erunter mit den P mit den Jeſuiten! Aeſes Geſchrei erfolcte aber immer nur erſt, wenn der Koö⸗ nig ſchon vorüber wer und die Wagen der Prinzeſſinnen kamen, ſo daß es ſchen, als ob der Ruf nicht ſowohl an den Monarchen als an die Prinzeſſinnen gerichtet waͤre. Im ebrigen bedeckte das Geſchrei: Es lebe der Koͤnig! alle an⸗ dern Stimmen. Der obhige Ruf hinter den Reihen der ruppen rührte von einzelnen National⸗Gardiſten her, die zuweilen ihre Köpfe durh die Reihen durchſteckten, und ſie alsbald, gleichfam als od ſie ſich fuͤrchteten, wieder zuruͤck⸗ zogen. Zehn bis zwöoͤlf ſchlecht gekleidete Buben bemerkte ich, welche ein unſchickliches Geſchrei erhoben; ſie ſchienen mir dazu beauftragt zu ſein. Dies geſchah nach der Revue und bet dem Voruͤberfahren der Prinzeſſinnen. Bei der 7ten Legion trat ein National⸗Gardiſt aus den Reihen, naͤ⸗ herte ſich dem Koͤnige, und verlangte, indem er das Gewehr praͤfentirte, die Entlaſſung der Miniſter.. Hier war es, wo der Monarch antwortete: „Ich bin hergekommen um Hul⸗ digungen, nicht aber um Lehren zu empfangen.“ Jener Gardiſt wurde ſofort entwaffnet und mit Pfeifen und Ziſchen von der Compagnie entfernt, welche den Ruf: „Es lebe der Köoͤnig!“ verdoppelte. Im Allgemelnen ſchien es mir, als ob der Köͤnig mit der Revue zufrieden war, da er das un⸗ ſchickliche Geſchrei, welches immer erſt nachdem er vorüber war, erſcholl, nicht hoͤrte. Ich habe nicht bemerkt, daß dieſes Ge⸗ ſchrei mit drohenden Geberden begleitet geweſen ware. Denje⸗ nigen Leuten, welche daſſelbe erhoben, ſagte ich: „Wenn Ihr immer gegen die Miniſter ſchreit, ſo werden ſie noch ein Jahr laͤnger bleiben.“ Ich glaube auch hinzugefuͤgt zu haben: „Was wuͤrdet Ihr ſagen, wenn die Koͤnigl. Garde bei einer Muſterung riefe: Herunter mit der Charte! 7 Von Perſonen, die ſich in der Näͤhe des Marſchalls, Herzogs v. Reggio beſanden, hörte ich, daß der Koͤnig ihm den Befehl gegeden habe, einen Tagesbefehl aufzuſetzen, um der Natio⸗ nal⸗Garde darin Seine Zufriedenheit mit der Revne zu er⸗ kennen zu geben.“

Aus einer Ueberſicht von den Operationen der Tilgungs⸗ Kaſſe im zweiten Quartale dieſes Jahres ergiebt ſich, daß dieſelbe in dieſem Zeitraume 826,562 Franken Zprocentige Renten, zu dem Mittelcourſe von 70 Fr. 3 Cent., fuͤr die Summe von 19,296,370 Fr., und 304 Franken 4 ½ procentige

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Renten, für die Summe von 6,451 Fr. angekauft hat. In dem Conſtitutionnel lieſt man Folgendes: „Lord

Stuart hat geſtern (iſten) einen außerordentlichen Courier aus Madrid erhalten, welcher ihm Depeſchen 582 der hoch⸗ ſten Wichtigkeit uͤberbracht haben ſoll. Es hat ſich das Ge⸗ rücht verbreitet, daß nach dem Siege, welchen die Abſolu tiſten in Portugal davon getragen haben, jetzt auch die apo⸗ ſtoliſche Parrhei des Infanten Don Carlos in Spanien wie⸗ der das Haupt zu erheben beginne. Es ſollte uns nicht wundern, wenn das ſchlechte Beiſpiel, welches Dom Miguel in Portugal gegeben, eine Bewegung in Spanten zu Don Carios Gunſten zur Folge hätte.“ Der Gazette de France zufolge, ſoll bloß in einem Flecken von Catalonien ein 9 dedeutender Aufſtand ſtatt gefunden haben. Die H 8 dienne und das Journal du Commerce wollen wiſſe Hes. gleich nach dem Empfange des Couriers Lord e.

