ten 618,000 Fr. 2) füͤr Lebensmittel, nach einer Erſparniß voon 70,597 Fr., welche die Commiſſion auf den Wein und Branntwein vorgeſchlagen und der ſich der Kriegs⸗Miniſter veerrgeblich widerſetzt hatte, 12,541,426 Fr. 3) für die Fou⸗ rage nach einer, gleichfalls von der Commiſſion bewirkten
Herabſetzung von 45,685 Fr. — 12,079,315 Fr.; 4) füͤr Be⸗ 1 lagerungs⸗Proviant 27,000 Fr. und 5) für Heizung und Erleuchtung, nach einer von der Commiſſion herbeigefuͤhrten 8 Erſparniß von 36,000 Fr. — 2,491,269 Fr. — Das fuͤnfte 2 8 Capitel (Bekleidung, Feldläͤger und Pferdegeſchirr) wurde, nachdem ein Reductions⸗Vorſchlag des Kriegs⸗Miniſters von 120,000 Fr. angenommen, ein zweiter der Commiſſion, aber verworfen worden war, mit 12,986,512 Fr. bewilligt. — Im ſſechſten Capitel wurden fuͤr die Lazarethe (Verwaltung, ſo mwie Behandlung und Unterhalt der Kranken) 8,088,438 Fr. zugeſtanden. — Die Koſten fuͤr die Kaſernirungen betragen nach Capitel 7,: 4,095,564 Fr.; ein Reduections⸗Vorſchlag dder Commiſſion von 60,0009 Fr. wurde verworfen. Fuüͤr das Reecrutirungs⸗Weſen werden im Sten Capitel 1,006,550 Fr. vyoerlangt. Herr Carl Dupin ließ ſich uͤber dieſen Gegen⸗ ſtand vernehmen. Im Allgemeinen, meinte er, wuͤrden von 100 waffenfaͤhigen jungen Leuten 28 ausgehoben; dieſe Aus⸗ hebung geſchehe aber auf ſo ungleiche Weiſe, daß in einigen Departements kaum 19, in anderen dagegen 30, 40, ja gar 63 vom Hundert genommen würden. Als 8 rechte Seite dieſe Angaben zu bezweifeln ſchien, fuͤgte dder Redner hinzu, daß er dieſelben aus den amtlichen Be⸗ rechnungen ſelbſt, die ſich daruͤber bei dem Kriegs⸗Miniſterium beſinden, geſchoͤpft habe; ſo litten z. B. die Departements, die ſich am Fuße der Alpen oder der Bergketten der ehema⸗ ligen Auvergne hinziehen, ſo wie die Bourgogne und die
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8 Franche⸗Comté von der Conſcription nur gar wenig, waͤh⸗ 8 1
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rend die Laſten derſelben fuͤr die Departements der Nieder⸗ Loire und der Normandie im hoͤchſten Grade druüͤckend waä⸗ ren; im Namen der Billigkeit und des Geſammt⸗Intereſſes von Frankreich verlange er daher daß dieſem Uebelſtande ab⸗ geholfen werde, und, inſofern das Geſetz dieſes nicht zulaſſen ſoollte, erſuche er den Kriegs⸗Miniſter dafuͤr ein anderes in Vorſchlag zu bringen. Der General Dutertre hlielt die
Ahngaben des Hrn. Dupin fuͤ ig, und glaubte, daß d;ddie Aushebung nicht glei⸗ een koͤnne, als ſol⸗
ches gegenwaͤrtig der Fall nach der geſamm⸗ 8 ten Bevölkerung des Landes richte. Auf die Erklärung des
Kriegs⸗Minkſters, daß er die Bemerkungen des Herrn Döupin zu ſeiner Zeit in Erwaͤgung ziehen werde, wurde ſdeas 8te Capitel unverkuͤrzt angenommen. Ein Gleiches
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geeſchah mit dem oten, worin für die Koſten der Mi⸗
