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Heerzog's von Rutland.
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eine große Gunſt bitten, und füͤr die Ehre, eine Wache von mehreren Soldaten auf dem Schiffe zu habin, ward er ge⸗ zwungen, anſehnliche Summen zu bezahlen. Außerdem de⸗ diente ſich der Vice⸗Statthalter einer ſehr beleidigenden Sprache und drohte, alle Portugieſen hängen und den Capi⸗ tain nebſt ſeiner Mannſchaft auspruͤgeln zu laſſen. Am 12ten ſegelte das Dampfboot von jener unwirthlichen Kuͤſte ab, und nach einer ſtuͤrmiſchen Reiſe, während deren wieder einer der Dampf⸗Keſſel platzte, gelangte es endlich nach England. Als es von Porto abſegelte, war die Stadt trotz der Naͤhe der Migneliſtiſchen Truppen vollkommen ruhig. Aber die Eile der Fluͤchtlinge war ſo groß, daß der Capitaln ſich genoͤthigt ſahe, dei niedrigem Waſſer und unter Gefahr, ſich dem Feuer des Blokade⸗Geſchwaders auszuſetzen, in See ſtechen mußte. Gluͤcklicherweiſe kam er ohne Unfall davon. Nach den Aeußerungen des Generals Stubbs war die Sache der Con⸗ ſtitutionellen ſchon eher verloren, als er mit ſeinen Gefährten nach Portugal gelangte, da man die Truppen durch unnütze Maͤrſche und Contremarſche ermuͤdet, und durch zu langes Zoͤgern entmuthigt hatte. — Auch die Brigg Badger iſt zu Portsmouth mit mehreren Porrusieſiſchen Fluͤchtlinge von Liſſabon angekommen. — Die Britiſchen Schiffe Bigilant, Alligator, Bramble, Galatea, Harrier und Pyramus lagen zu Liſſabon. Die Medina iſt nach der Küſte von Afrika gegangen, der Pyramus wollte nach England abſegeln. Einem Brieft vom Bord des Bramble, vom 11. datirt, zufolge, iſt Sir John Doyle keinesweges freigelaſſen, ſondern das Verlangen, daß man ihn loslaſſen moͤchte, rund abgeſchlagen worden. Viele Britiſche Kaufleute hatten ſich auf den Pv⸗ ramus gefluͤchtet. Der Fregatte, welche Miguel nach Ma⸗ deira geſendet hatte, um den dortigen Sratthalten abzu⸗ ſetzen, iſt nicht geſtattet worden, vor jener Inſel zu an⸗ kern. — Am 19. langte zu Dover die Capitain Hochegood, von Porto an. Sie hatte letz⸗ tere Stadt am 5. vertaſſen. Viele waren an Bord der Britiſchen zu Porto ſtationirenden Schiffe Cordelia, Britomart und Badger gefluͤchtet, jedoch hatte der Migue⸗ liſtiſche General verſprochen, Leben und Eigenthum der Fluücht⸗ linge zu ſchonen und der Britiſchen Flagge keine Beleidtgung zuzufuüͤgen. In Porto ſind 2000 Mann eingeruͤckt. Drei Portugieſiſche Corvetten kreuzen an dem Hafen. — Dieſeni⸗ gen, welche aus Portugal zurückgek hrt ſind, ſtimmen darin überein, daß die große Maſſe des Volks zu Gunſten Dom Miguels geſtimmt war. Man vermuthet, daß, wenn er eine Amneſtie⸗Acte erläßt und Eigenthums⸗ Confiscationen vermeidet, ſich Alles vollkommen beruhigen und für Dom Pedro nur die Nothwendigkeit nachzugeden, uͤbrig bleiben wird. Man glaubt, bemerkt die Morning⸗Chronicle, daß Downing⸗Strect zu gehöriger Zeit Dom Miguel anerken⸗ nen wird. In der That ſind unſere Angelegenheiten mit fremden Regierungen ſehr einfach. Wir haben nichts mit dem Rechte zur Macht zu thun; es iſt genug für uns das Beſitzthum eines Herrſchers anzuerkennen. Haͤtren wir von Anfang an nach dieſem —. gehandelt, ſo wuͤr⸗ den wir viel Geld geſchont und viel Blutvergießen vermin⸗ dert haben.