. - d S 4 lange Conferenz mit dem Miniſter der answäriigen hhenn

enheiten gehabt und hierauf ſofort einen Cei⸗

kensen segeberngt 88. f ſof inen Courier nach ie Gazette de France will beſtimmte Nachri daß Frankreich eine aus 17,000 Mann ISeee 85 ben. vallerie beſtehende Expedition in Kurzem nach Morea ab 59 hen laſſen werde. Wem der Oberbefehl anvertraut we 52 wird, iſt, jenem Blatte zufolge, noch unbekannt. axn Eine Bekanntmachung der General⸗Direktion der Poſt im Moniteur bringt dem Publikum in Erinnerung, daß ün Briefe nach uͤberſeeiſchen Läͤndern und an die Marine⸗ Tre 8 pen und Matroſen, die entweder ſchon eingeſchifft oder 8 ſtimmt wären, an irgend einer See⸗Expedition Theil zu 82 men, frankirt werden muͤſſen. 95 4 „Drez des Sklavenhandels verdächtige Schiffe ſind von unſerer Station an der Weſtkuͤſte von Afrika aufgebracht und zwei davon nach Breſt, das dritte aber nach dem Fran⸗ zoͤſiſchen Guiana gefuͤhrt worden.

Großbritanien und Irland. Lonhbon, 23. Juli. Gegen einen, in dem neueſten bier eingetroſſenen Diatte bes Conſtitvtionnels beßindlichen Artikel, über das Verfahren des Engliſchen Miniſteriums hinſichtiich Portuga uzert die Mornihg⸗Chronicle ſich in folgender Art: „Der Conſtitutionnel enthäͤlt eintge Betvach⸗ tungen uͤber den Stand der Dinge in Portugal und uͤber as Betragen der Britiſchen Regierung, welche er des Man⸗ gels an Würde und Feſtgkeit anklagt. Er meint, ſie ſey in

ſie glauben, daß wir ſehr maͤchtige Motive haben, im Frie⸗

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großer innerlicher Verlegenheit: Irland, biüe. tvalität z ſchen Manufacturiſten und Landbebauern und die National⸗ Schuld ſeyen drei bedeutende Unglücks⸗Punkte, welche der Krieg fuͤrchten und den Frieden wuͤnſchen machten. Mi der Raͤumung der Portugieſiſchen Forts habe man ohne Ge fahr noch etwas zoͤgern, und ohne die gegebenen Verpflich⸗ tungen zu brechen, habe man ein Geſchwader im Tajo laſ⸗ ſen koͤnnen. Endlich wäͤre es mit etwas Wenigem von de Energie und Hauteur des Herrn Canning ein Leichtes gewe⸗ ſen, den Uſurpator einzuſchuͤchtern. Das Britiſche Minlſte rium wuͤrde auf jeden Fall entweder des alten Machiavelismus, den man ſeit Hrn. Canning als Vorurtheil betrachtet habe, oder des offenbar aus der ſchwierigen Lage Großbritaniens hervorge⸗ henden Zoͤgerns angeklagt werden muͤſſen. Wir haben in dieſem Punkte ganz andere Anſichten, als unſer Pa⸗ riſer Zeitgenoſſe. Das wuͤrdigſte Verfahren, welches un⸗ ſere Reglerung befolgen konnte, war, den Portugleſen ſelbſt die Beendigung ihrer Angelegenheiten zu uüͤberlaſſen. Wir ſind geneigt zu glauben, daß unſere Regierung trotz der ungluͤcklichen Art, in welcher ſich Lord Aberdeen geäͤußert hat, ehrenvoll gehandelt habe. Die Achtung, in welcher wir bei den auswaͤrtigen Maͤchten ſtehn, wuͤrde ſehr precaͤr ſeyn, wenn ſie durch die Begebenheiten in Portugal verringert werden koͤnnte. Wir haben indeſſen nichts dagegen, wenn

den zu verbleiben, ſo mächtige, daß die Nothwendigkeit al⸗ lein uns zu Feindſeligkeiten bewegen wuͤrde.5 1