litair⸗Gerichtspflege 224,000 Franken verlangt werden; ddie Koſten der Remonten dagegen (Capitel 10) wurden, hlauf den Antrag der Commiſſton, um 82,598 Fr. herabgeſetzt, unnd betragen ſonach noch 2,035,622 Fr. Das 1tte Capitel * enthäͤlt für Marſch⸗ und Transport⸗Koſten 2,787,000 Fr., welche Summe die Commiſſion um 70,000 Fr. herabgeſetzt wiſſen wollte. Hr. v. Tracy hielt dieſe Koſten fuͤr plel zu bedeutend und glaubte, daß der Truppen⸗Transport durch die Benutzung der Wagen, in den Laͤndern, wo man ſich grade befaͤnde, ſich am leichteſten und wohlfeilſten bewerkſtelli⸗ gen laſſen wuͤrde. Die Bemerkung des Redners, daß man, wie man ihm verſichert habe, noch jetzt in den Werkſtaͤtten, Wagen fuͤr die Spaniſche Expedition im Jahre 1823 baue, erregte ein ungemeines Gelaͤchter. Nach einer Entgegnung des Kriegs⸗Miniſters wurde der obige Vorſchlag der Com⸗ miſſion verworfen. — Die Illte Section des Budgets han⸗ delt von dem Kriegs⸗Material und den Militair⸗Etabliſſements. Fuür die Artillerie wurden im 1ſten Kapitel 1) fuür die Arſenäle, das Central⸗Artillerie-⸗Depot und die Regiments⸗Schulen 2,250,000 Fr.; 2) für die Waffen⸗Fabriken 3,350,000 Fr.; r9 fuͤr die Gießereien und Schmieden 425,000 Fr.; und 4) für den Pulver⸗Ankauf 1,275,000 Fr. bewilligt. 5 2ten Capitel, betreffend das Ingenieur,Weſen, wurden 1) für die Feſtungs⸗ Werke 3,425,000 Fr.; 2) für die Militair⸗Gebaͤude 3,855,000 Fr.; und 3) für Neben⸗Ausgaben 820,000 Fr. bewilligt. Am Schluſſe der Sitzung kam noch das 3te Capitel, worin fuͤr das Kriegs⸗Depot und die Karte von Frankrelch 219,000 Fr. verlangt werden, zur Berathung. Hr. v. Tracy trug auf eine Herabſetzung von 140,000 Fr. an, da man mit der r. Karte ſo langſam porſchreite, daß, wenn die letzten ieferungen erſcheinen, man die erſten werde ins Feuer wer⸗ fen koͤnnen. Der Kriegs⸗Miniſter bemerkte dagegen, daß die Anfertigung jener Karte eine der ſchoͤnſten Unter⸗ nehmungen des Landes wäre, und daß man bel einem be⸗ trächtlicheren Fonds auch ſchon weiter damit vorgeſchritten 8 wuüͤrde; im naͤchſten Jahre werde indeſſen der ganze lan der Arbeit vorgelegt werden koͤnnen. Der obige Au⸗
ſieht.
4 8 8 2 4 trag des Hrn. v. Tracy wurde hierauf verworfen, und das 3te Capitel unverkuͤrzt angenommen.
Paris, 24. Juli. Vorgeſtern nach der Meſſe bewil⸗ ligte der Koͤnig dem neuen Engliſchen Botſchafter, Lord Stuart, eine Privat⸗Audienz.
An demſelben Tage muſterte der Dauphin auf dem Marsfelde das zweite Garde⸗Grenadier⸗Regiment zu Pferde und das Garde⸗Jaͤger⸗Regiment.
Der General⸗Major Graf von Murphy iſt fuͤr das lau⸗ fende Jahr zum General⸗Inſpector der Infanterie ernannt worden.
In der Rede, welche der General Tirlet am Schluſſe der Sitzung vom 2tſten uͤber das Artillerie⸗Weſen hielt, be⸗ merkte er als eine ſelrſame Ungleichfoͤrmigkeit, die eine Ab⸗ huͤlfe verdiene, daß während bei der Artillerie die Stabs⸗ Offiziere und Lieutenants einen hoͤheren Sold, als die der andern Waffen beziehen, die Caplitains dieſes Vortheils nicht genießen.