Jemand, welcher kuüͤrzlich von Liſſabon beſuchte vor ſeiner Abreiſe das Gefangniß. Einer der Ge⸗ fangenen erzaͤhlte ihm, er ſey drei Nachte lang nicht im Stande geweſen zu ſchlafen, weil er in verſchiedenen Perio⸗ den der Nacht ein fuͤrchterliches Geſchrel vernommen habe, welches wahrſcheinlich von den auf die Folter geſpannten Gefangenen herrühre, die durch ſolche Mitel zu Bekennt⸗ niſſen gezwungen werden ſollten.
Der Courier enthält Folgendes: Die Franzöͤſiſche Regie⸗ rung wollte aus einer gewiſſen Dellkateſſe gegen Spanien, die Suͤdamerikaniſchen Staaten nicht anerkennen, ſo lange noch Spaniſche Feſtungen von Franzoͤſiſchen Truppen bdeſetzt waren; damit entſchuldigte ſich auch Hr. v. Villele bei den unzufriedenen Kaufleuten Frankreichs. Kaum aber war Ca⸗ dir geräumt, ſo ernannte die Franzoͤſiſche Regierung einen ſehr ausgezeichneten Mann, Hr. Bieperne um ſich nach den verſchiedenen Staaren zu begeden, und dort die Maaßregeln zu Etablirung der gewoöhnlichen diplomatiſchen Verhaltuiſſe zwiſchen befreundeten Sraaten vorzubereiten. Hr. Bieperne iſt in England angekommen, und will ſich in eingen Tagen in Liverpool nach Newyvork einſchiffen, von dort nach Mexico und dann nach Guatemala, Columdia, Peru, Chili und Bue⸗ nos Ayres gehen.
. Am 21. Morgens um 11 Uhr ſtarb De. Sutton, Erz⸗ biſchof von Canterbury, Metropolitan und Primas von England und Lord des Handels und der Pflanzungen Sein Vater, Grorge Sutron war der dritt: Sohn John’s, Er ſelbſt war trotz ſeines hohen
zuruͤckgekehrt iſt,
kirchlichen Amtes ſelbſt bei den
1*A4*“ 8 82 8 WW 4 E11“*“ . „ 8 8 * Diſſenters beliebt, gegen die er ſich nie einer ungebührenden Sprache bedlent hat. Seine Geſtalt war groß und ſchoͤn, ſein Erſcheinen im Parlamente wuͤrdevoll, ſeine Stimme kiar, eindringlich und wohltoͤnend. Er ſprach jedoch nur, wenn die vorlie⸗ genden Berathungen die Kirche betrafen. Sein aͤlteſter Sohn iſt der Sprecher des Unterhauſes. Man vermuthet, daß ſeine Stelle durch den jetzigen Biſchof von London ausgefuͤllt werden wird.
Es geht hier das Geruͤcht, der Herzog von Wellington ſei mit dem Herzoge von Clarence, wegen der Ausgaben, welche die Inſpections⸗Reiſen des letzteren verurſachen, zer⸗ fallen, und dieſer Zwiſt ſei der Grund, weshalb Se. Königl. Hoheit neulich ſo ploͤtzlich nach London zuruͤckgekehrt ſind.
Der Globe meint, Hrn. Huskiſſons (letzthin erwäͤhnte) Bemerkungen wegen des Amerikaniſchen Tarifs, ſeyen rich⸗
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tig, ſo weit ſie die Abgeſchmacktheit der Amerikaniſchen Le⸗ gislatur beträfen, allein es ſey ſehr zweifelhaft, ob es rathſam ſeyn moͤchte, ein Wiedervergeltungs⸗ ein⸗
zufuͤhren.
Brigg Corlolanus,
Der Herzog von Wellington hat, einem Morgenblatte zufolge, die Commiſſaire fuͤr die poöͤffentlichen Werke angewie⸗ ſen, die naͤchſte Summe, welche ſie ausgezahlt erhalten wird, zur Vollendung des Themſe⸗Tunnels herzugeben. Sehr viele Gegenden Englands werden jetzt von häͤu⸗ ſigen und verderblichen Regenguüſſen heimgeſucht.