Je mehr wir, ſagt der Courier, uͤber die Beendigung eines Kampfes nachdenken, in welchem Meineld und Verrath uͤber Treue und Rechtlichkeit ſiegten, deſto mehr uͤberzeugen wir uns, daß es einer Erklaͤrung von Seiten des Marquls v. Palmella und ſeiner Gefaͤhrten bedarf, um dem Publikum zu beweiſen, wie ſie es gewiß beweiſen werden, daß ſie gethan haben was ſie vermochten, und daß, wenn das Mislingen ihres Planes Tadel verdient, er nicht ſie treffen kann. b

Es iſt vor Kurzem hier ein ſehr intereſſantes Werk uͤber Portugal von Herrn Kinſey erſchienen. Man findet unter 8 andern darin die Bemerkung, daß ſich zu Porto und in der Nachbarſchaft dieſes Ortes allein 5000 Moͤnche befinden. Ueber die in dem in Rede ſtehenden Buche enthaltene Er⸗ zaͤhlung vom Tode des Köͤnigs Sebaſtian 1578 bemerkt die Times Folgendes: „Die Art ſeines Todes, wie man ſie ge⸗ woͤhnlich erzählt, iſt nie allgemein geglaubt worden, und auch jletzt glebt es in Portugal noch eine Secte, welche mit Ver⸗ trauen ſeinem Wiederaufſtehen entgegen ſieht. Auf dieſe Andeutung hin, gaben wie es ſcheint, kuͤrzlich die Abſolutiſten vor, Sebaͤſtian wuͤrde in der Perſon Dom Miguel's wieder erſcheinen! In der That moͤchte es unglaublich ſeyn, daß dieſer Angabe von denjenigen Glauben beigemeſſen werden ſollte, auf welche ſie zu wirken berechnet war; aber wie furcht⸗ bar muß die Leichtglaͤubigkeit, wie niederſchlagend die geiſtige Entwuͤrdigung ſeyn, welche auch nur zu dem bloßen Ver⸗ ſuche einer ſo unausſprechlich abgeſchmackten Vorſpiegelung verleiten konnte.“ .

Die Engliſchen Blätter ſind voll von der ſchmaͤhlichen Be⸗ handlung des Englaͤnders William Poung im Kerker zu Liſſabon. Er iſt ohne allen Grund feſtgenommen worden; ſeine Pei⸗ niger warfen ihm vor, er ſey ein Freimaurer, ein Spion, und haſſe Dom Miguel. Alles Eigenthum des Portu ſiſchen Adels und der Uebrigen, welche das Koͤnigreich —— 28. Erlaubniß verlaſſen haben, ſoll zum Vortheil der Krone con⸗ fiszirt werden. Eine Fregatte und drei Briggs werden aus⸗ geruͤſtet, um die ungluͤcklichen in die Gefangenſchaft gerathe⸗ nen Conſtitutionellen nach den Portugieſiſchen Niederlaſſun⸗ gen in Afrika zu bringen. 8*

Die Unterzeichnungen fuͤr das „Koͤnigs⸗Collegium“ ſind außerordentlich raſch vor ſich gegangen. Es iſt nur erſt ein Monat her, daß die erſte Verſammlung ſtatt fand, und in noch weniger Zeit, am 12. Juli ſchon, betrugen die Schen⸗ kungen beinahe 38,000 Pfund und die Actien gegen 30,000 Pf. Hierzu kommen noch 30,000 Pfd. Schenkungen und 5,300 Pfd. Unterzeichnungen, wodurch ſich eine Total⸗Summe von 41,000 Pfd. an Schenkungen, und ungefähr an 35,00 Pfd. an Unterzeichnungen bildet. Bis zu Ende des näͤchſten Monats werden gewiß 100,000 Pfd. zuſammen ſeyn, ſo daß das Co⸗ mité alsdann zur Anordnung der ſpeciellen Einrichtungen, * zur Beſtimmnung des Locals des Collegiums, zum Plan u. f. w. ſchreiten kaun. Nichts (ſagt der Courier) iſt ehrenvol, jer fuͤr das Land als die Art und Weiſe, wie dieſes Etabliſſe ment burch das ganze Britiſche Reich bekannt gemacht und geſoͤrdert ward. Weder Verſammlungen von Partheien noch darauf berechnete Reden noch glaäͤnzende Anpreiſun⸗ gen haben es ſo popular gemacht. Es verdankt ſeine kräff,,,. tige Ausbildung und ſeine Bedeutſamkeit keiner der Kunſt⸗

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