. M., 29. Juli Se. K. H. der Kur⸗ prinz von Heſſen ſind geſtern Abend unter dem Namen eines Grafen von Schaumburg, vom Schloß Altenſtein kommend, hier eingetroffen, und im Gaſthauſe zum „Roͤmiſchen Kai⸗

ſer“ abgeſtiegen. b Karlsruhe, 20. Juli. Geſtern haben ſich Ihre Hoh. die Frau Markgraͤfin Friedrich, in Begleitung Höchſt IZhrer— Schweſter, der Prinzeſſin Auguſte von Naſſau Durchlaucht, 882 mit Suite, zum Sommer⸗Aufenthalt nach Baden begeben. Schwerin, 21. Juli. Unterm 23ſten v. M. 8 eis .. landesherrliche Patent⸗Verordnung in 18 Paragraphen, we⸗-— gen der, bet Erhebung der, im §. 44. des Landes⸗Vergleichs ſeſtgeſetzten „Steuer nach der Norm““, anzuwendenden Grunde«. ſätze, erlaſſen. Es ſind die, am Convocations⸗Tage zu Roſtock 1827 feſtgeſtellten Grundſaͤtze, durch welche die daruͤber zwi⸗ ſchen dem Landesherrn und den Staͤnden bisher beſtandenen Differenzen beigelegt worden. Nach den beiden erſten Pa⸗ ragraphen iſt die Steuer nach der Norm eine reine Kopf⸗ und Perſonal, Steuer, mithin von mehrern, in einer und derſelben Perſon verbundenen, erbvergleichsmäaͤßig zuläſſigen laͤndlichen Gewerben immer nur einmal zu entrichten; Paͤch, ter adlichen Standes ſind aber von derſelben frei. 8 Se. Königl. Hoheit haben den bisherigen Unterſchiedd der Venennungen der Prediger in der Stadt Wismar: Dia⸗ 81— konus und Archi⸗Dlakonus, als nicht mehr zeitgemäß aufzu⸗ beben und den ſaͤmmtlichen Predigern den Namen: Paſto. ren, beizulegen geruhet. 4 s . Sien, 22. Juli. r. K. K. Majeſtaͤt haben dem Koͤnigl. Sächſiſchen geheimen Rathe von Carlowitz das Groß⸗

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