Am letzten Freitage wurde wieder ein Kapitel des Or⸗ dens der Befreier zu Dublin abgehalten. Der Antrag des Herrn 9O Connell, daß 40 % Medaillen des Ordens an die Freiſaſſen von Clare geſchickt werden möchten, wurde ein⸗ muͤthig angenommen.
Der Courier ſagt: Ein in den Dubliner und Corker Zeitungen mitgetheilter Brief aus Ballinamore gieht eine ſehr uͤbertriebene Schilderung von der Zahl der mit Piken und Sicheln bewaffneten Männer, wenn er ſie auf viele Tauſende angiebt. Diejenigen Dubliner Zeitungen, welche im Geiſte der Aſſociarton ſchreiben, ſchweigen hieruͤber gänz⸗ lich. Die Darlegung der Sache im Dublin⸗Warder jedoch, iſt im Allgemeinen richtig. Die auf dem Huͤgel von Aghoo verſammelte Menge war zu offenſiven Bewe ungen viel zu geringe. Hier gilt es aber nur, auf den G ſt des Ganzen nufmerkſam zu machen. Die Pikenmänner von Balllnamore wußten, daß ſich Reiteret in der Stadt befand, doch daß Fußvolk im Aumarſch war, um ſich mit der Reiterel zu ver⸗ einigen, ſchienen ſie nicht zu wiſſen. Sie hatten einen Huͤ⸗ gel beſetzt und hinter ſich einen Moraſt, auch konnten ſie der ſie verfolgenden Reiterei ſchnell und ſicher entkommen —. doch ſo wie dieſe erſchien, ſtellten ſie ſich in Linie, erhoden ein Freu dengeſchrei und blieben ſtehen. Sie hatten ihre Prieſter bei ſich. Dieſe Prieſter ſtehen zwiſchen Herren und Diener, Landeigenthuͤmer und Päͤchter; ſit wirken auf die Wahlen ein — haben den Oberdefehl in ihren verſchiedenen Bezir⸗ ken — beherrſchen die Gewiſſen und die Perſonen der Bauern — und jetzt finden wir ſie in Reihe und Glied mit bewaffneten Maͤnnern. In andern benachbarten Theilen von Ballinamore waren noch zwei Haufen Pikenmaͤnner auſ⸗
eſtellt. So ſieht es in Leitrim aus — während, wie es
deczen das Bewaffnungs⸗Syſtem in den augränzenden Graf⸗
ſchaften Fermanagh, Tyrone und Monaghan ſich zu peali⸗
ſiren anfaͤngt. — Warum verſammelten ſich die Piken⸗
maͤnner in der Näͤhe von Ballinamore? — wollten ſie
die Proteſtanten bei der Jahres⸗Feier der Schlacht von
Boyne angreifen? — Wollte man andern Theilen von Ir⸗
land zeigen, daß Leitrim im Beſitz einer bewaffneten und
disciplinirten Macht, und fertig zum Aufſtande ſey ? Friet⸗
fertig konnte ihr Vorhaben nicht ſeyn — es konnte nicht
loyal ſeyn. — Das Syſtem hat ſich mirhin in ſeiner wah⸗ ren Geſtalt gezeigt; man muß und wird demſelben mit Ent⸗ ſchloſſenheit begegnen. Es iſt keine Urſache zur Furcht vor⸗ handen, wohl aber die Nothwendigkeit, zu handeln. Sollte man das durch Gewalt von uns zu erlangen hoffen, was wir den Bitten und Unterhandlungen nicht gewahren wol⸗ len, ſo muͤſſen wir zeigen, daß wir nicht Zoll breit zu rechter Zeit Irland beruhigt worden ſeyn wuüͤrde; worin
ſollte dieſe Nachgiebigkeit beſtehen? — N Emancipation der Katholiken? — das wuͤrde, wie die Aſſoclation und die Partheifüͤhrer es uns uͤber und üͤber verſichert haben, ihnen nicht genug ſeyn. Und in der That, es iſt uͤberfluͤfſtg, davon zu ſprechen, was oder w nicht Irland beruhigen wuüͤrde. Wenn Leut? die Waffen greifen, ſo iſt die Zut zum Nachgeben vorüͤber. Wir ſas
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