Der Meſſager des Chambres aͤäußert ſich uͤber den Bericht des Hrn. Girod in folgender Art: In der Kammer kam eſtern eine jener wichtigen Fragen zur Sprache, fuͤr deren döſung kein fruͤheres Beiſpiel zu Huͤlfe genommen werden kann; zum erſtenmal kam es darauf an, den 55. Artikel der Charte naͤher zu beſtimmen. Es iſt nicht zu verwundern, daß dieſer ganz neue Fall verſchiedene Meinungen hervorge⸗ rufen hat, und wir muͤſſen dem Berichterſtatter die Gerech⸗ tigkeit widerfahren laſſen, daß er dieſelben mit großer Frei⸗ müuͤthigkeit angefuͤhrt, und daß die hoͤchſte Unpartheilichkeit ihn bei ſeiner Arbeit geleitet hat. ſolchen Gelegenheit leichter, als ſich in Declamationen zu ergehen, aber eben ſo, wie wir es unziemlich von der Ga⸗
Nichts wäre bei einer
zette de France finden, daß ſie eine der politiſchen Gewalten
als einen unruhinen und leidenſchaftlichen Körper, und einen Aet derſelben als eine Monſtruoſitaͤt bezeichnet, fuüͤr eben ſo unpaſſend wuͤrden wir es halten, daß die Zeitblätter einer anderen Farbe, alter Feindſchaft zu ſehr eingedenk, da die Rache aufrufen, wo nur Gerechtigkeit nöthig iſt. Wenn bei den Gerichtshoͤfen die Inſtruktion beginnt, ſo wird der fremden Meinung Stillſchweigen aufgelegt; die Richter allein werden in ihrem Amte, und die Angeklagten zu ihrer Ver⸗ theidigung vernommen. Unſerer Anſicht nach hat die reprä⸗
ſentative Verfaſſung mehr den Zweck, zu verbeſſern als zu.
beſchuldigen. Der Theil der Verbeſſerungen iſt, kann man ſagen, ſchon erfüͤllt, da das angegriffene Miniſterium nicht mehr am Ruder iſt; es bleiben alſo nur die Beſchuldigungen übrig, die uns ausſchließlich in das Gebiet der Gerichtsbar⸗ keit zu gehoͤren ſcheinen. Wir halten es daher für ange⸗ meſſen, daß man ſich jener lebhaften Polemik enthalte, die ſich wohl ausſprechen darf, wenn von einer politiſchen Frage die Rede iſt, ſich aber vicht rechtfertigen läßt, wenn es ſich nur um die beſondere Anwendung eines Verfolgungs⸗ oder Straf⸗Syſtems handelt. Fern von uns ſey der Gedanke, die Sache erſchoͤpfend beurtheilen wollen. Wir läugnen die Verantwortlichkeit der Miniſter nicht, wir betrach⸗ ten ſie vielmehr als eine der großen Garantieen der con⸗ ſtitutionnellen Verfaſſung, und theilen nicht die ängſtliche Beſorgniß, welche in allen vorhergeſehenen Ereigniſſen der repraͤſentativen Regierung den Sturz der Monarchie Wir ſetzen Vertrauen in die Kraft der Dy⸗ naſtie und wundern uns nicht, ein gleiches bei denen zu finden, die ſich fuͤr ausſchließliche Royallſten ausgeben. Aber bei der Ausuͤbung conſtitutſonneller Rechte muß Maͤßigung und Ruhe herrſchen, denn dieſe allein erhalten das Recht und bewahren die Inſtitutionen. Die Charte, um welche wir alle verſammelt ſind, hat jedem der pollriſchen Körper ſeine conſtitutionnelle Stelle bei dem Anklage,Act angewleſen, aber ſie läßt nicht jene äͤußere Verhandlungen zu, die aller⸗ dings gut ſind, wenn es ſich darum handelt, den allgemeinen Gang oder beſondere Handlungen der Reglerung zu kontrol⸗ liren, die aber fuͤr die Angeklagten niederbeugend ſeyn wür⸗ den, wenn ſie auch dann noch fortfahren wollten, ſohald die politiſchen Koͤrper die Anklage aufgenommen haben. Man wird ſich daher nicht wundern, uns ein gewiſſenhaftes Still⸗ ſchweigen uͤber die große Frag: annehmen jn leheng mit der die Kammer ſich beſchaͤftigt. Die Franzöͤſiſche Delicateſſe wird unſer Stillſchweigen verſtehen. r
Aus der Erklärung die der General⸗Lleutenant Graf Excelmans uͤber die Vorfaͤlle, welche bie Entlaſſung der Pa⸗ riſer Natlonal⸗Garde herbelführten, vor der mit der Pruüͤ⸗ fung des Labbey de Pompldresſchen Vorſchlages beauftrag⸗ ten Commiſſion abgegeben hat, entnehmen wir Folgendes⸗ „Ich befand mich“, ſagt derſelbe, „im Gefolge des Köͤnlgs⸗ welcher uͤberall gut empfangen wurde; nur bie und da ver⸗
nahm man hinter den Reihen der National⸗Garde den Ruf: 3